Beiträge von illy

    Eigentlich reizt mich das Buch auf den ersten Blick überhaupt nicht, aber wenn Ihr alle so von "Legends and Lattes" schwärmt, muss ich es mir vielleicht doch mal merken :)


    Irgendwo (ich weiß nicht mehr, ob das hier war oder im Büchertreff) wurde es sogar mit den Büchern von Becky Chambers verglichen, was die Atmosphäre angeht. Die liebe ich ja über alles.

    Ich habe es mit Chambers verglichen ;)

    Legends & Lattes


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    Na toll! Es war der erste Arbeitstag der Woche und ich war vollkommen übermüdet, weil ich am Vorabend viel zu lange in diesem Roman lesen musste. Man merkt, das Buch hat mich direkt begeistert. :tipp:


    Das Liebenswerte und Warmherzige, der Respekt vor den Figuren erinnert mich an Becky Chambers‘ Wayfarer-Reihe und wer diese Bücher gerne gelesen hat und einer klassischen Fantasywelt nicht vollkommen ablehnend gegenübersteht, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Der Hintergrund ist tatsächlich sehr klassisch, am ehesten schon an ein Rollenspielszenario erinnernd. Es gibt Krieger und Magier, Diebe und Abenteurer. Die Hauptfigur ist ein Ork (eine Orkin? Das klingt sehr seltsam, gut, dass ich das Buch auf Englisch gelesen habe), die genug von dem Leben als Kämpferin hat. Nach sorgfältigem Überlegen hat sie sich entschlossen ein Café zu eröffnen. Ein außergewöhnliches Unterfangen, vor allem, weil Kaffee in der Gegend vollkommen unbekannt ist („also eine Art Tee?“). Der Aufbau eines Geschäfts ist etwas völlig anderes als Monster zu töten und so stößt sie auf verschiedene Schwierigkeiten, findet aber auch neue Freunde.


    Das ganze Buch war liebenswert, freundlich, amüsant, spannend und ein einziges Vergnügen. Mich hat es jedenfalls vollkommen mitgerissen und begeistert.


    5ratten

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    Von Duhamel hat mich „Jamais“ ganz besonders begeistert, aber auch diesen Comic hier kann ich nur empfehlen. :tipp:


    In Castle Loch, abgeschieden irgendwo in Schottland lebt Doug, sein einziger Kontakt ist die Verkäuferin des kleinen Ladens, sonst hat er halt sich und die Fotografie, seine Fotos veröffentlichen, so wie früher, will er allerdings nicht mehr.


    Doch dann fotografiert er mehr versehentlich ein seltsames Wesen und veröffentlicht seine Fotos davon spontan in den sozialen Medien auf "Twister". Am nächsten Morgen wurden sie von Hundertausenden geteilt und die ersten Reporter stehen auch direkt vor seiner Haustür - gefolgt von Umweltschützern, Aluhut-Trägern, Wissenschaftlern, der Armee… Ab hier war ich nur noch begeistert, Dougs Hilflosigkeit gegenüber dieser Invasion zu beobachten war wunderbar tragisch und die Panels mit sämtlichen Gruppierungen nebeneinander waren wunderbar detailliert und treffend gezeichnet. Der sichselbstvervielfachende Hype wird hervorragend dargestellt und auch wie man, einmal in ihm gefangen, keine Chance mehr hat sich „richtig“ zu verhalten, weil alles nur neue Reaktionen weiterer Gruppen auslöst. Insofern bietet der Comic eine perfekte Medienkritik - und macht dabei unheimlich viel Spaß.


    5ratten

    Eine kleine Feriensiedlung an einem schottischen See. Kein Handyempfang. Einsamkeit. Das klingt ja ganz romantisch oder auch entspannend, aber wenn es kühl ist und durchgängig den Aufenthalt durchregnet, macht der Urlaub kaum noch jemandem Spaß.


    Der ganze Roman handelt eigentlich nur von den verschiedenen Urlauber*innen, die jeweils in einem eigenen Kapitel von sich erzählen, während die Handlungszeit nur minimal fortschreitet. Die mangelnde Handlung hat mich allerdings nicht gestört, es war interessant zu lesen, wie die Figuren ihr Leben reflektieren, wenn sie sozusagen auf sich selbst zurückgeworfen werden. Und wenn man dann noch die Perspektive der Partner*innen in einem späteren Kapitel dem gegenüberstellen kann, bekommt man einen sehr schönen vielschichten Eindruck.


    Das Ende hat mich überrascht und ich bin mir auch nach einigem Nachdenken nicht sicher, ob es mir reicht - etwas Besseres wäre mir aber auch nicht unbedingt eingefallen.


    Insgesamt aber ein schön erzähltes Buch, die Autorin behalte ich mal im Auge.


    4ratten

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    Im Prolog steht Rebus vor Gericht und die folgenden Kapitel erklären dann die Ursache.


    Ein Polizist steht im Fokus von Ermittlungen wegen häuslicher Gewalt und droht damit interne Verfehlungen aufzudecken und auch Rebus gehörte zumindest zum Dunstkreis der möglicherweise bestechlichen Beamten, um die es geht. Gleichzeitig lässt sich Rebus vom Alt-Obergangster Cafferty beauftragen einen Mann zu suchen, der wieder in der Stadt aufgetaucht sein soll und von dem alle dachten, dass er vor Jahren ermordet wurde.


    Die Geschichte selbst las sich gewohnt gut, die Verwicklungen waren vielfältig, doch mittlerweile habe ich mit Rebus als Person ein Problem. Er ist so ein richtiger sturer alter Kerl, der sich um nichts als seine eigenen Wünsche schert, was sich dann auch in seinem Umgang mit der Pandemie zeigt.


    Ich kann die Reihe aber (noch) nicht loslassen, auch wenn ihr Protagonist mir mit der Zeit immer weniger gefällt.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Sie hat ein ziemlich behütetes Leben geführt, sie hatte Ballettunterricht, die Eltern hatten einen Schirm am Strand in Dauermiete, es ging ihr gut. Nur dass die Menschen, die sie Eltern nannte, nicht ihre Eltern sind. Sie ist dreizehn, als sie zurückgeschickt wird in ihre Ursprungsfamilie, die in Armut in einem Bergdorf leben.


    Genannt wird sie dort „Arminuta“, das heißt „die Zurückgekommene“, doch wirklich willkommen ist die zusätzliche Esserin nicht. Man ist zwar etwas stolz auf ihren schulischen Erfolg, aber dafür kann man sich nichts kaufen und die alltäglichen Kenntnisse, die in der Familie gefragt sind, beherrscht sie nicht.


    Das Buch umfasst etwas über ein Jahr, eine Zeit, in der sie ankommt und für sich selbst beginnt`, ihren Platz im Leben zu finden - zwar nicht vollständig in einer der Familien, aber doch mit Gefühlen für ihre neuen Verwandten und einer Zukunft.


    Manches passierte mir zu schnell, manchmal hatte ich aber auch das Gefühl, dass die Geschichte auf der Stelle tritt, ich fühlte mich zeitlich unorientiert und war am Ende verwundert, dass erst ein Jahr vergangen war, mir kam es deutlich mehr vor.


    Ich hätte gerne mehr gelesen, wüsste gerne, wie es weitergeht mit ihr - und so werde ich die Fortsetzung „Borgo Sud“ vermutlich irgendwann noch lesen, auch wenn diese einige Jahre später spielt.


    4ratten

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    Mel ist ja (neben der Geisterarbeit) darauf spezialisiert ältere Gebäude möglichst originalgetreu zu renovieren. Bei dem Haus, das ihr nun als Auftrag angeboten wird, fällt ihr aber wenig ein: der vorige Bauunternehmer hat praktisch alles Antike herausgerissen und im Auftrag des Eigentümers modernisiert. Nur bekommt dieser es nun nicht mehr verkauft, weil es spukt. Vielleicht kann man das Haus beruhigen, wenn man zum Beispiel die (abgerissene, aber weiterhin hörbar quietschende) Wetterfahne wieder beschafft und anbringt? Aber vielleicht verraten die Geister ihr ja auch selbst, was sie begehren, und bei dem finanziellen Rahmen, den sie erhält, sagt sie dann doch nicht nein.

    Natürlich stolpert sie kurz darauf wieder über eine Leiche, deren Mörder es zu finden gilt und privat läuft auch nicht alles super, sonst würde dieser Mann, den sie bei den Ermittlungen kennlernt ja nicht keine Schmetterlinge im Bauch bescheren.


    Dieser Band gefiel mir nicht so sehr, mir fehlte tatsächlich das Handwerkliche, Mels Bauunternehmerjob spielt nur eine Nebenrolle. Auch die Geister erschienen mir recht einfallslos, irgendwie war diesmal der Wurm drin, die ganze Geschichte wirkte auf mich etwas lieblos dahingeschludert. Ich hoffe mal, der nächste Band macht mir wieder mehr Freude.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    The Fall of the House of Darius and the Rise of Alexander / Der Niedergang des Hauses Dareios und der Aufstieg Alexanders


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    Boah, was für ein :flop:



    Ich habe mir den Comic zugelegt, weil ich einen „Name mit X“-Titel lesen wollte. Ich hatte jetzt nicht unbedingt hohe Erwartungen, Frank Miller war mir zwar ein Begriff, hat mich aber ansonsten nicht gereizt, aber selbst diese wurden noch enttäuscht.


    Es soll wohl so eine Art historische Abhandlung über Xerxes und Alexander den Großen sein, aber für eine sachliche Beschreibung war es viel zu bunt und effekthascherisch und ansonsten gab es halt auch keinen durchgängigen roten Faden. Die Figuren waren auch teilweise kaum als Menschen zu erkennen, sondern wirkten fast wie Roboter. Hinzu kam die mir unerklärliche Angewohnheit, einzelne Wörter in den Texten fett zu drucken: sollten diese Wörter etwa besonders betont werden? Für mich passte das aber nicht zum Leserhythmus, also keine Ahnung was das sollte.


    Also alles in alle: Eine Enttäuschung in allen Aspekten.


    1ratten

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    Eine Anthologie der Autor*innengemeinschaft "Rocky Mountain Fiction Writers"


    Carol Berg - At Fenwick Faire

    Ein durch Dürre und Kriege verheertes Land, eine junge Frau findet auf einem Markt ihr Schicksal.

    Der Anfang gefiel mir gut, die zweite Hälfte leider weniger, ich mag solche „Chosen One“ mit göttlicher Bestimmung nicht so sehr, vor allem, wenn es so plötzlich geschieht. Dabei war die Berg-Geschichte vermutlich schuld an dem Kauf der Sammlung.


    Cindy Myers - Flowers for Amelia

    Menschen verändern sich nicht unbedingt, wenn sie alt werden, eine Spur bleibt übrig


    Rebecca Rowley - The Prince and Broken Water

    Der „Prinz“ zeigt ihr einfach nur durch sein Beispiel, was wirklich zählt


    Curtis Craddock - I Love Lucy

    Ein Kreationismus-kritische Geschichte, (auch wenn ich lange darüber nachgedacht habe, ob der Autor Glaube oder Wissenschaft oder eine Mischung propagieren will) Glauben, kann man auslegen, wie man will.


    Nikki Baird - Devastation Mine

    Eine Beziehungsgeschichte mit etwas Grusel.


    Barb A. Smith - Opportunity Howls

    Ein Teambuilding Coach für ein Werwolfrudel. Ich habe fast die ganze Story über gegrinst.


    Judy Metz - The Nu Tao Café

    Ein magisches asiatisches Restaurant ist nicht so kreativ, aber die Story, wie eine Frau die Chance zu einem Wandel annimmt war ganz gut.


    Alexei Kalinchuk - Porter

    Ein alter Mann kommt mit dem Wandel der Nachbarschaft nicht so ganz zurecht.


    Jameson Cole - The Cowgirl and the PlumCrazy Purple B

    Eine Rodeo-Story. Ein bisschen machohaft, auch wenn der Autor versucht gerade das nicht zu sein, aber mit spannendem Wagenrennen.


    Rebecca S. W. Bates - Leaving the Light

    SF, mit einer Hauptfigur, die nicht mehr menschlich ist und es auch nicht sein will.


    Susan G. Fisher - A Long Way

    Trauer, sein Leben leben.


    Mario Acevedo -Water Monster

    Na ja, man sollte halt schon mal bis zum Ende zuhören und nicht immer alles besser wissen ;)


    William M.Brock - The Wind Has Blown The Leaves Away

    Ein bisschen magisch


    Terry Kroenung - Lonely Crutch

    Eine Seitengeschichte zur Dickensschen Weihnachtsgeschichte


    Liz Hill - Weaving Money

    Erste Welt gegenüber Dritte Welt - Sorgen, was ist bedeutsam…



    Ich hatte das Buch wegen der Carol Berg - Geschichte gekauft und war deswegen auch irgendwie der Überzeugung, eine SF/Fantasy - Anthologie in der Hand zu haben. Das war nicht der Fall, die Geschichten stammen aus den unterschiedlichsten Genres. Die Qualität war leider durchwachsen, Nur bei einigen wenigen habe ich Interesse an weiteren Werken der Autor*innen gehabt und einige fand ich anstrengend oder ohne "Sinn".


    3ratten

    Irgendwie lese ich im Urlaub immer gerne Kleinstadtromane, die von den Beziehungen der dort lebenden Menschen erzählen. Der Klappentext klang als wäre das hier ein solches Buch und meine Erwartungen wurden dann auch voll erfüllt.


    Das Buch beginnt mit einem Unglück, nur Stunden vor der Hochzeit sterben das junge Paar und zwei weitere Personen bei einem Brand. Es gibt keine Ermittlungen, aber im Ort ist man sich einig, dass der junge Lebensgefährte der Brautmutter der Schuldige sein muss, dass er ebenfalls umgekommen ist, macht es leicht ihn zu verdächtigen zumal er dunkelhäutig war und schon mal im Gefängnis saß.


    Als Leserin ahnt man aus dem schlechten Gewissen des Jugendlichen, der der Erzähler des ersten Kapitels ist, dass wohl eine andere Ursache hinter dem Feuer steckt, aber bis zur Auflösung dauert es dann schon noch bis zu den hinteren Kapiteln. Bis dahin bekommen wir das Geschehen, Vorgeschichten und Folgen aus den verschiedensten Perspektiven geschildert, teilweise ergibt sich erst im Nachhinein, wie die Figuren mit dem Ort oder seinen Bewohner*innen zusammenhängen. Dabei kommt aber keine Langeweile auf, die einzelnen Figuren haben immer ein persönliches Schicksal, eine eigene Geschichte, die erzählenswert ist.


    Mir gefiel das Buch sehr gut, der Autor schildert glaubhaft den Umgang mit persönlichen Tragödien und wie man danach weiterlebt.

    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Die ersten Kapitel beginnen mit dem immer gleichen Wortlaut: Figur X hat diese und jene Funktion und bewegt sich so und so auf dem Schachbrett. Liest tatsächlich jemand eine Schachspielerbiografie ohne die Grundregeln des Spiels zu kennen? Mir erschien das nicht als elegantes Muster, sondern eher langweilig. Ansonsten schildert der Autor chronologisch das Leben Bobby Fischers, das war interessant, ich habe einiges über die Schachwelt erfahren (es gibt am Ende Kurzbiographien der meisten Personen), und wie sehr Fischer vs. „die Russen“ auch von der Politik des Kalten Krieges beeinflusst war.


    Wenn diese Comic-Biographie aber auch nur ansatzweise der Wahrheit entspricht, war Bobby Fischer ein durchgeknallter Mistkerl, der bestimmt nicht als Schachikone dienen sollte. Das bezieht sich jetzt nicht nur auf seine „Nach-Schach-Zeit“ als er in Verschwörungsideologien der abstrusesten Art abdriftete (und ich werde zudem auch nie verstehen, wie jemand jüdischer Abstammung antisemitischer Propaganda folgen kann), sondern auch vorher schon, als er sich während Schachturnieren einfach nur wie die Axt im Wald benommen hat.


    Die Optik hat mich ehrlich gesagt nicht sonderlich beeindruckt, die Zeichnungen sind künstlerisch nicht sonderlich beeindruckend, sondern scheinen eher einfach nur darstellerischen Gründen zu dienen.


    Interessant, aber nicht sonderlich erfreulich.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Originaltitel: Ces jours qui disparaissent

    Leseprobe auf der Verlagsseite


    Lubin ist Anfang 20, jobbt in einem Supermarkt und trainiert jede freie Minute für eine Karriere als Artist. Als er eines Tags auf den Kopf stürzt, scheint glücklicherweise nichts passiert zu sein. Er geht am nächsten Tag ganz normal zum Supermarkt zur Arbeit. Doch es ist nicht der nächste Tag, sondern bereits der übernächste, an den Vortag hat er keinerlei Erinnerung. Als sich das am „nächsten“ Tag wiederholt beginnt er sich Sorgen zu machen. Per Video überwacht er sich und stellt fest, dass er nicht etwa durchschläft, sondern ein zweites Leben führt. Die beiden Varianten von Lubin beginnen miteinander zu kommunizieren und ihr Leben untereinander aufzuteilen. Doch sie haben unterschiedliche Ziele und Vorstellungen vom Leben, die bald miteinander kollidieren - und dann stellt der alte Lubin fest, dass er nicht mehr jeden zweiten, sondern immer weniger Tage seines Lebens für sich hat.


    Die Zeichnungen gefielen mir gut, das Besondere ist aber hier die Idee.

    Dem Autor ist eine faszinierende Geschichte über das Leben gelungen. Was ist wichtig, wenn die eigene Zeit immer schneller abläuft? Ist ein Lebensentwurf wertvoller als der andere? Einfache Antworten drauf gibt es nicht, aber wie Lubin versucht sich zu retten ist sehr einfühlsam beschrieben. Nebenbei entwirft der Autor auch noch eine Zukunftsvision, indem er das Leben Lubins von heute an Jahrzehnte fortführt.


    4ratten

    Elizabeth von Arnim möchte gerne rund um Rügen wandern und da sie keine Freundin begleiten will, nimmt sie halt ihre Zofe Gertrud mit. Und weil man ja auch Gepäck hat, kommt auch noch eine Kutsche mit, was den „Wanderurlaub“ natürlich dann in Richtung manchmal „lieber spazieren als fahren“ abwandelt. Aber er verläuft sowieso nicht wie geplant, denn statt eine gewisse Einsamkeit genießen zu können trifft sie nicht nur andauernd auf das gleiche englische Mutter-Sohn-Paar, sondern auch noch auf ihre Cousine, die Abstand von ihrem Mann sucht.


    Wenn ich verreise, lese ich gerne vor Ort spielende Romane und für Rügen bot sich einfach Elizabeth von Arnims Reisebericht rund um die Insel an, zumal ich von der Autorin vor etlichen Jahren bereits einiges gelesen und in eher positiver Erinnerung behalten hatte.


    Ungeschickterweise beginnt sie in einer Ecke, der Insel die nicht in unserem Urlaubsfokus stand und kam zu unserem Aufenthaltsort erst im hinteren Teil des Buchs, was den gewünschten Wiedererkennungsmomenten nicht so zuträglich war wie ich es mir erhofft hatte. Trotzdem hatte ich meinen Spaß bei der Lektüre, besonders an den spitzen Bemerkungen der Autorin, die zu allem ihre Meinung hat. Das liest sich sogar dann noch gut, wenn ich nicht ihrer Meinung bin, wie zum Beispiel in den Passagen, in denen sie sich eher gegen die feministische Cousine positioniert - für die will sie nämlich nur das Beste und das ist doch wohl schließlich eine glückliche Ehe?!? (Ganz egal, wie die Beteiligten selbst dazu stehen!)


    Insgesamt war es eine schöne Urlaubslektüre.

    4ratten