Dieses Mal kann Robin einer potentiellen Klientin nicht helfen. Die junge Frau, die verwirrt und auch ein wenig ungepflegt in ihrem Büro auftaucht, ist Edie Ledwell, die Entwicklerin der Animationsserie The Ink Black Heart, die mittlerweile Kultstatus erreicht hat. Sie wird von einem Fan terrorisiert und weiß nicht anders zu helfen, als sich an die Ermittlerin zu wenden. Aber Robin schickt sie weg, weil sie keinen Weg sieht, wie sie Edie helfen kann. Wenige Tage später ist Edie tot und Robin und Comoran Strike versuchen, die Identität von Edies Stalker Anomie zu enthüllen.
Die Geschichte spielt auf zwei Ebenen. Robin und Strike ermitteln bei Familie, Freunden aber auch Feinden von Edie. Jeder von ihnen malt ein anderes Bild von ihr, so dass die Beiden bald nicht mehr wissen, was wahr ist und was durch Gefühle und Erinnerungen der Befragten verfälscht ist. Gleichzeitig gibt es noch einen sehr aktiven Chat, den Anomie ins Leben gerufen hat und in dem mindestens ebenso viel spekuliert wird.
Gerade diesen zweiten Strang fand ich anfangs interessant, auch wenn er mich in eine mich unbekannte Welt entführt hat. Hier wird ungeschminkt über Edie und die Geschichte von The Ink Black Heart erzählt. Die User reden mit- und übereinander und nach und nach entwickeln sich Seilschaften und die wahren Gesichter zeigen sich, auch wenn ich die Charaktere im wahren Leben nicht erkennen kann.
Aber irgendwann haben sich die Ereignisse in beiden Erzählsträngen verzettelt. Es gab (zu)viele Wiederholungen und Spekulationen, die ich irgendwann schon gelesen hatte. Dazu ging es immer mehr darum, wer für wen Gefühle zeigt und wer dadurch verletzt wurde. Auch das Miteinander von Robin und Strike war da keine Ausnahme. Die Beiden schleichen schon so lange umeinander herum und suchen immer wieder Ausreden und Erklärungen, warum oder warum nicht aus ihnen ein Paar werden sollte. Irgendwann ging mir dieses Hin und Her mehr auf die Nerven, als mich die Ermittlungen interessiert haben.
Fazit: man kann eine Geschichte mit einer interessanten Idee unter zu vielen Seiten so tief vergraben, dass ich tatsächlich im Moment keine Lust auf einen weiteren Teil der Reihe habe. Gefühlt ist beim Zwischenmenschlichen alles erzählt und vom Kriminalfall her gibt es Reihen, die mir deutlich besser gefallen.
Liebe Grüße
Kirsten