Bram Stoker - Dracula

Es gibt 114 Antworten in diesem Thema, welches 33.804 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dodo.

  • Ist das nicht die mit Winona Ryder? Die erfindet doch eine komplette Backgroundstory.


    Ich glaube, die alte mit Bela Lugosi ist ziemlich nah am Buch.


    Zweimal Ja. :smile: Das stimmt, diese Backgroundstory ist total zugedichtet, aber ich finde das den besten Dracula-Film, auch wegen der Atmosphäre.


    Ich habe seine Geheimniskrämerei eher so interpretiert, dass er auch Angst davor hatte, dass ihm keiner glaubt. Er wird ja ziemlich drastisch, um den 3 Freunden den Beweis mit Lucy vorzuführen und erst als sie es alle mit eigenen Augen sehen, glauben sie ihm endlich. Wenn er von Anfang an gesagt hätte, was er denkt, hätten sie ihn, die Kranke ja gar nicht mehr behandeln lassen, oder? :gruebel: :zwinker:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:


    Ich dachte immer, er macht das, weil er nicht zu viel verraten will, bevor er sich nicht sicher ist. Weil er einfach so eine Art hat, dass er gewisse Sachen nicht ausführt. Aber eure Überlegungen finde ich auch recht interessant.


  • Ich habe seine Geheimniskrämerei eher so interpretiert, dass er auch Angst davor hatte, dass ihm keiner glaubt.


    Mir ging sein Zurückhalten von Informationen auch etwas auf die Nerven, sehe es aber ähnlich wie du und kann sein Verhalten auch ganz gut nachvollziehen, bzw. hatte schon Verständnis für ihn. Das was er herausfand, war ja doch nicht alltäglich und es brauchte sicher eine Weile, es erst mal selbst zu glauben, bevor man das von anderen verlangte, die sich ja zudem gar nicht damit beschäftigt hatten. Es ist ja nicht so wie heute, wo man den Leuten von Vampiren erzählt und die dann entweder müde abwinken oder schmachtend in Ohnmacht fallen. :breitgrins::zwinker:

  • So, ich habe mir das Buch nun auch zugelegt. Und ihr seid Schuld! :grmpf: :breitgrins:
    Ich habe hier mitgelesen und heute Nacht habe ich sogar von diesem Buch geträumt! :entsetzt: Da dachte ich mir, dass ich es wohl wirklich besser lesen sollte.


  • Ich dachte immer, er macht das, weil er nicht zu viel verraten will, bevor er sich nicht sicher ist.



    Ich habe seine Geheimniskrämerei eher so interpretiert, dass er auch Angst davor hatte, dass ihm keiner glaubt.


    Gut, das mag schon auch sein. Aber ich frage mich, was ihn davon abgehalten hat, den Hausangestellten und und Lucys Mutter mitzuteilen, dass die Knoblauchblüten, mit der er ihr Zimmer dekoriert hat, zur Behandlung gehören und dass man sie keinesfalls entfernen darf? Warum es ausgerechnet Knoblauch sein muss und wie er wirkt, hätte er den Damen ja nicht mitzuteilen brauchen. Sie hätten seine Autorität als Professor sowieso nicht in Zweifel gezogen. In dem Fall hat er sich der fahrlässigen Körperverletzung schuldig gemacht :breitgrins:


    Aber jetzt, wo ich wieder ein paar Seiten weiter bin, sehe ich schon, dass er zuerst Beweise präsentieren und dann Theorien aufstellen wollte - was mit ihm als einzigem, der Bescheid weiss, gerade so gefährlich ist, wie Dracula und Co. selber... Fahrlässiges Verhalten scheint ein heimliches Hobby von Van Helsing zu sein.

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.


  • Tasha: Hättest du denn dann Lust auf eine (Mini-)Leserunde, wenn du es liest? Ich wär beim Termin auch sehr flexibel. :winken:


    Ist eine schöne Idee, aber ich bin schon mittendrin und hab momentan auch nicht wirklich Lust auf eine Leserunde. Tut mir leid. :redface:


  • Ist eine schöne Idee, aber ich bin schon mittendrin und hab momentan auch nicht wirklich Lust auf eine Leserunde. Tut mir leid. :redface:


    *hüstel* Ich würde mitmachen, wenn du bis April warten kannst.


  • So, ich habe mir das Buch nun auch zugelegt. Und ihr seid Schuld! :grmpf: :breitgrins:


    Hehe. :breitgrins::breitgrins:



    Gut, das mag schon auch sein. Aber ich frage mich, was ihn davon abgehalten hat, den Hausangestellten und und Lucys Mutter mitzuteilen, dass die Knoblauchblüten, mit der er ihr Zimmer dekoriert hat, zur Behandlung gehören und dass man sie keinesfalls entfernen darf? Warum es ausgerechnet Knoblauch sein muss und wie er wirkt, hätte er den Damen ja nicht mitzuteilen brauchen. Sie hätten seine Autorität als Professor sowieso nicht in Zweifel gezogen. In dem Fall hat er sich der fahrlässigen Körperverletzung schuldig gemacht :breitgrins:


    Aber jetzt, wo ich wieder ein paar Seiten weiter bin, sehe ich schon, dass er zuerst Beweise präsentieren und dann Theorien aufstellen wollte - was mit ihm als einzigem, der Bescheid weiss, gerade so gefährlich ist, wie Dracula und Co. selber... Fahrlässiges Verhalten scheint ein heimliches Hobby von Van Helsing zu sein.


    Du hast ihn entlarvt. Das stimmt, das habe ich mir gar nie überlegt. Ich finde ihn ja so schon seltsam, aber das verstärkt die Antipathie natürlich.

  • Du hast ihn entlarvt. Das stimmt, das habe ich mir gar nie überlegt. Ich finde ihn ja so schon seltsam, aber das verstärkt die Antipathie natürlich.


    :breitgrins: Ich bin immer noch Pro Van Helsing! :zunge: :zwinker: Auch dass er das mit dem Knoblauch nicht erzählt hat, konnte ich nachvollziehen: Die kennen ihn ja alle nicht wirklich. Jetzt kommt er an und erklärt, dass stinkender Knoblauch gut für die Gesundheit der Patientin ist... :vogelzeigen: Wer nimmt ihm denn das ab? Die hätten ihn doch von der Behandlung abgezogen und das wollte er ja vermeiden!
    Ich denke der Hauptgrund ist, dass ich bei Van Helsing immer Hugh Jackmann vor mir sehe, da der doch vor Jahren in einem wirklich schlechten Film, aber trotz allem einen gutaussehenden Van Helsing gegeben hat und ich kann da gar nicht dafür, aber ich finde ihn einfach toll! :flirt: :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Ich denke der Hauptgrund ist, dass ich bei Van Helsing immer Hugh Jackmann vor mir sehe, da der doch vor Jahren in einem wirklich schlechten Film, aber trotz allem einen gutaussehenden Van Helsing gegeben hat und ich kann da gar nicht dafür, aber ich finde ihn einfach toll! :flirt: :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:


    Jaaa! :herz: Also soo schlecht fand ich diesen Film nichtmal, die Bilder sind klasse. Nur die Handlung kann man rauchen, also die Autoren vermischen da ja alles, wie es nur irgendwie geht. :breitgrins:


    Trotzdem hat mir die Beschreibung im Buch die Jackman-Vorstellung ziemlich verdorben. :rollen:

  • Also für mich sieht Van Helsing immer aus wie Sir Anthony Hopkins, der ihn in der Verfilmung von Francis Ford Coppola gespielt hat. Nur im Film hat er so viel kompetenter gewirkt als im Buch, so dass er mich im Buch ganz schön genervt hat wegen seiner Geheimniskrämerei. :rollen:
    Hugh Jackmann ist mir viel zu jung als Van Helsing, den Film habe ich übrigens auch gesehen, war nett aber konnte mich nicht überzeugen. Schöne Bilder, schlechte Story. :zwinker:


    Was das Original angeht, es gab da einen Film in dem Bela Lugosi den Dracula gespielt hat, der war ziemlich nahe an der Buchvorlage. Francis Ford Coppola hat mit der Hintergrundstory das ganze schön aufgeplustert und eine runde Sache daraus gemacht. Ich mag daher seine Adaption des Buches auch am liebsten.

    Liebe Grüsse Hanni 8)


  • Was das Original angeht, es gab da einen Film in dem Bela Lugosi den Dracula gespielt hat, der war ziemlich nahe an der Buchvorlage.


    Ich finde der Lugosi passt einfach optisch nicht so. Dracula wird doch mit Adlernase und als älterer, blassheutiger Herr mit grauem Haar beschrieben, oder ist mir da etwas entgangen? Und Lugosi ist ja so ein rundgesichtiger Italiener, das finde ich irgendwie total seltsam. :breitgrins:

  • Das stimmt, mir persönlich gefällt er auch nicht als Dracula. Mein allerliebster Dracula ist und bleibt Christopher Lee. :teufel:


    Nachtrag: Mir ist noch eingefallen, dass Lugosi kein Italiener war, sondern Ungar. *Klugscheiss* Ist mir aber auch erst heute Abend eingefallen, als ich vor der Glotze sass und über Dracula sinierte. ;)

    Liebe Grüsse Hanni 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Hanni ()

  • Um mal wieder von den Filmen zum Buch zurück zu kommen: Ich habe es gestern fertig gelesen, hier ist meine abschliessende Meinung, in der mir noch etwas Neues zu Van Helsing in den Sinn gekommen ist. Er ist (neben Dracula) sicher der interessanteste Charakter in dem Buch, am angenehmsten fand ich jedoch John Seward - der ist als einziger recht unaufgeregt und so fand ich seine Passagen auch die besten Abschnitte des Buches.


    Inhalt:
    Der Anwalt Jonathan Harker soll die Übersiedelung des Grafen Dracula nach London vorbereiten. Deshalb reist er nach Transsylvanien (wo der Graf wohnt), um mit ihm die Details zu besprechen. Auf Schloss Dracula angekommen, merkt Harker, dass hier ein paar Dinge nicht stimmen. Der Graf wird ihm immer unheimlicher, und obwohl Dracula stets höflich bleibt, merkt Harker, dass er im Schloss ein Gefangener ist.
    Währenddessen ist Graf Dracula mit seinen Umzugsvorbereitungen fertig und er tritt die Reise nach England an, wo bald merkwürdige Dinge mit sonst gesunden Leuten passieren.


    Meine Meinung:
    «Dracula» ist ein richtig schöner, unterhaltsamer Schmöker, der heute wohl als Mystery-Thriller verkauft würde. Das Buch ist ähnlich aufgebaut wie moderne Thriller, nur leider hat Bram Stoker auch ein paar den (immer noch gängigen) schlechten Stilmittel des Genres vorweggenommen.
    So wird der Leser künstlich dumm gehalten, indem beispielsweise Professor Abraham Van Helsing eifrig Forschungen anstellt, die Resultate aber für sich behält. Oder es heisst in Dialogen öfter mal «Du weisst, was das bedeutet, aber es ist noch zu früh, jemandem etwas davon zu sagen.» Sonst bringe man sich und andere unnötig in Gefahr... Nun ja, als Leserin hätte ich mich schon sicher genug gefühlt, ein paar Dinge früher zu erfahren.


    Auch den unfehlbaren Superhelden gibt es schon, es ist der oben erwähnte Van Helsing. Er scheint alles über Vampire und wie man sie bekämpft zu wissen, allerdings wird im gesamten Roman kein einziges Mal erklärt, woher sein Wissen stammt. Und obwohl die anderen Protagonisten vorher noch nicht einmal wussten, dass es Vampire überhaupt gibt, folgen Sie doch brav den Anweisungen Van Helsings, ohne ihn einmal zu fragen, woher er sein Wissen hat. Das wäre dann eines der obligaten Logiklöcher, die sich in fast jedem Thriller finden.


    Es gibt allerdings auch Elemente, in denen sich «Dracula» stark von moderneren Büchern unterscheidet. So hat es noch nicht für mehrere Handlungsstränge gereicht, aber die Geschichte wird ausschliesslich über Tagebucheinträge und andere Aufzeichnungen der Protagonisten erzählt, was die Sache ein wenig aufdröselt. Gar nicht mehr zeitgemäss ist das Frauenbild, das in dem Buch vermittelt wird. Normalerweise nervt es mich nicht, wenn die Frauen in alten Romanen als zarte Geschöpfe dargestellt werden, die weniger gut denken können als Männer. So war halt früher die Lehrmeinung. Aber Stoker übertreibt es, sogar für seine Zeit und gegen Ende des Buches wird es immer schlimmer. Da gibt es kaum mehr eine Seite, auf der nicht auf das zarte, schwache Wesen der Frau hingewiesen wird. Zusammen mit dem ebenso häufig eingestreuten Satz «Jetzt sind wir alle in Gottes Hand» hat das schon gewaltiges Nervpotenzial.


    Trotzdem ist «Dracula» ein spannendes, unterhaltsames Buch, dem man das Alter zwar schon anmerkt, aber es ist leicht zugänglich und lässt sich entsprechend flott lesen. Längen fand ich keine, aber das Erzähltempo ist schon ein wenig gemächlicher als man sich das von aktuellen Thrillern gewöhnt ist. Es war sehr interessant, den geistigen Grossvater aller Vampirromane und -filme zu lesen. Auch wenn Bram Stoker die Vampire nicht selber erfunden hat, so ist sein Roman bis heute prägend für die Vorstellung, wie ein Vampir zu sein hat.


    Fazit:
    Faszinierend, aber nicht überragend.


    6 von 10 Punkten

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.


  • Nachtrag: Mir ist noch eingefallen, dass Lugosi kein Italiener war, sondern Ungar. *Klugscheiss* Ist mir aber auch erst heute Abend eingefallen, als ich vor der Glotze sass und über Dracula sinierte. ;)


    Auch gut, Ungaren mag ich. :smile: Hat trotzdem ein zu rundes Gesicht. :zwinker:

  • So, dann will ich hier auch mal kurz meine Meinung zu diesem Roman darlegen...
    Mir hat das Buch gefallen. Man sollte es nicht mit modernen Horrorgeschichten oder Thrillern vergleichen, denn dann verliert es, aber wenn man sich auf die altmodische Erzählweise einlässt, dann macht das Lesen Spaß. :) Ich habe auch keine Längen in dem Buch entdeckt - naja, zumindest keine langweiligen. Ich kann mir aber schon vorstellen, was ihr damit meint. :zwinker: Interessant finde ich die Art und Weise, wie das Buch mich gefesselt hat: Ich hatte kein Problem damit, es auch mal liegen zu lassen - aber wenn ich dann mal wieder angefangen hatte zu lesen, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen.
    Was mich aber auch gestört hat, sind diese ständigen Wiederholungen, dass man "in Gottes Hand" (u.ä.) sei und dieses in dem Zusammenhang ziemlich theatralische/hysterische Getue.
    Das große Finale war auch ziemlich schnell vorbei, wenn man bedenkt, wieviel Zeit im ganzen Buch für die Vorbereitungen und weniger wichtige Dinge in Anspruch genommen wurde. Das wirkt auf mich ein wenig so, als hätte Stoker zum Schluss einfach nur endlich fertig werden wollen.


    Auch den unfehlbaren Superhelden gibt es schon, es ist der oben erwähnte Van Helsing. Er scheint alles über Vampire und wie man sie bekämpft zu wissen, allerdings wird im gesamten Roman kein einziges Mal erklärt, woher sein Wissen stammt. Und obwohl die anderen Protagonisten vorher noch nicht einmal wussten, dass es Vampire überhaupt gibt, folgen Sie doch brav den Anweisungen Van Helsings, ohne ihn einmal zu fragen, woher er sein Wissen hat.


    Das erklärt er doch oft genug: Er ist ein Mann, der "mit offenen Augen" durch die Welt geht. :breitgrins::zwinker:


    Alles in Allem kriegt das Buch von mir...
    3ratten



    (Übrigens: Für mich sehen die Harkers und Van Hellsing auch so aus wie im Film von Coppola. :breitgrins:)

    Einmal editiert, zuletzt von Tasha ()

  • (Übrigens: Für mich sehen die Harkers und Van Hellsing auch so aus wie im Film von Coppola. :breitgrins:)


    Hehe, für wen nicht? :zwinker: Nach diesem genialen Streich Coppolas ist es auch fast nicht mehr möglich, beim Buch lesen nicht an den Film zu denken. Auch Lucy sah für mich immer so aus wie im Film. Ich finde, Coppola hat es recht gut getroffen bzw. rübergebracht mit dem aussehen.


    Der einzige, den ich mir von Anfang an komplett anders vorgestellt habe: Dr. Seward. :herz: