Andrea Bottlinger - Das Geheimnis der Papiermacherin

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.888 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JaneEyre.

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    Nürnberg im Jahre 1621


    Anna ihr Herz hängt an der Papiermühle ihres Vaters. Schon seit einiger Zeit leitet sie das Unternehmen, da der Vater häufig unpässlich ist. Sie macht ihre Sache gut, die Männer vertrauen ihr. Doch dann steht die Mühle kurz vor dem Bankrott. Schnell muss Geld her oder eine Idee, wie mehr zu verdienen ist. Dabei kommt sie Bartholomäus in die Quere. Der Mann kennt keine Gnade, wenn er der Ansicht ist, die Konkurrenz nicht gebrauchen zu können. Ausgerechnet dessen Bruder Johann trifft auf Anna. Auch wenn Anna vorgibt, diesen Mann nicht leiden zu können, ihre Blicke sprechen eine andere Sprache. Aber wie wird die Zukunft aussehen? Kann Anna Johann trauen oder arbeitet er für seinen Bruder?


    Anna lebt mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges in Nürnberg. Sie spürt, wie alle anderen, wie schwer das Leben wird. Die Beschaffung von Material zur Herstellung von Papier wird immer schwieriger. Das Geld dafür immer knapper. Der Krieg tobt vor den Toren Nürnbergs und bestimmt das Leben. Umso wichtiger sind Freundschaften und gute Geschäftsbeziehungen. Anna weiß ihre Freunde zu schätzen. Mutig kämpft sie für ihre Ziele und um den Erhalt der Freundschaften.


    Andrea Bottlinger erzählt dabei eine ganz eigene Geschichte dieser Zeit. Ihre Protagonistin Anna ist eine junge und moderne Frau, die ihren Weg gehen will. Sie scheut auch nicht dafür zurück, mal andere Wege zu beschreiten. Sie entspricht damit wohl nicht dem Frauenbild dieser Zeit. Aber auch wenn es historisch vielleicht nicht ganz korrekt ist, hat es Spaß gemacht Anna auf ihren Weg, ein kleines Stück zu begleiten. Mich hat ihre Geschichte gut unterhalten. Auch wenn diese Geschichte in Zeiten des Dreißigjährigen Krieges spielt, ist dies jetzt nicht so vordergründig. Es findet Erwähnung und prägt sicher auch die Handlungen der Protagonisten, aber ist eben nicht Hauptthema. Anna steht hier im Mittelpunkt und der Erhalt ihrer Papiermühle und natürlich auch ihre Beziehung zu Johannes. Diese Beziehung ist nicht ganz einfach und das Zusammentreffen der beiden immer mit spritzigen Dialogen verbunden. Die Wege, die Anna beschreitet, sind vielleicht auch nicht immer, wie man sie erwartet, aber gerade das macht diese Geschichte für mich, zu guter Unterhaltung.


    Ein Nachwort gibt es leider nicht und so bleibt es der Fantasie der Leser überlassen, ob die Papiermühle und ihre Bewohner ein reales Vorbild haben oder eher nicht. Die Geschichte von Anna und Johann macht in jedem Fall Spaß und lässt sich leicht und locker lesen. Ich hätte mir hier nur einen anderen Titel gewünscht als „Das Geheimnis der Papiermacherin“ irgendwie wird er der Geschichte nicht gerecht.


    4ratten

  • Ich hätte mir hier nur einen anderen Titel gewünscht als „Das Geheimnis der Papiermacherin“ irgendwie wird er der Geschichte nicht gerecht.

    Das ist wieder so ein vollkommen fader, nichtssagender 08/15-Historien-Titel :rollen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ein Nachwortgibt es leider nicht und so bleibt es der Fantasie der Leserüberlassen, ob die Papiermühle und ihre Bewohner ein reales Vorbildhaben oder eher nicht.

    Du kannst ja dann mal in der Leserunde vorbeischauen und Andrea fragen!

    LG, Dani


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    Kampf ums Überleben einer Papiermühle


    Anna betreibt mit ihrem Vater in Nürnberg eine Papiermühle. Eigentlich müsste ja ihr Vater der Chef sein…

    Es ist zu Zeiten des dreißigjährigen Krieges. Die Mühle läuft zwar ganz gut, wenn da nicht die Schulden ihres Vaters wären…

    Und so kommt Anna auf die Idee bzw. wird darauf gebracht im Umland wo die Söldner gewütet haben, nach Lumpen zu suchen…

    Das ist nicht ganz ungefährlich, wie Anna und ihre Gefährten erfahren müssen…. Doch zum Glück kommt da Johann von Treist zu Hilfe…

    Anna darf nur Packpapier herstellen, für Schreibpapier hat sie keine Lizenz. Aber sie findet entsprechende Lumpen…

    Anna ahnt nicht, wem sie mit ihrer geheimen Arbeit in die Quere kommt…

    Und da ist dann natürlich auch noch Johann, der Anna helfen will, der aber selbst keine reine Weste hat…

    Warum ist ihr Vater insgeheim nicht der Chef? Warum hat er Schulden? Ist er ein Trinker? Oder gar ein Spieler? Wird Anna seine Schulden bezahlen können? Oder macht er immer wieder neue? Durfte man nicht im Umland nach Lumpen suchen? Mussten sie diese in die Stadt schmuggeln? Ist es darum nicht ungefährlich? Inwiefern kann Johann von Treist helfen? Was macht Anna, als sie Lumpen für Schreibpapier findet? Sie darf doch gar kein Schreibpapier herstellen? Wem kommt Anna in die Quere? Inwiefern hat Johann keine reine Weste?


    Meine Meinung

    In diesem Buch geht es eigentlich nur um Gauner und Verbrecher. Doch es war zu Kriegszeiten. Und der Krieg macht alles möglich, überhaupt damals. In der Geschichte war ich relativ schnell drinnen. Auch konnte ich mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Anna kämpfte um den Erhalt der Mühle, denn ihr Vater versoff und verspielte Geld, das er nicht hatte. Da musste Anna erfinderisch sein, und im Grunde schadete sie niemandem. Johann tat mir irgendwie leid, war er doch im Krieg verletzt worden, und wohnte in seinem Elternhaus bei seinem Bruder. Dass der in dunkle Machenschaften verwickelt war, wusste er ja, aber er hoffte er könne ihn ändern, und versuchte seine Aufträge so human wie möglich zu erledigen. Wenn man das so nennen kann. Mehr dazu jedoch nicht. Das Buch war von Anfang an spannend, doch hatte es auch Spannungsabfälle. Doch die letzten hundert Seiten hatten es in sich und ich wurde von dem Buch vereinnahmt. Es fesselte mich und hat mich insgesamt gut unterhalten. Daher bekommt es von mir noch vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Der 30-jährige Krieg wütet um Nürnberg herum. Für die Papiermühle von Anna bedeutet das wenig Arbeitsmaterial, denn sogar Lumpen, aus denen Papier geschöpft wird, sind kostbar. Doch während in Nürnberg die Lumpen rar sind, liegen sie im vom Krieg verwüstetem Umland herum. Die Gesetze verbieten Anna und ihrem Lumpensammlerfreunden allerdings dort zu sammeln, doch was ist, wenn die Papiermühle kurz vor dem Bankrott steht?


    In diesem Roman bewegen sich die Figuren am Rande der Legalität. So sticht das Buch für mich von anderen historischen Romanen hervor. Denn auch wenn Anna die Grauzonen mehr als auslotet, so ist der Roman nicht düster und voller Gewaltverbrechen, sondern schlägt einen humorvollen Ton an. Dabei wird es nicht klamaukig, sondern es bleibt spannend und durchweg interessant.


    Die Personen sind überaus vielseitig. Es gibt auch den einen oder anderen Bösewicht, aber die Protagonisten Anna und Johann haben zwei Seiten. Man kann sie lieben oder hassen. Beides findet seine Legitimität in der Vielseitigkeit der Charaktere. Aber alle Seiten sind passend und durchweg realistisch. So sticht für mich die Figurenzeichnung hier absolut hervor. Die Autorin weiß, wie man Normales miteinfließen lässt, ohne es banal wirken zu lassen und ohne zu übertreiben und dem zu viel Wert beizumessen.

    Außerdem werden hier so schöne und tiefe Freundschaften gezeichnet, die von Hoffnung und Vertrauen geprägt ist. Balsam für die Seele!



    Ich habe jede einzelne Seite dieses Buches genoßen, das so leicht daher kommt und einfach nur Spaß macht. Das ein so unterhaltsames und hervorstechendes Buch einen so banalen Titel bekommt, ist schon fast unfair. Für mich ist "Das Geheimnis der Papiermacherin" ein Kleinod unter den historischen Romanen!

  • Es steht schlecht um die Papiermühle von Anna Pecht – in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ist es schwer, das Unternehmen aufrecht zu erhalten. Erschwert wird das ganze noch durch die Unternehmungen der von Treists. Doch einer der beiden Brüder scheint sich völlig überraschend auf Annas Seite zu schlagen.


    Andrea Bottlinger, vorrangig eher im Bereich der Science Fiction und Fantasy bekannt, hat sich nun mit „Das Geheimnis der Papiermacherin“ an ihren ersten historischen Roman gewagt. Das Ergebnis ist ein eher lockeres, leicht zu lesendes Buch, das einiges über die Situation der Papiermacher im 17. Jahrhundert verrät und nebenbei noch eine spannende Liebesgeschichte in Petto hat.

    Dabei ist Anna Pecht eine durchaus sympathische Frau mit Prinzipien, die versucht, ihren Betrieb allen Widrigkeiten zum Trotz am Laufen zu halten und dabei auch vor der ein oder anderen illegalen Aktion nicht haltmacht.

    Dem gegenüber steht Johann von Treist. Mit ihm bin ich anfangs nicht wirklich warm geworden, da seine Ansichten und Prinzipien zunächst nicht wirklich klar sind. Doch der Leser kann sich – nahezu synchron mit Anna – mehr und mehr für ihn erwärmen, so dass das Ende des Romans in weiten Punkten nicht wirklich überrascht, aber dennoch schön erzählt ist.


    Wer also nicht die Zeit damit verbringen möchte, groß die historischen Hintergründe nachzuschlagen, dem sei „Das Geheimnis der Papiermacherin“ empfohlen. Ich freue mich schon auf weitere historische Romane von Andrea Bottlinger!


    4ratten

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)

  • Das ist wieder so ein vollkommen fader, nichtssagender 08/15-Historien-Titel :rollen:


    Ironischerweise findet sich am Ende des Romans eine Leseprobe zu "Das Geheimnis der Porzellanmalerin" von Birgit Jasmund.


    Wow, da sind ja nur drei von vier Wörter gleich :D

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)

  • Die Porzellanmalerin kommt aber nicht an die Papiermacherin heran. Tja, und diese Titel... Bei den Histos fällt es sehr auf, aber im Endeffekt ist das in der Krimi/Thriller-Sparte auch nicht viel anders.

  • Müsste ich ja fast lesen - meine Heimat ;)

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Mach mal, das Buch hat keine 400 Seite, ist also für einen Histo wirklich dünn. Der Schreibstil liest sie flott und die Handlung ist humorvoll und kurzweilig, so dass sich das Buch so weg liest. :)

  • Anna Pecht eine Kämpferin


    Im Jahr 1621 kämpft Anna Pecht um die Existenz der Papiermühle ihres Vaters. Sie ist auf sich gestellt, denn ihr Vater hat sich immer noch nicht vom Tod seiner geliebten Frau erholt. Er gibt sich dem Trinken hin und spielt Glücksspiele, die leider die finanzielle Lage für die Mühle nur noch verschlimmert. Eigentlich hat Anna Mutter und Vater verlorenen, doch sie hat liebgewonnene Freunde, die ihr zur Seite stehen. Mit ihnen erlebt sie einige gefährliche Abenteuer , die alle in Gefahr bringen. Doch was bleibt ihr anderes übrig, wenn sie die Mühle retten will.

    Hinzu kommt, dass es seit Beginn des dreizigjährigen Krieges kaum noch Lumpen gibt, die dringend zur Herstellung von Papier benötigt werden. Die Freunde von Anna haben Ideen, wie sie die benötigten Lumpen beschaffen könnten. Und von da an geraten sie in immer mehr in Gefahr.

    Bartholomäus von Treist ist ein reicher mieser Geschäftsmann, der nicht nur durch legale Geschäfte seinen Reichtum erlangt hat. Sein Bruder Johann ist seit einer Verletzung im Krieg nach Hause zurück gekehrt und Bartholomäus will ihn für seine Machenschaften gewinnen.

    Keiner darf einem von Teist in die Quere kommen, wer dies doch macht, muss um sein Leben bangen, so wie Anna und ihre Freunde. Aber es gibt unerwartet Hilfe von jemanden, kann dieser Jemand Anna helfen und beschützen? Wird sie darauf vertrauen können, was dieser Jemand ihr rät, oder geht sie ihren eigenen Weg?


    Meine Meine:

    Die Papiermacherin von Andrea Bottlinger ist ein historischer Roman, der mich von der ersten Seite an begeistert hat. Der Schreibstil ist spannend, gefühlvoll und an manchen Stellen zum schmunzeln. Den einzelnen Protagonisten hat die Autorin starke Charakter verliehen, die sehr realistisch beschrieben werden.

    Was mich auch sehr fasziniert hat, sind die historischen Fakten. Ich finde es immer sehr spannend, wenn ein/e Autor/in mich als Leser in eine andere Zeit entführt. Durch die bildhaften Beschreibung der Charaktere und den historischen Hintergründen, bekommt man eine Vorstellung vom damaligen Leben. Heute kaum noch vorstellbar, welchen Kampf die Menschen für das tägliche Überleben bestreiten mussten. Dies alles ist Andrea Bottlinger ausgezeichnet gelungen. Ein wunderschöner Roman.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle