Richard Adams – Unten am Fluss. Watership Down
Klappentext
Die weltbekannte Saga vom Exodus der Kaninchen enthält in ungewöhnlicher Frische alles, was die Abenteuer eines wandernden Volkes ausmacht: Bedrohung der alten Heimat, Prophezeiung des Untergangs, Auszug unter einem jungen Heißsporn, Abenteuer ohne Zahl im feindlichen wie im gelobten Land, Meuterei,Treuebruch und Heldenmut, Schlachten mit hohem Blutzoll und schließlich Einzug ins Land der Freiheit, des Friedens und allgemeinen Glücks.
Adams erzählt in dem 1972 (dt. 1975) erschienenen Roman die Geschichte einiger Kaninchen um den Anführer Hazel, die sich angesichts einer drohenden menschlichen Gefahr von ihrer Horde trennen wollen, um ihr Leben nach eigenen Vorstellungen und im eigenen Revier zu leben. Zunächst beherrschen noch die elementaren Bedürfnisse wie Schutz und Nahrung die Handlung. Es macht sich jedoch Unruhe unter den Kaninchen breit, als sie feststellen, dass die Fortpflanzung ein wesentlicher Bestandteil einer funktionierenden Großfamilie ist. Auf der Suche nach den Weibchen gelangt der Clan zum Efrafa-Gehege, in dem sie schnell und schmerzvoll erfahren müssen, dass hier ein anderes Regime herrscht als in den eigenen Reihen. Trotzdem beschließen sie, mittels einer List einige Weibchen abspenstig zu machen. In zunehmendem Maße und mit verstärktem Auftreten der feindlichen Truppe aus Efrafa wandelt sich nun das Bild. Es schildert nicht mehr die heile Welt, in der kleine Abenteuer bestanden werden müssen, sondern es geht um Leben und Tod.
Die beiden Kaninchengruppen werden sehr kontrastreich dargestellt. Während die Horde um Hazel immer demokratisch entscheidet, müssen sich ihre Widersacher einem totalitären Anführer beugen. Gestört hat mich, dass alles stark vermenschlicht wurde. Es gab zu viele humane Verhaltensweisen und Charakterzüge wie Rache, Stolz, Unterdrückung oder auch Spaß, aber das ließ sich für mich schwer in Einklang mit den Tieren bringen. Die Guten zeichnen sich aus durch eine funktionierende Gemeinschaft, in der auch die vermeintlich Schwachen ihren Teil beitragen, während die Bösen psychischen und physischen Druck ausüben und sich teilweise selbst verleugnen müssen, um in diesem System nicht unterzugehen. Adams hält mit diesem Roman seinen Lesern gekonnt einen Spiegel vor Augen.
Gerettet hat den Roman für mich der schlichte, fast sachliche, aber doch schöne Stil und der Umstand, dass der Autor den Kaninchen wenigstens ihre arttypischen Verhaltensmuster lässt, sonst wäre mir das Abenteuer zu kriegerisch gewesen. Zu „menschlich“ war es allemal.
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