2) 'Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung' - Seiten 88 - 171 (ab Kapitel 8)

Es gibt 58 Antworten in diesem Thema, welches 8.162 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Idefix.

  • @ Lerchie: Ich war der Meinung, dass sie den Umschlag gleich geöffnet hat. Kann mich aber auch irren. Ich finde die Stelle nur gerade nicht.

  • @ Lerchie: Ich war der Meinung, dass sie den Umschlag gleich geöffnet hat. Kann mich aber auch irren. Ich finde die Stelle nur gerade nicht.

    Ich habe nachgeschaut, es ist auf der letzten Seite des vierzehnten Kapitels. Sie hatte die Umschläge lange auf dem Tisch liegen gelassen. Dabei war auch der Lehrstellenvertrag für Alexander und ein bereits geöffneter Umschlag mit der Mitteilung der Kinstschule, dass Alexander eine zweite Chance für die Aufnahmeprüfung bekommen solle.

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Genau. Die Laichinger werden ihn jetzt als den großen Gönner sehen. Eve sollte denen mal sagen, was in dem Umschlag drin war. Vielleicht haben sie es aber auch an ihrem Gesicht lesen können, dass es

    Hat sie den nicht erst zu Hause geöffnet?

    Ja! Aber er hat ja im Beisein aller mit dem Umschlag dokumentiert, wie großzügig er doch ist. Wie "großzügig" er wirklich war, hat Eveline erst später gesehen.

  • buchregal123


    Oh ja, jeder dachte da doch, es würde mehr drinnen stecken, als es tatsächlich war.

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Ich mag ja das Bild von den drei nicht geöffneten Umschlägen vor Eveline auf dem Tisch sehr.
    Eine kleine Szene. Und doch steckt so viel drin, finde ich.

    Oh ja, das ist wirklich ein schönes Bild, denn zwei zeigen die Möglichkeiten für die Zukunft Alexanders und der dritte zeigt, dass es eigentlich nur eine Entscheidung geben kann. Wenn nur die drängende Not und der knurrende Hunger nicht wären...;(

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Bei dem (oder bei der) ist hinten und vorne nicht gleich, sagt man bei uns - und ich lebe ja nahe der Alb - wenn man einen Menschen meint, der vorne herum freundlich spricht und hinten herum anders. Der das eine sagt und andere Motive hat, sozusagen. Eine nicht ganz ehrliche Haut.
    Ob Antons Einschätzung von Johann zutrifft? Bitte weiterlesen!

    Während ich anfangs noch sehr von Johann überzeugt war, habe ich inzwischen doch so meine Zweifel... Er scheint noch Gefühle für Eveline zu hegen, was ja auch vollkommen in Ordnung ist, aber unserer guten Mimi nicht schmecken wird!

    Klar kann ich verstehen, dass er die Gelegenheit ergreifen und die anderen Arbeiter bei Gehringer in der Fabrik für eine bessere Zukunft motivieren möchte, aber ich denke nicht, dass er Mimi deshalb so selten sieht. Mir scheint eher so, dass er sie bewusst meidet, denn ich bin mir sicher, dass er sie häufiger sehen könnte, wenn er nur wollte! Daher bin ich nun umso gespannter auf das anstehende Fest und die Entwicklung bezüglich Eveline. Immerhin ist sie nun Witwe und nach einer gewissen Trauerzeit könnte Johann ja nun eigentlich um sie werben, oder?

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Und Gehringer stand das Wasser wirklich bis zum Hals! Seit Jahrhunderten war das Leinen konkurrenzlos, und nun macht ihm die Baumwolle sein Lebenswerk kaputt. Die Frage ist: hat er die Zeichen der Zeit in ihrer Macht wahrgenommen? Oder macht er sich was vor und hofft, mit ein paar Maßnahmen zu Lasten seiner Leute könnte er was bewirken?
    Vielleicht erinnert ihr euch an Band 1 an die Szene, wo ein Einkäufer bei Gehringer ist und diesem ein paar gute Tipps gibt, wie er seine Weberei in die Zukunft führen könnte. Aber davon will Gehringer nichts hören. Dann müsste er nämlich anfangen, sich und seine Einstellung zu ändern ...

    Dem Gehringer nehme ich definitiv ab, dass er Zukunftsängste hat, weil er sieht, dass sein Lebenswerk in Stücke geschlagen werden könnte und er dadurch seinen Reichtum verlieren könnte. Aber auf der anderen Seite sind da seine Weber, die schlicht und ergreifend um ihre blanke Existenz fürchten müssen - und das sieht der Gehringer eben nicht. Er bürdet ihnen noch mehr auf, droht ihnen unverhohlen, dass sie alles verlieren werden, wenn sie nicht noch mehr Gesundheit, Schlaf und private Zeit für die Weberei opfern werden. Angst schüren und auf dieser Basis dann noch mehr Forderungen... Das kann auf Dauer nicht gut gehen! Mit Johann könnte die Stimmung schneller explosiv werden, aber es wird so oder so kommen - wenn man zur Gewinnmaximierung das letzte Quäntchen aus seinen Arbeitern herauspresst. Ich bin mal gespannt, wie nun noch mehr Druck auf den Kessel kommt!

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Aber auf der anderen Seite sind da seine Weber, die schlicht und ergreifend um ihre blanke Existenz fürchten müssen - und das sieht der Gehringer eben nicht.

    Ich glaube, dass er das schon sieht, aber lieber aus egoistischen Gründen nicht sehen will.

  • Aber auf der anderen Seite sind da seine Weber, die schlicht und ergreifend um ihre blanke Existenz fürchten müssen - und das sieht der Gehringer eben nicht.

    Ich glaube, dass er das schon sieht, aber lieber aus egoistischen Gründen nicht sehen will.

    Genau das denke ich auch. Ihm ist es egal, wie es den Männern geht. Hauptsache er kommt gut dabei rum.

  • Ja, Hauptsache ihm gehts gut und er fährt einen satten Gewinn ein.

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Ich glaube, dass er das schon sieht, aber lieber aus egoistischen Gründen nicht sehen will.

    Genau das denke ich auch. Ihm ist es egal, wie es den Männern geht. Hauptsache er kommt gut dabei rum.

    Ist ja auch viel bequemer.

    Liebe Grüße


    Nadine


    " Liest Du ein Buch zum ersten Mal, lernst Du jemanden kennen.

    Liest Du es zum zweiten Mal, begegnet Dir ein Freund."

    (Chin. Weisheit)

    :buecherstapel:

  • Aber auf der anderen Seite sind da seine Weber, die schlicht und ergreifend um ihre blanke Existenz fürchten müssen - und das sieht der Gehringer eben nicht.

    Ich glaube, dass er das schon sieht, aber lieber aus egoistischen Gründen nicht sehen will.

    Ja, so meinte ich es auch. Gehringer ist nicht auf den Kopf gefallen - er sieht die Lage seiner Weber sicherlich, sie interessiert ihn nur einfach nicht. Weil er sich selbst stets der Nächste ist.

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Klar kann ich verstehen, dass er die Gelegenheit ergreifen und die anderen Arbeiter bei Gehringer in der Fabrik für eine bessere Zukunft motivieren möchte, aber ich denke nicht, dass er Mimi deshalb so selten sieht. Mir scheint eher so, dass er sie bewusst meidet, denn ich bin mir sicher, dass er sie häufiger sehen könnte, wenn er nur wollte!

    Da muss ich Johann in Schutz nehmen - die Männer (und Frauen) hatten mit Arbeit im Fabrikle und auf dem Acker wirklich so viel zu tun, dass sie wochentags zu nichts anderem kamen! Das war bei allen so - Mimi ist da privilegiert, weil sie freie Zeit hat.

  • Beitrag von Senara von Nostria ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Klar kann ich verstehen, dass er die Gelegenheit ergreifen und die anderen Arbeiter bei Gehringer in der Fabrik für eine bessere Zukunft motivieren möchte, aber ich denke nicht, dass er Mimi deshalb so selten sieht. Mir scheint eher so, dass er sie bewusst meidet, denn ich bin mir sicher, dass er sie häufiger sehen könnte, wenn er nur wollte!

    Da muss ich Johann in Schutz nehmen - die Männer (und Frauen) hatten mit Arbeit im Fabrikle und auf dem Acker wirklich so viel zu tun, dass sie wochentags zu nichts anderem kamen! Das war bei allen so - Mimi ist da privilegiert, weil sie freie Zeit hat.

    Ich habe das eigentlich auch so gesehen wie dubh, allerdings hast Du natürlich nicht ganz unrecht - und trotzdem, ein paar Minuten am Tag müssten doch drinnen sein! Aber du bist natürlich die Autorin und weißt das ganz genau.

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Für uns fast unvorstellbar - keine freie Zeit zu haben. Aber auf der Schwäbischen Alb - und in anderen armen Landstrichen - war das sicher so, vor allem in Sommer. Im Winter, wenn es schnell dunkel wurde, hatte man mehr Zeit und verbrachte diese in Spinnstuben etc.
    Aber bei so kurzen Sommern mussten die Leute jede freie Minute auf dem Acker sein und gucken, dass sie dem mageren Boden eine Ernte abtrotzen.
    Ich kann mich noch gut an meine Kindheit erinnern, wo alte Leute mit einer Hacke oder Heugabel über der Schulter durch die Gegend liefen, damit ja nur niemand auf die Idee kam, sie gingen "spazieren"! So sah es immer aus, als gingen sie auf ihr Äckerle ... Der Gedanke, "freie Zeit" zu haben, war auch damals noch einfach noch zu frisch ...

  • Klar kann ich verstehen, dass er die Gelegenheit ergreifen und die anderen Arbeiter bei Gehringer in der Fabrik für eine bessere Zukunft motivieren möchte, aber ich denke nicht, dass er Mimi deshalb so selten sieht. Mir scheint eher so, dass er sie bewusst meidet, denn ich bin mir sicher, dass er sie häufiger sehen könnte, wenn er nur wollte!

    Da muss ich Johann in Schutz nehmen - die Männer (und Frauen) hatten mit Arbeit im Fabrikle und auf dem Acker wirklich so viel zu tun, dass sie wochentags zu nichts anderem kamen! Das war bei allen so - Mimi ist da privilegiert, weil sie freie Zeit hat.

    Sie ist nicht nur privilegiert, sie hat diesbezüglich auch den Neid der anderen Frauen auf sich gezogen. Die ackern von früh bis spät, um Mäuler zu stopfen....das Geld reicht hinten und vorn nicht und Mimi - muss man sagen- geht es ja weitaus besser. Sie hat auch "nur" ihren Onkel zu pflegen und die Fotografie ist ja nun keine so körperlich anstrengende Arbeit wie die der anderen Frauen aus dem Dorf.

    Liebe Grüße Yvonne<br /><br /><br />Lesen heißt&nbsp; durch fremde Hand träumen ( Fernando Pessoa )<br /><br />Mein Buchblog <br />Ein Anfang und kein Ende