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Inhalt
Mozart spielt in der Ehe von Mr. und Mrs. Ransome eine wichtige Rolle. Sie hatten keine Kinder, und ohne Mozart hätten sie sich wahrscheinlich schon vor Jahren getrennt. Nach dem Besuch von Così fan tutte heimgekehrt, finden sie ihre Wohnung vollkommen leergeräumt vor. Nichts ist geblieben, weder der Kronleuchter noch der Teppichboden, nur die Fußleisten.
Für Mr. Ransome ändert sich wenig, am nächsten Morgen geht er wie immer in seine Anwaltskanzlei, während Mrs. Ransome langsam beginnt, nicht nur die Wohnung, sondern auch ihr Leben neu einzurichten...
Meine Meinung
Ein kleines (nur 93 Seiten starkes) aber feines Buch, in dem trockener britischer Humor nicht zu kurz kommt. Schon auf der ersten Seite habe ich mich gut amüsiert, unter anderem an dieser Stelle:
ZitatMr. Ransome nahm stets ein Bad, wenn er von der Arbeit nach Hause kam, und danach sein Abendessen. Nach dem Abendessen nahm er noch ein Bad, diesmal in Mozart. Er schwelgte in Mozart; er räkelte sich in ihm; der kleine Wiener wusch all den Schmutz und Ekel von ihm ab, den er den ganzen Tag lang in seinem Büro ertragen musste.
Das etwas vertrocknete Ehepaar, Mr. und Mrs. Ransome, kommt nach der Oper nach Hause - und findet ihre Wohnung völlig leergeräumt vor. Es ist wirklich alles weg - sogar Teppich, Klopapier und der Kronleuchter. Die beiden gehen völlig unterschiedlich damit um. Er geht am nächsten Morgen zur Arbeit, regt sich über seine Mitmenschen auf die anscheinend nur darauf gewartet haben ihm Geschichten von anderen Einbrüchen zu erzählen anstatt ihn zu bemitleiden - und versucht bei der Versicherung etwas Geld herauszuschlagen. Sie sieht das Ereignis als Chance für ein abgespeckteres Leben, für neue Impulse - sie ist sogar fast froh den alten Kram los zu sein.
Bei der Besorgung neuer Sachen besucht Mrs. Ransome Geschäfte, in denen sie früher nie war. Und damit lernt sie das Leben "normaler" Leute kennen, überwindet so manches Vorurteil - und schaut sich sogar Talkshows im Fernsehen an. Durch den Einbruch und ihre "Abenteuerlust" lernt sie einige zum Teil merkwürdige Personen kennen. Die Möbel tauchen irgendwann auch wieder auf, aber das ist nicht das Ende der Geschichte. Es gibt noch einige absonderliche Situationen, überraschende Wendungen, sogar etwas Erotik - und ein ungewöhnliches Ende, bei dem Mozart wieder eine Rolle spielt.
Leider hatte die Geschichte für mich in der Mitte einige Längen, dafür haben mich die Ereignisse danach teilweise sehr verblüfft. Der Humor ist sehr trocken, ohne Kompromisse - aber ich ziehe doch den feineren Humor vor. Ein unterhaltsames Buch, das sich allein schon wegen der Dialoge zwischen Mr. und Mrs. Ransome und den teilweise abstrusen Situationen lohnt.