Diesen Roman las ich im Rahmen des SUB-Listenwettbewerbs und der Leserunde November. Wegen ersterem meine Stellungnahme in diesem zentralen Thread, wenn der auch schon uralt ist.
Inhalt:
Liesel verliert im Alter von 9 Jahren 1939 ihren Bruder durch Tod und ihre leibliche Mutter, weil diese sie nicht mehr versorgen kann und sie daher zu Pflegeeltern nach Molching, eine Kleinstadt bei München, abgeben muss. Bei der resoluten und ständig schimpfenden, aber aufrichtigen Rosa Hubermann und ihrem Mann Hans erhält Liesel eine neue Heimat und besonders durch Pflegevater Hans, einen zutiefst menschenfreundlichen und verständnisvollen Mann, findet sie wieder Halt im Leben und Spaß am Lesen und an Büchern, von denen sie sich im Laufe der Romanhandlung einige zusammenstiehlt, wenn das auch eigentlich keine Diebstähle sind. Aufgrund einer alten Verpflichtung von Hans Hubermann beherbergt die Familie einige Monate den Juden Max in ihrem Keller. Durch ihn verstärkt sich noch ihre Liebe zur Sprache und Literatur und ihr tief empfundenes Gerechtigkeitsgefühl. In dunkler Zeit leben Liesel und ihr Freund Rudi eine gefährliche Kindheit und Jugend … .
Meine Stellungnahme:
Der Roman wird sehr kunstvoll aus Sicht des Todes erzählt, mit Vorblenden, Parallelhandlungen und einleitenden Erzählerkommentaren. Trotz des düsteren Themas und Zeitkolorits ist das Buch leicht zu lesen, spannend und auch humorvoll. Die Handlung und die Erzählerkommentare transportieren eine tiefe Menschlichkeit. Der Roman dürfte für viele Menschen ein Lieblingsbuch sein und hat ja auch viele begeisterte Rezensionen ausgelöst.
Mir persönlich liegt diese Art Literatur nicht sehr, wenn ich auch ihren menschlichen Wert und in diesem Fall die kunstvolle Gestaltung sehr würdige. Das Buch funktioniert fast ausschließlich über das Gefühl und bleibt trotz der starken zeitgeschichtlichen Gebundenheit seltsam unhistorisch. Ein berührendes Buch, aber für mich nicht nachhaltig.