Nicht überraschend: Kurz nach "Die Hüter der Rose" musste der dritte Band dran glauben und ich bin wirklich froh, dass ich mit der Reihe erst begonnen habe, als gerade der letzte Teil veröffentlicht wurde.
Diesen Absatz von Kiba kann ich so nur unterschreiben:
Auch dieser Teil der Waringham-Saga liest sich flüssig und ohne Längen. Allerdings wiederholen sich gewisse Situationen. So scheint jeder Waringham irgendwann eingekerkert zu werden, die folgende Flucht gelingt ebenfalls jedem. Julian ist nicht so sympathisch, wie es Robin war, aber sein Gewissenskonflikt in Sachen Königstreue ist sehr gut nachvollziebar. Schwierig waren wieder die Namenshäufungen und die vollkommen unübersichtlichen verwandtschaftlichen Verhältnisse.
Mit den Namen kann man tatsächlich ins Schleudern geraten. Bei den vielen Henrys und dann auch noch den „Herrschafftsgebieten“ wie Gloucester, York, Somerset, … statt Namen, komme ich auch schnell durcheinander. Stammbäume sind immer ein großartiges Extra und hier waren sie dringend nötig!
Mit diesem Band rückt die Politik wirklich an erste Front, sodass all die persönlichen Beziehungen noch stärker als früher vor diesem Hintergrund beschrieben werden. Mich störte es nicht, besonders, da ich mich mit den Rosenkriegen und auch Heinrich VII. vorher gar nicht auskannte. Dass die Schlachten dennoch keinen großen Platz einnahmen, ist ein weiterer Pluspunkt – ellenlanges Schwertziehen und Klappern der Rüstungen hätte ich schwer ertragen.
Mag sein, dass es mir nur so erscheint, doch ich bin der Meinung, dass Frauen dieses Mal eine größere und bedeutendere Rolle zugekommen ist als in den vorherigen zwei Teilen. Hier scheinen sie ihr Leben weitaus aktiver in die Hand zu nehmen. Sehr schön!
Wie hier schon geschrieben wurde, gefiel mir zudem, dass immer wieder mal Bezüge zu früheren Generationen auftauchten, ob der Gedichtband oder aber Familienmitglieder wie Kate.
Zwischenzeitlich musste ich als eingefleischter Lancastrianer doch sehr stark sein, denn auch ich konnte mich dem Charme von Edward IV. nicht ganz entziehen. Ich finde es sehr gelungen, wie Rebecca Gablé versucht, den Leser so zu „manipulieren“, dass er nachvollziehen kann, warum sich so viele Anhänger des Hauses Lancaster dann doch noch Edward zuwandten.
Ging mir genauso! So manches Mal habe ich mich gefragt, ob ich ebenso auf der Seite der Lancastrianer wäre und z. B. Richard III. so verabscheuen würde, wenn ich mich ohne die Romane über die Zeit schlau gemacht hätte.
Insgesamt wieder ein perfekt geeignetes Buch, um alles um sich herum zu vergessen und in die Vergangenheit zu reißen.
Spannung und Wissenszuwachs garantiert!
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