Nele Neuhaus - Monster (Bodenstein&Kirchhoff Band 11)

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    Titel: Monster (Band 11, Bodenstein&Kirchhoff Reihe)
    Autorin: Nele Neuhaus


    Allgemein:

    560 S.; Ullstein, 2023


    Zitat von Amazon

    Inhalt:

    Im Feld wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Die 16-Jährige Larissa wurde erdrosselt. Durch eine DNA-Analyse gerät ein abgelehnter afghanischer Asylbewerber, der erst zu einer Haftstrafe verurteilt, aber nach einer Haftbeschwerde auf freien Fuß gesetzt wurde, ins Visier der Polizei. Er kann untertauchen, bevor Pia und Bodenstein mit dem Mann sprechen können.

    Auf einer Landstraße im Hintertaunus wird nachts ein Mann von einem Auto erfasst und getötet. Sein Körper ist übersät mit Bisswunden, sein Gesicht entstellt. Der Mann hatte bei einem illegalen Autorennen eine schwangere Frau getötet. Wovor ist er geflohen und wer hat ihn so zugerichtet?

    Pia und Bodenstein stoßen auf immer mehr rätselhafte Todes- und Vermisstenfälle und auf eine Parallele zum Mordfall Larissa. Ohne es zu ahnen, steuern sie auf eine Katastrophe zu.


    Meine Meinung:

    Ich habe jetzt tatsächlich mehrere Tage darüber nachgedacht, was ich zu diesem neuen Band der Taunus Krimireihe schreiben soll.

    Es fällt mir auch deshalb so schwer, weil ich die Reihe einmal sehr sehr mag, und auch weil ich diesen neuen Band im Prinzip gerne gelesen habe. Er las sich so schnell weg, das ich dafür nur zwei Tage Zeit investiert habe und vor allem bis spät in den Abend hin ein gelesen habe um ja so schnell wie möglich voran zu kommen.


    Aber und da gibt es jede Menge aber ...

    Zum einen habe ich ein massives Problem damit, wie die Autorin das Thema Migration und Kriminalität umgesetzt hat. Ich weiß, es wird auch erzählt, wie Vorurteile und Hass zu den Taten im Buch führen. Wie vorschnelles Urteil dazu führen, das Hass überhaupt entsteht und geschürt wird. Aber mir fehlte ein Gegengewicht. Mir fehlt die echte Kritik an diesem Umgang. Für mich wurden die Taten eher damit gerechtfertigt und keiner! der ermittelnden Figuren hat das hinterfragt und wirklich kritisch betrachtet. Im Gegenteil. Der Fokus liegt darauf das es nicht sein darf, das Selbstjustiz eine Chance bekommt. Aber für mich geht es um viel mehr bei diesem Thema und ich hatte zu stark das Gefühl, das die Autorin das leider auf eine Art und Weise populistisch betrachtet hat, die ich nicht vertreten kann und möchte.

    Ich gebe auch zu, das ich hier von ihr im Nachwort klare Worte erwartet hätte, die leider auch nicht kamen.
    Und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich massiv enttäuscht.


    Der Fall selbst gerät darüber übrigens immer stärker in den Hintergrund und wird durch einen anderen Fall überlagert, der die Thematik Migration und Kriminalität in den Fokus rückt. Ich gebe zu, das ich viel lieber mehr über den Mord an dem jungen Mädchen erfahren hätte und auch viel mehr darüber, wer und warum am Ende die Tat wirklich ausgeführt hat. Die falschen Fährten waren nach und nach etwas zu offensichtlich, was eben auch an dem zweiten Fall lag. Ich gebe zu, das mich die Lösung am Ende sogar enttäuscht hat. Das war banal und Klischeehaft. Der Weg war jedenfalls insgesamt interesannter, wenn auch hi und da langatmig um ehrlich zu sein.

    An anderer Stelle passiert dann etwas so massives, das es eigentlich unglaubwürdig ist, das auch nur eine Figur weiter an dem Fall arbeiten darf. Aber gut, im Roman ist es natürlich möglich, damit die Figuren durch die psychischen Folgen und weiteres gefordert sind. Ich gebe aber auch zu, das ich mir wünsche, das Bodenstein damit im nächsten Band noch nicht wirklich abgeschlossen hat. Denn sonst wäre das Ganze auch unnötig gewesen...


    Schade fand ich auch das sich die Autorin mit ihren Hauptfiguren ein bisschen in eine Sackgasse manövriert hat. Irgendwie kann man beiden Pia und auch Bodenstein kaum noch etwas Neues hinzufügen. Da hätte die Autorin sich mit einer Entwicklung tatsächlich etwas interessantes Erreichen können, um sich dann aber für eine bequeme Lösung zu entscheiden... Bleibt ab zu warten, in wie weit die Ereignisse also Auswirkungen auf die nächsten Bände haben werden (die sind schon gesetzt, die Autorin schreibt bereits wieder^^)


    Abschließend bin ich der Reihe doch so eng verbunden, das ich die Reihe nicht abbreche. Ich möchte tatsächlich abwarten ob mich der nächste Band Thematisch wieder abholen kann und auch, ob ich mich dann mit der Autorin wieder versöhnen kann oder nicht.


    Eine Wertung bleibt diesmal aus. Mich würden aber weitere Meinungen sehr interessieren.

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    Fantastischer Krimi


    Die Leiche eines jungen Mädchens wird im Feld gefunden. Larissa, 16 Jahre alt, war erdrosselt worden. Ein abgeblitzter afghanischer Asylbewerber gerät aufgrund einer DNA-Analyse unter Verdacht. Doch er taucht unter.


    Ein Mann wird auf einer Landstraße von einem Auto erfasst. Er ist tot, ist von Bisswunden übersät und im Gesicht entstellt. Bei einem illegalen Autorennen hatte er eine frau getötet. Doch wer hat ihn so zugerichtet und wovor ist er geflohen?


    Pia und Bodenstein stoßen immer wieder auf Todesfälle und auf eine Parallele zum Mordfall Larissa. Sie steuern auf eine Katastrophe zu.



    Meine Meinung


    Ich mag die Taunus-Krimis von Nele Neuhaus und freue mich über jeden neuen Krimi der erscheint. Wie alle anderen ist auch dieser wieder ohne Unklarheiten im Text, die meinen Lesefluss gestört hätten, geschrieben. In der Geschichte war ich schnell drinnen und konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Es scheint so, als hätten die Mordfälle mit dem Mord an Larissa zu tun. Ein Mann wird verdächtigt, dass er Larissa umgebracht hat und sofort steht für viele Leute fest, dass er es gewesen sein muss. Und das obwohl er noch gar nicht beschuldigt wird. War er es wirklich? Und wieso ist das Unfallopfer so verbissen? Zu allem Elend entdeckt das Team um Pia und Bodenstein auch noch einen Maulwurf in den eigenen Reihen. Und das auf ganz spektakuläre Weise. Wer darüber mehr wissen will, wissen will, was passieren musste, dass der Maulwurf entdeckt wurde, und außerdem wissen will, wie das Buch weiter und ausgeht, der muss es lesen. Dass am Ende einiges so ganz anders ist, als gedacht, ist ja fast klar. Das Buch ist von Anfang an spannend. Es hat mich gefesselt, mich in seinen bann gezogen und mir sehr gut gefallen. Ich habe mit den Protagonisten wie z. B. Pia und Bodenstein gelitten und mich gefreut, wenn es doch gut ausging. Daher gibt es von mir eine Weiterempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Auge um Auge

    Monster, Eifel-Krimi von Nele Neuhaus, E-Book, Ullstein eBooks
    Der 11. Bodenstein- Kirchhoff-Krimi
    Die 16jährige Larissa wurde erdrosselt aufgefunden. Durch einen DNA-Abgleich wurde ein junger afghanischer Asylbewerber verdächtig. Bevor Pia und Kai mit ihm sprechen können, ist er wie vom Erdboden verschwunden.
    Bei den Ermittlungen stößt das Ermittler-Duo auf vermehrt rätselhafte Todes- und Vermisstenfälle von Verdächtigen und auch überführten sowie bereits verurteilten Tätern, die ihre Strafe verbüßt haben. Eine Serie zeichnet sich ab. Abgründe tun sich auf und die Ermittler vom K11 kommt eine ungeheuerliche Katastrophe zu.
    Der Ermittlungszeitraum zieht sich vom 7. Bis zum 20. Dezember. Einzelne Kapitel sind mit Datum versehen, die z. T. längeren Kapitel sind in Abschnitte geteilt, das Geschehen und der Zeitrahmen sind übersichtlich. Verschiedene Handlungsstränge ermöglichen es dem Leser, das Geschehen in verschiedenen Sichtweisen zu ergründen. Die Autorin schreibt wie immer sehr flüssig und bildhaft, sodass der Leser das Buch kaum aus der Hand legen mag. Schon ab dem ersten Kapitel hat mich der Plot fasziniert und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Zahlreiche ungeahnte Wendungen haben mich verblüfft. Die Auflösung auf den letzten Seiten kam für mich trotzdem überraschend. Der Rahmen um die Ermordung der Schülerin waren mindestens genauso spannend, wie das parallel verlaufende Verbrechen in ganz großem Stil. Ich fühlte mich durch das Thema bedingt, öfters hin und hergerissen, was für ein komplexer Krimi, ich bin begeistert. Sogar um eine der Hauptpersonen habe ich durch einen geschickt geschriebenen Satz im letzten Kapitel gebangt.
    Dadurch, dass die Autorin immer wieder auch das Privatleben der Hauptpersonen aufzeigt und durch die Bücher hindurch weiterführt, fühle ich mich mit den Akteuren verbunden. Das macht sie menschlich, dies ist es was mich die Reihe immer wieder so gerne lesen lässt. Des Öfteren habe ich mir die Frage gestellt, wie würde ich mich in so einer Situation fühlen? Wie würde ich als Angehöriger eines Opfers handeln? Alle Charaktere sind authentisch und charakterlich tief gezeichnet. Sie handeln nachvollziehbar und glaubwürdig. Auch der Plot könnte sich so zugetragen haben. Eingängige Dialoge und die verschiedenen Perspektiven beleben die Handlung. Auch aktuelle Themen, wie Ausländerfeindlichkeit, Vorverurteilung durch die Medien, falsche Verdächtigungen, hat die Autorin aufgegriffen und die Probleme in unserer Gesellschaft geschildert, unbedingt am Puls der Zeit. Insgesamt fühlte ich mich wieder einmal sehr gut unterhalten. Dicht gepackt, die Geschehnisse überschlugen sich, keine Sekunde langweilig, präsentiert sich dieser Fall. Unglaublich welche Ausmaße das Geschehen annimmt. Am Ende wurde der Fall aufgelöst, keine Frage ist offen geblieben. Sympathische Figuren gibt es zuhauf, mein Lieblingscharakter wie immer Bodenstein, aber auch Prof. Henning Kirchhoff fand ich in diesem Band sehr sympathisch, ein guter Freund für Pia.
    Ich finde, dass sich die Autorin in jedem Band steigert, in der Spannung, in der Komplexität. Am Ende angekommen, bin ich auch neugierig, wie es im K11 weitergeht. Ich hoffe, dass es dieses Buch schafft verfilmt zu werden. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Reihe und auf Pias Entscheidung. Es ist denkbar Monster als Einzelband zu lesen. Das Personenregister am Anfang ermöglicht den Quereinstieg, alle wichtigen Personen sind erklärt und im Plot wird auch kurz auf die notwendige Vorgeschichte eingegangen es wäre aber schade sich die Vorgängerbücher entgehen zu lassen.
    Eine dringende Lese- und Kaufempfehlung von mir. Dazu 5 Sterne volle Punktzahl.

  • Gebundene Ausgabe: 560 Seiten

    Verlag: Ullstein (16. November 2023)

    ISBN-13: 978-3550202254

    Preis: 24,99 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Ich bin hin- und hergerissen


    Inhalt:

    Die sechzehnjährige Lissy verschwindet eines Abends spurlos und wenige Tage später wird ihre Leiche entdeckt. Schnell wird ein Verdächtiger gefunden, doch auch dieser verschwindet, bevor die Polizei ihn ergreifen kann. Weiß Lissys beste Freundin Sara etwas?


    Das Team vom K11 in Hofheim ermittelt, allen voran Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Doch schon bald geraten die Ermittlungen zu Lissys Tod in den Hintergrund, denn es tun sich von anderer Seite wahre Abgründe für das K11 auf …


    Meine Meinung:

    Ich mag diese Reihe sehr gerne und kenne alle Bände. Doch dieses Mal war ich nicht ganz glücklich mit der Story. Zum einen hätte ich mich gerne mehr mit dem Fall Lissy beschäftigt, zum anderen war mir der dazu parallele Handlungsfaden zu reißerisch und zu unwahrscheinlich. Zudem fand ich die Auflösung, wer nun Lissy warum getötet hat, ziemlich an den Haaren herbeigezogen.


    Ein weiterer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass hier unverhältnismäßig viele Personen mit Migrationshintergrund als Kriminelle dargestellt werden. Solche Stimmungsmache geht mir total gegen den Strich.


    Abgesehen von den vielen Fehler (zum Beispiel Logikfehler, fehlende oder zu viele Wörter), konnte mich Nele Neuhaus mit ihrem fesselnden Schreibstil wieder packen. Trotz einiger Längen und Wiederholungen empfand ich die Geschichte als ziemlich spannend.


    Ich werde die Reihe auf jeden Fall noch weiter verfolgen. Man kann den neuen Band übrigens durchaus auch ohne Vorkenntnisse lesen. Der Kriminalfall ist abgeschlossen und das bisherige Privatleben der Ermittler spielt über das hier Gesagte hinaus keine große Rolle.


    Die Reihe:

    1. Eine unbeliebte Frau

    2. Mordsfreunde

    3. Tiefe Wunden

    4. Schneewittchen muss sterben

    5. Wer Wind sät

    6. Böser Wolf

    7. Die Lebenden und die Toten Im Wald

    8. Im Wald

    9. Muttertag

    10. In ewiger Freundschaft

    11. Monster


    ★★★☆☆

  • Asylpolitik und Kriminalität!


    Eine Jugendliche verschwindet, ihre Eltern sind krank vor Sorge. Leider muss die Polizei den Eltern mitteilen, dass ihre Tochter tot ist. Larissa Böhlefeld wurde ermordet und mit Schnee bedeckt hinter einer Marienstatue, nahe dem Tierheim, indem sie sich engagiert hat, aufgefunden. Kriminalhauptkommissar Bodenstein und Hauptkommissarin Pia Sander drehen jeden Stein um und schon bald wird ein afghanischer Asylbewerber, der kurz vor der Ermordung mit der 16-Jährigen gesehen wurde, verdächtigt, etwas mit dem Mord zu tun zu haben. Schon bald entwickelt dieser Verdacht eine Eigendynamik, die die Polizei fassungslos dastehen lässt.

    Der mittlerweile elfte Band der Krimireihe aus dem Taunus zeugt nicht von Müdigkeit der Autorin. Ich staune, wie sie auch nach elf Bänden immer noch eine spannende Geschichte aus dem Aermel schüttelt.

    Ein junges Mädchen, auf der Schwelle zum Erwachsenwerden, wird mit 16 Jahren ermordet. Eine Tat, wenn auch nur gelesen, die wohl jede und jeden erschüttert. Mich haben vor allem die Reaktionen der Eltern des Opfers berührt. Von Beginn weg, als die Mutter ihre Tochter telefonisch nicht erreichen kann, bis zu dem Moment, als klar wird, dass Lissy tot ist, habe ich mitgelitten.

    Ich habe mich über etliche Figuren, die schnell eine Meinung zu dem Mord und die noch schneller den Mörder gefunden haben wollen, sehr geärgert. Weil jemand als Asylsuchender in Deutschland lebt, wird er ohne Nachzudenken als Mörder abgestempelt. Mein Aerger wuchs mit jeder Seite und ich war emotional voll dabei. Dies auch in dem Wissen, dass dies in der Realität genauso auch an der Tagesordnung ist.

    Nele Neuhaus hat sich dazu entschieden, nicht nur das Thema Asylbewerber in den Krimi mit einzubeziehen, sondern auch in einer Gerichtsverhandlung, in der es um jugendliche Straftäter geht, diese mit fremd klingenden Namen auszustatten. Den Sinn dahinter habe ich nicht so ganz verstanden und nachvollziehen können. War dies dazu gedacht, das Thema Asylpolitik und Kriminalität zu veranschaulichen? Ich empfand diesen Krimi als rassistisch geprägt und dies hat mich irritiert und auch gestört. Warum mussten 80 % der Täter, und davon gibt es viele in diesem Buch nicht deutsche Namen tragen?

    Erschreckend und grausig die Dynamik, die die Vorverurteilung eines jungen Asylsuchenden, annimmt. Selbstjustiz, Blutrache und blinde Aggression, ohne sich die Frage zu stellen, ob da jemand schuldig ist oder schuldig gemacht wird. Noch bedrückender ist das Thema Selbstjustiz, das sehr weite Kreise zieht in dieser Geschichte. Ich muss jedoch gestehen, dass ich manchmal die Täter "hinter den Tätern" verstanden, jedoch nicht gebilligt habe.

    Die Identität der Figur, die Lissy ermordet hat, war für mich überraschend und etwas gar schnell abgehandelt. Der Weg zu der Verhaftung, das heisst die Ermittlungen und die Erkenntnisse daraus, nicht so ganz nachvollziehbar.

    Nele Neuhaus schreibt in einem gut zu lesenden Schreibstil und hat um den Mordfall an der Teenagerin eine abwechslungsreiche und fesselnde Geschichte gestrickt.


    3ratten :herde:

  • Hallo zusammen,


    ich bin ja großer Nele-Neuhaus-Fan und habe mich sehr auf dieses Buch gefreut (wobei ich fast das Gefühl habe, zwischendurch eins verpasst zu haben, das muss ich unbedingt prüfen).


    Mittlerweile bin ich fast bei der Hälfte angelangt. Wie immer ist der Aufbau spannend und es ist schön, Pia und Oliver wieder zu begegnen und zu schauen, wie es bei Ihnen weiter geht...wobei ich finde, dass deren Privatleben bis jetzt stark im Hintergrund steht.

    Die vielen Handlungsstränge verwirren mich etwas, es empfiehlt sich auf jeden Fall, längere Stücke zu lesen. Ein bisschen dick aufgetragen finde ich die Geschehnisse ehrlicherweise auch. Darauf, wie sich die Fäden auflösen, bin ich echt schon gespannt.


    Bis jetzt hält die Geschichte meinen Erwartungen stand, mal schauen, ob das so bleibt.

    Früherer Nutzername "Alexa" :)

  • Obwohl ich die Figuren von Nele Neuhaus´ Taunuskrimis nach wie vor mag (manche, wie beispielsweise Nicola Engel, gewinnen ja mit zunehmender Dauer der Reihe sogar noch) bin ich von diesem elften Fall der Serie ziemlich enttäuscht. Ich finde die beiden in diesem Buch miteinander verwobenen Kriminalfälle unglaubwürdig und die Fixierung auf Täter mit Migrationshintergrund, die der deutschen Justiz vermeintlich massenhaft durch die Lappen gehen, polemisch, zumal sie nie ernsthaft hinterfragt und zum Schluss auch nur halbherzig und ziemlich konstruiert teilweise widerlegt wird - wobei dann wieder die abzulehnenden Eigenarten anderer Kulturen im Vordergrund stehen. Man fragt sich wirklich, was genau diese Xenophobie bei der Autorin hervorgerufen hat.


    Letztendlich sollte bei einem guten Krimi aber ja der eigentliche Fall im Fokus stehen: die Ermordung Larissas, die den Aufhänger für die gesamte Handlung bietet, scheint zunächst für ein ordentliches Spannungspotential zu sorgen. Das geht aber schnell zwischen den Beziehungsproblemen und Racheambitionen der Eltern und der Tatsache, dass hier alle potentiellen Probleme heranwachsender Mädchen abgegrast oder zumindest angedacht werden, unter. Die Reihe der Verdächtigen ist wenigstens genauso absurd wie die Aneinanderreihung von Problemen, die die vermeintlich perfekte Larissa dann doch hatte: war sie eine Lügnerin, hatte sie eine Liebesbeziehung mit einem Lehrer, wurde sie das Opfer eines Pädophilen, welche Rollen spielten Eifersüchtelein unter Mitschülerinnen und so weiter und so fort. Das ist mit der Zeit einfach nur ermüdend und wird dann zum Schluss auf wenigen Seiten ziemlich banal abgehandelt.


    Noch hanebüchener ist dann aber der zweite Fall, in dem ein Ring von Kriminellen aufgedeckt wird, der sich zur "Verbesserung" der Rechtssituation in Deutschland als Rächer der Opfer aufschwingt, und in dem natürlich alle Beteiligten selbst Angehörige durch Verbrechen verloren haben, die durch die Justiz nicht ausreichend geahndet wurden - Logik spielt hier absolut keine Rolle mehr, zumal die Figuren dann eben auch fast alle in wichtigen Funktionen in Polizei, Justiz, BND usw. sitzen und dadurch alle Möglichkeiten haben, sich zu vernetzen. Ich finde es in diesem Zusammenhang bezeichnend, dass die Autorin in ihrem Roman selbst immer wieder auf eigene alte Fälle ihrer Figuren zurückkommt, die natürlich deutschlandweit einzigartig waren und man kann hier den Eindruck gewinnen, dass sie nochmal einen draufsetzen wollte. Denn es sind am Ende natürlich die liebgewonnenen Protagonisten vom K11, die auch diesen komplexen Fall lösen, die Spezialisten von LKA, BKA usw. werden außen vor gehalten und würden die Bezüge wohl ohnehin nicht durchblicken. Diese Art von Schwarz-Weiß-Malerei vor dem Hintergrund einer wirklich absurden Handlung ist einfach nur ärgerlich, zumal die Autorin es doch besser kann und es gar nicht nötig hätte, ihr Team in immer noch aufsehenerregendere Fälle zu schicken.


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieser Krimireihe nochmal eine Chance geben werde, denn gleichzeitig mit dem unsäglichen Stuss, der hier erzählt wird, ergibt sich auch der Eindruck, dass die Geschichten der ProtagonistInnen Pia Sander und Oliver von Bodenstein auserzählt sind, was ich persönlich schade finde. Zu den formalen Fehlern wurde in einer der vorhandenen Rezensionen bereits etwas geschrieben, schade, dass sich der Ullstein-Verlag offenbar kein ordentliches Lektorat mehr leisten kann - eigentlich müsste ein Titel wie "Monster", der zwei Monate nach Erscheinen immer noch auf Platz 2 der Spiegel-Bestsellerliste steht, doch genug Geld einbringen, um den LeserInnen wenigstens die offensichtlichsten Rechtschreib- und Logikfehler zu ersparen. Was lässt sich nun noch Positives sagen? Trotz des Umfangs liest sich der Roman flott weg, wie üblich bei den Krimis von Nele Neuhaus. Für mich bleibt die Lesezeit trotzdem vertane Zeit!


    1ratten