Bram Stoker - Dracula

Es gibt 114 Antworten in diesem Thema, welches 33.784 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dodo.

  • 2ratten


    Das Buch ist wirklich nicht mit modernen Horrorbüchern zu vergleichen.
    An sich ist der Stil flüssig, vor allem im ersten Teil des Buches. Der zweite Teil unterscheidet sich nicht wesentlich im Stil vom ersten, jedoch bemerkt man hier die männliche Perspektive des Schreibers in den Briefen und Tagebucheinträgen.


    Dass mich das Buch lange hat fesseln können kann ich leider nicht behaupten. Meist habe ich ein Kapitel gelesen (und das vorm Einschlafen) und es dann auch problemlos beiseite gelegt. Noch einmal lesen würde ich es auch nicht - aber es ist gut, es einmal getan zu haben.


    Allen die es noch lesen werden wünsche ich viel Spass dabei !!! :smile:

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    OT: Dracula
    OA: 1897
    512 Seiten
    ISBN: 978-3596901081


    Inhalt:


    Fritz Murnaus Nosferatu , Roman Polanskis Tanz der Vampire neben Frankenstein zählt der Fürst der Finsternis zu den klassischen Helden des Horrorfilms. Grundlage aller Adaptionen und Varianten ist der berühmteste Vampirroman der Weltliteratur: Bram Stokers Dracula . Vom düsteren Karpatenschloss über den Pfahl, der dem Opfer ins Herz gerammt werden muss, bis hin zu Draculas Gegner, dem genialen Professor van Helsing: Stokers effektvoller Gruselroman, der hier in der Erstübersetzung vorgelegt wird, hat die Weichen für das gesamte Vampir-Genre gestellt.
    (Quelle: Amazon)


    Eigene Meinung:


    Die Geschichte des Vaters aller Vampire ist ein spannendes, gruseliges und sehr gut geschriebenes Lesevergnügen, liest man es vor allem nach Sonnenuntergang. Bram Stoker beschreibt nicht nur ausgezeichnet seine Protagonisten sondern auch sehr detailreich die Umgebung der Handlung, so dass man unwillkürlich das gelesene auch vor sich sieht. Da das Buch in Form von Tagebuchaufzeichnungen der einzelnen Personen geschrieben wurde, gewinnt es sehr an Nähe zum Charakter und den Gefühlen der Protagonisten. Sie sind allesamt sehr sympathisch, aber dennoch keine allmächtigen Superhelden. Sie sind mutig, aber sie machen Fehler, sie zweifeln und verzweifeln, haben Ängste und Hoffnungen. Das, was die 5 Vampirjäger stark macht, ist ihre Freundschaft und ihr gegenseitiges uneingeschränktes Vertrauen zueinander. Ich fand diesen Klassiker spannend bis zum Showdown auf den letzten Seiten.


    4ratten


    Viele Grüße Tina

  • In der Leserunde habe ich schon einiges zum Buch geschrieben, aber nach einigen Tagen des Nachwirkens noch ein kurzes Fazit:


    Mir gefiel das Buch besonders wegen der schönen Übersetzung von Karl Bruno Leder. Wie wir herausgefunden haben, gibt es Dracula in mehreren Übersetzungen, die nicht alle gleich gut ankommen. Inhaltlich gab es für mich wenig auszusetzen, wenn man von dem Multitalent Van Helsing absieht, der zwar vieles wusste, aber nicht immer adäquat umsetzte. Außerdem schnitten die Frauen bei Bram Stoker nicht sehr gut ab. Besonders Mina, die in meinen Augen eine wesentliche Rolle einnahm, durfte ihre Stärken nicht wirklich ausspielen. Auch ein paar Logikfehler fielen auf, aber darüber hinaus war das Buch ein Genuss. Spannend, detailliert und ausführlich, dabei aber ohne Längen. Natürlich kann man es mit aktuellen Vampirromanen schlecht vergleichen, aber wenn man abends liest, kommt schon mal ein leichtes Gruseln auf. Die Darstellung in Form von Briefen, Tagebucheinträgen oder Zeitungsbeiträgen war eine gelungene Abwechslung zur herkömmlichen Erzählweise.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • So, ich habe das Buch nun auch endlich beendet.


    Ich muss sagen, dass ich das Buch wirklich lang gelesen habe ... Wesentlich länger als ich ansonsten durchschnittlich ein Buch lese. Mich hat das Buch teilweise wirklich ermüdet, was nicht unbedingt am Inhalt, sondern an der Sprache lag. Da Doris ja schon gesagt hat, dass es verschiedene Übersetzungen gab, kann es damit zusammenhängen. Weiß jetzt leider auch nicht, wie mein Übersetzer heißt, aber sowas ist ja auch Geschmackssache. Hinzukommt, dass ich es schwierig fand, mich immer wieder an einen neuen Ich-Erzähler zu gewöhnen. Da der Stil überall gleich war, war es nicht immer ganz einfach umzuschalten, zudem die Tagebucheinträge ja auch immer relativ kurz waren.


    Nichtsdestotrotz fand ich es sehr spannend, die Geschichte zu lesen, vor allen Dingen wenn man bedenkt, wie lange es die Geschichte schon gibt und was für Logikfehler, die man heute kaschieren könnte, damals noch nicht so möglich war.


    Der ausbleibende Horror hab ich jetzt nicht vermisst und irgendwie auch gar nicht erwartet. Ich fand es eigentlich sehr gut, wie es war. Warum sollte ein Vampirbuch auch gleich ein Horrorbuch sein? Interessant fand ich es übrigens auch, zu sehen, was heutige Vampirromane alles so aus dem Stoff gemacht haben im Vergleich zu "Dracula". Es hat sich auf jeden Fall ne kleine Wissenslücke geschlossen. :)

  • Ich muss nachträglich auch noch meinen Senf dazu geben. Ich habe Dracula vor zwei Jahren über Weihnachten gelesen und hatte es in drei Tagen verschlungen. Und ich muss sagen, dass ich es ziemlich gut finde.
    Mir war klar, dass es nicht mit modernen Büchern vergleichbar ist, daher habe ich im modernen Sinn keinen blutbesudelten Vampir oder ähnliches erwartet. Aber gerade dieser unterschwellige Grusel, das ungesagte und ungezeigte in dem Buch, hat mich in den Bann geschlagen. Ich konnte mir recht gut vorstellen, wie die Menschen damals gefühlt und empfunden haben und bin in diesen abergläubischen Grusel miteingetaucht. :breitgrins: Von mir gibt es dafür 4ratten
    Keine fünf, da der Roman am Ende leider ein wenig nachlässt.

    Work like you don't need the money, love like you've never been hurt, and dance like there's no one watching — "write like there are no critics." (Karen Marie Moning)


  • Mir war klar, dass es nicht mit modernen Büchern vergleichbar ist, daher habe ich im modernen Sinn keinen blutbesudelten Vampir oder ähnliches erwartet.


    Aber es ist doch schön zu lesen, mit wie wenig Mitteln eine gruselige Atmosphäre erzeugt werden kann. Wenn man sich manches moderne Buch ansieht, das ohne literweise Blut und Massen an Toten gar keine Stimmung mehr aufbringt, wertet das Dracula noch um einiges auf.


    Jetzt würde mich nur noch interessieren, welche Ausgabe du gelesen hast, Lilith. Weißt du das noch?


    Grüße
    Doris

  • Ja, ich mag diese Art von Grusel auch sehr gerne. Und gelesen habe ich genau die Ausgabe, die Tina hier (am 25. April) gepostet hat.

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  • Eigentlich lese ich keine Vampirromane. Weil ich aber immer mal zwischendurch Lust auf einen Klassiker habe, habe ich jetzt doch Bram Stoker's Dracula gelesen. Das Buch ist ja quasi die Mutter aller Vampirromane ;-).


    In drei Worten: Ich bin begeistert. Wie ging es Euch damit?


    LG Helmut

  • Zu Herrn Stoker und seinem Dracula haben wir bereits einen Thread - ich hänge Dein Posting mal dran :smile:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ob nun Mutter, Großmutter oder Urgroßmutter der Vampirromane - meiner Meinung nach ein Roman mit Stärken und Schwächen. Irgendwie ein Buch, dass man mal gelesen haben muss, schon allein um die ganzen Filme beurteilen zu können, andererseits hat man auch nicht wirklich was verpasst, wenn man es nicht tut.


    Zum Inhalt des Buchs muss man nun nicht mehr wirklich was sagen, der ist ja allgemein bekannt. Interessant fand ich, dass es sich um einen Briefroman handelt, der allein aus der Korrespondenz und den Tagebüchern der Hauptpersonen besteht. Das war mir vorher so nicht bewusst und durchaus spannend, da man die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erlebt.


    Die Hauptpersonen fand ich unterschiedlich interessant. Mina ist die deutlich spannendere weibliche Figur, da Lucy auch für die Zeit zu plaktiv weibliches Ideal und insgesamt völlig passiv ist. Mina ist deutlich emanzipierter, reist sogar ihrem Zukünftigen nach Rumänien nach und vertritt ihre eigene Meinung. Trotzdem klebt auch sie natürlich am Rollenbild ihrer Zeit, lebt und tut für ihren Mann und gibt meist nach, wenn die Herren der Schöpfung sie vor Übel bewahren wollen - wozu nach deren Meinung auch zuviel Wissen gehört.


    Die Herren der Schöpfung sind allesamt Gentlemen wie sie im Buche stehen, eigentlich alle etwas langweilig, aber der guten Sache verpflichtet. Sehr genervt hat mich auf Dauer, dass van Helsing durch seine Spechweise als Ausländer gekennzeichnet wird, sprich, seine Fehler im Englischen. Es wird gefühlt tausend Mal erwähnt, wie intelligent er doch ist und das er mehrere Sprachen spricht, aber Singular und Plural kann er offensichtlich nicht unterscheiden. Dafür kann er aber unregelmäßige Verben. Klar :rollen:


    Gut gefallen hat mir vor allem der erste Teil, die gruselige Stimmung in Draculas Schloss, Jonathans Ungewissheit und spätere Flucht. Auch Lucys Weg ins Verderben war sehr schön und unheimlich geschildert. Danach folgt aber eine lange Durstrecke gähnender Langeweile, in der zunächst nach der Ursache von Lucys Tod geforscht und dann nach Draculas Unterschlupf gesucht wird. Hier fand ich es spannend, die Stimmung von Renfield zu beobachten, die ein Abbild von Draculas Kommen und Gehen sind. Ansonsten zieht es sich aber oft elend lang.


    Das Ende ist dann kurze Zeit rasant und dann endet das Buch abrupt nach einer wilden Verfolgungsjagd. Ende gut, Vampir tot. Nach den ausufernden Vorbereitungen zuvor wirkt das ganze doch sehr abgehackt.


    Insgesamt keine Lektüre, die ich bereue, aber sicher auch kein Buch, dass ich ein zweites Mal lesen werde.


    3ratten

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted


  • Ob nun Mutter, Großmutter oder Urgroßmutter der Vampirromane - meiner Meinung nach ein Roman mit Stärken und Schwächen. Irgendwie ein Buch, dass man mal gelesen haben muss, schon allein um die ganzen Filme beurteilen zu können, andererseits hat man auch nicht wirklich was verpasst, wenn man es nicht tut.


    Ich lese es gerade so halbwegs nebenbei, wohl weniger, um die Filme zu verstehen (ich schaue grundsätzlich wenig bis keine Filme), sondern um eine Bildungslücke zu schließen.


    Allerdings habe ich wirklich erst den ersten Teil gelesen und kann daher noch nicht viel zum Inhalt sagen. :breitgrins:




    Gut gefallen hat mir vor allem der erste Teil, die gruselige Stimmung in Draculas Schloss, Jonathans Ungewissheit und spätere Flucht.


    Den Teil habe ich gelesen und ich stimme dir zu: dieser Teil ist gut beschrieben!

  • Da bin ich ja fast schon froh, dass ich eine deutsche Übersetzung gelesen habe. Sie war sprachlich so schön, dass auch die ereignislosen Abschnitte ein Genuss waren. Mir wurde es jedenfalls nie langweilig.


  • Da bin ich ja fast schon froh, dass ich eine deutsche Übersetzung gelesen habe. Sie war sprachlich so schön, dass auch die ereignislosen Abschnitte ein Genuss waren. Mir wurde es jedenfalls nie langweilig.


    Bei der englischen Ausgabe sind die Beschreibungen für mich auch kein Problem. Ich glaube, es ist für mich einfach der falsche Zeitpunkt für das Buch. Ich versuche es in ein paar Tagen nochmals und hoffe, dass es dann richtig passt bei mir.

  • Ja, es wäre schade, wenn dir wegen der falschen Voraussetzungen ein gutes Buch entgeht. Es hat sich nicht umsonst über hundert Jahre gehalten. Wobei es natürlich auch Menschen gibt, die damit tatsächlich nichts anfangen können.

  • Es ist eines der wenigen Bücher, bei welchen ich mich noch ganz genau an die Stimmung erinnern kann und extrem viele Bilder im Kopf habe. Ich muss dazu sagen, dass ich noch niemals einen Dracula-Film gesehen habe.

  • Ich liebe dieses Buch einfach! :herz:


    Sicher wollte Bram Stoker mit seiner Darstellung des Grafen Dracula keinen Sympathieträger schaffen. Trotzdem war der Vampir für mich nie ein Monster, sondern einfach eine tragische Figur. Am besten kommt dies in der Verfilmung von Francis Ford-Coppola herüber, da sie auch am detailgetreusten ist.
    Für mich ist dieses Buch ein Meisterwerk, ein absoluter Klassiker der Schauerliteratur. Den Erzählstil und die altmodische Sprache finde ich faszinierend. Die Geschichte besteht aus den Tagebucheinträgen und Briefen von Mina, Jonathan, Lucy und Van Helsing, aus Tonaufnahmen von Dr. Seward sowie Zeitungsartikeln beispielsweise über den Schiffbruch und über eine „geheimnisvolle weiße Frau“. So wird die Handlung aus mehreren Perspektiven erzählt und ist daher sehr vielschichtig.


    Ich empfehle dieses Buch wirklich jedem Vampirbuchfan. Wer ist schon Edward Cullen im Vergleich zu Graf Dracula? Ein weichgespülter Milchbubi. Es gibt nur einen wahren Vampir! :breitgrins:
    Sehr schade, dass Bram Stoker den Erfolg seines Buches nicht mehr erlebt hat, denn zu seinen Lebzeiten, war „Dracula“ ein Ladenhüter. Kaum zu glauben!


    5ratten

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe:


  • Ich empfehle dieses Buch wirklich jedem Vampirbuchfan. Wer ist schon Edward Cullen im Vergleich zu Graf Dracula? Ein weichgespülter Milchbubi. Es gibt nur einen wahren Vampir! :breitgrins:


    Ach, das ist doch gar kein Vergleich, Dracula ist viel zu gut für diese modernen kleinen Jungens, die ja ohne ihn gar nicht existieren würden. :breitgrins:

  • Stimmt auch wieder. Als Dracula schon zig Mädels ausgesaugt hatte, ist Edward noch mit der Trommel um den Weihnachtsbaum gerannt. :err: Hach, is dat schön.

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe: