>> Spezial-Stadt/Land/Fluss- Lesewochenende ~ 19. - 21. 06. 2009

Es gibt 77 Antworten in diesem Thema, welches 22.125 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kaluma.

  • Hallo ihr Lieben, :winken:


    in diesem Thread werden wir heute ab 19 Uhr in der Spezial-Stadt/Land/Fluss-Lesenacht eine Nacht ein Wochenende lang unsere Bücher diskutieren!


    Bitte haltet das Motto ein und lest nach Möglichkeit Bücher, in deren Titel Stadt, Land oder Fluss auftauchen.


    Ich hoffe, ihr macht wieder zahlreich mit! :smile:


    Unter allen, die sich aktiv beteiligen und mindestens 3 sinnvolle Beiträge schreiben, wird dieses Buch verlost:
    Kathleen DeMarco - Das hier ist nicht New York, wissen Sie (andere Ausgabe)

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    Es wäre schön, wenn ihr zuerst mal kurz euer Buch vorstellt, mit Klappentext und Cover (geht ja über die Amazon-Verlinkung).


    Erzählt doch auch, wie ihr euch heute wach haltet, ob ihr euch was zu knabbern bereit stellt oder Tee aufsetzt (was? welchen?).


    Wünsche euch viel Spaß! :elch:


    EDIT: Auf allgemeinen Wunsch wird die Lesenacht zu einem Lesewochenende verlängert und schon heute begonnen. Auf ein frohes Lesen!

  • So, dann fange ich gleich mal damit an, mein Buch vorzustellen.


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    Meine Wahl fiel auf den Kurzgeschichtenband Đoàn Lê - Dubbelsängen i Chua. Chua ist ein Dorf in Vietnam, was sich durch den Titel der englischen Übersetzung "beweisen" lässt: The Cemetery of Chua Village. Eine deutsche Übersetzung existiert soweit ich weiß nicht. Leider, kann ich nach 3 gelesenen Geschichten sagen.


    Lê (oder Đoàn; keine Ahnung, was bei vietnamesischen Namen der Familienname ist :gruebel: ) bietet in einer schönen Sprache Einblicke in das Leben in Vietnam. Es vermischen sich fremde Elemente - die vietnamesische Kultur ist mir eher unbekannt - und bekannte, allgemeinmenschliche Probleme in einer Weise, die mich sehr anspricht.


    In der ersten Geschichte Der Friedhof berichtet einer der "Bewohner" von einem Neuankömmling auf dem Dorffriedhof. Die Gemeinschaft der Toten ist gleichermaßen aufgeregt und neugierig, hatten sie doch das Gespräch der Totengräber belauscht, die erzählten, der Neue würde in einem gläsernen Sarg - was auf eine illustre Herkunft schließen lässt - begraben werden. Und ganz richtig ist die Leiche auch in eine ordensgeschmückte Uniform gekleidet. Bei der üblichen Befragung des neuen Mitbewohners stellt sich dieser jedoch als einfacher pensionierter Elektriker vor. Im Leichenhaus war seine Leiche "irrtümlicherweise" mit der eines Generals vertauscht worden und beinahe wäre er unter falschem Namen beerdigt worden. Doch in letzter Minute hatte sein Sohn seine Leiche ausfindig gemacht, und da ein Toter unter keinen Umständen wieder aus seinem Sarg herausgeholt werden darf, wurde er eben mit faischen Federn geschmückt bestattet.


    In Die Kunst des Fliegens wird ein wohnungssuchender ehemaliger Zirkusartist bei Verlassen des Wohnungsamtes in eine Fliege verwandelt, denn wie der Beamte sagte: "So wenig Honig, so viele Fliegen", womit er meinte, dass die vorhandenen Wohnungen einfach nicht den Bedarf decken könnten. Noch völlig verwirrt von seiner neuen Gestalt wird ihm von einer anderen Fliege, die vor dem Wohnungsamt auf neue Verwandelte wartete, auf einen großen Kongress mitgenommen, auf dem die Fliegen, die das gleiche Schicksal erlitten hatten, Wege finden wollen, um die Menschen auf das Wohnungsproblem aufmerksam zu machen und eine Lösung zu verlangen. Doch auch die Fliegengesellschaft unterscheidet sich nicht wirklich von der der Menschen. Auch hier gibt es Leute, die nicht nur das Sagen haben, sondern auch dafür sorgen, immer das Beste für sich und die Ihren zu bekommen. Die einfache, kleine Fliege muss auch hier mit den Überresten begnügen.


    Ein Fragezeichen für Gott erzählt von den Träumen einer verkrüppelten Zeitungsverkäuferin, die ein unbeachtetes Leben in einem kleinen Mietshaus führte. Was in ihr vorging, das erfährt ihr Nachbar erst, als er nach ihrem Tod ihre Tagebücher liest, was ihm deutlich werden lässt, wieviel sich auch hinter dem unauffälligsten Schicksal verbirgt. Welche Dramen sich in seiner eigenen Seele abspielen, darüber kann der Leser nur spekulieren.


    Als nächstes kommt die Titelgeschichte Das Doppelbett in Chua an die Reihe.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Schön dass wir heute schon starten, ich habe nämlich noch keinen genauen Zeitplan fürs Wochenende und heute habe ich zumindest schon mal ein bißchen Zeit.


    Wie vorhin im Nächste-Lesenacht-Thread schon erwähnt, möchte ich zumindest 2 meiner angefangenen Bücher beenden, bevor ich mit dem Themenbuch beginne.


    Akutell lese ich diese beiden hier:


    Kristin Hannah - Wer zu lieben wagt

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    Den deutschen Titel finde ich doof :rollen:, im Original heißt das Buch "Between Sisters".


    Amazon-Kurzbeschreibung
    Meghann Dontess glaubt nicht an die Liebe. Die erfolgreiche Scheidungsanwältin hat zu viele Ehen scheitern sehen, und auch ihr eigenes Herz ist einmal zu oft gebrochen worden. Mit ihrer jüngeren Schwester Claire, die auf dem Land lebt, hat sie sich vor Jahren überworfen. Als sie erfährt, daß Claire heiraten will, beschließt Meghann, sie davon abzubringen. Doch bei Claire wird sie nicht nur mit ihren eigenen Ängsten konfrontiert, sondern plötzlich auch mit der Möglichkeit einer neuen Liebe...


    Hier habe ich noch max. 100 Seiten zu lesen, schätze ich mal.






    Sergio Olguín - Die Traummannschaft

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    Amazon-Kurzbeschreibung
    Argentinien im Hochsommer: Dem 14jährigen Ariel, der am liebsten Fußball spielt und neben der Schule im Laden seines Onkels jobbt, stehen heiße Tage bevor, denn er ist unsterblich verliebt. Die Angebetete, Patricia, kommt aus einem ärmlichen Stadtviertel, das Ariel bisher ängstlich gemieden hat. Sein Mut ist jedoch gefordert, als das Ungeheuerliche geschieht: Eine Bande Krimineller klaut den größten Schatz, den Patricias Vater besitzt: Diego Maradonas ersten Fußball. Ariel und seine Freunde beschließen, den Ball zurückzuholen – zum ersten Mal verlassen sie ihre behütete Welt und stürzen sich in ein lebensbedrohliches Abenteuer. Mit tiefgründigem Witz und charmanter Leichtigkeit erzählt Sergio Olguín vom Zauber der ersten Liebe, von Freundschaft in allen Lebenslagen und von Fußballtoren, die besser nicht geschossen worden wären.



    Die beiden Bücher sind sehr unterschiedlich, aber bis jetzt gefallen mir beide auf ihre Weise.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Jetzt habe ich auch mal meinen SuB genaustens unter die Lupe genommen und doch mehr geeignete Bücher für dieses Lesewochenende entdeckt, als ich dachte. Da ich aber eigentlich schon 3 andere Bücher parallel lese, habe ich mich für etwas kürzeres entschieden:


    Alfred Andersch - Sansibar oder der letzte Grund


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    Sansibar ist ja eine Stadt, das Buch müsste also bestens geeignet sein. Gelesen hab ich darin noch nicht, nur ein bisschen geblättert. Das Buch stammt vom Flohmarkt und war wohl mal eine Schullektüre. Der kleine Wolfgang hat aber nur bis ca. Seite 20 gelesen, bis da hin sind manche Sätze unterstrichen und ein paar Zeichnungen gibt es auch.


    Parallel dazu werde ich vielleicht in meinem Leserunden-Buch Dracula weiterlesen, oder vielleicht einen der italienischen Lernkrimis lesen. Mit so viel Abwechslung wird es mir bestimmt nicht langweilig.


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    Zu Essen/Trinken gibt es jetzt erst mal nichts, ich hatte gerade Nudeln mit Thunfischsoße und hinterher ein Stück Schokolade. Später mach ich mir aber sicher noch ein Tässchen Tee oder Kaffee.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Hallo, ist ja herrlich, dass wir heute schon anfangen, ich nehme jede Ausrede, mein aktuelles Buch nicht weiter zu lesen, weil bestimmt bald jemand sterben muss, den ich mag :sauer:


    Für die Lesenacht habe ich mir "Das Gold von Caxamalca" von Jakob Wassermann ausgesucht. Caxamalca ist eine Stadt, also dürfte das wohl in Ordnung sein :breitgrins: ansonsten habe ich keine Ahnung worum es geht. Es ist eine Novelle als Reclam-Heft, kein Klappentext, kein Vorwort, kein Nachwort. Amazon sagt allerdings: "Die Geschichte des spanischen Eroberers Pizarro, der mit seinen Soldaten 1532 in das Land der Inkas einfiel, Dörfer und Menschen vernichtete, den Kaiser Atahualpa auf dem Scheiterhaufen verbrannte und reich mit Gold beladen in seine Heimat zurückkehrte.Berichtet wird sie von Pizarros Gefolgsmann und späterem Mönch Domingo de Soria Luce, der sie in einem Kloster der Stadt Lima aufgeschrieben hat, in das er sich nach der Eroberung Perus voller Abscheu zurückgezogen hatte."

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    &quot;A book is to me like a hat or a coat - a very uncomfortable thing until the newness has been worn off.&quot; (Charles B. Fairbanks)

  • Hallo zusammen,


    mein SUB gibt leider nicht viel her bei diesem Thema, aber ich werde später zwei Kurzgeschichten von H.P.Lovecraft lesen, die da heißen: Stadt ohne Namen und Schatten über Innsmouth. Aber zu allererst werde ich mich meinem Leserundenbuch widmen:


    Bram Stoker - Dracula

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    Meine Ausgabe ist allerdings nicht die auf dem Amazonlink, sondern eine ältere aus dem Jahr 1967, schwarzer Stoff mit goldener Fledermaus auf der Vorderseite. Zur Geschichte muss ich bestimmt nicht viel erzählen, die ist ja ziemlich bekannt. Außerdem hat das mit dem Thema ja gar nichts zu tun.


    stefanie_j_h: Schönes Cover hast du, richtig nostalgisch!


    Bis später! :winken:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Guten Abend allerseits,


    toll dass es heute schon losgeht! :klatschen: Ich freue mich und schreibe ein fettes Dankeschön in Richtung Saltanah, die fleissige Thread-Öffnerin. :bussi:


    Stadt- Land - Fluss, ein breites Thema und ich bin einmal mehr überrascht, wie unterschiedlich eure verschiedenen Bücher sind. Das wird bestimmt wieder ein buntes und abwechslungsreiches Lesewochenende mit vielen neuen Anregungen.


    Ich selber steuere ein Städtebuch dazu bei, nämlich London im Kopf von Penelope Lively.


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    Inhalt:

    Der Architekt Matthew Halland arbeitet an einem ehrgeizigen Projekt in den Londoner Docklands. Während der Hochhauskomplex aus Glas und Stahl sich der Vollendung nähert, durchstreift Matthew die Stadt. Vergangenheit und Gegenwart überlagern sich in Matthews Kopf, und zugleich nimmt die Zukunft Gestalt an in der zufälligen Begegnung mit einer Frau, die er nicht vergessen kann.


    Penelope Lively wurde 1933 in Kairo geboren und verbrachte dort ihre Kindheit. Seit 1945 lebt sie in England. Sie studierte in Oxford Geschichte und hat zahlreiche Romane und Kinderbücher veröffentlicht. Für ihren Roman Moon Tiger erhielt sie 1987 den Booker-Preis.


    Ich habe heute nachmittag schon damit angefangen und kann schon ein paar Eindrücke loswerden. Wie immer bei Penelope Lively faszinieren mich die präzisen Beschreibungen, mit denen sie die Seiten füllt. Hier geht es um den Architekten Matthew, der morgens ins Büro und anschliessend auf seine aktuelle Baustelle fährt.


    Auf dem Weg lernt der Leser das morgendlich-hektische London und seine verschiedenen Stadtteile kennen. Gleichzeitig aber fliessen auf einer anderen Erzählebene Szenen eines früheren Londons ein, nämlich während der Bombadierung im 2. Weltkrieg. Das verbindende Element sind dabei Gebäude oder zum Beispiel eine Mauer, die sowohl damals bei der Bombadierung als auch jetzt bei Matthews Fahrt an Ort und Stelle stand. Sehr knifflig verwoben und doch absolut nachvollziehbar. Auch Matthews Kindheit kommt zur Sprache und wird ebenfalls anhand prägnanter Orte umrissen.


    Mir gefällt es bisher sehr gut; ich hab das Buch irgendwann schon mal gelesen, weiß aber gar nichts mehr vom Inhalt. Daher wirkt es auf mich wie etwas völlig Neues - manchmal ist es gut, wenn man kein so brillantes Gedächtnis hat. :breitgrins: Das Penelope Lively eine meiner Lieblingsautorinnen ist, hab ich glaub ich schon des öftern erwähnt. :zwinker:


    So, nun werde ich noch eine Kleinigkeit essen und dann weiterlesen.


    Ein schönes Lesewochenende wünscht
    Miramis :winken:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ooooh! Wie toll! Ich wollte ja eigentlich eine lange Twilight und Grey's Anatomy Nacht einlegen, weil ich mir heute ein paar DVD's gekauft habe, aber das ist natürlich noch besser! :klatschen:
    Da ich gerade fünf Bücher lese, werde ich dann heute abend erst mal kein Themenbuch lesen, sondern ein bisschen Dracula und ein bisschen


    Der geheime Zirkel III, Kartiks Schicksal - Libba Bray

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    In Gemmas Visionen taucht immer wieder Eugenia Spence, die vormalige Direktorin des Internats, auf und ruft Gemma zu sich in die Winterwelt. Die Winterwelt, dieser trostlose Teil des magischen Reiches, wo die verlorenen und böse gewordenen Seelen landen. Gemma zögert. Doch die Visionen werden drängender und schließlich weiß sie sich keinen anderen Rat mehr, als dorthin aufzubrechen. Was für eine Erleichterung, als sie dort Eugenia trifft, die Gemma erklärt, was sie nun tun muss. Viel zu spät erkennt Gemma, dass sie der Falschen vertraut hat...


    Ich freu mich. :breitgrins:


    Ach ja, dazu gibts sehr leckeren, sehr süßen Tee, den ich letztes Wochenende in London gekauft habe! :eis:
    So, jetzt werd ich aber doch nochmal eine Folge Grey's Anatomy gucken, bevor ich anfange zu lesen! :winken:


    Lg,
    Sookie

    :kaffee:

  • So, ich starte dann auch mal, und zwar mit


    Diego: L'an prochain à Smara.


    Es handelt sich um Gedichte aus der Westsahara, wohl von einem Flüchtling in den Lagern in Algerien. Zum Hintergrund: Die Westsahara war spanische Kolonie, aber die Spanier haben sich 1976 zurückgezogen und die Verwaltung teils Mauretanien und teils Marokko übertragen. Die Unabhängigkeitsbewegung und Befreiungsorganisation Frente Polisario schaffte es sehr schnell, Mauretanien zum Rückzug zu zwingen, Marokko hat inzwischen aber fast das gesamte Gebiet besetzt, mit eigenen Siedlern überflutet und beutet vor allem die umfangreichen Phosphatvorkommen aus. Dabei beruft es sich auf ein historisches Groß-Marokko, ein Anspruch, den der Internationale Gerichtshof in Den Haag schon 1979 zurückgewiesen hat.


    Seit 1988 versucht die UN mit der Friedensmission MINURSO die Stimmberechtigten für ein Referendum über die Unabhängigkeit festzustellen. Basis waren dabei zunächst die Unterlagen der letzten Volkszählung unter spanischer Regie. Da die Marokkaner dieses Referendum aber auf keinen Fall verlieren wollen (sich mittlerweile aber auch Sorgen machen müssen, daß die eigenen Leute für die Unabhängigkeit stimmen könnten) und die Sahraouis die Feststellungen regelmäßig anzweifeln (zumal es bekanntermaßen zu „Identitätstransfers“ gekommen ist, d. h. Marokko hat eigene Siedler unter den Namen verstorbener Sahraouis bei MINURSO registrieren lassen), geht es dort seit Jahren nicht vorwärts. Die Beziehungen zwischen Marokko und Algerien sind wegen der algerischen Unterstützung für die sahraouischen Flüchtlinge belastet. Ein vergessener Konflikt, den die sog. „internationale Gemeinschaft“ lösen könnte, wenn sie wollte, und wenn sie ihre eigenen Grundsätze, wie sie in der UN-Charta mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker niedergelegt sind, ernst nähme ... Smara ist übrigens die drittgrößte Stadt in der Westsahara, im Norden des Landes gelegen.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • @ Miramis
    Sorry, aber das Cover ist so häßlich :wegrenn: Erinnert mich von den Farben her irgendwie an Benjamin Blümchen :rollen:


    Zitat

    Das Penelope Lively eine meiner Lieblingsautorinnen ist, hab ich glaub ich schon des öftern erwähnt.


    Das hab ich schon irgendwo im Hinterkopf gespeichert. :smile:



    Mein 1. Buch Kristin Hannah - Wer zu lieben wagt habe ich gerade eben beendet, das ist noch mal richtig traurig geworden am Schluss. :sauer:


    Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, was ich machen soll, ich bin schon ziemlich müde, aber es ist noch nicht mal 22 Uhr.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Buona Sera!


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    Ich lese aktuell Die Augen der Medusa von Bernhard Jaumann. Das ist der dritte Teil der Montesecco-Trilogie. Womit ich auf einem Umweg eine Stadt für das Lesewochenende habe :zwinker:


    Kurzbeschreibung
    Frost liegt auf den Feldern von Montesecco. Doch eine Explosion zerstört die friedliche Winterlandschaft: Die Limousine von Staatsanwalt Malavoglia wurde von einer Granate getroffen. Am nächsten Tag kesselt eine Spezialeinheit der italienischen Polizei ganz Montesecco ein und arbeitet sich zum Haus des 17-jährigen Vannoni vor. Binnen kurzem belagern Journalisten das kleine Bergdorf in der Mitte Italiens. Nach Gutdünken drehen sie den Einwohnern das Wort im Mund um. Schnell wird Montesecco zum kriminellsten Ort des Landes, wo aus einem übersensiblen Jungen ein Killer wird. Es dauert lange, bis die Bewohner aus ihrer Agonie erwachen. Denn Montesecco ist in Gefahr. Und es geht um alles.


    Ich stecke ungefähr in der Hälfte und finde den Band genauso pageturnerisch wie seine Vorgänger-Bände. Dafür aber muss man sich im Gegensatz zu denen ein paar Groschen für's Fremdschämen zurecht legen. Besagte Journalisten sind wirklich eine Schande ihrer Zunft - und leider sind das wohl alle, die bei einem solchen Ereignis aufkreuzen würden :rollen:
    Marisa, eine der Einwohnerinnen, nutzt als erste die Möglichkeit, sich ein paar Gedanken darüber zu machen, dass nicht alles so ist, wie es aussehen soll.


    Sehr skurril, aber liebenswürdig, ist Constanza Marcantoni. Die alte Dame lebt in einer völlig eigenen Welt und rennt schon mal mitten in der Nacht los, um Katzenfutter in einem Laden zu kaufen, den es schon seit Jahren nicht mehr gibt. Sie wähnt sich im 2. WK und hält die vielen Polizisten für Deutsche, die das Dorf besetzen. So wirr sie auch ist, jedenfalls versucht auch sie, einen Beitrag zur Befreiung des Dorfs zu leisten. Auf das Ergebnis bin ich gespannt.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Diego – L'an prochain à Smara


    Die ersten vier Gedichte habe ich gelesen, und ohne den Hintergrund des Konfliktes und der Flucht wären sie auch nicht verständlich, vermute ich. Im Moment bin ich noch etwas hin- und hergerissen, denn es wird – was ich nicht sonderlich schätze – Gewalt als Antwort auf Gewalt gerechtfertigt, aber dann wieder spricht eine unglaublich tiefe Liebe zu dem Land aus den Zeilen. Morgen geht's damit weiter.


  • @ Miramis
    Sorry, aber das Cover ist so häßlich :wegrenn: Erinnert mich von den Farben her irgendwie an Benjamin Blümchen :rollen:


    Ich schätze mal, dann wird dir das hier auch nicht so besonders gut gefallen :breitgrins:


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    Penelope Lively - Kleopatras Schwester


    Und von Moon Tiger gibts auch eines in dieser Art, leider bei amazon nicht mehr mit Cover gelistet.


    Naja, es gibt wirklich schönere Cover, da hast du schon recht. Aber Hauptsache, der Inhalt passt. :zwinker:


    Ich bin inzwischen ein Stückchen weiter und hatte es zuletzt mit dem Seefahrer Martin Frobisher zu tun. Und das kam so: Matthew neuestes Gebäude soll den Namen "Frobisher-House" erhalten. Der Auftraggeber möchte sogar "als Dekor etwas Seefahrerisches". So macht sich Matthew gemeinsam mit seiner Tochter Jane auf und fährt auf der Themse bis zum Museum, um dort den Nachbau des Schiffs von Frobisher anzusehen. Und schon begleiten wir den Seefahrer auf seiner Reise, die eigentlich dem Ziel dienen sollte, die Nordwestpassage zu entdecken. Statt dessen landet er in Grönland... Und während er vor den arktischen Kathedralen aus Eis steht, flaniert Matthew in seiner Zeit an der St-Pauls-Kathedrale vorbei.


    Wunderbar, wie verflochten die Zeitebenen miteinander sind und wie die Autorin trotz aller verschiedener Zeiten und Personen nie den roten Faden ihrer Geschichte verliert.


    Kleine Leseprobe:


    "Eine Kathedrale im Eis, eine Stadt im Kopf. Wir sind Bewohner einer materiellen Welt, vergängliche Lieferanten einer Sequenz von Hinweisen. Sprache schläft auf der Zunge, wandelt sich von Generation zu Generation, überlebt uns alle. Wir sehen die Welt, statten, was wir sehen, mit Bedeutung aus und senden Bilder von Kopf zu Kopf - eine Schlange, ein Lamm, ein Fisch, ein Blätterbüschel. Sonnenuhren und Sterne und der Totenkopf. Die bevorzugten Formen und Zeichen, die Archetypen, die Dinge, die uns in unseren Träumen verfolgen. Adler, Greife, Drachen, Löwen."


    Jetzt geht es weiter mit einem Treffen zwischen Matthew und einem neuen, potentiellen Kunden namens Mr. Rutter. Ein schwerreicher Protz mit viel Geld und wenig Geschmack. Bin mal gespannt, ob Matthew mit ihm zurecht kommt. Die erste Bewährungsprobe hat er schon bestanden - nämlich an den beiden Rottweilern vorbeizukommen, die die Villa dieses Mannes bewachen.


    :winken:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Da habe ich ja Glück gehabt das wenigstens eins meiner aktuellen Bücher mit dem Thema heute zusammen passt. Ich wollte ungerne wieder ein neues anfangen, nachher verliere ich noch den Überblick. Also, lesen tue ich gerade dieses hier:


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    Stephen Clarke - Ein Engländer in Paris


    Aus der Amazon.de-Redaktion
    „Isch binn Bärrnahr, isch binn vehanntwottlisch fürr die Kommünikassjohsbereisch ...“ -- Oje!, wenn dieses Werk mal nicht zu ernsthafteren politischen Verstimmungen zwischen Frankreich und Großbritannien führt. Ein Freund hatte ihn vor dem neuen Job gewarnt. In der Londoner Niederlassung einer französischen Bank hatte man alle britischen Mitarbeiter auf einen Schlag entlassen, nachdem England Frankreich aus der WM gekickt hatte. Soviel zum Chauvinismus. Doch Paul West, designierter Marketingchef einer englischen Cafehaus-Kette in Frankreich, bleibt hart. Hätten seine künftigen französischen Vorgesetzten auch nur geahnt, dass die „atemberaubende Unterwäsche“ der „zauberhaften“ Französinnen die eigentliche Triebfeder dieses Stellungswechsels waren, sie hätten es sich vielleicht zweimal überlegt.


    In Paris angekommen, stößt „Poll“ auf Myriaden tumber, englisch radebrechender Kolleg/Innen, soweit das verletzte Ohr reicht. Anekdotenhaft und wie am Reißbrett konstruiert, werden nun Punkt für Punkt die gängigsten Klischees abgehakt. Der schimmelige Stinkekäse, die wabernden Knoblauchschwaden allerorten und -- natürlich! -- die „atemberaubenden“ Französinnen, deren Dessous und Strapse direkt dem Erotikfachhandel zu entstammen scheinen. Mehr und mehr vernachlässigt unser Marketingchef seinen Job zugunsten zwischenmenschlischer Forschungszwecke. „Du wissen, Poll, du spreschen mit einer Frau, die at an keine ‚culotte‘?“ -- Mit solchen Olala-Infos aus dem Munde der „atemberaubenden“ Marie (inklusive laszivem Augenaufschlag), werden wir in diesem recht eindimensionalen Reiseführer reichlich versorgt. Selbst britische Leser fanden ihren Landsmann als französischen Anbaggerer nur bedingt komisch.


    Gefallen tut mir dieses Buch nicht so richtig. Ich lese auch schon ewig daran, und irgendwie habe ich mir durch manche gute Bewertung mehr erwartet. Stephen Clarke schreibt vor allem gerne wie die französichen Frauen im Bett sind und wie seine Vermieterin ständig nackt durch die Wohnung rennt. Ist irgendwie unter der Gürtellinie. Manche Stellen oder Formulierungen sind aber echt komisch, so das ich doch am Ball bleibe und versuche dieses Buch zu Ende zu lesen. Vielleicht gelingt es mir ja...

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • :winken: allerseits,


    nachdem mein Computer mal wieder Sperenzchen machte, hatte ich mich erstmal für eine Weile in die Badewanne zurückgezogen, wo ich beinahe eingeschlafen wäre :redface: . Aber immerhin konnte ich die nächsten drei Kurzgeschichten aus The Cemetery of Chua Village lesen.


    Allmählich entdecke ich einige Schwächen. Doan Le ist teilweise ein wenig zu deutlich in ihren Aussagen, was mich vor allem bei der Geschichte Sesam störte. Hier lässt sich eine Anwältin die Lebensgeschichte einer des Mordes an einem Freier angeklagten Frau erzählen, die sich nach dem Tod ihres Mannes prostituieren musste, um ihre Kinder ernähren zu können. Die Anwältin erinnert sich an ihre eigene Mutter, der ein ähnliches Schicksal widerfuhr. Ein wenig dezenter hätten die Parallelen ruhig ausfallen können. Ich hatte den Eindruck, dass gerade dieses Thema der Autorin sehr am Herzen lag - zu sehr vielleicht, um es zu guter Literatur zu verarbeiten.


    Auch Die Bodenfrage ist sehr plakativ in der Darstellung von mehr oder weniger misslungenen Bodenspekulationen und dem Versuch der zwei einflussreichsten Familien des Dorfes, sich bei der Privatisierung des bis daher dorfgemeinsamen Eigentums zu bereichern. Aber hier gelingt es Doan Le, eine richtig starke Szene einzubauen, in der der Papiergeldhersteller (das Geld wird als Opfergabe an die Verstorbenen verbrannt) auf die Idee kommt, Grundbuchpapiere für Grundstücke in der Unterwelt zu drucken, um den Toten wenigstens dort ein gutes Leben zu ermöglichen.


    Von euren bisher vorgestellten Büchern kenne ich außer Dracula nichts. Ich bin mal gespannt, ob meine Wunschliste wachsen wird.


    @Aldawen:
    Du weißt, wie sehr ich dich um das Buch beneide? Nur zu San Marino sind meine Recherchen ebenso fruchtlos verlaufen wie zur Westsahara. Ich werde wohl doch noch Französisch lernen müssen :rollen: .

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich verabschiede mich Richtung Bett. Morgen geht's weiter mit der Lektüre. Wenigstens durfte ich noch über die Folgen von Constanza Marcantonis "Resistenza"-Versuch lesen :breitgrins: Schrullig, aber effizient. Die wahre Arbeit werden aber andere machen müssen.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa


  • @Aldawen:
    Du weißt, wie sehr ich dich um das Buch beneide?


    Ich kann's mir vorstellen :breitgrins:



    Nur zu San Marino sind meine Recherchen ebenso fruchtlos verlaufen wie zur Westsahara. Ich werde wohl doch noch Französisch lernen müssen :rollen: .


    Und wenn ich noch ein paar Bücher dazurechne, die eher „getürkt“ sind, dann sicher noch das ein oder andere mehr :zunge: Jaja, ganz unnütz sind romanische Sprachen bei einem solchen Projekt nicht ...


  • Und wenn ich noch ein paar Bücher dazurechne, die eher „getürkt“ sind, dann sicher noch das ein oder andere mehr :zunge:


    :tse: Die Bücher sind nicht getürkt, sondern ganz legal! Ich habe doch ausdrücklich vorher festgelegt, dass Bücher, die im Land spielen, auch gelten. Und wenn ich sage, dass sie gelten, dann gelten sie! :zwinker:


    Ich verziehe mich jetzt auch ins Bett. Teils wegen Müdigkeit, aber vor allem, weil es mir im Wohnzimmer zu kalt wird. Und das soll Mittsommer sein :frieren: :sauer:


    Gute Nacht, ihr Lieben!

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • So, inzwischen hab ich das Treffen zwischen Matthew und diesem seltsamen Mr. Rutter hinter mich gebracht, das leider nicht sehr erfreulich ausfiel. Mr. Rutter möchte ein neues Bauprojekt in London aus dem Boden stampfen, und Matthew wurde ihm dafür als Architekt empfohlen. Matthew lehnt den Auftrag aber ab, da Rutter vor nichts zurückschreckt und die Menschen, die ihm bei seinem Projekt im Weg sind (Mieter, kleine Ladenbesitzer, Senioren), gewaltsam vertreiben will. Mithilfe von Rottweilern, Ghettoblastern und 600prozentigen Mietsteigerungen. :grmpf:


    Kurzer Dialogauszug (Rutter beginnt):


    "Meine Leute erzählen, daß Sie sowohl renovieren als auch Neuentwürfe machen. Spitalfields sehe ich als eine Mischung, das kommt auf die Umstände an. Scheint mir, als ob Sie eigentlich damit fertig werden müssten."
    "Das bezweifle ich nicht - vom beruflichen Standpunkt aus gesehen. Ich könnte mir denken, daß die Schwierigkeiten eher - wie soll ich sagen - auf dem Gebiet des sozialen Taktgefühls liegen würden."
    Rutter musterte Matthew prüfend. "Ich verstehe nicht ganz."
    "Ich glaube, daß ich - daß wir - vielleicht nicht so recht glücklich wären mit Ihrer Einstellung gegenüber den bedauernswerten Hausbewohnern, die Ihre Mieter werden - nur vorübergehend, versteht sich."
    Rutter goß sich noch einmal Champagner ein, schwenkte die Flasche in Matthews Richtung, der den Kopf schüttelte.
    "Sie sind ein ganz Sentimentaler, wie?"
    "So könnte man es vielleicht nennen. Man könnte auch sagen, ich bin moralisch heikel. Oder ganz einfach gesetzestreu."


    Hihi, da hat wohl jemand den Champagner etwas zu früh aufgemacht. :breitgrins: Am Ende wird Matthew sogar hochkant rausgeschmissen aus der Nobelvilla. Aber was will man von so einem Typ auch anderes erwarten... :rollen:


    Interessant das Nachspiel; Matthew geht abends mit seiner Freundin essen und versucht mit ihr über Rutter zu reden. Er möchte gerne ein Gespräch über das personifizierte Böse anfangen. Aber sie versteht ihn nicht, versucht ständig, ihre eigenen Erlebnisse des Tages und der Woche im Gespräch unterzubringen. So reden die beiden ständig aneinander vorbei. Tja, wie Matthew schon lange weiß, ist das nicht die große Liebe zwischen den beiden, sondern Alice spielt die Lückenbüßerin nach seiner Scheidung, vor allem im Bett. Seltsamerweise scheint ihr das sehr viel weniger auszumachen als ihm.


    So, noch ein paar Seiten, dann werde ich auch Feierabend machen.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel