"Auf Ehre und Gewissen" ist auch einer meiner Lieblinge
Elizabeth George - Something to Hide/Was im Verborgenen ruht
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Hallo zusammen, ich bin natürlich auch längst durch. Naja, mit dem Ende habe ich schon ein wenig gehadert, weil es mir ziemlich konstruiert erschien. Da hat Frau George so viele Fährten ausgelegt, aber nichts davon hat zugetroffen.
Dass es nun ausgerechnet die Ärztin war, da wäre ich niemals draufgekommen, das erscheint mir nun doch etwas zu weit hergeholt. Ich kann mir schon schlecht vorstellen, dass man diese schizophrene Haltung einnehmen und gleichzeitig eine Rekonstruktionspraxis und eine Verstümmelungspraxis betreiben kann. Dass man aber dafür eine Mord begehen kann, damit man nicht auffliegt, das ist für mich leider eine Schicht zu dick aufgetragen.
Immerhin haben sich durch die verschiedenen möglichen Ansätze sehr spannende Nebenhandlungen ergeben; so konnte ich mit Tani und Simi und Monifa regelrecht mitfiebern und dadurch überhaupt zum ersten Mal mit dieser doch so fremden Welt der afrikanischen Einwanderer in Berührung kommen.
Der Strang um Mark und Pete
Führte ja wohl ziemlich ins Leere, brachte aber doch auch spannende Effekte in die Handlung. Ich hatte mich da ziemlich verspekuliert, aber so hatte die Autorin wohl auch beabsichtigt. Wie es mit den beiden wohl weiter geht?
Es gab noch weitere Verdächtige, eigentlich fast zu viele für einen einzigen Mordfall. Aber wie gesagt, so wurden wir gründlich an der Nase herumgeführt.
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Das ist ja schon so ein bisschen Georges Markenzeichen, immer eine ordentliche Fülle an Verdächtigen ins Feld zu führen und am Ende dann einen Twist zu bringen, mit dem man nicht gerechnet hat und in manchen Fällen gar nicht rechnen konnte.
Miramis: ich kann Deine Kritik an der Auflösung nachvollziehen, für mich war sie aber durchaus schlüssig.
Es gibt ja tatsächlich sehr widersprüchlich handelnde Menschen. Ein bisschen musste ich auch an das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom denken, bei dem Eltern (meist Mütter) ihren Kindern Schaden zufügen oder sie krank machen, um sich dann als rettender Engel oder aufopfernde Pflegerin zu inszenieren.
Wie es mit Mark und Pete weitergegangen ist, hätte mich auch sehr interessiert. Darauf, was Pete mit dem Geld gemacht hat, wäre ich im Leben nicht gekommen!
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Da hat Frau George so viele Fährten ausgelegt, aber nichts davon hat zugetroffen.
Das kann sie immer noch gut und deshalb verzeihe ich ihr die kleinen Schwächen, die sich für mich manchmal in ihre Bücher einschleichen.
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Ich überlege gerade, ob es mir jemals gelungen ist, den Täter im voraus zu erraten.
Es ist jedenfalls nie offensichtlich und man muss meistens etwas um die Ecke denken.
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Und ich fand es immer logisch. Keine Figur die nur ein sekündchen da war und die man daher nicht auf dem Schirm haben könnte.
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Auch das gelingt ihr eigentlich immer! So überraschend die Auflösungen sind, es ist nie so ein nerviger Deus-ex-Machina-Effekt.
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Manchmal gibt es schon Hinweise, wer der Täter sein könnte. Aber meistens fallen mir die erst im Nachgang auf
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Stimmt, beim nochmaligen Lesen sieht man manche Dinge anders (sofern man sich noch ausreichend erinnern kann).
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Ich meinte tatsächlich direkt nachdem der Täter entlarvt worden ist. Dann fallen mir oft kleine Puzzlestückchen auf, die ich im Lauf der Lektüre zwar gesehen, aber nicht richtig zusammengesetzt habe.
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Ach so, das meintest Du - ja, geht mir auch öfter mal so bei George.
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So, ich melde mich auch mal wieder aus der Versenkung...
Ich habe bisher nur bis zum 6. August gelesen und dass liegt nicht nur an der wenigen Lesezeit. Bisher hat mich das Buch leider noch gar nicht gepackt. Ich bin enttäuscht davon, dass ich einen Havers_und-Lynley-Roman lese und dann muss ich erst mal über 100 Seiten lesen, bis die beiden wenigstens mal kurz auftauchen.
Ansich finde ich die Vorkommnisse in der nigereanischen Community recht interessant zu lesen. Mich stören aber die vielen Handlungsstränge. Wahrscheinlich machen sie am Ende alle Sinn und führen irgendwie zusammen. Momentan würde mir aber eine Fokussierung auf ein oder zwei Handlungen völlig ausreichen.
Um Simi mache ich mir Sorgen und ich bin froh, dass sie ihren großen Bruder hat. Ich gehe aber davon aus, dass die Geschehnisse um Simi nicht ganz so laufen werden wie Tani es vermutet. Ich finde, die Formulierungen werden so auffällig schwammig gehalten. Vielleicht ist es aber auch nur mein Wunschdenken. Gewalt an Kindern kann ich nur sehr schwer ertragen und nimmt mich gedanklich lange mit. Wahrscheinlich hatte ich unter anderem auch deswegen nicht so eine große Motivation das Buch schnell weiterzulesen.
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Wahrscheinlich machen sie am Ende alle Sinn und führen irgendwie zusammen. Momentan würde mir aber eine Fokussierung auf ein oder zwei Handlungen völlig ausreichen.
Sei versichert, dass alles zusammenhängt Die zahlreichen Stränge, die zunächst scheinbar gar nicht zusammenpassen, sind ja so ein bisschen EGs Markenzeichen.