Julie Peters - Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.039 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sagota.

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    Vorneweg muss ich sagen, dass ich in diesem Genre (Liebesroman, Sommerroman, Unterhaltungsliteratur/Frauen) schon wesentlich Besseres - und Überzeugenderes gelesen habe, daher meine nicht sehr positive Bewertung, die ich aber im Einzelnen gerne beschreiben möchte:


    Zum Inhalt dieses Romans gibt es bereits viele Rezensionen und ich stelle daher meine Kritikpunkte in den Fokus: Die Buchidee finde ich im Grunde sehr gelungen, die Umsetzung jedoch konnte mich nicht überzeugen.


    Die Hauptprotagonistin ist eine junge Journalistin, die als letzten Auftrag vom "Komet", einer Zeitung, für die sie arbeitet, nach Spiekeroog fahren soll, um dort Bengt zu interviewen, einen Ornithologen, der die Brandseeschwalbe beobachtet und sehr karg und abgeschieden auf der Insel lebt. Frieke weiß, dass ihr Vater auf der Insel lebt und ist ihm bisher erfolgreich aus dem Weg gegangen. Auf Spiekeroog angekommen, stellt sie fest, dass er ihr natürlich sofort über den Weg läuft - und Bengt Journalisten und deren digitale Interview-Möglichkeiten rundheraus ablehnt. Da sie aber gerne komplizierte Aufträge erhält, die sie stets mit Bravour ausführt, hält sie dies keineswegs ab, das Interview durchzuführen, zumal es sich bei dem Ornithologen um einen gutaussehenden und sympathischen Mann handelt...


    Sie wohnt über einer Buchhandlung, die von Ebba und Willem seit lange erfolgreich geführt wird - und Ebba sogleich erkannte, dass sie "die Gabe" besitzt: Folglich wird Frieke zur Nachfolgerin auserkoren, die den Buchladen übernehmen soll, wenn Ebba und Willem endlich in ihr irisches Cottage ziehen.


    Was sich aus dieser Rahmenhandlung ergibt, ist sehr vorhersehbar, teils konstruiert und einfach märchenhaft dargestellt. Einzig "der olle Hansen" (Friekes Vater) und das Buchhändlerpaar erhalten Sympathienoten: Frieke war während des ganzen Romans zerrissen und es ging in mich nervender Weise immer darum, ob sie nun nach Spiekeroog gehört - oder nicht. Der Ausflug nach Boston mit Harald, ihrem Freund, war ebenso vorhersehbar - und wirklich "zu tief in die Tinte gegriffen" (ein schöner Ausdruck im Original im Literarischen Quartett vom 26.06.18 zu hören ;) hat Julie Peters, als sie von "Baby-Demenz und Schwangerschafts-Demenz" sprach - die sich bei Emma, einer Freundin von Frieke, ausgebreitet haben soll... Ebenso unverständlich ist es, dem Leser zu suggerieren, dass eine professionelle Journalistin einem Interviewpartner ihre Lebensgeschichte erzählen würde: Sorry, aber da standen mir alle Haare zu Berge.


    Es wirkt alles sehr "bemüht", jedoch der Romanverlauf ist denkbar vorhersehbar, konstruiert, klischeebeladen und unrealistisch. Eine der für mich sehr wenigen Stellen, die mir positiv auffielen, war Friekes Beisein bei ihrem sterbenden Vater, dem sie ihre Lebensgeschichte noch erzählt...


    Ende gut, alles gut: Frieke wird Buchhändlerin, erbt den Buchladen und wird Eigentümerin eines alten Kapitänshauses auf Spiekeroog - das Sahnehäubchen aber auf dem Inselkuchen (den jener sehr gut backen kann) ist Bengt, mit dem sie fortan zusammenlebt. "und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben beide noch immer glücklich zusammen auf Spiekeroog.".
    Leider kann ich bei diesem Unterhaltungs- und Sommerroman nur 2 Sterne geben, einen halben für das schöne Cover obendrauf, aber dies ist das Äußerste. Dem Aufbau-Verlag werde ich dennoch treu bleiben, da ich schon sehr viele gute Bücher aus diesem Verlag las. Der Autorin aus besagten Gründen eher nicht.


    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus:aber nur für's Cover....

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Uhhh, zwei Ratten nur. Bei mir steht das Buch noch, deshalb habe ich jetzt mal die Rezi nicht gelesen. Das hole ich dann später nach.

  • Anne: Es wird sehr divers beurteilt - ist ja immer subjektiv. Ich lese immer erst, bevor ich mir Rezensionen anschaue; allenfalls ein Fazit (eines/r LeserIn, die ich kenne) - meistens aber erst nach dem Lesen. Vielleicht gefällt es Dir ja viel besser? LG!


    Mich nervten das Vorhersehbare, das Konstruierte und besonders dumme Klischees sehr, leider...

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Zum Inhalt brauche ich nichts mehr schreiben, das kann man bei Sagota nachlesen.


    Ich entwickle mich, finde nicht mehr jedes "Buch über Bücher" automatisch gut. Die Geschichte war zu vorhersehbar, die Figuren zu blass. Dabei hätte sie Potenzial. Es wurden einige gute Themen angesprochen (Soziale Medien, schlimme Erfahrungen in Kriegsgebieten, „Friedensberichterstatter“). Das hätte man ein bisschen ausbauen können.


    Auch von mir gibt es nur


    2ratten

  • Die Bücher mit diesen Titeln boomen ja diesen Sommer regelrecht.

    Von " die kleine Inselbuchhandlung"(Janne Mommsen) über "Der zauberhafte Trödelladen" (Manuela Inusa) bis zu " Das Strandcafé an der Riviera"(Jennifer Bohnet). Zudem ähneln sich die Cover doch sehr...vielleicht nach dem Motto "Kennst du eines, kennst du alle"?

  • Die Bücher mit diesen Titeln boomen ja diesen Sommer regelrecht.

    Von " die kleine Inselbuchhandlung"(Janne Mommsen) über "Der zauberhafte Trödelladen" (Manuela Inusa) bis zu " Das Strandcafé an der Riviera"(Jennifer Bohnet). Zudem ähneln sich die Cover doch sehr...vielleicht nach dem Motto "Kennst du eines, kennst du alle"?

    Nicht unbedingt - aber Du musst unverschämtes Glück haben, ein gutes zu erwischen :zwinker:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Ich hoffe ja, dass es zum Ende des Sommers ein Ende hat mit den Lädchen auf den Inseln.

    :lachen:


    Die Bücher wirken aber auch immer so ein bisschen arg niedlich, von der Aufmachung und vom Titel her.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich glaube, die Verlage denken sich, dass viele da zugreifen, da das Cover " ideale Strandlektüre" einflüstert. Viele möchten ja am Strand was leichtes flockiges lesen. Ok, vielleicht nicht unbedingt so Suchties wie wir, eher der Gelegenheitsleser...

  • Ich hoffe ja, dass es zum Ende des Sommers ein Ende hat mit den Lädchen auf den Inseln.

    Bei mir subt "die kleine Inselbuchhandlung"..das lese ich wohl an Weihnachten um da gegen zu steuern.;)

  • Bei mir subt "die kleine Inselbuchhandlung"..das lese ich wohl an Weihnachten um da gegen zu steuern. ;)

    Dann holst Du Dir Sommerfeeling in die Stube.


    So grottenschlecht war es ja nicht. Es wäre das Richtige gewesen für die vergangenen ganz heißen Wochen und auch für den Strand passt es.


    Ich vergleiche es halt mit den anderen "Büchern über Bücher", die ich schon gelesen habe - und da habe ich schon wesentlich Besseres gelesen.

  • Ich hoffe ja, dass es zum Ende des Sommers ein Ende hat mit den Lädchen auf den Inseln.

    weit gefehlt: Die Lädchen boomen auch im Winter (z.B. dieses hier..... - 59 % fanden es sehr gut:


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    doch um es mit den Worten des neuen Sachbuchs von AKK :rollen: zu sagen:

    "Ich kann. Ich will. Ich werde" (es nicht lesen) :zwinker::winken:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)