Von "Mio mein Mio" habe noch nie etwas gehört, obwohl dieses Werk anscheinend zu den bekanntesten zählt.
Was, du kennst Mio nicht? Das musst du wirklich ändern!
Pappersväggar ist mit seinen 6 Seiten die zweitkürzeste der hier versammelten Kurzgeschichten. Der Ich-Erzähler berichtet von einem Erlebnis aus seiner Kindheit. Als er 9 Jahre alt war, brachte sein Vater einen riesigen Karton mit nach Hause - das ideale Budchen. Der Junge schleppt den Karton ein Stück in den Wald und bekommt tatsächlich die Erlaubnis, darin zu übernachten. In der Nacht erwacht er von sich nähernden Schritten und spürt, atemlos und erschreckt lauschend, wie jemand mit der Hand außen am Karton langstreift. Dann entfernen sich die Schritte. Aus.
Eine ganz offene Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Gerade, dass nicht erklärt wird, wer (oder was) sich da nähert, sagt mir sehr zu. Hier gelingt es Lindqvist in wenigen Worten eine Atmosphäre von Schrecken aber auch Wunder aufzubauen. Die Geschichte ließ mich mit dem Gefühl, einen kleinen Blick in eine viel größere, rätselhafte Welt geworfen zu haben, zurück. Das Leben ist rätsel- und wunderhaft. "Es geschehen mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt"; so zitierte mein Opa immer Shakespeare. Kinder haben noch einen Zugang hierzu, der uns Erwachsenen normalerweise verschlossen ist, will diese Geschichte uns meiner Meinung nach sagen.
Die 10. Geschichte, mit ihren 100 Seiten schon fast ein Kurzroman, schließt an Lindqvists vorigen Roman (den mit dem ganz schauerlichen Cover) an. In "Hanteringen av odöda" erzählte Lindqvist von Zombies, die plötzlich in Stockholm auftauchten. Hier greift er diese Geschichte wieder auf und berichtet, was mit ihnen - sie waren auf einem verlassenen Industriegelände isoliert worden - schließlich geschieht. Sluthanteringen (etwa "Endbehandlung") soll allerdings die schlechteste der hier versammelten Geschichten sein. Ich werde sie im Bett beginnen - mal schauen, wie weit ich komme.
Alfred af Hedenstjerna
Huch, den Namen habe ich ja noch nie gehört. Das Märchen von Söderberg klingt ja vielversprechend - da werde ich nach Ausschau halten.