Neil Gaiman - Niemalsland (Neverwhere)

Es gibt 58 Antworten in diesem Thema, welches 23.690 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von SaintGermain.

  • Viele von Euch dürften dieses Buch wohl kennen. Dennoch - vielleicht findet sich hier doch noch irgendjemand, der davon noch nie gehört hat...


    Nun, hier meine Worte dazu:


    Das Buch handelt von einem ganz normalen Durchschnittsbürger Londons, dem eines Tages wie aus dem Nichts ein völlig verschmutztes Mädchen namens Door vor die Füße fällt. Der Name ist Programm, denn durch Door gerät er in eine Welt der Vergessenen, einer Zwischenwelt existierend mitten unter uns - dem Niemalsland...
    Die Geschichte ist vollgestopft mit Ideen übersprudelnder Fantasie. Diese Andere Welt wird mit so viel Liebe vor dem Leser ausgebreitet, dass er sie förmlich vor sich sieht. Im Gegensatz zu manchem Fantasy-Werk nimmt sich das Buch aber auch selbst nicht ernst - der Hauptdarsteller glaubt natürlich erstmal nichts und wundert sich am laufenden Band. Das gibt dem Ganzen genau die Portion Humor, die manch fantastischem Werk leider fehlt. Und ganz nebenbei wird dann auch noch eine spannende Geschichte erzählt. Würde dieser Roman verfilmt - es könnte nur einer machen: Tim Burton.
    Ich habe das Buch schon was-weiß-ich-wie-oft durchgelesen, und es ist jedesmal dasselbe: Einmal angefangen, nicht mehr aufgehört. Ein Buch für lange Wochenenden!


    4ratten


    Und warum "nur" 4 Ratten? - Weil die fünfe für mein Lieblingsbuch, dem "Schafsmann" (auch hier von mir vorgestellt) vorbehalten bleiben :zwinker:

  • Woah, das Buch hat mir sehr gut gefallen. Bisschen dunkel, bisschen düster, aber nichtsdestotrotz spannend! Und das letzte Mal, als ich mit dem Londoner Underground gefahren bin, hatte ich plötzlich wieder alle Bilder aus dieser Geschichte im Kopf - ganz schön gruslig, sag ich da nur! :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich finde das Buch auch gut :smile: Allerdings mehr deshalb, weil mir der Humor gefallen hat, als wegen der Geschichte selbst. Die Idee zu der Geschichte ist zwar interessant, aber mit der Umsetzung war ich nicht 100%ig zufrieden. Manchmal kam mir die Handlung einfach ein bisschen zu konstruiert vor. So als hätte der Autor vorher noch schnell eine Anleitung gelesen, wie man Handlungsstränge am besten gestaltet und daraufhin das Buch nach diesem Schema geschrieben. Gefallen hats mir aber trotzdem, ich bin nur manchmal sehr kritisch :zwinker:


    Schöne Grüße
    :blume:
    N.

  • Hmm... vielleicht hast du Recht. Aber Anleitunge zu lesen hat Neil Gaiman echt nicht nötig. Hast du Sternwanderer von ihm gelesen? Das ist einfach sein Stil, das Buch war genauso geschrieben.
    Aber in Neverwhere waren die Charaktere mal so richtig toll. Am besten hat mir der Graf gefallen und das Ende war perfekt! Deswegen hab ich Neverwhere wohl in positiver Erinnerung, weil das Ende genau so war, wie ich es mir gewünscht habe :klatschen: .

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  • Hallo Wendy,


    nö, "Sternwanderer" kenne ich leider nicht. "Niemalsland" ist mein einziges Buch von Neil Gaiman. Aber wenn du sagst, dass jedes seiner Bücher dieses Schema hat, wird es wohl auch mein einziges bleiben :zwinker:


    An und für sich entspräche das Ende von "Niemalsland" schon meinem Geschmack, nur wurde meine Freude darüber etwas dadurch getrübt, dass mir der Schluss geraume Zeit über schon relativ klar war :sauer:


    bye N.
    :schmetterling:

  • Ich hab es grad ausgelesen und bin begeistert. Ich find es gar nicht konstruiert, schliesslich heisst der Autor ja nicht Walter Moers :zwinker: .


    Eine tolle Geschichte mit super Charakteren.


    Und dann die Ähnlichkeiten mit "Lycidas" ... hm... :redface:


    Auch sprachlich war es ansprechend, was man bei "normaler" Fantasy ja oft vermisst. Eigentlich war es aber viel zu kurz, daher eine halbe Ratte Abzug. :zwinker:



    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Zitat von "Weratundrina"

    Ich hab es grad ausgelesen und bin begeistert. Ich find es gar nicht konstruiert, schliesslich heisst der Autor ja nicht Walter Moers :zwinker: .


    Ach komm, Weratundrina, hack doch nicht immer auf dem armen Walter Moers rum. Ich hab zwar selber noch nix von ihm gelesen, aber da vergeht einem ja langsam die Lust drauf. :sauer:


    Zitat von "Weratundrina"

    Und dann die Ähnlichkeiten mit "Lycidas" ... hm... :redface:


    Wobei "Lycidas" aber viel später geschrieben wurde als "Neverwhere". Ich glaube, Christoph Marzi hat doch sogar irgendwo erwähnt, dass es absichtlich so sehr an Neil Gaiman angelehnt ist. Ich hab Lycidas ja bis heute noch nicht fertig gelesen. :redface: Mir ist das einfach zu zäh geworden mit der Zeit.


    Aber erst kürzlich hab ich wieder an "Neverwhere" gedacht und ich finde, die beiden Bösewichte gehören zu den gruseligsten überhaupt. Ich kann mich jedenfalls an keinen Psychopath, Massenmörder oder Monstermenschenfresser erinnern, der mir je so viel Angst gemacht hätte, wie die beiden aus "Neverwhere". :entsetzt: :angst:

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  • Sorry wegen Onkel Moers :breitgrins: , das ist jetzt bei mir schon fast ein running gag. :zwinker:


    Hast es wirklich nicht ausgelesen?


    Ja klar, hat er das erwähnt, aber eine solche Ähnlichkeit. Ich weiss nicht. Muss das sein?


    Als der Engel dann sogar das gleiche Lied sang wie der Engel in Lycidas :rollen:


    Irgendwo sehe ich das dann nicht mehr als Anlehnung, sondern als Abklatsch. Selbst das Stilmittel der Wortwiederholung kommt ja in Niemalsland schon vor, von Fox & Wolf mal ganz zu schweigen.


    Es ist ja kein "klassischer Sagenstoff" oder ähnliches, das es "erlauben" würde einfach so darauf zurück zu greifen. Weisst du, wie ich das meine?

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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    ~ IDLES ~


  • Da hast du Recht. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum mir Lycidas mit der Zeit auf die Nerven ging. Es war einfach wie Charles Dickens, Neil Gaiman und Milton alle zusammengeworfen und eine Geschichte von einem mürrischen Alchemisten erzählt (obwohl ich den ja ganz gern hatte).


    Neil Gaiman hat sich diese ganze Untergrund-Welt aber selber ausgedacht und verdient somit auch die Lorbeeren. Bei ihm fällt mir oft auf, dass die Namen der Leute und Plätze ganz wunderbar sind. Der Engel Islington, die U-Bahn-Haltestellen wie Earl's Court oder Knightsbridge - großartig! :klatschen:


    Du liebe Güte, ich rede mich noch in Stimmung das Buch nochmal zu lesen. Dabei ist der SUB vieeeel zu groß, dass ich mir erlauben dürfte, Bücher nochmal zu lesen. :redface:

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  • Zitat

    Neil Gaiman hat sich diese ganze Untergrund-Welt aber selber ausgedacht und verdient somit auch die Lorbeeren.


    :klatschen:


    Gleich bekommen wir Redeverbot. :sonne:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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    ~ IDLES ~


  • Ich muss ja gestehen, dass Neverwhere bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Ich fand es damals ganz nett zu lesen, aber zu lang und ich habe es schnell wieder vergessen. So sehr vergessen, dass mir bei der Lektüre von Lycidas etwaige Parallelen zu Gaimans Werk überhaupt nicht aufgefallen sind.
    Okay, ich stelle mich jetzt in die Ecke und schäme mich :redface: .

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Wie Saltanah schon anklingen ließ: Im Original heißt Niemalsland Neverwhere nicht Neverland.
    Und zur Ehrenrettung Gaimans sei gesagt: Es gab erst die Fernsehserie (die nicht in allen Dingen Gaimans Skript folgte) und dann den Roman. Und das ist gewiß nicht einfach.


    Allerdings finde auch ich Neverwhere nicht Gaimans bestes Werk. Das ist meiner Ansicht nach die Sandmanserie und Stardust.

  • Letzteres bekommt man leider nicht mehr, 15 Euro für ein gebrauchtes TB ist mir dann doch etwas viel.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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    ~ IDLES ~


  • Ich habe mal Neverwhere draus gemacht! :winken:

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Huhuu,


    ich muss zugeben: Ich fand "Niemalsland" auch nicht sooooo toll. Aber Gaiman konnte mich auch mit "American Gods" nicht überzeugen ;)


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hm, Lycidas kommt natürlich irgendwie pompöser, aufgeblasener rüber. So wie die Hollywood-Version eines Programm-Kino-Klassikers. :zwinker:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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  • Normalerweise ist Fantasy nicht gerade mein Ding. Keine Ahnung warum ich damals bei -Niemalsland- eine Ausnahme gemacht habe.


    Das Buch war auf jeden Fall ein absoluter Volltreffer was mich betrifft. Eine herrlich schräge Handlung und sehr sympathische Charaktere. Ich hatte es ziemlich schnell durchgelesen was immer für ein Buch spricht und war sehr enttäuscht als es vorbei war. Niemalsland ist eines der wenigen Bücher die ich nicht sofort wieder zum tauschen oder verkaufen eingestellt habe da ich mir ziemlich sicher bin, das ich es noch einmal lesen werde.


    Ich hatte auf der Seite sf-fan.de damals das Buch als einen Lesetip angegeben, eine Empfehlung, die ich auch heute noch uneingeschränkt aussprechen kann

  • Am Anfang hat mir das Buch sehr gut gefallen. Letztendlich habe ich es nicht zu Ende gelesen.
    Vandermar und Croup haben mich irgendwann einfach schrecklich genervt. Mit den übrigen Charakteren bin ich überhauptnicht warm geworden. Mir war annähernd egal was mit ihnen passiert oder nicht passiert.
    Dabei fand ich die Idee und die Schauplätze toll.


    Lycidas habe ich schon deshalb nicht gelesen weil mich der Klappentext sofort an Niemalsland erinnert hat.


    Liebe Grüße, Pandora

  • "Niemalsland" hat mir ganz gut gefallen. Es war immer spannend, ich wollte immer wissen wie es weiter geht. Wer nachher der/die Böse und Verräter war, war auch nicht wirklich vorhersehbar.
    Es hat mich nicht total begeistert, stellenweise fand ich es schwierig zuzuordnen, wer da gerade spricht. Beim zweiten lesen wurde es dann klar, aber das hätte besser sein können. Ein Absatz hätte ja schon klar gemacht, dass es jemand anderes ist. Aber das war auch das einzige, was mich wirklich an dem Buch gestört hat.
    Die Idee des zweiten Londons gefällt mir, auch wie er es mit dem realen London verwoben hat.


    Von mir gibt es: 4ratten