Piper Rayne - Mad about the Medic

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    Titel: Mad about the Medic

    Autorin: Piper Rayne


    Allgemein:

    340 S., Forever, 2020 (als Ebook schon jetzt erhältlich)


    Reiheninfo:

    1. Flirting with Fire

    2. Crushing on the Cop

    3. Mad about the Medic


    Inhalt:

    Luca Bianco und Lauren haben im Krankenhaus die Bombe platzen lassen: Sie sind verlobt. Mama Bianco ist überglücklich, wärend die restliche Familie in hellem Aufruhr ist. Ausgerechnet die beiden?? Dabei konnten sie sich doch noch nie ausstehen...

    Was Luca und Lauren niemandem erzählen. Das Ganze ist eine Lüge, damit Lucas Mama entspannt und ohne Sorge um ihren Sohn Luca bleibt. Die bevorstehende Herz OP hat ihren jüngsten mehr geängstigt, als dieser zugeben würde. Eigentlich sind beide selbst überrascht, wie gut ihre Lüge auch im Alltag funktioniert und langsam stellen sie fest, das es vielleicht streng genommen gar keine Lüge ist...



    Meine Meinung:

    Eigentlich dachte ich tatsächlich zu Beginn, das könnte durchaus ganz amüsant werden. Die Idee mit der Fake-Verlobung war natürlich komplett unrealistisch. Aber das ist bei solchen Liebesbüchern ja oftmals der Fall. Soweit so -... schlecht. Angeblich sollen sich die Figuren ja nicht ausstehen können, aber eigentlich sagen sie es nur die ganze Zeit. Aber schon in Band 1 der Reihe war ja schon klar, das ist alles nur quatsch. Das alleine wäre nicht mein Kritikpunkt, aber das so offensichtlich zu beschreiben, nimmt einem halt die Spannung die sich zwischen den Figuren aufbauen könnte. Wenn sie dann langsam merken, das sie sich nur selbst belogen haben. Wie man so etwas richtig gut und witzig machen kann, hat etwa Sally Thorne in The Hating Game/Küss Mich Mistkerl! gezeigt. Piper Rayne hats halt weniger mit Subtilität... Das wird aber auch an einigen Szenen deutlich. Zum Teil lag das sicher auch an der Übersetzung, weil wirklich niemand, egal wer, egal wo würde auf Deutsch das Wort Fritte für einen Ständer benutzen... Wenn ich schon Slang übersetze, dann bitte doch weniger lächerlich. Danke. Ja, ab diesem Zeitpunkt konnte ich das Ganze dann wirklich nicht mehr ernst nehmen. Zweites Beispiel: Beafeater für Penis?? Ist das euer ernst? :totlach:

    Tacco für Vagina????? Entschuldigung, wenn das Witzig sein soll, dann bin ich wohl humorlos...


    Zurück zum weiteren Verlauf der Handlung. Wie auch schon in Band 1 und 2, wird noch ein wenig künstliches Drama erzeugt,schließlich muss ja auch noch ein ganzes Buch gefüllt werden. Dazu muss die arme Mutter Bianco herhalten, die mit ihren 50er Jahre Ansichten zur Ehe und den nicht vorhandenen Kochkünsten ihrer Söhne (uuuiiii Luca kann eine Tomatensoße herstellen. Waaaahnsinn... :rolleyes:) eh schon alle Hände voll zu tun hat...


    Und warum ist es eigentlich wichtig das Luca als Rettungsassistent arbeitet?? Ach ja genau, weil Lauren ja eifersüchtig auf seine Kolleginnen werden muss.

    Ansonsten ist sein Beruf eigentlich irrelevant. Dafür darf Lauren sich um ein kleines Mädchen kümmern, das ihr großes Herz zeigen soll.

    Zumindest eines kann man Rayne aber nicht vorwerfen, alle ihre Männer unterstützen ihre Angebetete und stärken ihr den Rücken. Auch Luca, der aber schon mit Abstand die meisten Machoallüren an den Tag legt. Allerdings nervt es mich zunehmend, das dadurch auch wieder im Raum steht, das eine Frau nicht für sich selbst einstehen könnte, sondern einen Mann braucht, der ihr vor Augen führt wie toll und stark sie ist...


    Ansonsten akzeptiert Luca natürlich eigentlich nie ein Nein. Lauren will nicht mit ihm ausgehen??? Ihm egal. Lauren will nicht am Talenwettbewerb mitmachen? Ihm doch egal. Das nervt!! Es ist nicht romantisch wenn die Wünsche der Figuren ständig übergangen werden. Es ist auch nicht romantisch, wenn sich alle Figuren ständig in das Privatleben ihrer Familie und Freunde einmischen. Es ist mega übergriffig den Notfallschlüssel für eine Wohnung zu verwenden, weil man unbedingt wissen möchte, wie es zur Verlobung kam. Es ist übergriffig, einfach ein Instagramfoto von Anderen zu posten, ohne vorher zu fragen ob das ok ist. (Es könnte ja immerhin sein das Lauren das nicht so gut finden könnte...)

    Ich weiß, es ist leider nach wie vor völlig normal, das viele so ein Verhalten nicht hinterfragen. Aber ganz ehrlich???? Was ist z.B. daran romantisch, eine Teenagerin heimlich im Schlaf zu fotografieren, auf einer Party!!! Was????? War das schon jemals romantisch??? Wenn das jetzt ein Erwachsener gemacht hätte? Wäre das dann auch noch romantisch??? Und dann das Bild über Jahrzehnte zu behalten und sogar auf dem Handy zu speichern. Tja... es ist einfach gar nicht romantisch, so siehts aus!


    Und vielleicht wisst ihr jetzt, warum ich das Buch gelesen habe... Theoretisch könnte ich ja darüber nicht sprechen. Aber ehrlich gesagt finde ich es persönlich viel zu wichtig, meine Punkte offen anzusprechen. Denn das Romane nach wie vor mit solch einem Strichmuster massenhaft geschrieben und verkauft werden,sagt ja leider auch sehr viel darüber aus, wie unsere Gesellschaft nach wie vor darüber denkt, welche Rollenmuster Frauen und Männer nach wie vor erfüllen sollen. Sonst ist es ja nicht romantisch...


    2ratten

  • Auf einer anderen Buchplattform haben sich kürzlich wahnsinnig viele Leserinnen angemeldet, die derartige Bücher lesen. Und die dermaßen davon schwärmen. Da werden junge Mädchen fast oder ganz vergewaltigt, werden von jungen Männern wie der letzte Dreck behandelt, denen sie trotzdem hinterherlaufen und sie anschmachten.

    Ich frage mich, was das für Frauen sind, die diese Bücher lesen (kann ich noch verstehen), die Handlung dann aber nicht hinterfragen und diese Bücher sogar noch toll finden und positiv bewerben. Zumeist handelt es sich um Rezensionsexemplare, die da rezensiert wurden. Liegt es vielleicht daran? Wenn nicht, finde ich das Bild, das diese Frauen abgeben, sehr bedenklich.

    Im Netz bin ich bisher über diese Literatur nicht weiter gestolpert, weil ich die entsprechenden Blogs nicht lese. Aber jetzt auf dieser Plattform das in geballter Ladung zu sehen, erschreckte mich schon.

  • Anne

    Ehrlich gesagt denke ich, das vieles einfach nach wie vor recht vieles im Alltagssexismus so normal ist, das viele wirklich nicht merken, wenn etwas eigentlich nicht ok ist. Z.B das Beispiel das ich hier aufgeführt hatte mit dem Handybild. Wenn das jetzt jemand gemacht hätte, den Lauren nicht schon seit ihrer Jugend kennt? Hätte sie das dann auch romantisch gefunden?

    Sie wusste z.B nie von dem Bild, bis es im Roman zur Sprache kommt. Trotzdem wird genau so ein Verhalten oftmals romantisiert. - Und zwar nicht mal zwangsweise in Liebesromanen, sondern auch in YA. Gerade im Fantasybereich z.B. Bestes Beispiel ist ja Twilight (dadurch wurde das meiner Meinung nach auch noch mal etabliert) und auch wenn viele die Romantik des Romans inzwischen anprangern, das Muster ist nach wie vor nicht gänzlich verschwunden.


    Allgemein hat sich auf jedenfall auch etwas verändert. Das merkt man auch, wenn man sich die vielen Veröffentlichungen in den USA anschaut, ich habe den Eindruck das Deutschland da wie so oft noch hinterher hinkt. Das fällt mir auch sehr oft auf, wenn ich deutsche YA Fantasy lese und diese mit der aus England oder den USA vergleiche. Und mit dem, was dann übersetzt wird.


    Das sind jetzt auch keine unterdrückten Frauen, die sich nicht auch als Selbstbewusst sehen würden. Oft verzerrt sich ja ein Bild, weil nicht darüber gesprochen wird. Wenn alle sich nur die Romantik versichern, wird halt auch erstmal nicht darüber gesprochen was doch auch problematisch sein könnte. Mein Eindruck ist tatsächlich oft, das wenn ein Mann nur gut aussieht und heiß ist, dann scheinen manche Autorinnen zu meinen, das dann die Regeln ausgehebelt sind. Zumindest mal im Roman.

  • Du hast ja so recht, was diese ganzen Übergriffigkeiten angeht. Das fand ich noch nie witzig, romantisch oder sonst was, sondern einfach nur blöd.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine

    Die gute Nachricht ist, das es immer mehr Autor*innen gibt, die das auch so sehen.

    Und auch wenn ich die Reihe super zuckrig und kitischig finde, z.B. in den Büchern von Marie Force (zumindest mal der Green Mountain Reihe, das sind die Bücher die ich von ihr kenne) nehme, gibt es das dort so nicht. Es gibt zwar auch eine sehr anstrengende Familie, aber von den Figuren würde z.B. niemand auf die Idee kommen, sich so zu verhalten wie das die Figuren von Piper Rayne machen. (Und die Green Mountain Reihe läuft schon ein Weilchen. Das war aber auch in Band 1 schon so).

  • Kitschig ist ja nicht so schlimm, manchmal mag ich das sogar ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ehrlich gesagt denke ich, das vieles einfach nach wie vor recht vieles im Alltagssexismus so normal ist, das viele wirklich nicht merken, wenn etwas eigentlich nicht ok ist.

    Du warst schneller mit deiner Antwort.


    Ich könnte nur noch einfügen, dass mir zu dem Thema viel mehr auffällt, seit die kleinere Leserin größer wird. von dem, was sie erzählt oder auch von dem, was uns im täglichen Leben begegnet. Sie hinterfragt sehr viel (auch die richtigen Dinge), deshalb bin ich sehr entspannt. Was nicht bedeutet, dass ich mir nicht meine Gedanken mache.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.