Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Klappentext
June Nealon war eine glückliche Frau.
Bis Shay Bourne in einem einzigen Augenblick ihrem Glück ein Ende bereitet. Für den Mord an ihrem Mann und ihrer ersten Tochter erwartet Bourne nun die Todesstrafe. Doch mit einer ungeheuerlichen Tat will er das Leben ihrer zweiten Tochter retten und alles wieder gut machen.
Meine Meinung
So sehr, wie mich die Leseprobe in ihren Bann gezogen hat, so war ich fast etwas enttäuscht über das Buch, da ich erwartet habe, dass es im gleichen Stil weiter geht. Von der Sprache her, geht es auch gleich weiter, nur nach der Leseprobe und Inhaltsangabe habe ich mehr eine Familiengeschichte als eine Gerichtsgeschichte erwartet. Ich dachte das in der Leseprobe wäre das einzige, dass im Gericht spielt.
Das Thema, das im Mittelpunkt steht ist die Todesstrafe, was doch sehr überraschend kam. Zuerst dachte ich, dass sie nur ein Mittel zum Zweck ist, um einen Gewissenskonflikt bei June auszulösen, aber so kam es nicht. Der Konflikt war letztendlich die Todesstrafe selbst.
Natürlich ist so eine Tat schrecklich, aber gleiches mit so ziemlich gleichen zu vergelten kommt doch auch eher aus dem Mittelalter und zeigt keine Weiterentwicklung.
Dieses Pro – Contra Todesstrafe habe ich interessiert verfolgt, da auch ich mir eine Meinung bilden wollte, da ich bis jetzt nicht wirklich überlegt habe, für was ich bin, da es das in Deutschland nicht mehr gibt. Aber dieses Buch hat mich zum überlegen gebracht.
Schon zu Beginn war ich froh, nicht an Michaels Stelle die Entscheidung treffen zu lassen, aber letztendlich hätte ich wegen den anderen Geschworenen wahrscheinlich genau das gleiche getan wie Michael.
Was ich doch etwas übertrieben fand, dass das der Auslöser war für Michael Priester zu werden. Ich kann schon verstehen, dass so eine Entscheidung einen ein Leben lang verfolgt, aber dass es gleich so radikale Änderungen bewirkt, fand ich fast etwas unglaubwürdig.
June und Claire kamen irgendwie zu kurz. Wie weiter oben schon erwähnt, dachte ich es läuft darauf hinaus das Leben der beiden zu beobachten und vor allem mehr von Junes Gefühlen als Mutter zu erfahren, da der Titel schließlich „Das Herz ihrer Tochter“ lautet. Im Hinblick darauf, dass Shay mehr im Vordergrund steht, gefällt mir der englische Titel doch besser.
Bei dem Titel hätte ich mir auch etwas mehr Hintergrundinformationen gewünscht. Gut, die Transplantation wurde einmal kurz auf zwei Seiten erklärt, aber dafür, dass alles darauf hinaus läuft, hätte das schon etwas mehr sein können.
Gut gefallen hat mir, dass es neben diesen ernsten Themen Religion, Todesstrafe und Herztransplantation bei einem Kind auch etwas auflockerndes gab. Maggie hat mir von Anfang an gefallen. Was sie sehr sympathisch macht ist, dass sie nicht die typischen Modelmaße hat. Umso mehr hat es mich gefreut, dass auch sie noch ihr Glück findet.
Was mich doch noch sehr erschüttert ist, ist die Entwicklung in dem Fall von Kurt und Elizabeths Tod kommt. Da wirkt alles so idyllisch in der Familie und dann das! Es gibt zwar keine Beweise, aber unterbewusst hat auch June Anzeichen dafür wahr genommen. An dem Punkt habe ich mich wirklich gefragt, wie war es. Ich hätte so gerne die Wahrheit gewusst. Aber wenn mich das schon so beschäftigt, wie ist das dann bei denen, die so etwas schon selbst erlebt haben und jetzt nie mehr eine Antwort auf ihre Frage bekommen?
Die phantastischen Elemente haben mich dann auch noch etwas gestört, da das Buch etwas beschreibt, was doch passieren könnte. Aber, dass plötzlich in einem Gefängnis Wein aus dem Wasserhahn fließt ist doch sehr unwahrscheinlich…
Die Schreibstil ist genau so, wie ich ihn aus Jodi Picoults anderen Büchern gewohnt bin. Zwar ein ernster Schreibstil, der das Buch zu einem richtigen Pageturner macht.
So wirklich Spannung kommt nur an einem Punkt auf, ansonsten fließt die Handlung so vor sich hin, aber ich wollte einfach wissen wie es weiter geht. Besonders, oftmals habe ich gar nicht gemerkt, dass ich schon wieder 50 Seiten weiter war.
Insgesamt ein lesenswertes Buch, aber nicht Jodi Picoults bestes Werk.
+
[size=1]EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah[/size]