Hallo ihr Leseratten!
Da dieses Buch ziemlich bald nach seinem Erscheinen hoch gelobt wurde und Zadie Smith als eine der "Großen" gilt, dachte ich, ich versuche mich einfach mal an ihrem neuesten Werk, da ich von dieser Autorin zuvor noch gar nichts gehört hatte.
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Inhalt von Amazon.de:
Schlimmer hätte es für Howard Belsey aus Boston scheinbar gar nicht kommen können. Nicht nur, dass sich sein Sohn Jerome bei einem Aushilfsjob in den Ferien bei Monty Kipps in London eingenistet hat -- seinem schärfsten Konkurrenten also, der ihm mit seinem Rembrandt-Buch den Rang abgelaufen und ihm als Kunstgeschichtler die größte Schmach seines Lebens eingebracht hat. In seinen Emails aus der Ferne schwärmt Jerome auch vom perfekten Zusammenhalt und der für ihn unglaublichen Harmonie des Kipps'schen Haushalts. Und dann teilt er seinem Vater auch noch mit, dass er Montys Tochter Victoria zu heiraten gedenkt und ihr in den nächsten Tagen einen Antrag machen möchte. Völlig aufgebracht reist Belsey auf die die Insel, wobei ihn die Nachricht von der Abfuhr Victorias nicht mehr erreicht, tappt bei den Kipps von einem Fettnäpfchen ins nächste -- und muss schließlich noch mit ansehen, wie sein Erzfeind an seine Uni berufen wird, die Familie in der Nähe einzieht und sich seine Frau Kiki mit der Frau von Kipps befreundet. Es kommt also noch viel schlimmer, und für Belsey beginnt ein privater und beruflicher Alptraum, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint.
Mein erster Eindruck war, dass der Titel des Buches - On Beauty - etwas irreführend ist. Viel mehr als von Schönheit, oder Mangel derselben, erzählt Zadie Smith uns Lesern die Geschichte einer Familie. Howard Belsey, geschätzer Universitätsprofessor, seine afro-amerikanische Frau Kiki und deren drei Kinder Jerome, Zora und Levi leben in Wellington, Massachusetts. Doch eine dunkle Wolke hängt über ihrem Glück: Kiki hat erst kürzlich von der Affäre ihres Mannes erfahren.
Nun begleiten wir diese Familie ein Stück auf ihrem Weg, lernen sowohl Kiki, die seit ihrer Hochzeit mit Howard ihr Gewicht verdreifacht hat, als auch ihre Kinder kennen. Die Belseys sind eindeutig der starke Punkt dieses Buches. Selbst jetzt noch kann ich, wenn ich die Augen schließe, jedes Mitglied der Familie in all seinen Facetten vor mir sehen - oder in all den Facetten, die Zadie Smith preisgegeben hat, zumindest.
Die Geschichte selbst ist mir persönlich aber etwas zu wirr erzählt. Themen werden aufgegriffen und dann einfach fallengelassen, die Mitglieder der Kipps Familie (verfeindet mit den Belseys) bleiben, bis auf die Mutter, sehr blass und manche Charaktere, die zwar für die Handlung wichtig sind, kommen überhaupt nur ganz kurz oder gar nicht zu Wort.
Natürlich erzählt dieses Buch auch von der Schönheit, aber dieses Thema ist eher nebensächlich. Neben Kiki, die sich nach der Affäre ihres Ehemannes natürlich fragt, ob es an ihrem Äußeren liegt, machen sich auch Zora und Howard Gedanken über die Schönheit.
Alles in Allem hat mir das Buch gefallen, fühlte sich für mich aber zu sehr nach einzelnen Minigeschichten an, die zusammengestückelt wurden. Das Ende fand ich zwar passend, doch es wirkte in einem Kapitel fast wie ein schnelles Abwürgen der Geschichte. Ein nettes, teilweise amüsantes Buch mit einigen schönen Ideen, aber definitiv nicht so weltbewegend wie die Werbung es uns glauben machen will.