>> Spezial-Stadt/Land/Fluss- Lesewochenende ~ 19. - 21. 06. 2009

Es gibt 77 Antworten in diesem Thema, welches 22.128 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kaluma.

  • @ nanu?!
    Dein Buch habe ich damals abgebrochen, ich bin aber glaube ich gar nicht so weit gekommen, allerhöchstens bis Seite 50, mir hat es überhaupt nicht gefallen. Ich dachte, dass würde ganz witzig werden, war es aber nicht.



    @stefanie
    ich muss gestehen, den Harry hab ich mir sofort gekauft, als ich wusste dass ich Spanisch lernen werde, noch bevor ich damit angefangen habe. :rollen: Ich lerne jetzt seit September 08 Spanisch, und Du?

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh


  • @log: Toll, Remarque! Einer meiner Lieblingsautoren. Ich habe mir vorgenommen, alle seine Romane zu lesen. "Die Nacht von Lissabon" subbt bei mir allerdings momentan noch und vorher muss ich sowieso noch die anderen Bücher der Immigranten-Tetralogie lesen. Aber ich freue mich darauf!


    Erich Maria Remarque - Die Nacht von Lissabon


    Für mich ist es mein erstes Buch von Remarque, aber wenns so weitergeht wie bisher, sicher nicht das letzte. Ich hatte einen trockenen Stil befürchtet, aber genau das Gegenteil ist der Fall.
    Nachdem ich gestern hundert andere Sachen gemacht habe, aber im Endeffekt nicht wirklich gelesen, möchte ich wenigstens heute ein gutes Stück weiterkommen. Das Regenwetter bietet ja schon einmal gute Grundvoraussetzungen. Von der Tetralogie wusste ich garnicht, ich habe mir das Buch eher im Zuge meiner "Alles was mit Lissabon zu tun hat" - Leseaktion ausgesucht.


    Gerade bin ich auf Seite 79 angekommen, und einer meiner beiden Protagonisten schildert gerade das Wiedersehen mit seiner Frau in Osnabrück kurz vor Kriegsausbruch und nach fünf Jahren im Exil. Die Erzählung ist so packend, die Angst vor dem Verrat so gegenwärtig, dass mir teilweise richtig schlecht wird...


    ... und zur Abwechslung darf ich jetzt abwaschen, kochen, essen, und wenn ich noch Lust hab wär auch Bett überziehen wiedermal fällig.

  • Hallo zusammen,


    ich wollte gestern eigentlich nur lesen, lesen und nochmal lesen. Was ich praktisch gar nicht getan habe ist...ja, genau. Ich werde mich Sookie anschließen und erst mal noch ein paar Seiten in Dracula weiterlesen. Inzwischen habe ich das 8. Kapitel beendet und bevor nicht mindestens noch ein oder zwei weitere Kapitel gelesen sind, bewege ich meinen Allerwertesten nicht mehr aus dem Sofa. :pueh:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Hallo miteinander,


    ich werde heute abend auch noch ein bisschen mitlesen, und zwar
    Martin Millar - Kalix, Werwölfin von London.


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    Ich stecke schon tief in der Geschichte drin, etwa bei Seite 450 von 750. Wenn's klappt, möchte ich das Buch an diesem Wochenende gern fertig lesen.


    Bis später! Grüße von Annabas :winken:

  • Nachdem ich meine aktuelle Etappe der Afrika-Reise vorhin beendet habe, mache ich mich jetzt wieder für ein paar Gedichte auf nach Smara in der Westsahara. Mal sehen, ob es in dem Stil von gestern abend weitergeht ...

  • Diego: L'an prochain à Smara


    Die Gedichte aus der Westsahara kann ich wirklich nur in Häppchen lesen. Ich weiß ja um die Hintergründe, da ich Politikwissenschaft eine Hausarbeit über den Konflikt geschrieben habe, aber was Diego hier über die Marokkaner und ihren Umgang mit der sahraouischen Bevölkerung sagt, das ist streckenweise schon hart. Über entsprechende Reaktionen der Sahraouis wird naturgemäß eher nichts gesagt, allerdings hat selbst die UN in ihren Berichten zugegeben, daß die Frente Polisario sich in ihren Aktionen auf Militär- und Polizeieinheiten konzentriert und marokkanische Zivilisten (weitestgehend) verschont hat – was man von der Gegenseite jedenfalls nicht sagen kann.


    Trotzdem werde ich jetzt einen drastischen Ortswechsel vornehmen und gleichzeitig etwas für meine Literaturnobelpreisträgerliste tun:


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    Czesław Miłosz: Tal der Issa


    Der Roman spielt im polnisch-litauischen Grenzgebiet und ist wohl autobiographisch geprägt. Na mal sehen, jedenfalls ist die Issa hier ein Fluß, und damit paßt das Buch natürlich ausgezeichnet zu diesem Wochenende.

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()

  • So, mit "Das Gold von Caxamalca" bin ich jetzt fertig. Atemberaubende Sprache, wirklich. Die Geschichte an sich so schlicht wie bitter, Eroberer in Südamerika bringen den letzten großen Inka-Herrscher aus Goldgier um und stürzen so das Volk ins Verderben. Und so zieht sich Gold durch die ganze Erzählung, vom Anfang:
    "Gold, vor allem Gold! Traum der Träume! Die Schluchten voll, die Erzgänge voll, ins Gestein gesprengt, grünleuchtendes Geäder unterm Eis, rotglühende Barren in den Höhlen, im Gefieder der Vögel und im Sand der Steppen, in den Wurzeln der Pflanzen und im Gerinnsel der Quellen."
    Bis zum Ende:
    "Das Gold verleiht euch den Mut, alle Dinge zu berühren und euch alle Dinge anzueignen. Und indem ihr die Dinge gewinnt, zerstört ihr jedes Dinges Form. Das Gold verwandelt eure Seele, das Gold ist euer Gott, euer Erlöser, wie ihr es nennt, und wer ein Stück davon besitzt, der ist gefeit, der meint die Sonne zu besitzen, weil er eine andere Sonne nicht kennt."
    Sagt der große Inka-Herrscher, und wird hingerichtet. Der Erzähler hat während der ganzen Geschichte eine Wandlung durchgemacht vom selber goldgierigen, grausamen Eroberer zum reuigen Menschenhasser, der meint, der Stern auf dem er lebt, ist vielleicht von Gott verstoßen. Ein großartiges kleines Buch.


    Und jetzt? Erst einmal muss ich aufräumen, dann werde ich mir einen Tee kochen, und dann etwas anderes lesen.

    &quot;A book is to me like a hat or a coat - a very uncomfortable thing until the newness has been worn off.&quot; (Charles B. Fairbanks)

  • Ich hoffe sehr, dass ich jetzt noch eine halbe Stunde lang in meinem Buch lesen kann, Die Augen der Medusa von Bernhard Jaumann. Es dauert seit einigen Tagen bereits ewig, bis die Tochter im Bett liegt. Wir finden sie mehr im Flur als im Zimmer und gestern ist sie gar im Flur im Autositz ihres kleines Bruders eingeschlafen.


    Im Buch selber gab es vor kurzem eine schwer verletzte Person und die Ortsbewohner fangen langsam an, sich gegen die Belagerung durch die Polizei und die Reporter zu wehren. Bisher erfolglos, weil weder die einen noch die anderen zuhören wollen.

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  • Bei meiner Lektüre fiel mir ein Spruch ein, den ich erst heute in einem Parkhaus gelesen habe (sinngemäß): "Die Presse hat nur einen absolut einwandfrei ehrlichen Teil, den Inserateteil." (Kurt Tucholsky) Hier ist die Presse nicht wirklich an der Wahrheit interessiert, sondern genauso auf eine wilde Story aus mit einer simplen Lösung wie die Polizei. Die einen wie die anderen folgen einer Fährte, die einmal gelegt wurde und rauben den Dorfbewohnern den letzten Nerv.


    Oh, da kocht auch das Leserblut vor Wut :zwinker: Also schnell weiterlesen.

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  • Für mich geht die Lesenacht schon wieder zu Ende. Mein Mann wartet noch, bis man sich auf Schalke haut, ich lese noch ein paar Seiten im Bett und melde mich dann heute Nacht oder morgen wieder mit ein paar schläfrigen Eindrücken. :winken:

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  • Huhu,


    wie erwartet ist es doch sehr spät heute bei mir geworden, aber jetzt stosse ich noch für ein Stündchen zu euch. Ich hab heute den ganzen Tag auf einem Reitkurs verbracht, und als der zu Ende war, musste ich noch in meinen eigenen Stall und Pferde versorgen. Jetzt eben habe ich mich selbst mit einem leckeren Spargel-Tofu-Salat versorgt und werde zur Feier des Tages noch ein bisschen Schokokuchen essen, auf den habe ich gerade Lust.


    Ach ja, lesen will ich ja auch noch, richtig! :breitgrins: Ich bin weiterhin mit meinem Buch "London im Kopf" von Penelope Lively zugange, eine Wieholek, die mir erneut sehr gut gefällt. Wir begleiten den Architekten Matthew durch die Straßen von London und entdecken dabei die Stadt, verschachtelt in verschiedene Zeitebenen und Perspektiven.


    Eine neue Bekanntschaft macht Matthew an einem Sandwichstand. Dort ist vor ihm eine Frau mit roter Jacke, die ein Sandwich bestellt, erhält und dann feststellt, dass sie ihr Portemonnaie nicht dabei hat. Er hilft ihr aus und übernimmt die Rechnung. Am nächsten Tag ertappt er sich dabei, wie er wieder genau diesen Sandwichstand anläuft und schaut, ob sie wieder da ist. Irgendwie geht ihm die Frau nicht aus dem Kopf. Der gewiefte Besitzer des Standes weiß natürlich sofort, was Sache ist und bietet Matthew an, dass er eine Nachricht für die Dame hinterlassen kann, die zwar keine Stammkundin ist, aber doch des öfteren schon dort ihr Mittagessen gekauft hat. Matthew tut es, und ich bin nun gespannt, ob es zu einer weiteren Begegnung zwischen den beiden kommen wird. Da ich ein Gedächtnis wie ein Sieb habe und die Lektüre nun doch schon einige Jahr her ist, weiß ich wirklich überhaupt nichts mehr über den Fortgang der Geschichte. Es ist, wie wenn ich das Buch zum ersten Mal läse. Tja, ein schlechtes Gedächtnis hat ausnahmsweise auch mal Vorteile. :zwinker:


    Bettina: Tucholsky ist immer für einen guten Spruch gut. :klatschen: Der hier gefällt mir ausnehmend gut.


    Machandel: ganz schön eindrucksvoll, der Abgang des Inkakönigs.


    @Aldawen: deine Gedichte scheinen ja ganz schön harter Tobak zu sein. Ich finde ja Gedichtelesen an sich schon schlimm, aber wenn dann auch noch der Inhalt so wenig erbaulich ist, dann wird das insgesamt zu einer unerfreulichen Angelegenheit. Respekt, dass du sie trotzdem liest. Und dein Zweitbuch hast du dir damit redlich verdient. :zwinker:


    @Annabas: ist das nicht eines der aktuellen vorablesen-Bücher? Ich hatte mir fast schon überlegt, dass ich dafür einen Leseeindruck abgebe, aber leider habe ich momentan keine Leselücke mehr frei und deswegen habe ich es bleiben lassen. Mal sehen, wie es dir gefällt.


    Hanni: und, ist dein Plan aufgegangen? :breitgrins:


    @log: oh, Bettenbeziehen wäre bei mir auch mal wieder fällig. Aber jetzt wird erst mal gelesen, was das Zeug hält. Von Erich Maria Remarque kenne ich nur "Im Westen nichts Neues", das könnte ich eigentlich auch mal wieder lesen. Hat mich sehr beeindruckt seinerzeit.


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • @Aldawen: deine Gedichte scheinen ja ganz schön harter Tobak zu sein. Ich finde ja Gedichtelesen an sich schon schlimm, aber wenn dann auch noch der Inhalt so wenig erbaulich ist, dann wird das insgesamt zu einer unerfreulichen Angelegenheit. Respekt, dass du sie trotzdem liest. Und dein Zweitbuch hast du dir damit redlich verdient. :zwinker:


    Ja, die Gedichte sind wirklich nicht gerade leichte Kost, aber damit hatte ich gerechnet, daher erwischt mich das nicht gerade überraschend. Mein Zweitbuch (das eigentlich mein Drittbuch ist, denn ich lese ja noch Patrice Nganangs Hundezeiten) ist dafür bislang perfektes Schlafmittel. Nachdem mir über zig Seiten die Landschaft beschrieben wurde (durchaus stimmungsvoll, aber die Hälfte hätte es auch getan) und ich jeden Baum im Wald persönlich kenne (das wäre eigentlich eher was für Saltanah :winken: ) passiert nun Schritt für Schritt das gleiche mit den Leuten. Jeder bekommt sein Kapitelchen (oder auch mehrere), und dabei erfährt man gleich auch noch, wie der kleine Thomas, der bei seinen Großeltern im Herrenhaus lebt, das ganze wahrnimmt. Das aufregendste, was bislang passiert ist, war der Fang eines seltenen Fisches mit einer Spezialangel :rollen:


    Weitere litauische Impressionen und sahraouische Klagelieder müssen bis morgen warten, mein Tag ist jetzt vorbei :todmuede:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Guten Abend ihr Lieben,


    oje, schon so spät! So leid es mir tut, aber ich werde wohl heute und morgen nicht mehr wirklich an der Lesenacht, bzw. -wochenende teilnehmen. Ich muss dringend in meinen LR-Büchern vorwärtskommen und da kann ich einfach nicht noch ein Buch anfangen :redface:
    Zumal ich leider ziemlich erkältet bin, Schnupfen (naja, Nase ist zu), Husten, das volle Programm. Und ich muss duschen...bin noch voll mit mintgrüner und lilaner Farbe...tut mir Leid!


    Ich wünsche ich jedenfalls noch viel Spaß beim Lesen. Bei der nächsten Speziallesenacht bin ich dann hoffentlich wieder richtig mit dabei...die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt :breitgrins:


    :winken:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice


  • Hanni: und, ist dein Plan aufgegangen? :breitgrins:


    :stillgestanden: Jawohl, ich melde gehorsamst, drei Kapitel von Dracula gelesen zu haben. :breitgrins:


    Obwohl es spannend ist, tue ich mich manchmal mit der Schrift und dem Schreibstil etwas schwer. Das Buch ist von 1967, die Schrift ist jetzt nicht so altmodisch, aber relativ klein gedruckt. Und die Ausdrucksweise ist halt schon stellenweise....anders. Manchmal muss ich einen Satz zwei mal lesen, bevor ich ihn richtig verstehe. Und dazu kommt, dass die Geschichte wirklich sehr düster und bedrückend auf mich wirkt. Lauter kranke Leute, zum Teil sterbenskrank, das kann schon ein bisschen auf die Stimmung drücken. Obwohl mit Dracula sowieso der Tod allgegenwärtig ist. Aber Krankheit und Tod sind zu der Zeit, als dieses Buch geschrieben wurde, wohl noch tief verankert gewesen im normalen Zyklus des Lebens. Heutzutage wird dieses Thema ja oft ein wenig verdrängt, in unserer Spaß-Gesellschaft.


    So, jetzt werde ich mich aber einer Kurzgeschichte zuwenden, und zwar werde ich von H.P.Lovecraft - Stadt ohne Namen lesen. Worum es darin geht, werde ich jetzt gleich mal in Erfahrung bringen. Bis später! :winken:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Oha, niemand mehr da?


    In meiner Geschichte ging es um einen Kerl, der in der Wüste eine Stadt, die eigentlich mehr eine Ruine ist, aufsucht. Dieser Platz ist bei den Arabern als unheimlich und gefährlich bekannt. Doch der Kerl macht sich nicht viel daraus und geht trotzdem hin. Die ersten Nächte gruselt es ihn noch, doch dann wird er vom Forschergeist übermannt und geht der Sache auf den Grund. Und zwar richtig: er findet den einstieg in eine niedere Höhle, die ihn tief unter die Erdoberfläche führt. Dort kommt er dem Geheimnis der Stadt ohne Namen auf die Spur.


    War irgendwie schon gruselig, auch wenn ich manchmal etwas Mühe habe, mir Lovecraft's Figuren und Gebäude bildlich vorzustellen. Es ist wohl schwierig, sich etwas vorzustellen, was man in Wirklichkeit noch nie gesehen hat, beziehungsweise was gänzlich der Vorstellung eines anderen Menschen entspringt.


    So, das wars für heute von mir, jetzt werde ich wohl noch ein paar Seiten in Dracula weiterlesen und dann ab ins Bett. :todmuede:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Was für ein blöder Tag gestern :sauer: . Ich war den ganzen Tag über so müde, dass ich zu kaum was gekommen bin. Nur ein bisschen gelesen habe ich, allerdings nicht wie geplant "Die Vereinigten Staaten von Afrika", sondern leichtere Kost, die weniger Hintergrundwissen verlangt:
    Jules Verne - 400 mil på Amazonfloden (800 Meilen auf dem Amazonas) (leider ohne Amazon-, dafür aber mit Amazonasbildchen :zwinker: ) Wieso es in dieses Lesewochenende passt, brauche ich ja wohl nicht begründen.


    Dieser Roman hat keine Science Fictionanteile, sondern ist ein reiner Abenteuerroman. Leider ein ganz schön langweiliger. Von Abenteuer bisher keine Spur, mich sprechen bisher eigentlich nur die Naturbeschreibungen an. Verne erwähnt netterweise oft auch die botanischen Namen der Bäume, die er beschreibt, allerdings habe ich nicht am Computer sitzend gelesen, weswegen ich nicht gleich googeln konnte. Jedenfalls würde ich die Gegend gerne mal in echt sehen - wobei ich allerdings die Richtigkeit von Vernes Beschreibungen teilweise schon anzweifle.


    Inhalt laut Wikipedia, soweit wie ich bisher gelesen habe:

    Zitat

    Hauptfigur ist Joam Garral, der Eigentümer einer Hacienda und Plantage ist, die jenseits der brasilianischen Grenze in Peru am Ufer des Amazonas liegt. Joam Garral wurde vor Beginn der eigentlichen Handlung als junger Mann halbverhungert im Urwald aufgefunden und von dem Portugiesen Magalhaes, dem Begründer der Hazienda gesundgepflegt und in die Familie aufgenommen. Joam Garral heiratete Magalhaes Tochter und übernahm die Leitung der Hazienda, reiste jedoch niemals nach Brasilien.


    Die eigentliche Handlung des ersten Bandes setzt 23 Jahre später ein, als Minha, die Tochter Joam Garrals heiraten will. Die Hochzeit soll bei den Schwiegereltern, die in Belém leben, gefeiert werden. Für die Reise lässt Joam Garral ein riesiges Floß, die Jangada, bauen, auf dem ein komplettes Dorf einschließlich Kirche Platz findet.


    Mit an Bord gehen außer den Dienern und Tieren der Familie sowie dem Priester, der die Trauung vornehmen soll, der Friseur Fragoso. Letzterer wurde zuvor von Garrals Kindern Benito, seiner Schwester Minha und deren Verlobtem Manoel halbverhungert im Urwald aufgefunden.



    Nachdem mir über zig Seiten die Landschaft beschrieben wurde (durchaus stimmungsvoll, aber die Hälfte hätte es auch getan) und ich jeden Baum im Wald persönlich kenne (das wäre eigentlich eher was für Saltanah :winken: )


    :smile: Für gut gemachte Vegetationsbeschreibungen bin ich immer zu haben.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Guten Morgen zusammen,


    eure Bücher klingen ja interessant, vor allem Das Gold von Caxamalca muß ich wohl auch mal lesen (mir ist, als habe ich es sogar irgendwo im Bücherschrank) und auf die Nacht von Lissabon bin ich jetzt auch regelrecht neugierig geworden...


    Schön, alle eure Eindrücke zu den Büchern so zu lesen! :winken:


    Ich bin gestern ein ganzes Stück weitergekommen mit Catherine Parr Traill: "Briefe aus den Wäldern Kanadas".


    Im August 1832 erreicht Catherine mit ihrem Mann die kanadische Küste und sie fahren auf dem Sankt-Lorenz-Strom ins Landesinnere. Die gesundheitlichen Zustände und Quarantänebedingungen sind haarsträubend, in Quebec und Montreal grassieren Seuchen wie Cholera und Pest (gab es zu der Zeit wirklich noch Pestepidemien?), worunter besonders die ärmeren Auswanderer leiden. Catherine scheint der höheren Gesellschaftsschicht Englands zu entstammen. In Montreal verzögert sich ihre Weiterreise um eine Woche, weil Catherine die Cholera bekommt. Zum Glück überlebt sie.


    Mir war zunächst ein bißchen unklar, warum Catherine und ihr Mann (Kinder sind offenbar noch keine dabei, obwohl Catherine bereits 30 ist - dann müssen ihre neun Kinder wohl allesamt in Kanada geboren worden sein) überhaupt auswandern wollen. Sie schienen mir nicht zu den Ärmsten der Armen zu gehören, Catherine macht einen gebildeten und vornehmen Eindruck. In den Briefen ist über ihre Gründe nichts erwähnt, logisch, weil die Briefe ja an Catherines Mutter gerichtet sind und die weiß natürlich Bescheid... Daher habe ich vorgeblättert zum Nachwort und neben Infos zur politischen Lage der Zeit in Kanada auch Biographisches gefunden: Catherines Mann, ein ehemaliger britischer Offizier, hatte (ebenso wie sie selber) in England keinen Landbesitz. In Kanada wurde an ehemalige Offiziere offenbar staatlicherseits Land vergeben, und so wanderten sie 1832 kurz nach ihrer Hochzeit aus, um sich dort eine Existenz aufzubauen.


    Zurück zum Buch. Catherine fährt also abwechselnd mit Schiff und Kutsche über Land, über den Sankt-Lorenz-Strom, den Ontariosee und den Fluß Otanabee (vermutlich der Trent) nach Peterborough. Dabei beschreibt sie ihre Reiseeindrücke, das Aussehen der Landschaft und der Häuser, der Pflanzen (sie scheint botanisch recht gebildet zu sein). Einmal war ich etwas verwirrt, weil sie nacheinander mit einem Dampfboot, einer Ruderbarkasse/Leichter, einem Skiff und dann wieder einem Schiff gefahren sind. Ich habe gar keine rechte Vorstellung von diesen verschiedenen Fahrzeugen.


    Im sechsten Brief sind sie in Peterborough angekommen, das zu dieser Zeit siebenhundert Einwohner hat. Hier hören sie immer wieder von den großen Schwierigkeiten, mit denen die Einwanderer bei der Rodung und Urbarmachung ihrer Ländereien zu kämpfen haben. Insbesondere im ersten Jahr, wenn sie noch keine Ernte einbringen konnten, will der Lebensunterhalt gut organisiert werden. Auf diese Schwierigkeit sind viele Einwanderer nicht eingestellt, so daß ihnen der Aufbau einer Farm nicht gelingt, sondern sie verkaufen ihr Land und bilden eine neue Unterschicht in Kanada.


    Dann machen sich Catherine und ihr Mann Thomas auf den Weg zu ihrem eigenen Land. Zusätzlich zum Staatsland will Catherines Mann noch Land an einem kleinen See kaufen.


    Ich habe immer gezögert, dieses Buch zu lesen, weil ich dachte, es ist bestimmt altmodisch und langweilig geschrieben. Das ist überhaupt nicht der Fall. Die Reise ist sehr lebendig beschrieben, es liest sich flüssig, ich habe den Weg auf der Karte mitverfolgt und festgestellt, daß ich vor Jahren schon einmal fast in der Gegend war. Peterborough liegt nordöstlich von Toronto und ein Stück südlich/westlich von Toronto bin ich damals gewesen. Auch wenn es heute natürlich dort ganz anders aussieht, habe ich einen gewissen Begriff von der Geographie und Landschaft dort.


    Außerdem mag ich Catherine, sie ist so optimistisch und unternehmungslustig. :smile:


    Nach dem Frühstück werde ich weiterlesen. Sie machen sich jetzt auf zu ihrem Stück Land und es ist dort im Wald sehr unwegsam...


    Viele Grüße
    Katja

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

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  • Saltanah
    Schade, daß der Amazonas so langweilig ist. Hätte ich nicht gedacht. Komm doch mit zu mir auf den St. Lorenz, da war es interessanter! :zwinker:


    Aber inzwischen bin ich ja mit einem Pferdegespann (und hier war auch zum erstenmal die Rede von Gepäck, ich hatte mich schon gefragt ob sie gar keins dabeihatten) von Peterborough aus zu dem See gezogen, an dem Catherine und ihr Mann sich niederlassen wollen. Inzwischen ist es Oktober 1832. Zunächst kommen sie bei einer befreundeten Familie unter, bis ihr Blockhaus fertig gebaut ist. Kurz vor Weihnachten ist es soweit, daß sie einziehen können, nachdem es vorher natürlich ein paar Probleme durch den einsetzenden Frost und anderes gegeben hat. Dann wird der kanadische Winter beschrieben, das Wetter, das Klima, und immer wieder die Pflanzenwelt.


    Catherine hat etwas beobachtet, was auch mir in der Gegend aufgefallen ist: wenig uralte Bäume in den Wäldern, umso mehr jüngere, und die Wälder sind voll von den Stämmen umgestürzter Bäume. Außerdem liegen große Felssteinbrocken herum.


    Interessant fand ich einen Gedanken, den Catherine hat und den auch ein Freund von ihr ausspricht: Dieses Land hat keine Geschichte. Zitat: "Hier gibt es keine historischen Verbindungen, keine Legenden über Menschen, die vor uns existierten. ... Wir haben weder Feen noch Elfen, weder Gespenster noch Kobolde, weder Satyrn noch Waldnymphen, unsere Wälder halten es für unter ihrer Würde, Götter oder Halbgötter zu beherbergen." ... "...dem Land fehlt jede Erinnerung an frühere Tage."


    Schon länger ist mir aufgefallen, daß die Indianer (die ja durchaus ihre Mythen haben) im Buch überhaupt keine Rolle spielen, nur selten kurz erwähnt werden - vermutlich sind sie um 1830 bereits ausgerottet und in die Reservate vertrieben. Für die Europäer ist dies natürlich verglichen mit der alten Kulturlandschaft Europas tatsächlich ein Land ohne Geschichte. Trotzdem für mich persönlich und heute kaum vorstellbar, daß man das Land eines anderen Volkes so ohne weiteres in Besitz nimmt.


    Noch ein lustiges Zitat über die Transportbedingungen (auf den holprigen Wegen, die nicht viel mehr als Schneisen im Wald sind):
    "Man kann eine Liste hinuntersenden, was für Lebensmittel sie mitschicken sollen, wenn eine Fuhre vorbeikommt. Wenn wir dann die für uns bestimmten Versorgungsgüter inspizieren, müssen wir feststellen, daß Reis, Zucker, Korinthen, Pfeffer und Senf alles zu einem Brei durcheinandergemischt sind. Was würdest du von einem Reisbrei halten, der mit viel Pfeffer, Senf und ein bißchen Schnupftabak gewürzt ist, mit noch irgendeiner anderen derartigen Mixtur als Soße garniert? Ich kann mir vorstellen, das Rezept würde in den Kochbüchern "Cook´s Oracle" oder "Mrs. Dalgairn´s Practice of Cookery" durchaus Eindruck machen, vielleicht unter dem originellen Namen "Busch-Pudding".
    :breitgrins: :breitgrins:


    Jetzt bin ich beim zehnten Brief, es ist März 1833 und sie kochen gerade Ahornzucker. Ich werde mir die Beschreibung genau durchlesen und sie dann mit der Ahornzucker-Kochmethode der Indianer in "Blauvogel" vergleichen.


    Viele Grüße
    Katja

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  • Ich bin auch noch da... nachdem ich mich gestern zu etwas Arbeit aufgerafft habe, dich ich schon wochenlang vor mir herschiebe, bin ich allerdings mit dem Lesen nicht so flott weitergekommen wie es mein Buch eigentlich nahelegen würde...


    Erich Maria Remarque - Die Nacht von Lissabon


    Ich befinde mich nunmehr auf Seite 153 und mein Erzähler befindet sich in seiner Erinnerung gerade mit seiner Frau in der italienischen Schweiz, wo sie ein paar wunderschöne und (relativ) sorglose Tage durchleben... dank des misstrauischen Bruders seiner Frau, der ihnen Spione schickt, sind sie allerdings selbst dort nicht sicher und wollen nun bald nach Paris weiterreisen, wo sie nicht so leicht aufzuspüren sein werden. Momentan scheint alles ruhig zu sein, Rotwein und Grappa fließen in Strömen, Baden im Gebirgssee, wunderschöne Liebesgeständnisse, doch die nächsten schrecklichen Nachrichten kündigen sich schon wieder an... :traurig:


  • ... ich lese noch ein paar Seiten im Bett und melde mich dann heute Nacht oder morgen wieder mit ein paar schläfrigen Eindrücken. :winken:


    Das habe ich getan. Montesecco bietet mit einem gewaltigen Kraftaufwand Paroli, um die Aufklärung der Geiselnahme voran zu treiben. Ich erkläre besser nicht, was sie sich haben einfallen lassen (irre :breitgrins:). Parallel haben auch die Journalisten einen Coup vor (eigentlich eine schöne Sache, wären die Umstände nicht so rabiat) und die dürfen im Gegensatz zu den Einheimischen ihre Pläne in die Tat umsetzen. Die Leute aus Montesecco arbeiten heimlich - was bleibt ihnen auch anderes übrig.


    Was mir bei Jaumann immer wieder gut gefällt, ist die Art, wie er Taten und Gedanken beschreibt. Viel passiert manchmal nicht, aber gleichzeitig tauche ich ausführlich in die Beweggründe der Handelnden ein oder bekomme detailreich erzählt, wie eine Aktion abläuft. Und das wirkt niemals langweilig!


    Alle drei Bücher der Montesecco-Serie sind aus der Bibliothek. Wären es meine, wären das genau solche Bücher, die ich wegen Sprache, Handlung etc behalten würde.

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