Paul Auster - 4 3 2 1

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 3.667 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

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    Inhalt

    Paul Auster erzählt das Leben von Archibald Fergusson. Archie wächste in den 50er Jahren in New Work auf. 4 3 2 1 wäre also ein ganz normales Buch, wenn der Autor die Lebensgeschichte nicht viermal erzählen würde. Jedes Mal lebte Archie unter anderen Bedingungen.


    Bis jetzt

    "Jetzt" ist bei einem Buch von 1000+ Seiten ein dehnbarer Begriff. Ich bin erst bei Seite 70+, aber ich habe nicht nur die Geschichte von Archie, sondern auch die seiner Eltern und Großeeltern gelesen. Von dem Moment, in dem sein Großvater Ellis Island betreten hat, bis Archie mit einem gebrochenen Bein im Bett liegt und das Geräusch der neu eingebauten Klimaanlage ihn zu nerven beginnt.


    Für die 50er Jahre ist die Familie erstaunlich modern. Vater und Mutter arbeiten, so dass Archie oft alleine ist oder von einer Nanny betreut wird. Vielmehr habe ich nicht erfahren. Die Eltern sind liebevoll, aber sie kommen mir (noch) nicht herzlich vor. Vielmehr wirken sie auf mich so, als ob sie eine Rolle spielen. Aber vielleicht trügt mich mein erster Eindruck auch. Bis jetzt habe ich nur ab und zu ein Kapitel gelesen und zwischendurch immer andere Bücher. Vielleicht haben sich da die Eindrücke verschiedener Bücher vermischt.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich sollte den Thread vielleicht mal meinem Freund zeigen, weil er das Buch, als es herauskam, geschenkt bekam (Paul Auster gehört zu seinen Lieblingsautoren), aber er sich wegen dem Umfang des Buches bisher nicht dazu aufraffen konnte, es zu lesen. Ich werde also gespannt, deine Eindrücke verfolgen und ihm berichten. ;)

  • Mitten im Lesen hatte ich auf einmal das Gefühl, dass ich das Buch schon einmal gelesen habe. Auf einmal kam das Gespräch auf die Rosenbergs und ich bin mir ziemlich sicher, dass in einem anderen Buch schon mal jemand über ihr Schicksal geweint hat.


    Mittlerweile gab es die erste Veränderung in der Erzählebene. Nachdem eine angekündigte Katastrophe ingetreten war, hat sich die Geschichte auf einmal geändert. Anfangs war ich verwirrt, weil ich noch die alte Handlung im Kopf hatte. Aber mir gefällt, wie der Autor mit der Handlung spielt.

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  • Auf einmal kam das Gespräch auf die Rosenbergs und ich bin mir ziemlich sicher, dass in einem anderen Buch schon mal jemand über ihr Schicksal geweint hat.

    Ethel und Julius Rosenberg? Über sie wurde bestimmt in mehreren Büchern schon geschrieben. Es gibt sogar ein Lied von Billy Joel, in dem sie genannt werden.


    Ich werde hier vorsichtig (Spoiler...) mitlesen, denn das Buch subbt bei mir und interessiert mich sehr.

  • Ethel und Julius Rosenberg? Über sie wurde bestimmt in mehreren Büchern schon geschrieben.

    Genau die. Ich habe selbst schon ein Buch über sie gelesen. Jetzt war es aber wirklich so, dass ich schon einmal eine ähnliche Szene gelesen habe. Mir fällt nur nicht mehr ein, wo.

    Ich werde hier vorsichtig (Spoiler...) mitlesen, denn das Buch subbt bei mir und interessiert mich sehr.

    Findest du, dass ich zu viel vom Inhalt erzähle?

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  • Findest du, dass ich zu viel vom Inhalt erzähle?

    Bis jetzt nicht. Ich bin aber geübt darin, nur noch Stichpunkte zu lesen, wenn ich merke, dass der Inhalt zu ausführlich wird. Wenn nicht gerade am Anfang eines Absatzes wesentliche Dinge wie "Er schnitt ihr die Kehle durch" stehen, funktioniert das ganz gut. Ich bin immer eher auf der Suche nach Kommentaren zum Stil und persönlichen Empfindungen der Leserin.

  • Bei diesem Buch muss ich sich wirklich konzentrieren. Es ist nicht immer deutlich, dass die Geschichte wieder auf einer anderen Ebene spielt. Deshalb frage ich mich, ob ich vielleicht ganz am Anfang so einen Wechsel übersehen habe. Das klingt verwirrend, aber das ist es nicht.


    Das Spielen mit den verschiedenen Möglichkeiten finde ich sehr interessant. In einem Kapitel ist Ferguson ein kleiner Junge, im nächsten ein Teenager und dann wieder einige Jahre jünger. Manchmal liest er mehr, manchmal treibt er mehr Sport.


    Ich bin gespannt, ob ich am Ende die einzelnen Teile zusammenpuzzlen kann.

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  • Ich hatte das Problem mit den Ebenen auch, aber habe - für mich - eine Lösung gefunden. Ich lese nämlich die Kapitel 1.0, 1.1,2.1, 3.1, 4.1, 5.1, etc, dann 1.2, 2.2, 3.2, 4.2 ...etc. 1.3, 2.3, 3.3 ….1.4, 2.4 ...Auf diese Art gelesen springt die Geschichte nicht in der Zeit hin und her, weil sie ständig zwischen den 4 möglichen Lebensläufen wechselt, sondern man liest 4 chronologische Lebensläufe nicht nebeneinander, sondern hintereinander. Ich weiss nicht, ob so ein besonderer Reiz verloren geht, aber hilfreich ist es schon. (die zweite Ziffer im Kapitel deutet ja immer die Lebnslaufvariante von 1 bis 4 an, und die erste Ziffer sind die chronologisch aufeinander folgenden Kapitel. Nur das allererste Kapitel weicht davon ab (das einzige mit einer Null als zweite Ziffer). Es ist, wenn ich mich gut erinnere, allen 4 Lebensläufen gemeinsam.

  • Ich lese nämlich die Kapitel 1.0, 1.1,2.1, 3.1, 4.1, 5.1, etc, dann 1.2, 2.2, 3.2, 4.2 ...etc. 1.3, 2.3, 3.3 ….1.4, 2.4 ...

    Das habe ich mir auch überlegt. Aber wie du sagst: gerade das Springen macht den Reiz des Buchs aus. Ich habe bei 4 3 2 1 zwiespältige Gefühle. Idee und Stil gefallen mir gut, auch die Handlung finde ich interessant. Trotzdem kann ich mich nicht zum Lesen motivieren und schiebe immer wieder ein anderes Buch dazwischen.

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  • Vielleicht solltest du das Buch vorerst ruhen lassen und dich ihm wieder zu einem späteren Zeitpunkt widmen. Manchmal ist nicht der richtige Zeitpunkt für ein Buch. Ich habe "Das grüne Haus" von Mario Vargas Llosa insgesamt drei Mal abgebrochen, bis es mich beim vierten Mal so richtig packte.


    Die Thematik hat mich immer interessiert, sein Schreibstil hat mir gefallen, aber das Vor- und Zurückspringen und die unterschiedlichen, scheinbar nicht zusammengehörenden Erzählstränge waren bei den ersten Versuchen zu mühsam und anstrengend. Trotzdem wollte ich das Buch nicht aussortieren und ihm für einen späteren Zeitpunkt noch einmal eine Chance geben. Beim finalen "wenn ich es jetzt nicht lese, dann lese ich es nie mehr" Versuch hat dann alles gepasst - ich hatte die dafür nötige Ruhe und Muse mich darin zu vertiefen. Es hat mir sogar so gut gefallen, dass ich mir sofort noch ein Buch von Llosa besorgt habe.


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  • Ruhen lasse ich es nicht, zumindest nicht ganz. Ab und zu bekomme ich wieder Lust darauf und lese weiter. Aber in einen richtigen Lesefluss komme ich nicht.

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  • Wie schade, aber das habe ich auch schon von einer anderen Freundin gehört. Wenn ich solche Probleme mit einem Buch habe und das Buch dann auch noch so umfangreich ist, erhöht das auch nicht unbedingt die Motivation. Ich bin gespannt, wie es weiter verläuft.

  • Ich bin gespannt, wie es weiter verläuft.

    Wahrscheinlich langsamer als sonst, aber da ich keine Bücher mehr abbreche, wird es auch irgendwann auslaufen ;)

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  • Schade, dass es mit Auster und dir nicht so klappt, Kirsten. Da es stilistisch und inhaltlich für dich stimmt, ist es vermutlich einfach nicht der richtige Zeitpunkt für das Buch.

  • Am Wochenende habe ich weitergelesen. In allen vier Erzählebenen passieren die selben Dinge, nur eben nicht den selben Leuten. Deshalb sind die Auswirkungen auf Ferguson sehr unterschiedlich. Ich lasse mich mittlerweile durch die verschiedenen Geschichten treiben und merke, dass mir das besser tut als zu versuchen, die Fäden zusammen zu halten. Die unterschiedlichen Ferguson gefallen mir auch unterschiedlich gut. Mein Liebling ist immer noch der Ferguson aus dem ersten Handlungsstrang.

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  • Normalerweise brauche ich jedes Mal, wenn ich in eine andere Geschichte springe nur ein paar Zeilen, um mich wieder einzufinden. Bei meinem aktuellen Kapitel hat es viel länger gedauert. Es hätte direkt an dem vorangegangenen anschließen können, was Handlung und Thema angeht. Dafür habe ich aber viel früher als Ferguson gemerkt, in welche Richtung sich das Kapitel entwickelt. Es ist eine interessante Wendung und ich bin gespannt, welchen Einfluss sie auf sein weiteres Leben haben wird.

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  • Avila Das ist sehr interessant. Die Folgen sind jedes Mal anders und treffen natürlich auch andere Personen. Das wiederum verändert das Leben des jeweiligen Ferguson. Es ist so, wie wenn vier verschiedene Leute eine Mahlzeit aus den gleichen Zutaten kochen, aber ohne Rezept. Dabei kommen am Ende auch vier völlig unterschiedliche Mahlzeiten auf den Tisch.

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  • Ich habe vorgestern und gestern fast nur in dem Buch gelesen. Vielleicht war das der Trick bei der Sache, oder aber auch der Schluss. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass mir das Buch gut gefallen hat und es eines von den Büchern ist, bei denen ich sehr froh bin dass ich sie nicht abgebrochen haben.

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