Jodi Picoult - Das Herz ihrer Tochter

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 11.283 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von British_Soul.

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    Klappentext


    June Nealon war eine glückliche Frau.
    Bis Shay Bourne in einem einzigen Augenblick ihrem Glück ein Ende bereitet. Für den Mord an ihrem Mann und ihrer ersten Tochter erwartet Bourne nun die Todesstrafe. Doch mit einer ungeheuerlichen Tat will er das Leben ihrer zweiten Tochter retten und alles wieder gut machen.


    Meine Meinung


    So sehr, wie mich die Leseprobe in ihren Bann gezogen hat, so war ich fast etwas enttäuscht über das Buch, da ich erwartet habe, dass es im gleichen Stil weiter geht. Von der Sprache her, geht es auch gleich weiter, nur nach der Leseprobe und Inhaltsangabe habe ich mehr eine Familiengeschichte als eine Gerichtsgeschichte erwartet. Ich dachte das in der Leseprobe wäre das einzige, dass im Gericht spielt.


    Das Thema, das im Mittelpunkt steht ist die Todesstrafe, was doch sehr überraschend kam. Zuerst dachte ich, dass sie nur ein Mittel zum Zweck ist, um einen Gewissenskonflikt bei June auszulösen, aber so kam es nicht. Der Konflikt war letztendlich die Todesstrafe selbst.
    Natürlich ist so eine Tat schrecklich, aber gleiches mit so ziemlich gleichen zu vergelten kommt doch auch eher aus dem Mittelalter und zeigt keine Weiterentwicklung.
    Dieses Pro – Contra Todesstrafe habe ich interessiert verfolgt, da auch ich mir eine Meinung bilden wollte, da ich bis jetzt nicht wirklich überlegt habe, für was ich bin, da es das in Deutschland nicht mehr gibt. Aber dieses Buch hat mich zum überlegen gebracht.
    Schon zu Beginn war ich froh, nicht an Michaels Stelle die Entscheidung treffen zu lassen, aber letztendlich hätte ich wegen den anderen Geschworenen wahrscheinlich genau das gleiche getan wie Michael.


    Was ich doch etwas übertrieben fand, dass das der Auslöser war für Michael Priester zu werden. Ich kann schon verstehen, dass so eine Entscheidung einen ein Leben lang verfolgt, aber dass es gleich so radikale Änderungen bewirkt, fand ich fast etwas unglaubwürdig.


    June und Claire kamen irgendwie zu kurz. Wie weiter oben schon erwähnt, dachte ich es läuft darauf hinaus das Leben der beiden zu beobachten und vor allem mehr von Junes Gefühlen als Mutter zu erfahren, da der Titel schließlich „Das Herz ihrer Tochter“ lautet. Im Hinblick darauf, dass Shay mehr im Vordergrund steht, gefällt mir der englische Titel doch besser.
    Bei dem Titel hätte ich mir auch etwas mehr Hintergrundinformationen gewünscht. Gut, die Transplantation wurde einmal kurz auf zwei Seiten erklärt, aber dafür, dass alles darauf hinaus läuft, hätte das schon etwas mehr sein können.


    Gut gefallen hat mir, dass es neben diesen ernsten Themen Religion, Todesstrafe und Herztransplantation bei einem Kind auch etwas auflockerndes gab. Maggie hat mir von Anfang an gefallen. Was sie sehr sympathisch macht ist, dass sie nicht die typischen Modelmaße hat. Umso mehr hat es mich gefreut, dass auch sie noch ihr Glück findet.


    Was mich doch noch sehr erschüttert ist, ist die Entwicklung in dem Fall von Kurt und Elizabeths Tod kommt. Da wirkt alles so idyllisch in der Familie und dann das! Es gibt zwar keine Beweise, aber unterbewusst hat auch June Anzeichen dafür wahr genommen. An dem Punkt habe ich mich wirklich gefragt, wie war es. Ich hätte so gerne die Wahrheit gewusst. Aber wenn mich das schon so beschäftigt, wie ist das dann bei denen, die so etwas schon selbst erlebt haben und jetzt nie mehr eine Antwort auf ihre Frage bekommen?


    Die phantastischen Elemente haben mich dann auch noch etwas gestört, da das Buch etwas beschreibt, was doch passieren könnte. Aber, dass plötzlich in einem Gefängnis Wein aus dem Wasserhahn fließt ist doch sehr unwahrscheinlich…


    Die Schreibstil ist genau so, wie ich ihn aus Jodi Picoults anderen Büchern gewohnt bin. Zwar ein ernster Schreibstil, der das Buch zu einem richtigen Pageturner macht.
    So wirklich Spannung kommt nur an einem Punkt auf, ansonsten fließt die Handlung so vor sich hin, aber ich wollte einfach wissen wie es weiter geht. Besonders, oftmals habe ich gar nicht gemerkt, dass ich schon wieder 50 Seiten weiter war.


    Insgesamt ein lesenswertes Buch, aber nicht Jodi Picoults bestes Werk.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    [size=1]EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah[/size]

    Liebe Grüße

    Chibi

    Bevor i mi aufreg´, is ma wurscht. - Rainer Maria Schießler

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Ich konnte dieses Buch beim besten Willen nicht zu Ende lesen und habe nach 100 Seiten entnervt aufgegeben.


    Eine Frau, die ihren ersten Mann verloren hat, sich dann neu verliebt, den zweiten Mann und die erste Tochter durch einen Mord verliert und dann noch eine zweite Tochter mit Herzfehler hat, könnte ich als Figur gerade noch akzeptieren. Mir scheinen das zwar zu viele Schicksalsschläge auf einmal zu sein, doch solche Zufälle kann es ja gerade noch geben.


    Dass dann auch noch der Mörder ihres zweiten Mannes und ihrer Tochter im Gefängnis übersinnliche Fähigkeiten entwickelt, ein totes Rotkehlchen wieder zum Leben erweckt (erinnert auch stark an "The Green Mile") und durch die wunderbare Kaugummi-Vermehrung auch noch alle weiteren Gefängnis-Insassen von ihren Leiden heilt, war mir dann schon zu viel des Guten.


    Dass einer der Gefängnis-Insassen schwul ist und dann auch noch AIDS hat, fand ich schon fast diskriminierend und wirklich zu viel des Klischees. Aber keine Sorge, der Mann wird ja durch einen Kaugummi von der Krankheit geheilt!


    Dann tauchten in den wenigen Seiten noch ein Priester auf, der total cool ist, aber trotzdem total gläubig. Und eine dicke Anwältin (und sie wiegt knapp 70kg!!! :rollen: ), die zwar keinen Mann hat, dafür aber ein fürsorgliches Kaninchen, das sich auf die Anzeige der Waage setzt, wenn sie sich wiegen möchte um ihr den Schock zu ersparen. Natürlich hat sie eine total schlanke Mutter, die sie immer wegen ihres Gewichts kritisiert.


    Eigentlich hatte ich erwartet, dass ein paar interessante Themen behandelt werden würden. Die Problematik der Todesstrafe wurde in dem Teil, den ich gelesen habe aber nur sehr oberflächlich behandelt und auch die Thematik der Organspende wurde nur gestreift. Stattdessen gibt es viel unnötige Gefühlsduselei, es wird kräftig auf die Tränendrüse gedrückt und total unglaubwürdige und an den Haaren herbeigezogene Episoden folgen aufeinander.


    Ich hatte das Gefühl, die Autorin möchte den Leser gern zur Religion bekehren oder eine andere Art der Gläubigkeit predigen, nicht umsonst macht sie den zum Tode verurteilten Mörder zu einer Art Messias.


    Mir war das ganze Buch jedenfalls zu unglaubhaft und ich hatte kein Interesse daran, wie es weitergeht und möchte meine wertvolle Lesezeit nicht damit verschwenden.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Obwohl ich mich anfangs gegen den Buch entschieden hatte, habe ich in den letzten Tagen immer wieder mit dem Gedanken gespielt, Jodi Picoult doch noch mal eine Chance zu geben und es mit «Das Herz ihrer Tochter » zu versuchen. Der Plot klingt einfach extrem verlockend.
    Eure Rezis haben mich jetzt allerdings endgültig dazu gebracht, mich von der Autorin abzuwenden, da sie scheinbar immer wieder denselben Fehler macht und eine eigentlich spannende Geschichte mit viel zu vielen weiteren Konflikten vollstopft. Schade, denn ihre Themenwahl finde ich immer wahnsinnig interessant. Sowohl von «Beim Leben meiner Schwester» als auch «Die Macht des Zweifels» war ich aber am Ende - aus denselben Gründen - enttäuscht und bin mir jetzt einfach ziemlich sicher, dass es mir auch mit ihren anderen Büchern ebenso gehen würde.
    Danke also für die Entscheidungshilfe! :winken:

  • @ Sternenstauner
    Kennst du 19 Minuten von Picoult? Hier kannst du mehr darüber lesen. Das fand ich wirklich spannend, und die Bewertungen sprechen für sich.


    Mir gefallen die älteren Bücher besser als Picoults neuere Romane. Letztere sind zwar stilistisch gut geschrieben, aber viel zu voll gepackt mit Ereignissen, worunter dann die Ausführlichkeit zu leiden hat.


    Liebe Grüße
    Doris

  • Die wunderbare Kaugummivermehrung klingt ja schon eher unfreiwillig komisch als glaubwürdig dramatisch :entsetzt:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • @ Doris
    Ich kenne das Buch, habe auch oft schon kurz davor gestanden, es zu bestellen, aber letztlich dann doch davon abgesehen. Wenn ich die Kritiken so lese, kommt es mir doch wieder recht überladen vor.
    So als ob Picoult sich ein schwieriges (und daher verlockendes) Thema aussucht, um dann durch unzählige andere Nebengeschichten davon abzulenken, weil es einfach zu manchen Fragen, die sie aufwirft, keine richtige Antwort gibt. In «Beim Leben meiner Schwester» hat sie sich mE davor gedrückt, eine Antwort zu geben, und in «Die Macht des Zweifels» eine sehr fragwürdige gegeben.
    Wenn ich denn aber doch noch mal eines ihrer Bücher lesen werde, dann wird es sicher '19 Minuten' sein.



    Die wunderbare Kaugummivermehrung klingt ja schon eher unfreiwillig komisch als glaubwürdig dramatisch :entsetzt:


    Das spricht für mich nämlich u.a. auch ganz schön gegen 'Das Herz ihrer Tochter'.


  • So als ob Picoult sich ein schwieriges (und daher verlockendes) Thema aussucht, um dann durch unzählige andere Nebengeschichten davon abzulenken, weil es einfach zu manchen Fragen, die sie aufwirft, keine richtige Antwort gibt.


    Den Eindruck habe ich auch. Beim "Leben meiner Schwester" hat es mich nicht sooo gestört, obwohl ich mir auch einen anderen Schluss gewünscht hätte, von den anderen Picoult-Büchern, die ich gelesen habe, war ich hingegen sehr enttäuscht. Zuviele Nebenschauplätze und oft auch unglaubwürdiges Verhalten.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo Ihr Lieben,


    jetzt muss ich mir hier tatsächlich outen :redface: und gestehen, dass mir das Buch richtig gut gefallen hat. :smile: Aber alles der Reihe nach:


    Für mich war das hier das erste Buch von Jodi Picoult und ich bin sehr misstrauisch an das Buch herangegangen, da ich hier auch schon öfters die Rezi's zu anderen Büchern von ihr gelesen habe und mich von Anfang an darauf eingestellt habe, dass das Buch wohl eher eine herbe Enttäuschung wird. Dem war dann aber nicht so.


    June verliert bei einem Autounfall ihren Mann. In dem Polizisten Kurt findet sie eine neue große Liebe und auch ihre Tochter Elizabeth scheint wieder glücklich zu sein. Alles läuft prima, bis Shay Bourne auftaucht. Ein Mann, den man am liebsten gar nicht ins Haus lassen würde, aber er wird der Handwerker der Familie und kurze Zeit danach werden Kurt und Elizabeth tod aufgefunden. Erschossen durch Shay, der anscheinend gerade dabei war, die Kleine zu vergewaltigen. Das Urteil der Jury ist relativ schnell gefällt und Shay wird zum Tode verurteilt.


    11 Jahre später, wartet June's 2. Tochter, die kurz nach dem Mord auf die Welt kam verzweifelt auf ein neues Herz und Shay will ihr sein Herz spenden.


    Das ganze Buch wird aus der Sicht der verschiedenen Personen erzählt, der einzige, der nie zu Wort kommt ist Shay. Von Anfang an, schien mir der Fall zu klar: Ein heruntergekommener Vorbestrafter nutzt die Gutmütigkeit der Familie aus, vergeht sich an der Tochter und tötet den Vater, da der ihn überrascht hat. Sollte das wirklich schon alles sein? Bald wurde mir klar, dass Shay einfach zu gut in das Täter-Schema passt und aufgrund einiger seiner Aussagen, hatte ich bald einen Verdacht, der sich schließlich auch bestätigt.


    Zu Wort kommen einmal June, die in ein tiefes Loch gefallen ist und nur wegen ihrer 2. Tochter überhaupt noch lebt, nur wird die Wahrscheinlichkeit immer geringer, dass ihre Tochter noch ein weiteres Jahr überlebt. Zum anderen ist da Michael, der in der Jury saß, die Shay verurteilt hat und nicht damit fertig geworden ist. Er wird der Seelsorger von Shay, nur wer hier wem Trost spendet, bleibt die Frage. Dann gibt es da die Anwältin Maggie. Eine komplexierte Frau, die zu viel wiegt, ein Problem mit ihrer fitness-besessenen Mutter hat, aber für Gerechtigkeit und Menschenrechte kämpft. Und dann haben wir noch den Sträfling Lucius: V. a. durch seine Augen erleben wir Shay's Zeit in der Zelle und erfahren von "Wundern", die Shay angeblich vollbringen soll.
    Die einzelnen Charaktere haben alle ihre eigenen Schwächen und Probleme, mit denen sie umgehen müssen, dies fand ich sehr gut dargestellt und irgendwie konnte man sich sogar in den Mörder Lucius hinein denken. Ganz klar gibt es kein schwar und weiß in diesem Buch und genau diese Grautöne finden sich auch in den Charakterbeschreibungen der Figuren wieder.


    Bis knapp zur Hälfte des Buches dachte ich auch, dass es mir mit diesen "Wundern" ein bisschen zu viel des Guten wird und ich nicht so ganz verstehen sollte, wo das ganze hinführen soll. Jedoch werden diese "Wunder" gegen Ende ziemlich logisch und überhaupt gar nicht übersinnlich erklärt und das ganze Buch erhält eine ganze andere Wendung.


    Jodi Picoult hat in diesem Buch gleich mehrer Themen aufgegriffen: Zum einen klar das Thema Religion, aber auch nicht nur einseitig beleuchtet, sondern ruhig mit Zweifeln gesät und einige Fragen aufgeworfen. Zum anderen das Thema Todesstrafe und natürlich die Frage, ob man Mord mit Mord vergelten kann bzw. soll und ob man sich immer sicher sein kann, dass wirklich der Richtige für eine Tat hingerichtet wird.


    So klar, wie sich das Buch am Anfang präsentiert, ist es nicht und es gibt trotzdem kein richtiges Happy End bzw. nicht die Gerechtigkeit, die man sich als Leser vielleicht im Laufe des Buches wünschen würde.


    Sehr beeindruckt hat mich auch das Nachwort der Autorin, in dem sie detailliert ihre Recherchen beschreibt und für die religiösen Ausflüge mit einigen Quellen aufwartet.


    Mich hat das Buch sehr nachdenklich zurück gelassen und ich werde mich jetzt dann vielleicht doch auch noch an die anderen Bücher der Autorin wagen!


    5ratten


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ich kann mich auch eher Tammys Meinung anschließen.


    Doch muss ich sagen, die Leseprobe hat mir eigentlich etwas anderes versprochen. Ich hatte auch eher damit gerechnet, dass June & Claire mehr im Vordergrund sein würde. Denn auch der Klappentext spricht von "Tiefen einer Mutter-Tochter-Beziehung", die aber letztendlich nur Nebenstrang der Handlung war. Und eher ein Aufhänger für die Auseinandersetzung mit Tod, Todesstrafe, Mord und auch Religion.


    Am Anfang (aber eigentlich auch das ganze Buch über!) hat mich das alles schon ein wenig an "The Green Mile" erinnert und ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Autorin dadurch inspiriert wurde. Allerdings empfinde ich das als nicht schlimm.
    Denn die übernatürlichen Fähigkeiten des Häftslings Shay Bourne, sprich die Heilung des Vogel (=Heilung der Maus in "The Green Mile") oder die Heilung seines Mithäftlings (=Heilung der Frau von dem Freund des Protagonisten in "The Green Mile") und auch noch eine ähnliche Tat weisen schon einige Parallelen auf.
    Aber ich finde ansonsten gar nicht, dass man Picoult mit King vergleichen könnte.


    Das einigen das Buch zu überladen vorkam, kann ich verstehen, aber mich hat von Anfang an die Debatte über die Todesstrafe gefesselt und später als dann noch die kritische Auseinandersetzung mit Religion zu kam, konnte ich gar nicht mehr von dem Buch lassen. Mich hat das alles ziemlich nachdenklich gestimmt. Und ich glaub, ich war zumindest gestern auch nicht allzu gut drauf, weil ich das alles erstmal verarbeiten musste. Aber gerade das mag ich an Büchern, wenn sie einen zum weiterdenken anregen. Wenn das Buch einen über die Lesezeit hinaus immer noch beschäftigt. Wenn ein Buch "in Vergessenheit" gerät, sobald man die Buchdeckel geschlossen hat, ist es für mich nie so gut, wie wenn ein Buch einen danach auch noch beschäftigt.


    Und wie schon gesagt wurde, letztendlich brauchte das Buch diese Überladenheit, denn irgendwie war alles wichtig daran.


    Also, mir gefiel das Buch auf jeden Fall sehr gut und deswegen verdiente


    4ratten

  • So, ich hab das Buch nun auch gelesen ... meine Rezi:


    Ich habe schon mehrere Bücher von Jodi Picoult gelesen und war eigentlich immer gefesselt und begeistert von den spannenden Themen und ihren Erzählstil. Das Herz ihrer Tochter konnte mich leider weniger begeistern ...


    Wenn man sich das Cover ansieht und den Titel durchliest, erwartet man sich wahrscheinlich einen kitschigen Liebesroman von Mutter und Tochter (so hätte ich jedenfalls gedacht), das ist allerdings nicht der Fall. Die ersten Kapitel sind sehr spannend und richtige Pageturner und lassen auf einen Thriller schließen:


    June Nealon hat ihren ersten Mann bei einem Unfall verloren und verliebt sich daraufhin in den Polizisten, der ihr die Nachricht überbringt. Die zwei heiraten und bekommen eine Tochter - dann passiert June zum zweiten Mal im Leben etwas schreckliches, ihr Mann und ihre Tochter werden grausam ermordet während June mit der zweiten Tochter (Claire) schwanger ist. Der Mörder ist Shay Bourne, ein junger Mann mit einer schwierigen Kindheit, er ist ein Handwerker den June selbst in ihr Haus gelassen hat um zu helfen. In den ersten Kapiteln erfährt man dann viel über den Prozess des Shay, brisant ist vor allem, das er die Todesstrafe erhält. Bis zu diesem Zeitpunkt fand ich das Buch hochspannend und einen wirklichen Pageturner. Ich erwartete mir daraufhin natürlich einen Roman, der die Todesfrage in Frage stellt und an und für sich ein hochspannendes Thema aufwirft.


    Der weitere Verlauf der Geschichte wird dann aus der Sicht von mehreren Personen erzählt: June, der Mutter, Michael, dem Priester (der auf der einen Seite beim Prozess gegen Shay damals für seinen Tod gestimmt hat, dann aber plötzlich sein Seelsorger während des Gefängnisaufenthaltes wird und seine Entscheidung bereut), Maggie - Shays Anwältin (eine Frau mit schlimmen Komplexen, die mit ihrem Kaninchen zusammen lebt), Lucius - der Zellennachbar von Shay im Todestrakt, und zum Schluß kommt dann auch Claire, die zweite Tochter von June zu Wort.


    Shay wird also zum Tode verurteilt und kommt ins Gefängnis. Claire geht es indes immer schlechter, ihr Herz wird immer schwächer und June leidet mit ihr. Shay möchte für seine Sünden büßen oder besser gesagt, das was geschehen ist wieder gut machen und sein Herz (da er sowieso stirbt), Claire spenden.


    Was nach dem spannenden Auftakt folgt, sind dann langwierige Religionsdiskussionen über die gnostischen Schriften, Evangelien und Shays Wunder, die er plötzlich in der Zelle verbringen kann (wer den Film "The Green Mile" gesehen hat, wird im Laufe des Buches stark daran erinnert ...). Im Mittelteil über ca. 200 Seiten, passiert dann nicht wirklich etwas Aufregendes, außer Religionsdiskussionen und es wird dann die Frage aufgeworfen, ob Shay der Messias ist, der zum zweiten Mal im Laufe der Geschichte von der Menschheit nicht erkannt wird? Erst gegen Ende des Buches gibt es dann nochmal eine überraschende Wende in der Geschichte, mit der ich zu dem Zeitpunkt nicht gerechnet hätte.


    Meine persönliche Meinung ist: Das Buch hat meinen Geschmack nicht getroffen, da ich mir einen spannenden Thriller zum Thema "Todesstrafe" erwartet habe, und nicht eine unspektakuläre Religionsdiskussion über hunderte von Seiten. Der Schreibstil ist zwar sehr flüssig geschrieben und das Buch ist leicht zu lesen, auch der Erzählstil durch die unterschiedlichen Personen ist sehr gelungen, trotzdem konnte mich die Thematik nicht fesseln und ich habe für das Lesen des Buches (für meine Verhältnisse) ausgesprochen lang gebraucht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das Buch andere Leute, die sich für Religion interessieren, stark begeistert hat.


    Ich gebe daher nur:
    2ratten
    und empfehle das Buch nur Lesern, die sich für Religion und Glaubensfragen interessieren.

    &quot;Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.&quot; (Hermann Hesse)

  • Ich interessiere mich für Religion und Glaubensfragen, aber da es absolut nicht das ist, was ich mir von diesem Buch erwartet hatte, gefällt es mir in diesem Fall auch gar nicht. Ich werde das Buch heute fertig lesen und dann eine Rezi schreiben... im Moment wird die auch eher negativ ausfallen...

    :kaffee:

  • Jetzt melde ich mich auch zu Wort. :zwinker:


    Meine Meinung:


    Was ich gleich schon am Anfang sagen kann ist: Wer eine herzzereißende Mutter-Tochter-Beziehungsgeschichte erwartet wird definitv enttäuscht. Was laut des Klappentextes die Haupthandlung des Romans zu sein scheint ist in Wirklichkeit ein Nebenstrang der Geschichte, die sich eigentlich zum größten Teil um Shay Bourne und drei Charaktere, Maggie, Michael und Lucius, die in der Inhaltsangabe gar nicht erwähnt werden, dreht.
    Wenn man sich damit abgefunden hat, liest sich das Buch eigentlich doch ganz gut, denn die Geschichte ist durchaus mitreißend und spannend und auch sehr gut geschrieben.


    Auch über so manche Ereignisse, die übersinnlich zu sein scheinen, lässt sich hinweglesen. Doch wenn dann in der Mitte angefangen wird, über Religion und die gnostischen Evangelien zu diskutieren, fragt man sich doch, ob man nicht im falschen Film bzw. Buch gelandet ist. Und dieser Mittelteil zieht sich wirklich unendlich lange hin, was auch durch mehrmalige Wiederholungen der Erkenntnisse und Theorien nicht besser wird. Danke, aber ich hab es schon beim ersten Mal verstanden.


    Gegen Ende nimmt die Geschichte wieder etwas Schwung auf und es liest sich wieder leichter. Ein paar erstaunliche Wendungen am Schluss runden das Ganze doch noch ganz gut ab.


    Die Figuren sind mir aber leider recht blass geblieben. Da hat Jodi Picoult mit Vorurteilen gespielt ohne Ende. Die Anwältin, die "dick" ist und deswegen kein Glück in der Liebe, dafür aber ein Häschen namens Oliver hat, der Priester, der eher aussieht wie ein Motorrad fahrender Student, und die Mutter, die nur aus Hass gegen den Mörder besteht und die sonst überhaupt keine Persönlichkeit hat. Allein die beiden Häftlinge Shay und Lucius sind mir ein bisschen näher gekommen. Vor allem Lucius, obwohl auch er als Aidskranker Schwuler ja so einige Vorurteile bestätigt.


    Mir kam es die meiste Zeit so vor, als hätte die Autorin einfach zu viele Ideen gehabt, und wollte sich partout nicht von ihnen trennen, obwohl der Geschichte eine Diät vermutlich gut getan hätte...


    Insgesamt war es ein eher langweiliges und durchschnittliches Leseerlebnis. Dabei hatte ich mir nach der Leseprobe von meinem ersten Picoult-Roman doch etwas mehr erhofft. Am Schlimmsten fand ich glaube ich den ständigen Perspektivenwechsel und die Seitenlangen Diskussionen über Religion, obwohl mich da das Thema an sich interessiert, aber es hatte meiner Meinung nach in diesem Buch einfach nichts zu suchen.


    Grundsätzlich mag ich es, wenn Bücher mich überraschen, aber wenn die Geschichte so völlig anders ist, als es im Klappentext angedeutet wird, komme ich mir auch ein bisschen veralbert vor.


    Bewertung:
    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    :kaffee:

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    Inhalt kann im ersten Post nachgelesen werden!


    Erster Satz
    Am Anfang glaubte ich noch, jeder von uns bekomme eine zweite Chance.


    Meine Meinung
    Ich schließe mich hiermit den positiven Meinungen an. Ich fand das Buch echt gut und werde auf jeden Fall noch weitere Werke von Jodi Picoult lesen. Allerdings wusste ich zuvor bereits, was mich erwartet und ich habe ein Faible für Verknüpfungen von Realität und Mystik/Fantasy. Zumindest, wenn es gut umgesetzt wird.


    Realistische Seite
    Ich finde, Jodi Picoult gelingt es sehr gut, schwierige Themen, wie z.B. Todesstrafe, aufzugreifen und würdevoll zu verarbeiten. Es treten einige Konflikte zwischen den Personen auf, über die man als Leser auch nach dem lesen noch nachdenken muss und die nicht 100% geklärt werden bzw. nicht geklärt werden können. Letztendlich muss der Leser selbst entscheiden, ob er genauso gehandelt hätte wie June oder Michael.
    Toll fand ich die Erzählweise. Vier Personen (June, Michael, Maggie und Lucius) erzählen die Geschichte von Shay Bourne. Den Klappentext finde ich da etwas verwirrend, er deutet eher auf eine Handlung hin, die sich um June und ihr Kind Claire dreht. Klar spielen diese eine wichtige Rolle in der Handlung, aber meines Erachtens steht eher Shay im Mittelpunkt. Dieser kommt übrigens nie zu Wort, man weiß nicht, was er denkt bzw. was er ist, sondern nur, was er nach außen zeigt.
    Die Charaktere finde ich allesamt schlüssig dargestellt. Der zweifelnde Priester Michael, die übergewichtige Anwältin Maggie, der aidskranke Lucius und die trauernde June. Alle haben mit Problemen zu kämpfen, die ich selbst bisher noch nicht erlebt habe (zumindest nicht in diesen Ausmaßen). Trotzdem konnte ich mit ihnen fühlen und Verständnis aufbringen für ihre Beweggründe. Ein für mich entscheidendes Kriterium bei einem Buch.
    Was ich ein bisschen schade fand, was, dass


    Mystische Seite
    Ich will hier nicht zu viel verraten.
    Ein bisschen hat mich die Story ja an "The Green Mile" erinnert, vor allem die Geschichte mit dem Vogel. Da ich diesen Film aber über alles liebe und er mich sehr berührt, macht das gar nichts.
    Letztendlich muss jeder Leser selbst entscheiden, ob er an die Wunder glaubt oder ob er alles nur für einen Trick hält. Das die Autorin dem Leser diese Freiheit lässt, finde ich sehr spannend und ich werde wohl noch öfter darüber nachdenken.
    Die religiösen Diskussionen fand ich teilweise zu langatmig, allerdings liegt das wahrscheinlich auch daran, dass ich mit dem Christentum nicht allzu viel anfangen kann. Interessant fand ich dann allerdings das Aufgreifen von den gnostischen Evangelien und die Zweifel des Priesters bzw. dessen Überlegungen.

    Ich fand das Buch auf jeden Fall gut und es lässt mich um einiges nachdenklicher zurück als ich vorher war.


    4ratten

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

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    Ich bin ein wenig enttäuscht von dem Buch.
    Nachdem ich mich wochenlang auf das Erscheinen gefreut habe, wurden meine Erwartungen an das Buch leider nicht erfüllt.
    Schon wie viele andere auch, haben mich die ganzen Wunder absolut gestört. Ich habe nichts dagegen, wenn in einem Buch über Religionen philosophiert wird, aber bei einem solchen Thema wie Herztransplantation, Mord und Vergewaltigung, sollte das Buch doch bitte einigermaßen realistisch sein. Durch die Einschübe dieser Vorkommnisse konnte ich mich nicht ganz so in das Buch hinein fühlen, wie ich es mir gerne gewünscht hätte und wie ich es von „Beim Leben meiner Schwester“ von Jodi Picoult in Erinnerung hatte.
    Auch fand ich den Titel Irreführend. Denn es ging im Buch schließlich weniger darum, ob June nun das Herz annimmt oder nicht (jedenfalls nur indirekt), sondern mehr um Shay und dessen Auseinandersetzen mit dem ganzen Thema. Ein Titel wie „Das Herz eines Mörders“ oder „Wunder gibt es immer wieder“ hätte es wohl eher getroffen.
    Im Nachhinein ärgere ich mich ein bisschen, dass ich das Hardcover gekauft habe. Das ist bei mir eine absolute Seltenheit und dieser Ehre hätte ich dann doch lieber einem anderen Buch (wie z.B. "Beim Leben meiner Schwester") gegeben.
    Allem in allem bekommt das Buch trotzdem 3 Ratten von mir. Schließlich habe ich Protagonisten (vor allem Maggie) ziemlich ins Herz geschlossen und die Geschichte war im Grunde ja gut durchdacht und sehr schön geschrieben.


    3ratten

  • [size=2]So, dann sage ich auch mal was zu "Das Herz ihrer Tochter"


    Zuerst einmal muss ich sagen, dass es nicht das erste Mal war, dass ich etwas von Jodi Picoult lese. :smile:
    Obwohl ich ihre anderen Geschichte eigentlich immer sehr gut fand, hat mir dieses nicht 100% gefallen.


    Nachdem ich den Titel und den Klappentext gelesen hatte, hatte ich mich auf eine schön beschriebene Mutter-Tochter Beziehung mit vielen Hintergrundinformationen gefreut. Doch nach einigen Seiten merkt man, dass es eigentlich nicht um June Nealon und ihre Tochter geht , sondern mehr um Shay Bourne der wegen doppelten Mordes die Todesstrafe bekommt. Auch wenn es Jodi Picoult sehr gut gelingt die Themen Todesstrafe und Religion aufzugreifen und durch die verschiedenen Gerichtverhandlungen zu beschreiben, hätte ich mich gefreut mehr über die Beziehung zwischen June und ihrer Tochter Claire zu erfahren.


    Ihr Schreibstil gefällt mir nach wie vor sehr gut, auch wenn viel drum rum geredet wird!! Viele kleine Ereignisse, die meiner Meinung nach nicht die wichtigsten waren, werden bis ins kleinste Detail beschrieben und erklärt.


    Nun, zu den Protagonisten: Wie bei Jodi Picoults anderen Büchern haben mir die Beschreibungen und Erzählungen über die Protagonisten sehr gut gefallen. Man kann die vielen Konflikte und Probleme der Charaktere gut verstehen und sich gut in diese hineinversetzen.


    Insgesamt also eine schöne und gut erzählte Geschichte, die einen nachdenken[size=2][/size] lässt. Deshalb von mir:
    4ratten[/size]

  • Auch ich habe das Buch heute beendet und muss mich auch auf die Seiter der Befürworter stellen. Ich hatte es mir zwar, nachdem ich den Leseindruck gelesen hatte, etwas anders vorgestellt doch es hat mir trotzdem sehr gut gefallen.


    Mir gefällt am Besten bei Jodi Picoults Büchern, dass die Meinung der einzelnen Personen immer abwechselend beschrieben werden. Auch ihr Schreibstil sagt mir sehr zu.


    Mir persönlich hat es auch sehr gut gefallen, dass man sich in diesen Buch sehr mit religiösen Fragen auseinander gesetzt hat. Es hat auch sehr gut zur Handlung gepasst. Doch die Wunder, die Shay bewirkt hat wären meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig gewesen.


    Ich vergebe:


    4ratten

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.

  • Ich jetzt seit die ersten 100 Seiten gelesen und bin absoluten zwiegespalten.


    Bis jetzt war ich immer so überzeugt von Jodi Picoults Romanen und hab sie immer verschlungen (ich konnte sie gar nicht mehr aus der Hand legen)


    Hier muss ich immer nach wenigen Seiten eine Pause machen und über das Gelesene nachdenken:


  • elsabina: Das gleiche Problem hatte ich auch! Ich bin gespannt, was du vom Gesamtwerk sagst, danach kann man sich ja mal intensiver drüber unterhalten (ich will ja nicht irgendwas vorweg nehmen).

  • Hallo elsabina,


    ich kann dir auch nur sagen: Lies das Buch weiter und lass dich von diesen "Wundern" nicht abschrecken. Einfach während der Lektüre akzeptieren... Ich kann dir nur so viel sagen, ohne zu viel zu verraten, das Buch hat nichts Übersinnliches an sich... :zwinker:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Handlung:


    Das Leben von June Nealson ändert sich von einem Tag auf den anderen – an dem Tag, an dem der Handwerker Shay Bourne ihre Tochter und ihren Mann ermordet.
    In einem Gerichtsprozess wird Shay von den Geschworenen für schuldig befunden und über ihn wird die Todesstrafe verhängt.
    Er wartet elf Jahre lang auf die Vollstreckung des Urteils, bis er erfährt, dass Junes andere Tochter Claire einen Herzfehler hat und ohne Spenderherz bald sterben wird. Shay beschließt sein Herz zu spenden.


    Meine Meinung:


    Mit „Das Herz ihrer Tochter“ hat Jodi Picoult es geschafft, mir beim Lesen die Tränen in die Augen zu treiben. Die zentralen Themen Religion, Todesstrafe, Schuld, Leben und Sterben laden hier immer wieder zum Nachdenken und Mitfühlen ein.
    Sehr gut gefallen hat mir, dass man nicht nur Junes Erfahrungen und Gefühle teilen kann. Neben ihr kommen noch Maggie, Shays Anwältin und Michael, Shays Seelsorger, zu Wort. Sie erzählen von Shay, dem Mörder, der zurückgezogen und schüchtern wirkt und ihrem Kampf für und mit einem Menschen, der einem sofort sympathisch ist, obwohl er zwei Menschenleben ausgelöscht hat.
    Während dem Lesen habe ich mich ständig gefragt, ob Shay wirklich sterben wird und ob er sein Herz Claire spenden kann? Bis zum Ende war unklar, ob June das Herz überhaupt für ihre Tochter will und ob Shay bis zum bitteren Ende hinter seiner Entscheidung steht.
    Auch das Thema Todesstrafe hat mich lange nicht losgelassen. Ich habe mich gefragt, ob ich für oder gegen die Todesstrafe bin und ob meine Entscheidung anders ausfallen würde, wenn ich ein Kind hätte.
    Jodi Picoults Romane regen immer zum Denken an, und lassen einen auch dann nicht los, wenn man das Buch schon längst beendet hat (ähnlich wie bei „Beim Leben meiner Schwester“ und „19 Minuten“ – auch diese Bücher gehen mir oft nicht aus dem Kopf).
    Mit einer umfangreichen spannenden Handlung (bis zum Ende war ich mir unsicher, wie das Buch ausgehen wird) und Hauptfiguren, die so lebendig wirken, als würden sie neben einem stehen ist dieser Roman (auch Dank der einfachen Schreibweise; abgesehen von den Kapiteln, in denen über Religion gesprochen wird) es einfach wert, gelesen zu werden. Das kleine Manko, dass ich mir auch jetzt noch über einige Ereignisse der Geschichte im Unklaren bin (Shays Wundertaten haben mich in ein großes Loch der Verwirrung gestürzt und nicht mehr daraus zurückgeholt), ändert nichts daran, dass dieses Buch definitiv ein Highlight meines Lesejahres 2010 ist.