Two Gallants:
"The Two Gallants" endet damit, daß das Dienstmädchen Lenehan ein Goldmünze gibt. In meiner Anmerkung steht:
Die Goldmünze ist der Lohn von Wochen für ein Dienstmädchen, wenn sie nicht gestohlen ist.(...) Die zwei Kerle nehmen das Mädchen entweder aus wie eine Weihnachtsgans oder übereden sie zum stehlen. Fiese Typen.
So habe ich die Geschichte auch aufgefasst, allerdings ließ Joyce uns hier lange im Unklaren darüber, was Corley mit der Frau vorhat. Anfangs dachte ich, es ginge ihm nur darum, sie ins Bett zu bekommen, das passte aber nicht ganz mit dem Alter der beiden Männer zusammen; die große Herausforderung an die manipulativen Fähigkeiten stellt das ja wohl eher in niedrigerem Alter dar, und für Corley gilt ja "Been there, done that". Nein, hier muss es um etwas anderes gehen, dachte ich mir. Unangenehme Typen, die beiden.
The Boarding House:
Zitat von "Tina"In der Erklärung meiner Ausgabe steht, daß "Madame" auch eine Bezeichnung für eine Bordellbesitzerin war. Das würde erklären, daß die Mutter es mit einem kleinen Trick sehr wahrscheinlich schaffte, der Tochter zu ersparen, in diesem Metier ihr Geld zu verdienen.
Wobei ich nicht glaube, dass das Boarding House ein verstecktes Bordell ist. Mrs Mooney geht es weniger um Geld (es heißt im Text, dass andere Mütter sich vielleicht in dieser Situation mit Geld zufrieden geben, aber sie nicht), sie will ihre Tochter unter die Haube bringen und wartet nur auf die passende Situation. Am interessantesten fand ich, wie viele Gedanken und Sorgen sich die Protagonisten machen, wo der Ausgang der Sache doch von vorne herein feststeht. Aber das ist für mich als Außenstehende natürlich leicht zu sagen.