Aber zu hören, das sie "nur" ein Findelkind ist, um das sich sonst keiner gekümmert hat muss ihr einfach den Boden unter den Füßen weggezogen haben.
Das kann ich auch verstehen - bis zu einem gewissen Grad. Ich habe großes Verständnis dafür, dass es einen Menschen erst einmal umhaut, wenn man eine solche Nachricht erfährt. Und dass dieser Mensch sich vielleicht in einigen Charakterzügen ändert, fände ich auch noch normal.
Aber hier in diesem Roman wird aus Nell ja eine absolut griesgrämige und verbitterte Frau, die sogar ihre Tochter nicht lieben kann und ihr ebenfalls nur Missmut entgegenbringt. Das zieht mich runter, sehr sogar. Und deshalb weiß ich nicht, ob ich mir das noch über 500 Seiten lang antun muss. Ich finde ein solches Extrem unrealistisch.
Ich lese sowieso gerade etwas anderes, und mal sehen, wenn ich damit durch bin, wende ich mich vielleicht wieder diesem oder dem ersten Roman von Morton zu. Das Genre an sich mag ich ja auch sehr.