>> Spezial-Stadt/Land/Fluss- Lesewochenende ~ 19. - 21. 06. 2009

Es gibt 77 Antworten in diesem Thema, welches 22.124 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kaluma.

  • Na, wer sagt's denn! Nach über der Hälfte wird Jule Vernes "800 Meilen auf dem Amazonas" doch noch einigermaßen ... naja, nicht direkt spannend, aber irgendwie doch schon fesselnd. Wäre das ganze Buch so gewesen, hätte ich mich gut unterhalten gefühlt. Leider kam die Wende aber viel zu spät.


    Nun, knapp 70 Seiten vor dem Schluss, wartete das Buch tatsächlich noch mit einer richtigen Überraschung auf, wo es bisher doch viel zu vorhersehbar war.
    Da wurde doch schon auf S. 1 ein chiffriertes Dokument eingeführt, dass dann aber erst 200 Seiten später wieder von Bedeutung wurde - auf eine Art und Weise, die nicht gerade unvorhergesehen kam -, der schon in einem Nebensatz als großer Rätsler eingeführter Mann (die erfahrene Leserin versteht natürlich gleich die Wichtigkeit seines Hobbys) nimmt sich da Dokument vor, löst die Chiffre auf eine altbekannte Weise (Poe lässt grüßen) und


    Aber wie gesagt kann auch das das Buch nicht wirklich retten. Mir ist im Moment nur noch nicht klar, ob ich zu alt für Verne, oder der zu alt für mich geworden ist. Ob er hier nur ein schlechtes Werk vorgelegt hat und ich ihm mit etwas anderem noch einmal eine Chance geben soll, oder ob seine Art zu schreiben mir einfach nichts bieten kann.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo zusammen,


    ich bin wieder zu Dracula übergegangen. Die 2. Kurzgeschichte von Lovecraft werde ich wohl heute nicht mehr lesen, da sie einfach zu lange ist und ich in der Leserunde zu stark hinterher hinke. Somit verabschiede ich mich von euch und wünsche noch viel Spaß heute Abend! :winken:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • So, jetzt habe ich das langerwartete und noch länger ersehnte Happy End von Jules Vernes "800 Meilen auf dem Amazonas", auch erschienen unter dem Titel "Die Jangada", erreicht.
    Aber vor dem Happy End wurde es tatsächlich noch richtig spannend, so spannend, wie ich mir das gesamte Buch gewünscht hätte. Zwar war der Ausgang klar und auch die Identität des Bösewichts stellte keine Überraschung dar, aber trotzdem packte mich die fieberhafte Suche nach der richtigen Zahlenkombination zur Dechiffrierung des Textes. Er kann es eben doch, der olle Verne! Nur machen die 140 Seiten recht guter Unterhaltung die 180 vorausgegangenen Seiten Langeweile nicht wett. Wer Verne lesen will, dem rate ich, zu einem anderen Buch zu greifen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Nach einem Stadt- und einem Flussbuch will ich jetzt noch schnell ein Landbuch lesen. Da mir weiterhin der Sinn nach leichter Kost steht, nehme ich mir den ersten Teil der von Igelfeld-Trilogie vor:
    Alexander McCall Smith - Portuguese Irregular Verbs


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    Inhalt laut Amazon:
    Welcome to the insane and rarified world of Professor Dr. Moritz-Maria von Igelfeld of the Institute of Romance Philology. Von Igelfeld is engaged in a never-ending quest to win the respect he feels certain he is due–a quest which has the tendency to go hilariously astray.
    In Portuguese Irregular Verbs, Professor Dr von Igelfeld learns to play tennis, and forces a college chum to enter into a duel that results in a nipped nose. He also takes a field trip to Ireland where he becomes acquainted with the rich world of archaic Irishisms, and he develops an aching infatuation with a Dentist fatale. Along the way, he takes two ill-fated Italian sojourns, the first merely uncomfortable, the second definitely dangerous.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ein Engländer in Paris - Stephen Clarke


    Jetzt ist es soweit, das mußte ja kommen. Nach den vielen Frankreich-Klischees kommt ein weiteres hinzu. Paul hat Samba mit einer besonders scharf aussehenden Brasilianerin getanzt, und seine Freundin die ihn hurtig von der Tanzfläche zieht, sagte ihm, die sei eine Transe. Pfft! Langsam wird es mir zuviel, nach dem überall-liegt-Hundedreck-auf-der-Straße und dem Franzosen-sind-zu-blöd-zum-englisch-reden auch noch Paris-und-seine-Transen. Ich habe noch drei Kapitel vor mir, nämlich MARS, AVRIL und MAI (die Kapitel wurden in Monaten geteilt) und ich frage mich welches dumme Klischee jetzt noch auftauchen soll.
    Na ja, ich gehe dann mal weiter lesen...auf in die Schlacht.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Guten Morgen!


    Ich habe gestern noch ein großes Stück weitergelesen.
    (Catherine Parr Traill "Briefe aus den Wäldern Kanadas")

    Es wurde zunehmend interessanter. Kaum hatte ich Indianer vermißt, tauchten sie im Buch auf und es war ausgiebig von ihnen die Rede. Offenbar gibt es ein Chippewa-Dorf in Catherines Nähe und das Zusammenleben von Siedlern und Indianern gestaltet sich sehr harmonisch mit Handel und gegenseitigen Besuchen. Schön!


    Desweiteren beschreibt Catherine den Alltag der Siedlerfrauen, was alles getan werden muß, was alles selbst produziert werden muß, zunächst behelfsmäßig, später dann in größerem Stil. So bauen sich die meisten Siedler z.B. zunächst eine Behelfshütte auf dem zuerst gerodeten Land und später, wenn sie den besten Platz gefunden haben, nochmal ein richtiges Haus. Die Frauen machen selber Seife, Kerzen, Essig und Hefe (dazu gibt es sogar Rezepte im Buch), spinnen Garn und Wolle, weben Stoffe und schneidern Kleidung. Anfangs gehören Hunger und Entbehrung zum Siedleralltag. Insgesamt unterscheidet sich die Lebensweise sehr von der der gehobenen englischen Gesellschaft, in der es wohl als anrüchig gilt, "niedere Arbeiten " wie Holzhacken zu verrichten, und wie Catherine mehrmals betont, gibt es wohl Leute, die sich damit nicht anfreunden können, und dann folgerichtig keinen Erfolg als Siedler haben.


    So ganz nebenbei erfahren wir auch, daß Catherine inzwischen (1833) ein Kind bekommen hat. Ich dachte eigentlich, daß Schwangerschaft und Geburt in der Wildnis durchaus einer brieflichen Erwähnung wert seien. Entweder hat sie das in anderen, unveröffentlichten Briefen erwähnt, oder wirklich so ganz nebenbei erledigt, was ich nur bewundern kann. (Für mich ist das eine Sache auf Leben und Tod.)


    Immer wieder beschreibt sie die Pflanzen- und Tierwelt. Ein Brief bestand fast nur aus botanischen Beschreibungen, das war die einzige Stelle, wo das Buch seine Längen hatte (inzwischen habe ich das Gefühl, jede Blume in der Nähe von Catherines Haus beim Vornamen zu kennen. :zwinker:)


    1834 geht es ihnen schon relativ gut, es siedeln sich weitere Siedler in ihrer Nähe an, es gibt ein Sägewerk und eine Mühle, was das Leben sehr erleichtert. Heute werde ich die letzten beiden Briefe lesen. Ich kann jetzt schon sagen, daß mir das Buch sehr gut gefallen hat und eine Rezi wird es auch geben.


    Viele Grüße
    kaluma

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • Ich konnte gestern nicht mehr mitlesen, werde das Buch aber diese Woche noch beenden und hier dann zu gegebener zeit den Link zur Rezension setzen.



    Jetzt ist es soweit, das mußte ja kommen. Nach den vielen Frankreich-Klischees kommt ein weiteres hinzu. ... Pfft! Langsam wird es mir zuviel, nach dem überall-liegt-Hundedreck-auf-der-Straße und dem Franzosen-sind-zu-blöd-zum-englisch-reden auch noch Paris-und-seine-Transen. Ich habe noch drei Kapitel vor mir, nämlich MARS, AVRIL und MAI (die Kapitel wurden in Monaten geteilt) und ich frage mich welches dumme Klischee jetzt noch auftauchen soll.


    Oha, ich habe eines der Paris-Bücher auf meinem SUB. Ich behalte das im Hinterkopf und werde bestimmt darauf achten, ob mir das auch zuviel wird oder ob's grad' so geht.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa


  • Immer wieder beschreibt sie die Pflanzen- und Tierwelt. Ein Brief bestand fast nur aus botanischen Beschreibungen, das war die einzige Stelle, wo das Buch seine Längen hatte (inzwischen habe ich das Gefühl, jede Blume in der Nähe von Catherines Haus beim Vornamen zu kennen. :zwinker:)


    Das klingt ja wunderbar! Ich liebe Pflanzenbeschreibungen. Auf deine Rezension freue ich mich.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Tja, bei Fontanes "Wanderungen durch England und Schottland" bin ich dann doch nicht wirklich weitergekommen, da ich mich mehr aufs Lernen konzentriert habe. :rollen: Interessant finde ich immer die kleinen Details am Rande, wenn er zum Beispiel die Sauberkeit der englischen Straßen lobt: Eigentümliche Fuhrwerke, die, ähnlich wie unsre Eggen auf dem Felde, einen breiten Besen hinter sich führen, fahren bei schmutzigem Wetter auf und ab und säubern so die aufgeweichten Straßen. Da denke ich mir nur immer wieder: Sieh an, dass gab es also damals schon. Oder die Omnibuskutscher, die Bettelbriefbetrüger oder der (leider) gefälschte Briefwechsel zwischen Shelley und Byron. Und und und ... Das Ganze garniert mit einigen amüsanten Begebenheiten oder Gedanken. Darüberhinaus finde ich es auch einfach faszinierend, da man einen Einblick in das Leben eines anderen Menschen bekommt. Eine schöne Lektüre.



    Was, da war er auch unterwegs? Muss ja echt gut zu Fuß gewesen sein, der alte Knacker. (Ich kann mir den Fontane einfach nicht als jungen Mann vorstellen; für mich ist der sein ganzes Leben lang so gewesen. :rollen: )
    "Altes Kamel" :breitgrins: . Passt irgendwie auch nicht zu meiner Vorstellung von Fontane.


    Da war er allerdings noch etwas jünger - und sah gar nicht so übel aus, finde ich: Fontane mit 23. Ein ganz schnuckliges Kerlchen, oder? Und hier nochmal im mittleren Alter. Nicht übel!



    Emigranten trifft's eher


    Pah, das kommt bloss auf die Sichtweise an! ([size=1]Aber du hast natürlich Recht...[/size] :redface: )



    Von Erich Maria Remarque kenne ich nur "Im Westen nichts Neues", das könnte ich eigentlich auch mal wieder lesen.


    Dabei hat er doch noch so viele andere tolle Bücher geschrieben! :heul: Also Marsch zur Wieholek von "Im Westen nichts Neues" und dann gleich noch "Der Weg zurück" dranhängen! :kommmalherfreundchen: (Und danach unterhalten wir uns weiter... :breitgrins: )



    War irgendwie schon gruselig, auch wenn ich manchmal etwas Mühe habe, mir Lovecraft's Figuren und Gebäude bildlich vorzustellen. Es ist wohl schwierig, sich etwas vorzustellen, was man in Wirklichkeit noch nie gesehen hat, beziehungsweise was gänzlich der Vorstellung eines anderen Menschen entspringt.


    Diese riesigen Gebäude und Gebilde finde ich ungemein faszinierend. Richtig vorstellen kann ich sie mir auch nicht, aber ich mag das Erforschen von unentdeckten Gebieten und das Gefühl des Entdeckens uralter Geheimnisse und Wesen. Diese ganze eigene Atmosphäre ist es, was mir bei Lovecraft so gut gefällt.

  • Du erinnerst mich siedendheiß daran, dass ich versprochen hatte, hier den Link zum Jaumann-Buch zu setzen:
    Da isser.

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  • Und hier darf sich kaluma freuen.


    Huch, damit habe ich ja gar nicht mehr gerechnet..... :redface:


    Danke :klatschen:


    Grüße, kaluma

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Und hier darf sich kaluma freuen.


    Die Ankündigung ist jetzt ein halbes Jahr her - ich wollte nur mal anmerken, daß das Buch bei mir bis jetzt nicht eingetroffen ist - hab ich was falsch verstanden oder ist etwas schiefgegangen?? :confused:

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  • Super! freu mich schon drauf :smile:

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  • Das Buch ist wohlbehalten angekommen! Vielen Dank! :winken:

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