Heinz G. Konsalik - Öl-Connection

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  • Heinz G. Konsalik



    Öl-Connection




    erschienen 1993, 440 Seiten



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    Ein maroder Tanker mit 200 t Rohöl ist auf dem Weg von Liberia nach Rotterdam. Ein anderer Tanker bringt 110 t Öl von Norwegen. Auf einem Containerschiff auf dem Weg nach Singapur wird gemeutert. Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass die Schiffe unter einer „Billigflagge“ unterwegs sind im Rahmen mafiöser Strukturen im Seehandel.



    Die Nordsee wird von einem gewaltigen Sturm heimgesucht, der 110-t-Tanker droht zu zerbrechen. Zudem wird das Schiff durch Sabotage lahmgelegt, weil ein Offizier den Funker mit den N-Wort beleidigt hat. Bei den Meuterern handelt es sich um Chinesen und Taiwanesen, die sich erst mit Messern bekämpfen, sich „oberflächliche Stichwunden im Bauchbereich“ (!) beibringen, sich nach einer angedrohten Disziplinarmaßnahme des Kapitäns aber schnell versöhnen und dann halt gemeinsam eine Meuterei anzetteln.



    Dass der eine Tanker 200 t Öl geladen hat, wurde bis Seite 140, wo ich das Buch abgebrochen habe, fünfzehn Mal erwähnt, wenn ich nichts übersehen habe. Die Lademenge von 110 t vom zweiten Schiff nur 13 Mal. Gähn.


    Bis zu diesem Punkt der Geschichte tauchten 3 Frauentypen auf: Kapitänsfrauen, 1 Kapitänstochter und Prostituierte. Beim Quer-Rein-Lesen zur Klärung der Frage, ob ich abbreche, gab es noch eine Telefonistin. Die war aber klein und pummelig und deshalb „dankbar für jedes Kompliment“.



    Ich habe früher jede Menge Konsalik gelesen, das war bei mir der Übergang zwischen Kinder- und Jugendbüchern zur Welt der „Erwachsenenbücher“. Damals mochte ich die Bücher. In dem Alter ist frau wirklich ziemlich unkritisch. Jetzt finde ich diese Bücher nicht mehr lesbar.



    Nachdem ich Öl-Connection also abgebrochen und aussortiert habe, habe ich noch zwei weitere Konaliks aus dem SuB gefischt und kurz reingeschnuppert. Es wimmelt von Platitüden wie „Wir Russen haben ein Sprichwort, das da lautet…“, „Ihr genauen, ordentlichen Deutschen.“. „Wir Chinesen sagen immer…“



    Wird mal eine Frau erwähnt, geht es nicht ohne sexuellen Kontext. Nicht mal ein Statistinnenauftritt geht ohne Sexualisierung über die Bühne. Wirklich das Papier nicht wert. :explodier:



    Laut meiner Liste gibt es irgendwo auf meinem SuB noch 3 weitere Konsaliks. Die werde ich mal aufspüren und aussortieren.



    :flop:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Ich bewundere dich dafür, dass du es immerhin probiert hast. In meiner Jugend habe ich einige wenige Konsaliks gelesen (wie wahrscheinlich sehr viele Jugendliche im deutschsprachigen Raum) und ein paar Simmel. An die Konsalikromane kann ich mich im Gegensatz zu den Simmeln nicht mehr erinnern.


    Jetzt kommen mir beide Autoren nur noch in den Bücherzellen unter, wo oft mehrere Ausgaben eines Romans nebeneinander friedlich vor sich hin müffeln.

  • Da hatte ich ja damals richtig entschieden: Ich hab nie einen Konsalik oder Simmel gelesen ^^ - dafür aber "Mittlere Reife" von Willi Heinrich...

    Das hat mir sogar damals ganz gut gefallen :verlegen: :zwinker:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Von Willi Heinrich habe ich wiederum nichts gelesen. ;)

    Das hat mir sogar damals ganz gut gefallen :verlegen: :zwink

    Ganz ehrlich - Konsalik, Simmel und Co haben den damaligen Geschmack getroffen, sonst hätten sie nicht solche Auflagen erreicht. Ich muss mich sogar korrigieren: "Eine angesehene Familie", das ich im Kopf Simmel zugeordnet hatte, war von Konsalik. Das Buch habe ich mit 14/15 Jahren gelesen und daran kann ich mich noch heute erinnern. Von Simmel habe ich "Und Jimmy ging zum Regenbogen" gelesen, an das ich mich überhaupt nicht mehr erinnern kann.


    Trotzdem weiß ich, dass mir Simmel besser gefiel als Konsalik. Viel habe ich von beiden nicht gelesen, lieber hatte ich in dem Alter Stephen King, Marion Zimmer Bradley, Barbara Wood, Anne Rice, Barbara Erskine ....


    Am elterlichen Bücherschrank habe ich mich immer dann bedient, wenn keine Bücherei in der Nähe war und mir der Lesestoff ausging.

  • Konsalik habe ich schon damals nicht angerührt, von Simmel mochte ich ein paar Bücher sogar ganz gerne (keine Ahnung, wie ich die heute empfände, ich fand sie damals besser als ihren Ruf).


    Der Betreiber des größten Bücherflohmarktes in town kriegt jedenfalls Alpträume, wenn wieder mal irgendwer Tonnen von Omas Konsaliks anschleppt :lachen: Die kauft heute wohl wirklich kaum noch jemand.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Konsalik und Simmel standen im Bücherschrank meiner Eltern. Damit waren sie uncool und raus. Ich habe mal mit dem Bernsteinzimmer von Konsalik angefangen. Aber über ich glaube 50 Seiten oder so bin ich nicht hinweg gekommen.

  • Das Bernsteinzimmer ist bei mir doch glatt noch mal verschwunden. Na ja, nicht ganz. Als im Urlaub das Bötchen unter uns dicken Europäern zerbrach und wir die letzten Meter an Land schwimmen mussten, war das Bernsteinzimmer als meine Urlaubslektüre in der Tasche.

    Ich habe es dann noch notdürftig in der philippinischen Sonne getrocknet, weil ich es ja noch zu Ende lesen wollte. Aber Salzwasser ist recht heftig. Ein Freund aus unserer Urlaubsgruppe hat den total aufgedunsenen Buchbrocken dann auch noch gelesen mangels Alternativen, und danach haben wir es dann endlich weggeschmissen.


    Ich war jedenfalls froh, dass ich an diesem Tag den Konsalik dabei hatte und nicht das geliehene "Die Reisen des Mr. Leary", das wohlbehalten im Koffer lag.


    Interessant, an welche Einzelheiten frau sich erinnert. Gestern wollte jemand mein KFZ-Kennzeichen wissen. Fehlanzeigen...

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Der Betreiber des größten Bücherflohmarktes in town kriegt jedenfalls Alpträume, wenn wieder mal irgendwer Tonnen von Omas Konsaliks anschleppt :lachen: Die kauft heute wohl wirklich kaum noch jemand.

    Wer Konsaliks, Simmels, Hera Linds oder Danellas im Schweiße seines Angesichts kistenweise auf einen Flohmarkt schleppt, hat echt keine Ahnung und wird an dem Tag was dazulernen.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Und doch gibt / gab es bei unseren Bücherei-Flohmärkten immer mindestens 1 Person, die danach fragte ;) zum Teil um Taschenbuchausgaben durch gebundenen Ausgaben zu ersetzen, zum Teil um Sammlungen zu vervollständigen. Das war immer der Running-Gag im Team.

    Wear the old coat and buy the new book (Austin Phelps)

  • Das ist vermutlich so wie Kittelschürzen. Man denkt immer, das müsse doch mit der nächsten Generation aussterben, aber ... Pustekuchen!

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    Leonard Cohen