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Unter dem Namen HI-SEAS startet im August 2015 auf Hawaii die ein Jahr dauernde Simulation eines Aufenthaltes auf dem Mars, an dem sechs Wissenschaftler teilnahmen. Eine der drei Frauen des Teams war Christiane Heinicke, die hier vor allem für die Wassergewinnung zuständig war. Neben den Frauen waren noch drei Männer mit von der Partie.
Das Team lebt in einer Kuppel mit einem Durchmesser von elf Metern, die Höhe beträgt sechs Meter. Hier befindet sich alles: Arbeitsplätze, Ausrüstung, Lebensmittel, Schlafräume und Bad. Sehr wenig Platz also für die sechs Menschen. Deshalb wird auch ein großes Augenmerk auf den Umgang miteinander gelegt. Das Camp befindet sich in einer Höhe von über 2000 Metern, die "Erde" mit der Kontrollstation ist weiter eintfernt; wie weit genau, habe ich noch nicht herausgefunden, aber in jedem Fall weit außer Sichtweite. Die Wissenschaftler haben verschiedene Aufgaben, die täglich und längerfristig zu erledigen und dokumentieren sind, außerdem unternehmen sie Kontrollgänge in der Umgebung, wobei sie marstaugliche Anzüge tragen.
Die durchgeführten Experimente wie die Herstellung von Wasser oder das Züchten von essbaren Pflanzen sind schon fast nichts Neues mehr. Spannender und genauso im Fokus stehend ist der Umgang der Kollegen miteinander. Die Aufgabenverteilung ist klar, aber es gibt genügend Projekte, die zu zweit oder mit mehreren durchgeführt werden, was genaues Absprechen erfordert. In den ersten Monaten funktioniert alles überwiegend gut. Kleinere Reibereien werden schnell behoben. Doch nach etwa fünf Monaten gerät die Stimmung langsam ins Schwanken. Unter den sechs Individuen haben sich drei Zweiergruppen gebildet, und die Tatsache, dass sie sich kaum aus dem Weg gehen können, zehrt langsam an den Nerven. Missverständnisse werden nicht mehr gleich aufgeklärt und schaukeln sich hoch. Noch liegt mehr als ein halbes Jahr vor sechs Probanden - das sieht nicht gut aus.
Stilistisch ist das Buch nicht besonders anspruchsvoll, aber das ist auch nicht Christiane Heinickes Hauptfach. Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Umgang mit den anderen Kollegen, und das ist interessant. Ich bin gespannt, ob und wie die Sechs die Stimmung hochhalten können.