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Ein Reisender begegnet in einer stürmischen Nacht einem unheimlichen Reiter. Als er in einem nahe gelegenen Wirtshaus das Ende des Unwetters abwarten will, erfährt er von einem Einheimischen die Geschichte des Reiters. Es ist die Geschichte von Hauke Haien, einem einfachen Knecht, der mit Hilfe seiner überragenden Fähigkeiten zum Deichgraf der Gemeinde wurde und als solcher gegen Aberglauben und Missgunst der Menschen, aber auch gegen die Gewalt des Meeres ankämpfen musste.
Theodor Storms Novelle erscheint auf den ersten Blick unspektakulär. Wir erfahren die Geschichte eines Mannes, der sich durch Fleiß und Können auszeichnet, welche ihm die verdiente Stellung, zugleich auch die unverdiente Missgunst von Einzelnen einbringt. Die Geschehnisse werden uns auf sachliche und nüchterne Weise mitgeteilt, und doch habe ich während des Lesens immer eine bedrückende Schwere gefühlt, die selbst in Augenblicken der gelesenen Freude und Fröhlichkeit nicht gewichen ist. Die gesamte Erzählung wirkt beklemmend, insbesondere durch das (vorhersehbare) Schicksal Hauke Haiens, an welchem die Erzählung, selbst in Haukes glücklichen Momenten, keinen Zweifel aufkommen lässt. Unterstützt (vielleicht auch hervorgerufen) wird diese tiefe Empfindung durch die Naturbeschreibungen. Auch hier wird sachlich beschrieben, auch hier verbirgt sich hinter den nüchternen Schilderungen des Meeres und des Wetters eine unausweichliche und bedrückende Dramatik.
Der Schimmelreiter ist die beeindruckende Geschichte eines einsamen Visionärs, der mit seinen neuen Ideen und fortschrittlichen Taten gegen den volkstümlichen Aberglauben der Menschen ankämpfen musste, nur um am Ende selbst Teil dieses Aberglaubens zu werden, als Schimmelreiter.
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