Beiträge von ysa

    Guten Morgen!


    Weil ich ja heute Nachtdienst habe, wird der Tag relativ ruhig verlaufen - außerdem regnet es und das macht mich noch zusätzlich zu faul für gröbere Aktivitäten.


    In der Früh hatte ich ein Telefonfrühstück mit einer Freundin - wir verabredeten uns um in Ruhe über das erste Kapitel eines sehr interessanten Buches zu quatschen. "Das trügerische Gedächtnis" von Julia Shaw. Es geht um Gedächtnis und seine doch faszinierenden "Fehlleistungen", was man sich so selber zusammenreimt und dann als Erinnerungen wahrnimmt und was von anderen so als Erinnerungen eingepflanzt werden kann. Gruselig... wenn auch nicht halloweenfähig.


    Aber jetzt geht es weiter mit Galbraith - und ich muss sagen, dass mir dieser Teil wieder sehr gut gefällt. Spannend und gut erzählt. Ich fühle mich wirklich gut unterhalten!

    (Auch wenn ich Cormoran manchmal auf den Mond schießen möchte - typisch Mann halt....)

    Bei uns gibt es das gar nicht wirklich, dass Kinder von Haus zu Haus gehen um Naschzeug zu erbetteln.

    Das passt auch gar nicht in unsere Gegend finde ich. Das besondere an Süßigkeiten ist ja heutzutage nicht mehr gegeben. Das gibt es ja bei allen im Überfluss. Noch eigenartiger finde ich die deutsche Übersetzung von trick or treat. Süßes oder Saures passt irgendwie gar nicht.

    Ich finde ja auch, dass dieses ganze Theater irgendwie nicht hierher passt, aber die Kinder lieben es. Das Verkleiden, das abends noch unterwegs sein und natürlich auch die Süßigkeiten. Und wenn ich ehrlich bin: ich sehe es nicht als Brauch oder Tradition, aber es ist für mich eine nette Gelegenheit, eine lustige Party mit Freunden zu feiern, mich zu verkleiden und fürchterlich gruselig zu sein! Auch wenn es tatsächlich überhaupt nicht hierher passt!

    Ich werde erst mal mein begonnenes Buch beenden, bevor ich schaue, ob ich was Schauriges in meinen Regalen finde.

    Ich habe bisher ein gutes Drittel des Buches gelesen, und bin ziemlich angetan von ihm. Besonders der Beruf der Protagonistin gefällt mir: Sie ist TatortLeichenfundortreinigerin.


    Milena Michiko Flašar– Oben Erde, unten Himmel 

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    Eine Freundin ist uneingeschränkt begeistert von diesem Buch - irgendwie bin ich noch immer ein wenig skeptisch (frag mich nicht warum), aber Dein Kommentar hier hat mir das Buch wieder in Erinnerung gerufen.


    Geht es Euch auch so? Manchmal wird man von Büchern irgendwie "verfolgt"? :confused:

    8o Zu Halloween werden viele, viele Kürbisse geschlachtet! Ich bin auch mit Kürbisgemüse aus dem Ofen dabei - einfach und wirklich extrem gut!


    Was das Lesen angeht: bei mir liegt "Das strömende Grab" von R. Galbraith/also Rowling. Spannend ist es sicher aber nicht wirklich gruselig (außer man findet das Herumgeleiere zwischen Robin und Cormoran gruselig)


    Damit wünsche ich uns allen ein schönes Lesewochenende!

    Morgen muss ich leider arbeiten! Aber da Feiertag ist, wird es vielleicht einmal weniger stressig!


    Genießt den Abend! Bis morgen!

    Ach ja... falls mich nicht noch so ein Groschenhorrorheftchen anhüpft, werde ich das Lesewochenende ohne Horror mitmachen.

    Der neue Galbraithroman liegt schon vor mir... und es sind wiederüber 1000 Seiten - also genug Lesestoff!

    Ich denke, viele sind einfach zu versnobt was das Lesen anbelangt.

    Meine Kollegin liest Horrorgroschenheftchen. Ich habe mir jetzt mal eins von ihr ausgeliehen, um mir eine Meinung bilden zu können. Ich denke, es ist doch toll wenn Leute überhaupt lesen. Es muss doch nicht meinen Geschmack treffen!

    Etwas verspätet gebe ich hier auch noch meinen Senf dazu, weil es mich schrecklich aufregt, wenn manche Leser so versnobt sind!

    Ich finde, es ist ganz, ganz große Kunst, Leute zu unterhalten, ihnen ein paar schöne, lustige, nachdenkliche, heiße, interessante, spannende Lesestunden zu schenken.


    Es gibt natürlich auch Bücher, die so gar nicht mein Beuteschema sind, aber wenn mir meine Friseurin dann so begeistert davon erzählt, dann werte ich das auch nicht ab, sondern sag einfach, dass ich bis jetzt noch nicht dazu gekommen bin oder dass ich einfach sooo viele Bücher hab, die ich noch lesen muss. (Und vermutlich werde ich irgendwann mit 80 die 50 gräulichen Schatten doch noch lesen und mich wundern, warum da so ein Theater drum gemacht wurde)


    Unterhaltung ist oft ein Geschenk!


    Bei einer Lesechallenge in einem anderen Forum geht es darum, unter anderem auch einen Groschenroman zu lesen (ich plane da mal das Nackenbeißer-WE). Witzig wie schambehaftet dieses Thema ist.

    Dabei: TrashTV schauen wir doch zwischendurch alle mal und keiner schämt sich deshalb.


    Ich hatte mal eine Patientin, die solche Groschenromane fürchterlich gerne gelesen hat. Die haben sie wirklich in eine andere Welt gebeamt - und das war echt gut so!


    So... genug von engstirnigen Lesern.... ;)

    Kirsten

    Ich hab dieses Buch schon vor einigen Monaten gelesen und ich hab es noch immer in Erinnerung...


    Daniela Dröscher erzählt in diesem Roman die Geschichte der Beziehung ihrer Eltern. Der Vater kritisiert seine Frau ständig wegen ihres Gewichts, macht ihr Übergewicht sogar für sein eigenes berufliches Scheitern verantwortlich, er schämt sich für sie. Psychischer Terror wird zum Alltag. Natürlich färbt diese ständige Konfliktsituation auch auf die kleine Tochter ab. Keine wirklich schöne und sorgenfreie Kindheit.

    Wie belastend diese Situation für die Autorin war, zeigt sich auch darin, dass sie diesen Roman als Versuch einer Rekonstruktion bezeichnete, als den Versuch, im sicheren Abstand der Jahre, die Geschehnisse vielleicht anders sehen, eventuell besser verstehen zu können.

    Für mich als Leserin war diese Geschichte emotional extrem fordernd. Die realistische Beschreibung der täglichen Demütigungen, die zahllosen seelischen Verletzungen, die die Frau so klaglos hinnahm, der psychische Terror, dem sie sich nicht widersetzte und ein Macho, der zeitweise so verloren wirkt, dass er schon fast Mitleid erwecken könnte. Aber nur fast. Eine toxische Beziehung, die so real beschrieben wird, dass es kaum ertragbar ist.

    Fazit: Ein unglaublich gut geschriebener Roman, der unter die Haut geht, schockiert, zornig und traurig zugleich macht und ganz sicher nicht so einfach vergessen werden kann.

    Lesenswerte 4ratten

    Ich kenne "Wovon wir leben" von Birgit Birnbacher - gefällt mir ziemlich gut und ist auch in unserer Leserunde wirklich gut angenommen worden.


    "Oben Erde, unten Himmel" von MM Flaser (sorry, ich kann die richtige Schreibweise am PC nicht!) gefällt mir wirklich sehr gut.


    Auf die Siegerin/den Sieger bin ich neugierig... mein Tipp wäre eigentlich Frau Birnbacher. ;)

    Die Affäre Alaska Sanders


    Die Schwierigkeit bei einem Geheimnis besteht nicht so sehr darin, es nicht zu verraten, sondern damit zu leben (S 289)


    „Harry Quebert“ und die „Baltimores“ haben mich wirklich überzeugt. Stephanie Mailer war... naja... und nach dem Zimmer 622 wollte ich eigentlich nienienie wieder ein Buch von Dicker lesen.


    Glücklicherweise war dies einer meiner zahllosen Vorsätze, die ich nicht eingehalten habe! Es wären mir wirklich viele genussvolle Lesestunden entgangen! Denn mit „Die Affäre Alaska Sanders“ findet der Autor zu seinen alten Qualitäten zurück: er erzählt eine spannende Geschichte facettenreich und differenziert, durchaus humorvoll und mit so vielen Cliffhangern, dass man das Buch gar nicht weglegen mag.


    Ein Mord von vor 11 Jahren, ein Täter, der seither im Gefängnis sitzt... und berechtigte Zweifel an seiner Schuld. Grund genug für Marcus Goldman und Sergeant Perry Gahalowood wieder gemeinsam zu ermitteln. Sie bilden ein gutes und vor allem sympathisches Team. Auch Harry Quebert taucht wieder auf und dazu gibt es noch viele Hinweise auf die Baltimores. Somit wird das Lesen für alle, die die Bücher dieses „Goldman-Universums“ kennen, zu einer Art Heimkommen. Nur ein kleiner Hinweis: für das Verständnis der Handlung ist es nicht notwendig, die vorangegangenen Bücher zu kennen (lesenswert sind sie aber allemal!)


    Eigentlich ist es ein komplexer Krimi, der als literarisches Puzzle daherkommt: Dicker wechselt immer wieder zwischen verschiedenen Zeitebenen und Erzählperspektiven. Es ist eine weit verzweigte Erzählung und jedes neue Detail ändert die Faktenlage. Der Mörder ist immer da, allerdings perfekt getarnt.


    Fazit: Eine wirklich raffiniert konstruierte Geschichte, außergewöhnlich packend erzählt!

    Lesenswert!


    5ratten

    Mein Dienst heute war ziemlich entspannt - keine Notfälle oder andere Katastrophen, dafür ein gutes Mittagessen in fröhlicher Runde! Deshalb liebe ich Wochenenddienste :P


    Gestern abends hab ich Alaska Sanders noch weiter gelesen. Wie gut, dass ich meinen Vorsatz, nie wieder Joel Dicker zu lesen, nciht eingehalten habe! Das ist wieder wirklich empfehlenswert!

    Heute noch die letzten Seiten und dann ??? keine Ahnung... irgendwie kann ich mich nicht so recht entscheiden.


    Aber jetzt werde ich mal Eure Beiträge nachlesen...

    Bis später also....

    Ich war heut irgendwie auch nicht so fit. In meiner Wohnung wars sehr schwül.

    Boah... dann wird alles einfach nur anstrengend! Ich hoffe, dass wenigstens die Nacht Abkühlung bringt!

    Ich war heute wieder im Bus unterwegs von der Steiermark nach Kärnten: 4x Regen und darauf gleich wieder Sonnenschein - so hab ich 4 wunderschöne Regenbögen gesehen! :flirt:


    Allerdings auch die Folgen der fast täglichen Unwetter hier... :entsetzt:

    Ach je... ich hab erst jetzt gesehen, dass es wieder ein Lesewochenende gibt!

    Ich hab gestern und heute wirklich viel gelesen! "Die Affäre Alaska Sanders" - ein Cold Case.

    Nach "Das Geheimnis von Zimmer 622" wollte ich eigentlich nienienie wieder ein Buch von Dicker lesen - glücklicherweise hab ich es mir anders überlegt. In seinem neuen Buch findet er wieder zurück zu alten Qualitäten. Das hat zur Folge, dass ich mit dem Lesen kaum aufhören mag! Und natürlich hab ich keinen blassen Schimmer, wer Alaska umgebracht hat.


    Ich werde mir morgen (nach der Arbeit) in Ruhe alle Eure Kommentare durchlesen...

    Auf alle Fälle wünsche ich Euch einen schönen, entspannten, lustigen und lesereichen Sonntag! :eis:

    Vom Scheitern und Weitermachen


    Gewinner des Österreichischen Buchpreises 2022 und sicher eines der erstaunlichsten Bücher seit langem, denn Verena Roßbacher versteht es ausgezeichnet, Humor und ernste Themen miteinander zu verbinden.


    Dieser Roman ist voller liebenswerter und origineller Charaktere: die Protagonisten sind Charly, die eine Postöffnungsphobie hat und Herr Schabowski, der im Premiumabo ihre Post und auch ihre Ängste sortiert. Die Treffen der beiden – immer mit viel Süßkram (nicht nur die titelgebende Piemontkirsche), starkem Kaffee und Mowhak-Zigaretten – sind eher Therapiestunden, denn Charly glaubt, dass der Mängelkatalog ihres Lebens fast unendlich groß ist. Auch wenn sie zu Beginn zu leicht depressivem Lamentieren neigt, so zeigt sie im Laufe der Geschichte doch, was in ihr steckt.


    Eine systemische Familienaufstellung, eine Schwangerschaft, eine Diagnose, drei potentielle Väter, ein toter Vater und ein Brief aus einer Anwaltskanzlei sorgen für arge Turbulenzen in Charlys und Hr. Schabowskis Leben. Sie meistern sie – mit Freundschaft, Loyalität und so manchen schrägen und tröstlichen Ideen!


    Ich habe selten ein derart lustiges Buch, das gleichzeitig so viel Tiefgang hat, gelesen.

    Außerdem ist es ein herrlich nostalgisches Buch: zahlreiche Werbesprüche, Marken- und Produktnamen (wir kennen sie alle!) und viele Hinweise auf Musik versetzten mich in die 1980iger und 1990iger Jahre und somit in meine Jugendzeit. In Charlys Erzählungen von Modetrends, denen sie nachgelaufen ist, fand ich mich auch selber wieder (Auch wenn ich – Ehrenwort! – dabei nie, wirklich nie so konsequent war wie Charly)


    Ein besonderer Genuss waren für mich natürlich diverse Wortkreationen wie „versingelte Jahre“ oder „Raumspray im Kopf“. Ein spielerischer Umgang mit Sprache, der mich oft schmunzeln lies und mehrmals auch laut auflachen. Die Autorin schreibt mitreißend, humorvoll und voller Sprachgewalt und das alles auch noch mit einer großen Portion Witz, Satire und klugen Ideen!


    Einfach ein Buch mit Plüschfaktor und viel, viel mehr! Es garantiert lustige und nachdenkliche Lesestunden! Wundervoll!

    Merci ;)


    5ratten


    PS. Es ist mittlerweile schon ein paar Monate her, seit ich dieses Buch gelesen habe und ich muss immer noch lächeln, wenn ich daran zurückdenke oder daran erinnert werde.

    Nicht umsonst hat es seinen Fixplatz in meinem Bücherregal bekommen!