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"Exodus 2727. Die letzte Arche" von Thariot
Handlung:
Die USS London ist unterwegs zu einem 50 Lichtjahre entfernten Planeten, die Reisezeit beträgt über 100 Jahre. An Bord sind mehrere Millionen Embryos von Mensch und Tier und eine Besatzung von einigen hundert Personen. Die Besatzung tut schichtweise Dienst auf dem Raumschiff, der Rest von ihnen verbringt die Zeit im Kälteschlaf. Im siebten Jahr der Reise tauchen Probleme auf, mit denen sich Colonel Jazmin Harper befassen muss. Passagiere und Besatzungmitglieder verhalten sich seltsam, Teile des Schiffes scheinen auseinander zu fallen und die London steuert auf ein Schwarzes Loch zu.
Meine Meinung:
In den Tiefen des Forums gibt es bereits eine Rezi zu einem Thariot-Buch. Damals war ich mäßig begeistert und hatte nicht den Wunsch, so schnell noch einmal ein Buch des Autors zu lesen. Jahrelang bin ich seinen Büchern erfolgreich aus dem Weg gegangen. "Exodus 2727" jedoch handelt von einem großen Raumschiff vom Typ "Arche", zudem ist das Buch die erste Verlagsveröffentlichung. Beides versprach gute Unterhaltung. Ich kaufte es also und entschied mich dabei für das Hörbuch.
Die Idee an sich fand ich klasse. Ein 40 km langes Schiff, Grusel, Rätsel, Weltall - ja, doch, das sind Themen, die ich mag. Der Aufbruch zu den Sternen, der Versuch der Menschheit, sich auf im All auszubreiten, das ist immer richtig spannend. Dabei kann eine Menge schiefgehen, das ist dann spannend hoch zwei.
Aber muss jede einzelne technische Störung und deren Behebung so detailiert beschrieben werden? Gegen ein wenig Technobabbel habe ich im Grunde nichts, aber hier hatte ich oft das Gefühl, überhaupt nicht mehr mitzukommen. Hätte ich das Buch gelesen, hätte ich die Stellen überblättert, beim Hörbuch hieß es dann, einfach abzuwarten, bis es mit den spannnenden Sachen weiterging.
Manche Szenen schienen auch kein Ende zu nehmen. Ich denke dabei die Flucht von Jazmin und Denis durch einen Schiffsabschnitt mit wechselner Gravitation. Interessant? Ja, aber zu lang.
Eine zweite Erzählebene spielt sich auf der Erde ab und handelt von Jazmins Bruder Atticus Finch, einem Polizisten. Wozu dient diese Geschichte? Soll sie nur zeigen, wie es auf der Erde im 28. Jahrhundert zugeht? Denn die Geheimnisse, auf die Finch hier stößt, werden auch in Jazmins Teil der Handlung aufgedröselt. Wozu also? Hier hatte ich auch nicht so richtig das Gefühl, wirklich in der Zukunft zu sein. Die Umgebung wirkt viel zu vertraut. Ein Polizist verfoglt einen Mörder, wird dann zu einer Person von öffentlichem Interesse und interviewt seinen Vater. Wie hilft das der USS London? Ich könnte mir vorstellen, dass das Buch als erster Teil einer Reihe geplant wurde, mit Finch als Hauptfigur in Band 2, dann würde es passen.
Die Plausibilität der technischen/physikalischen Seite des Romans kann und will ich nicht beurteilen. Aber - die Rückseite eines Schwarzen Lochs? Okaaay, wenn's denn sein muss.
Fazit: Ganz genießbar.
***
Aeria