Muriel Barbery - Die Eleganz des Igels

Es gibt 102 Antworten in diesem Thema, welches 26.046 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Katjaja.

  • Das ist natürlich schade, dass hier anscheinend der Übersetzter das Buch so verhunzt hat :grmpf:.
    Aber interessant zu erfahren, dass der Roman im Original eine ganz andere Stimmung aufbaut und auch die Personen in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Reneé als sympathisch zu bezeichen wäre mir nämlich niemals in den Sinn gekommen...

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Gestern Abend bin ich auch mit dem Buch fertig geworden, und musste mir danach ein paar Tränen aus den Augen wischen. Wobei ich sagen muss das ich ohne den SLW (das Buch steht in meiner Partnerliste) niemals durchgehalten hätte. Der Anfang war sehr mühsam. Ich hatte Schwierigkeiten mich in das Buch einzufinden, was nicht nur an der Sprache lag. Ein paar Fremdwörter weniger hätten dem Buch bestimmt gutgetan. Manche Absätze habe ich mehrmal lesen müssen, und ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich alles richtig verstanden habe. :redface:
    Dann fand ich Paloma Anfangs etwas unsympathisch. Ihre Tagebucheinträge waren zum einen Teil zwar sehr witzig geschrieben, aber ich fand sie auch etwas hochmütig. Klar, sie ist hochintelligent, und sie möchte nicht das Leben einer Erwachsenen leben dessen Zukunft durch die Gesellschaft schon vorgeschrieben ist. Das verlogene Leben im "Goldfischglas". Aber ich finde Intelligenz ist ein Geschenk, und sie will es einfach wegwerfen indem sie sich umbringt. Im Laufe der Geschichte merkt man aber das sie einfach nur ein kleines Mädchen ist das Aufmerksamkeit und Liebe braucht und sie muss einfach nur ihren Weg finden. Mich störte auch ein wenig das man bei ihren Tagebucheinträgen nicht merkte das eine Zwölfjährige sie schreibt. Ich denke nicht, auch bei einer hohen Intelligenz, das ein Mädel sich in dem Alter so geschwollen ausdrücken kann.
    Bei Renée sieht es anders aus. Sie mochte ich von Anfang an. Sie tut so als ob sie eine ungebildete Concierge ist, dabei ist sie richtig schlau. Sie liebt die russische Literatur, anspruchsvolle Musik und Filme und beobachtet ihre Bewohner mit wachem Blick. Sie hat einen derben Humor und ich fand sie sehr charmant. Und ich habe es sehr genossen zu lesen wie sie langsam aus ihrem Schneckenhaus raus kommt.
    Mich störte ein wenig wie die Personen im Buch gleich in Schubladen gesteckt werden. Reich = einfältig und egoistisch, Arm = ungebildet und einfühlsam.
    Trotzallem bin ich froh das ich das Buch zu Ende gelesen habe. Wegen den schwierigen Passagen gibt es eine Ratte Abzug:


    4ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Huch, schon fünf Seiten zu diesem Buch! Meine Freundin hat es mir kürzlich wärmstens ans Herz gelegt, da trifft es sich gut, dass es ohnehin auf meiner SLW-Liste steht.


    Aber... Die Begeisterung lässt auf sich warten. Stilistisch gefällt es mir, aber mit den zwei Hauptpersonen werde ich noch nicht so richtig warm. Eine der beiden liest zwar Proust (so wie ich gerade :smile:) und hat auch sonst ganz interessante Ansichten. Das Mädchen kommt mir für ihr Alter zu erwachsen vor. Insgesamt betrachtet kommen sie mir wie zwei Menschen vor, die sich selbst in die Tasche lügen. Mal sehen, wie sich das entwickelt.

  • Doris, ja, der Anfang ist schwierig. Ich fand das der Romen ab dem zweiten Teil richtig Schwung bekommt. Dran bleiben lohnt sich also.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Hallo Doris,


    gib' dem Buch ein bisschen Zeit, sich zu entfalten. Anfangs ging es mir ähnlich wie Dir, aber es hat sich dann zu einem Lieblingsbuch entwickelt :winken:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Und ich schlage dann auch noch in dieselbe Kerbe ;) Das Mädel ist eine etwas sperrige Hauptfigur, aber die Geschichte hat sich toll entwickelt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke für den Zuspruch, den brauche ich dringend. Derzeit bin ich auf Seite 68, will heißen, ich habe mich heute durch knappe 30 Seiten regelrecht hindurchgequält. Auf die Hauptfiguren wird kaum eingegangen, dafür strotzt der Inhalt nur so vor Gedanken und Theorien, die mir so abstrus erscheinen, dass ich sie in eigenen Worten unmöglich wiedergeben könnte. Um mich auf eine Geschichte einlassen zu können, brauche ich vor allem eine Basis, mit der ich den Inhalt in Verbindung bringen kann, doch die fehlt mir hier.


    Meine derzeitige Wertung ist minus 1 Ratte :breitgrins:. Der Schreibstil gefällt mir allerdings immer noch.

  • Zum Glück gab es noch ein paar Lichtblicke in der Geschichte, sonst wäre ich schon früher mit dem Buch fertig gewesen. Was blieb hängen?

    Die Protagonisten entstehen ganz langsam, Stück für Stück. Man bekommt keine erklärenden Einleitungen, sondern die Aufgabe, sich aus den Fragmenten die entsprechenden Persönlichkeiten zusammenzusetzen. Das ist grundsätzlich nicht schlecht, aber besonders am Anfang ist Geduld gefragt, wenn es seitenlang nur auf Gedanken und Theorien hinausläuft. Natürlich dient das dazu, die Charaktere zu formen, aber wenn ich kaum mehr als Name und Alter über sie weiß, kommt es mir vor, als würde man das Pferd von hinten aufzäumen. Nehmen die Gedankengänge später alle noch Bezug die Handlung oder die Person? Die Ideen sind teilweise sehr interessant formuliert, aber zunehmend ermüdend, vor allem, wenn man noch gar keine Beziehung zu dem Menschen dahinter aufgebaut hat.


    Mitunter schien die Erzählung von Renée und Paloma nur eine Rahmenhandlung für die philosophischen Betrachtungen zu schaffen. In Palomas Fall war es schade, denn sie durchläuft eine spannende Entwicklung und wandelt sich vom scheinbar frühreifen und oberschlauen Mädchen zu einem Kind, dem die richtigen Ansprechpartner und Perspektiven fehlen und das auf seiner kleinen Insel innerhalb der Familie vereinsamt. Das allein wäre schon eine Geschichte. Renée Beweggründe für ihre bewusste Isolation kann ich auch nach längerem Überlegen nicht nachvollziehen. Sie ist zwar äußerst mitteilsam, wenn es um ihre Ansichten zu zwischenmenschlichen oder anderen Themen geht, aber ihre Motivation, warum sie sich mit all ihrem Wissen auf den Platz einer Concierge zurückzieht, war mir zu dürftig erklärt. Ich wäre gerne tiefer in ihre Persönlichkeit abgetaucht.


    Das Ende


    Manche Bücher sind zu lang, dieses war zu kurz. Nichts gegen philosophische Anklänge, aber in punkto Hauptdarsteller hätte es deutlich mehr sein dürfen.


    3ratten

  • Wie schade, dass Du Dich nicht so richtig für das Buch erwärmen konntest :traurig: Gerade das Ende hat mir sehr gut gefallen (ich mag solche Enden :redface:)

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Barbery, Muriel - L'Élégance du Hérisson


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    Renée Michel ist eine 54jährige Witwe, Concierge in einem reichen Wohnhaus. Obwohl sie sehr belesen und intelligent ist, verbirgt sie das vor den Bewohnern und wahrt den Anschein der einfachen, unauffälligen Concierge.
    Paloma ist hochintelligent, 12 Jahre alt, wohnt in eben demselben Haus und hat beschlossen, sich an ihrem 13. Geburtstag das Leben zu nehmen, um einem vorbestimmten Leben im Goldfischglas zu entgehen. Doch zuvor führt sich noch Buch über "Bewegungen der Welt" und sonstige "tiefe Gedanken".
    Durch den Einzug des Japaners Ozu im Haus ändert sich ihrer beider Leben grundlegend...


    Ausnahmsweise kamen mir die sehr kurzen Kapitel entgegen, zumindest hier in diesem Buch hat es mir das Lesen deutlich erleichtert.
    Anfangs zieht sich das Buch noch etwas, dabei ist es dann vor allem Paloma, deren Abschnitte mich immer wieder überraschen. Für mich lebt es dann auch lange Zeit von der Spannung, wann sich die beiden endlich erkennen.
    Richtig Fahrt nimmt das Buch dann auf, als Kakuro Ozu einzieht - bei der Beschreibung des Verhaltens der Hausbewohner musste ich mir mehrmals ein Lachen verkneifen. Gerade wie sich dann zwischen unseren drei Hauptpersonen langsam eine Beziehung aufbaut, ist sehr schön geschildert.


    Renée
    Ich kann nicht zwar (lange Zeit) nicht so ganz nachvollziehen, warum sie der Meinung ist, sie müsse ihr Licht unter den Scheffel stellen, aber das hat mich nicht weiter gestört.
    Ihre Gedanken und Überlegungen sind ganz interessant, allerdings teilweise recht komplex und sprachlich nicht unkompliziert; teilweise habe ich da so meine Probleme, ihr zu folgen und in einigen Kapiteln hat sie mich schlicht und einfach abgehängt.
    Bei mir rennt man aber natürlich auch offene Türen ein, wenn man auf grammatische Besonderheiten eingeht oder literarische Anspielungen liefert ;)
    Sehr gut gefallen hat mir auch, wenn sie verschiedene Antwortvarianten im Geiste durchgeht, bewertet und dann doch eine andere nimmt...


    Paloma
    Interessanterweise war sie für mich diejenige, die mich am meisten zum Weiterlesen animiert hat. Obwohl ich nicht alle ihre Ansichten teile (nein, ich bin nicht der Meinung, dass sich ein 13jähriges Mädchen umbringen sollte...), kann ich ihre Überlegungen recht gut nachvollziehen und ihre Beschreibungen von interessanten Bewegungen, ihre Schilderungen der Hausbewohner, sowie die Gedanken, die sie sich macht, waren durchwegs faszinierend zu lesen. Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir ihre Schilderung eines Haka der Neuseeländer (das war gleich mit am Anfang und was bin ich darüber froh...), ihre Erwähnung des Go-Spiels (hatte ich erwähnt, dass sie Japan-Fan ist und Manga liest?) und ihre Meinung zur Bedeutung der Grammatik (klasse!).


    Zum Ende


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, und ich war extrem positiv überrascht, wie angenehm es sich hat lesen lassen. Ich hatte mir da bei weitem schwerere Kost vorgestellt.
    Lediglich mit dem Ende kann ich nicht wirklich viel anfangen, sonst wäre meine Bewertung vielleicht noch etwas positiver ausgefallen...


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

    Einmal editiert, zuletzt von Llyren ()

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    Inhalt:
    Renée ist 54 Jahre alt und lebt seit 27 Jahren als Concierge in der Rue de Grenelle in Paris. Sie ist klein, hässlich, hat Hühneraugen an den Füßen und ist seit längerem Witwe. Paloma ist 12, hat reiche Eltern und wohnt in demselben Stadtpalais. Hinreißend komisch und zuweilen bitterböse erzählen die beiden sehr sympathischen Figuren von ihrem Leben, ihren Nachbarn, von Musik und Mangas, Kunst und Philosophie.


    Ich habe gestern Abend begonnen dieses Buch zu lesen und dann heute in der Mittagspause noch ein paar Kapitel.
    Eigentlich gefällt mir das Buch ganz gut. Warum eigentlich? Nun ja, diese Paloma, die ist schon sehr extrem. Mir fällt es ein wenig schwer einem 12jährigen Mädchen, egal wie intelligent sie ist, solche Worte und Sätze abzunehmen, auch wenn ich sie inhaltlich meist voll unterschreiben kann. Ausserdem habe ich immer meine Probleme mit Menschen, die von sich selbst behaupten sie seien intelligent. Wenn Dritte diese Feststellung machen, dann ist das was anderes, aber so etwas von sich selbst zu sagen, dass finde ich schon ein wenig arrogant, auch wenn es den Tatsachen entspricht. Das ist so, als würde man sagen: "Ich bin schön." Das macht man auch nicht. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur spießig.
    Ich werde auf alle Fälle weiterlesen, denn dieses Buch macht Spaß, ich bin erst am Anfang und vielleicht muss ich einfach nur mit Paloma warm werden. Es ist ja nicht so, dass ich sie nicht leiden kann.


    Viele Grüße Tina

  • Gib ihr mal noch eine Chance. Anfangs hat sie mich auch genervt und ich fand ihre Ergüsse ziemlich künstlich, aber mit der Zeit ... ;)

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    Leonard Cohen





  • Bei mir auch! :breitgrins:
    Für mich war es Paloma, die das Buch getragen hat. Zugegeben, eine gewisse Arroganz legt sie definitiv an den Tag, aber dafür fand ich ihre Überlegungen und die Entschlüsse, die sie deshalb trifft durchaus nachvollziehbar. Nicht, dass ich mit ihr da übereinstimme...

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Uff. Ich weiß nicht was ich zu diesem Buch sagen soll. Renneé und Paloma, die nicht miteinander reden, sind sich allerdings in dem was sie empfinden und denken, relativ ähnlich, so dass ich denke, dass sich diese beiden wirklich gut verstehen würden und ich gehe davon aus, dass eines der wenigen Themen über die sie nicht reden würden Männer sind.
    Ich weiß nicht, ob die Autorin so profilierungssüchtig ist, oder ob ihre Charaktere wirklich so sein sollen. Ich habe ganz oft das Gefühl von der Autorin zu hören: "Na schaut wie intelligent und schlau ich bin, wie ich mich ausdrücken kann und ich kann zu jedem Thema etwas sagen. Ich bin ein Philosoph." :rollen:
    Ich finde durch ihre Art zu schreiben macht sie die beiden eher unsympathisch. Es ist so eine aufdringliche Intelligenz, die mir sehr bestätigungsheischend erscheint.
    Nach wie vor nehme ich Paloma ihre Gedanken nicht ab. Das ist bei Reneé schon etwas anders. Sie erinnert mich ein wenig an jemanden den ich kenne.


    Ich lese das Buch, aber er erzeugt kein Wohlbefinden beim lesen. Ich lese zur Entspannung Thomas Mann - da weiß man woran man ist. :breitgrins:

  • Argh. Genau das ist es was mich an diesem buch so nervt.


    In dem Kapitel, welches ich gerade gelesen habe geht es um eine kranken Katze, die Blut im Urin hat. Olymp, eine 19jährige, die ebenfalls in diesem Haus lebt, möchte Tiermedizin studieren und wurde, da sie sich mit diesem Metier schon jetzt befasst von der Familie um Rat gebeten, welcher diese Katze gehört. Sie teilte ihre Erkenntnisse dann sogleich Reneé mit, denn sie ist ja die einzige, mit der sie über so etwas reden kann.
    Anstatt mit einfach Worten auszudrücken, dass die Katze Blut im Urin hat wird hier gesprochen von: Ihr Urin war hämorrhagisch. Danach folge eine Abhandlung, gespickt mit medizinischen Fremdworten und ich fragte mich nur: "Was soll das? Was soll mir das über die Charaktere aussagen? Was kompensieren sie denn damit?"


    Reneé ist begeistert von dieser Fachterminologie, und erzählt, dass sie aus diesem Grund auch so gerne Beipackzettel von Medikamenten liest. Über so etwas kann ich nur den Kopf schütteln. Wenn ich mit meinen Patienten in meinem medizinischen Vokabular sprechen würde, bekämen sie Angst, anstatt beruhigt zu werden. Auch wenn ich dieses Vokabular beherrsche, muss ich damit doch nicht hausieren gehen.


    Dieses Phänomen zieht sich bisher durch das ganze Buch und ich frage mich, ob die Autorin mit dieser gewollten hochgestochenen Sprache in irgendeiner Art und Weise andere Defizite ausgleichen muss, die sie hat. Wenn es das einzige ist, mit dem sie glänzen kann, dass sie ein wandelnder Fremdwörter-Duden ist, dann tut sie mir leid.
    Da fällt mir nur eines dazu ein: Ecco für Arme.

  • Ich glaube, das ist auch mit ein Problem der Übersetzung. Ich könnte mir vorstellen, dass das im französischen Original gar nicht so hochgestochen wirkt, weil da viele Wörter, die es im Deutschen nur als Fachtermini gibt, auch eher mal in der normalen Umgangssprache verwendet werden, wie auch im Englischen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ich habe ganz oft das Gefühl von der Autorin zu hören: "Na schaut wie intelligent und schlau ich bin, wie ich mich ausdrücken kann und ich kann zu jedem Thema etwas sagen. Ich bin ein Philosoph." :rollen:
    Ich finde durch ihre Art zu schreiben macht sie die beiden eher unsympathisch. Es ist so eine aufdringliche Intelligenz, die mir sehr bestätigungsheischend erscheint.


    Du sprichst mir aus der Seele. Ich dachte genau dasselbe. Was will uns die Autorin damit sagen? Dass sie ein überdurchschnittliches Vokabular hat? Ah ja, schön für sie.


    Sollte es, wie Valentine meint, wirklich an der Übersetzung liegen, sollte der/die Übersetzer/in sich den Beruf noch einmal überlegen.

    //Grösser ist doof//


  • Dieses Phänomen zieht sich bisher durch das ganze Buch und ich frage mich, ob die Autorin mit dieser gewollten hochgestochenen Sprache in irgendeiner Art und Weise andere Defizite ausgleichen muss, die sie hat. Wenn es das einzige ist, mit dem sie glänzen kann, dass sie ein wandelnder Fremdwörter-Duden ist, dann tut sie mir leid.


    :err: Hehe, wir sind uns mal wieder einig. Mir ging dieses Mit-Fachtermini-um-sich-werfen von Anfang an auf den Geist, hatte aber die Hoffnung, dass sich das mit der Zeit gibt. Leider nicht. Die Charaktere fand ich allesamt sehr eindimensional und gekünstelt. Ich habe noch in Erinnerung, dass sich Renée über die Ignoranz und die Vorurteile der "Reichen" einfacheren Leuten gegenüber aufregt. Letztendlich tut sie aber nichts anderes, als alle über einen Kamm zu scheren und ist damit nicht viel vorurteilsfreier als jene, über die sie so gerne lästert. :rollen:



    Dass es an der Übersetzung liegen soll, habe ich schon sehr oft gelesen. Da mag was dran sein.



    Da fällt mir nur eines dazu ein: Ecco für Arme.


    Meinst du Umberto Eco? :gruebel: