Na, wer sagt's denn! Nach über der Hälfte wird Jule Vernes "800 Meilen auf dem Amazonas" doch noch einigermaßen ... naja, nicht direkt spannend, aber irgendwie doch schon fesselnd. Wäre das ganze Buch so gewesen, hätte ich mich gut unterhalten gefühlt. Leider kam die Wende aber viel zu spät.
Nun, knapp 70 Seiten vor dem Schluss, wartete das Buch tatsächlich noch mit einer richtigen Überraschung auf, wo es bisher doch viel zu vorhersehbar war.
Da wurde doch schon auf S. 1 ein chiffriertes Dokument eingeführt, dass dann aber erst 200 Seiten später wieder von Bedeutung wurde - auf eine Art und Weise, die nicht gerade unvorhergesehen kam -, der schon in einem Nebensatz als großer Rätsler eingeführter Mann (die erfahrene Leserin versteht natürlich gleich die Wichtigkeit seines Hobbys) nimmt sich da Dokument vor, löst die Chiffre auf eine altbekannte Weise (Poe lässt grüßen) und
das Ergebnis ist unverständliches Kauderwelsch . Also das hatte ich nun wirklich nicht erwartet!
Aber wie gesagt kann auch das das Buch nicht wirklich retten. Mir ist im Moment nur noch nicht klar, ob ich zu alt für Verne, oder der zu alt für mich geworden ist. Ob er hier nur ein schlechtes Werk vorgelegt hat und ich ihm mit etwas anderem noch einmal eine Chance geben soll, oder ob seine Art zu schreiben mir einfach nichts bieten kann.