Beiträge von Avila

    Ein schöner autobiographischer Bericht über Somalia aus den Augen einer Frau, die dort aufgewachsen ist, aber früh in die USA geflohen ist. So bekommt man als westliche Frau die somalische nomadische Lebensweise erklärt, aber auf eine besondere Art und Weise. Waris Dirie hat die "westliche" Lebensweise sehr verinnerlicht und prangert die Ungerechtigkeiten vor allem Frauen gegenüber an. Dennoch spürt man eine Verbundenheit und Liebe zu ihrem Herkunftsland und ihrer Familie gegenüber, so dass ich die Erzählungen nicht als respektlos empfunden habe. (Allerdings kann ich mir vorstellen, dass ihre Familie dies teilweise anders empfinden würde.)

    Ein berührendes Buch, das aber im Gegensatz zu "Wüstenblume" nicht so schockierend ist (Genitalverstümmelung an Frauen), aber als Erweiterung gesehen werden kann, da hier das Leben als Wüstenvolk beschrieben wird.

    Ich mag die Roman von Eva Völler gerne und auch mit der "Dorfschullehrerin" konnte sie mich wieder gut unterhalten. Die innerdeutsche Geschichte hat mir gut gefallen, vor allem da die Autorin es durch die Protagonistin geschafft hat, beide Seiten darzustellen, ohne wahnsinnig polemisch zu sein. Gerade die Rolle der Frau ist in der BRD der Zeit nicht einfach und war in DDR eine andere, eventuell emanzipiertere.


    Doch auch ich fand, dass das Buch nicht mit der Ruhrpott-Saga mithalten kann. Die Figuren in der Ruhrpottsaga empfand ich als vielschichtiger als in diesem Buch. Dadurch war das Buch hier auch sehr vorhersehbar. Es gab keine Wendungen, die mich überrascht haben. Eigentlich ging alles so seinen Gang, wie ich es auch erwartet habe. Dennoch war es eine nette Unterhaltung, wenn auch ohne großen Spannungsbogen. Aber das Buch ist dafür dann kurz genug, so dass es mich nicht weiter gestört hat.

    Puh, ich bin mir da nicht so sicher. Man wird dem sicherlich folgen können, aber es wird viel Bezug auf die Vorgänger genommen und vor allem löst es viele ungelöste Fäden auf. Ich stelle es mir nicht einfach vor, wenn man die anderen Bücher nicht kennt, weil auch sehr viele Personen zusammen kommt, die man erstmal für sich sortieren muss. Ansonsten werden die Personen mit jedem Buch mehr oder minder einzeln eingeführt.

    Also ich fand, man hat am Schreibstil schon gemerkt, dass wer anders schreibt. Ich fand ihn besser. Die Geschichte bleibt aber konstruiert und wahnsinnig klischeehaft und schicksalshaft, da gebe ich dir recht.


    Am interessantesten fand ich ja wirklich das Sternenbild der Sieben Schwestern. Vor allem ist es mir tatsächlich vor kurzem in einer Ausstellung über ein First Native Volk in Australien begegnet. Ohne die Reihe hätte ich damit gar nichts anfangen können.

    Jedes Mal, wenn ich das Buch in der Hand hatte, hat es mit gefesselt. Aber sobald ich es weggelegt habe, musste ich mich stark motivieren, um es später weiter zu lesen. Dadurch entstanden oft lange Pausen zwischen den einzelnen Abschnitten und ich musste mich erst wieder in das Geschehen einfinden, was natürlich nicht unbedingt zum Lesevergnügen beitrug.

    Oh, ein Eindruck, der mir aus der Seele spricht. Ich weiß überhaupt nicht, wieso das bei diesem Buch so war. Vielleicht weil die Handlung gefühlt zweitrangig ist und eher ein Gefühl beschrieben wird, eine Liebe zum Wort, zur Sprache, zur Literatur vermittelt wird, mit viel Liebe zur Sprache - zur deutschen Sprache und zur kölschen Sprache. Ich muss sagen, dass ich froh war, dass ich Kölsch verstehe und teils spreche. Ansonsten wäre mir das zu anstrengend gewesen und ich habe schon Bücher, die anderen Dialekt so viel verwendet haben, abgebrochen.


    Anders allerdings als mondy, werde ich mir die Fortsetzung eher nicht durchlesen. Oder vielleicht mal in einer anderen Zeit, aber gerade fällt es mir allgemein schwer, mich zum Lesen zu motivieren - da muss das Buch mit dran arbeiten und nicht dagegen.

    Zwischendurch wurde mir wieder klar, dass ich Moers zwar gerne lese, für sein ausuferndes Erzählen allerdings in der richtigen Stimmung sein muss. Wenn er beginnt, Dinge aufzählen, schalte ich irgendwie ab…

    Das kann ich gut verstehen. Man braucht eine gewisse Muße und Zeit dafür. Um mal schnell weg zu lesen, ist das teils schwierig.


    Schön aber, dass du dein Tamkatz-Wichtelbuch liest.

    Ich stehe dem Buch sehr zwiespältig gegenüber. Der Plot ist gut, sehr ausdifferenziert und sehr wahrscheinlich sehr nah an der Realität. Was illy schreibt, kann ich so unterschreiben. In diesem Drogenkrieg hat wirklich jedeR Dreck am Stecken, die Mafia, alle Polizeibehörden, die Politik und viele weitere. Aber gerade das ergibt in diesem Buch eine so große geballte Form von Gewalt, es gibt keine Lichtblicke, alles geht am Ende irgendwie kaputt oder stirbt. Ich empfand das beim Lesen als sehr bedrückend und es hat mich teils sehr heruntergezogen, so dass es mir manchmal schwer fiel, zu dem Buch zu greifen. Wenn ich es dann mal in der Hand hatte, dann hatte es einen großen Lesesog. Also für mich ist die Thematik in dieser schonungslosen Ehrlichkeit einfach nichts.

    Also ich könnte fast sagen, das Buch ist zu gut für mich. Wie illy auch schrieb, fehlt es an einem Sympathieträger in einer Hauptrolle. Aber wie soll es den auch geben, wenn das Drogensystem jegliche Sympathie im Menschen zunichte macht?

    Valentine

    2.5 Jahre ist er jetzt. Also geht, es gibt viele die noch Mittagsschlaf halten, aber der Kleine braucht nicht so viel Schlaf und mit Mittagsschlaf bekomme ich ihn nicht vor 21h ins Bett. (21h wäre dann sogar noch früh...) Und in der Kita will er auch lieber das Nachmittagsprogramm mitmachen. Von den Kleinen ist er aber der Einzige, der nicht mehr schläft und das auch recht gut durchhält. Dafür schläft er dann um 19h/19.30h auch schnell ein und das ist dann entspannt und der Abend gehört meinem Mann und mir. :)