Arthur Conan Doyle - Sherlock Holmes: Studie in Scharlachrot

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 9.064 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sandhofer.

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    Dr. Watson berichtet in „Studie in Scharlachrot“ von seinem ersten „gemeinsamen“ Fall mit den genialen Ermittler Sherlock Holmes. Nachdem beide aus Kostengründen eine gemeinsame Wohnung in der Baker Street bezogen haben, lässt Holmes seinen Freund an den Ermittlungen in einem Mordfall teilhaben. Ein Mann wurde tot in einem leer stehenden Haus aufgefunden und die Ermittler von Scotland Yard stehen vor einem Rätsel. Gut, dass Holmes ein solches Genie auf dem Gebiet der Kriminalistik ist, dass ihn der Fall vor keine größeren Probleme stellt.


    In diesem ersten Bericht von Watson wird das Kennenlernen der späteren Freunde erklärt, es wird der Grund für ihre gemeinsame Wohnung erläutert und Holmes wird von Grund auf charakterisiert. Das ist auch für Leser, die bereits mit anderen Fällen des Duos vertraut sind, sehr interessant und aufschlussreich, erklärt es doch viele der später immer wieder dargestellten Fähigkeiten und Eigenarten des Detektivs. Außerdem erklärt diese Art Einführung ein Stück weit Holmes’ Arroganz, die er in fast jedem seiner Fälle mehr oder weniger stark an den Tag legt. Das macht es zwar im Ergebnis kaum besser, sorgt aber immerhin für einen Aha-Effekt.


    Der Fall, der Scotland Yard Kopfschmerzen bereitet, ist wie erwartet raffiniert. Auch wenn Holmes’ Schlussfolgerungen immer etwas weit her geholt erscheinen, sind seine Erklärungen doch schlüssig – so auch in diesem Fall. Etwas unangenehm ist leider nur bereits erwähnte Arroganz, die selbst Watson zeitweise auf die Nerven zu gehen scheint. Immer wieder betont Holmes seine unglaublichen Fähigkeiten und beschwert sich im gleichen Atemzug darüber, dass all das Lob für die Aufklärung eh nur die Polizisten einstecken werden. Dabei wäre er doch das Genie, das in allen relevanten Fachgebieten unschlagbar wäre. Er hat ja irgendwo recht, aber muss er das auch so raushängen lassen?


    Abgesehen von Holmes’ Charakter hat mich der Aufbau des Buches gestört. Es ist in zwei Teile gegliedert, die wiederum aus je sieben Kapiteln bestehen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, wäre da nicht der Aufbau. Der Mörder, und damit verrate ich nicht zu viel, steht bereits nach dem ersten Teil des Buches, also etwa nach der Hälfte, fest. Danach geht es dann nur noch um das Warum. Das ist zwar durchaus interessant, unglücklicherweise leidet der Lesefluss aber extrem darunter, dass die Erklärung nicht ebenfalls von Watson erzählt wird. Statt dessen gibt es einen Rückblick auf das Leben des Täter, welches in der dritten Person erzählt wird. Da es dann auch noch einige Zeit dauert, bis sich dem Leser der Sinn dieses Rückblicks erschließt, leidet die Motivation zum Weiterlesen schon ein wenig. Das ist sehr schade, denn bis zu diesem Zeitpunkt wird die Handlung gewohnt temporeich, geradlinig und spannend vermittelt.


    Das Ende ist glücklicherweise wieder versöhnlich und hebt noch einmal Holmes’ Genie hervor. Er selbst wäre darüber vermutlich verzückt. Ich bin zufrieden. Das muss reichen.


    Meine Wertung: 3ratten

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Sherlock Holmes verzückt mich selbst^^ ja vor allem immer wieder mit seiner Art einen Fall zu lösen. Obwohl ich die Fälle selbst immer selbst recht schnell lösen kann, komme ich doch nicht davon ab ihn zu mögen. Gerade das Flair macht für mich die Faszination erst aus. Ich freu mich darauf ihn in Englisch zu lesen, meine Schwester hat mir die Complete Stories geschenkt und ich denke ich werde mal dieses Jahr anfangen^^

  • Nachdem ich schon einige Holmes-Geschichten kannte, habe ich nun endlich den Anfang von allem, nämlich "Eine Studie in Scharlachrot" gelesen und bin sehr positiv überrascht! Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass der Leser hier erfährt, wie Holmes und Dr. Watson überhaupt zueinander gefunden haben, und lernt Sherlock Holmes durch die Beobachtungen seines neuen Mitbewohners besser kennen.
    Zum Inhalt muss wohl nicht mehr viel gesagt werden, denn es gibt einen Mordfall, Holmes und Watsen untersuchen die Spuren und Indizien und zum Schluss ist Sherlock Holmes derjenige, der den Fall aufklären kann.



    Abgesehen von Holmes’ Charakter hat mich der Aufbau des Buches gestört. Es ist in zwei Teile gegliedert, die wiederum aus je sieben Kapiteln bestehen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, wäre da nicht der Aufbau. Der Mörder, und damit verrate ich nicht zu viel, steht bereits nach dem ersten Teil des Buches, also etwa nach der Hälfte, fest. Danach geht es dann nur noch um das Warum.


    Das war zum Beispiel etwas, was mir bei diesem Buch richtig gut gefallen hat! Nach dem ersten Teil weiß der Leser, wer der Mörder ist, aber Sherlock gibt keine weitere Erklärung ab. Dann geht es plötzlich in der Wüste in den USA weiter, was mich zunächst einmal etwas irritiert hat. Aber hier wird die Geschichte des Mörders erzählt und zum Schluss hin passen dann Teil I und II perfekt zusammen.


    Ich kenne bereits einige Kurzgeschichten um Sherlock Holmes, aber dieser Roman hat mir, auch wegen der Gliederung in zwei Teile, besonders gut gefallen!
    4ratten

    ~ The world is quiet here ~

  • [size=1em]Nach einem ReRead von "Der Hund der Baskervilles" habe ich mir nun vorgenommen, nach und nach die ganze Reihe in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Bisher habe ich neben dem "Hound" nur ein paar der Kurzgeschichten gelesen.


    Gestern Abend habe ich dann während der Ausspielung unseres EM-Finalgegners ( :breitgrins: ) die "Studie in Scharlachrot" gelesen.[/size]


    [size=1em]Mit meiner Meinung muß ich mich genau zwischen meinen beiden Vorschreiberinnen einordnen.[/size]
    [size=1em]Der erste Teil des Buches, der den eigentlichen Kriminalfall mit der Lösung des Falls durch Sherlock Holmes beinhaltet, hat mich vollends überzeugt.[/size]
    [size=1em]Als dann der zweite Teil mit den Geschehnissen in der Wüste losgeht, wußte ich damit die ersten Seiten überhaupt nichts anzufangen. Durch den radikalen Schnitt und die anfängliche Zusammenhanglosigkeit war auch meine Hochstimmung, die sich während des ersten Teils aufgebaut hat, völlig hinüber und ich war innerlich ein wenig ärgerlich. Als sich dann der Zusammenhang herauskristallisiert hatte, ging es mir wieder ein wenig besser, und das Ende, das wieder anhand von Watsons Aufzeichnungen erzählt wird, hat mich wie Stephi wieder versöhnt.[/size]
    [size=1em]Trotzdem hätte die Vorgeschichte zur Tat für mich deutlich kürzer ausfallen können.[/size]


    [size=1em]Besonders interessant fand ich die erste Begegnung zwischen Holmes und Watson und die ersten Wochen Ihres Zusammenwohnens. Das bessere "Kennenlernen" der beiden und die Weitergabe dieses Wissens an die Leser hat Doyle meiner Meinung nach super gelöst:


    [/size]

    [size=1em]der Leser [...] lernt Sherlock Holmes durch die Beobachtungen seines neuen Mitbewohners besser kennen. [/size]


    [size=1em]Es ist eine Freude, Watsons Beobachtungen und Rätseln über das Verhalten und die ominöse Tätigkeit seines Mitbewohners zu folgen und seine Gewohnheiten und Eigenarten kennenzulernen (das Geige Dudeln beim Nachdenken z.B.).[/size]
    [size=1em]Vor allem als Watson den Zeitungsartikel zur Deduktion liest und kommentiert :breitgrins: [/size]

    [size=1em]Etwas unangenehm ist leider nur bereits erwähnte Arroganz, die selbst Watson zeitweise auf die Nerven zu gehen scheint. Immer wieder betont Holmes seine unglaublichen Fähigkeiten [/size]


    [size=1em]Ich finde, genau das macht Sherlock Holmes aus.[/size]
    [size=1em]Er weiß um seine Genialität, und ohne diese anhaltende Überheblichkeit und die Art, wie er sich und seine Fähigkeiten regelmäßig inszeniert, wären die Geschichten meiner Meinung nach langweilig.[/size]
    [size=1em]Dann gäbe es lediglich einen Durchschnittsdetektiv mit unglaublichen Fähigkeiten. Ich denke nicht, daß das reichen würde (bzw. gereicht hätte), um Sherlock Holmes dauerhaft interessant zu halten.[/size]


    [size=1em]Mein Fazit in Kürze:[/size]
    [size=1em]Erster Teil genial, zweiter Teil erst ernüchternd, dann zu lange geraten, Ende wieder gut.[/size]

  • :klatschen: Danke schön für die tollen Rezis.


    Ich bin ja erst seit neuestem mit dem Holmes-Fieber infiziert. Momentan lese ich die Sherlock-Holmes-Geschichten und hab schon überlegt mit welchem "richtigen" Roman ich weitermache. Jetzt weiß ich es.

  • Hallo ihr Lieben!


    Bisher kannte ich nur "The Hound of the Baskervilles", aber da ich in den letzten Tagen die ersten beiden Staffeln der BBC-Serie "Sherlock" gefressen habe, bin ich im Holmes-Fieber. :breitgrins:
    Zum Glück hat mir mein Onkel irgendwann diese wunderschöne (und riesige) Gesamtausgabe der Sherlock-Romane geschenkt - Kurzgeschichten sind aber, soweit ich weiß, nicht dabei.


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    Inhalt:
    A Study in Scarlet ist die erste erschienene Geschichte des berühmtesten Detektivs aller Zeiten: Sherlock Holmes. Dr. Watson, der gerade aus dem Krieg in Afghanistan zurück gekommen ist, bezieht zusammen mit Sherlock Holmes eine Wohnung in der allbekannten 221B Baker Street. In dieser Geschichte löst Sherlock Holmes das Rätsel um einen mysteriösen Mordfall. Watson folgt ihm und erzählt detailiert von Sherlocks beeindruckenden deduktiven Fähigkeiten.


    Meine Meinung:
    Mein erster (und letzter) Sherlock Holmes ist einige Jahre her, daher hat mich überrascht, wie leicht lesbar diese Geschichte war. In weniger als 2 Stunden habe ich - mit Sherlocks Hilfe natürlich - das Rätsel gelöst, den Mörder gefangen und zwischendurch ein bisschen großkotzig von meiner Überlegenheit erzählt. :elch:
    Besonders gefallen hat mir, dass wir im zweiten Teil wirklich die gesamte Hintergrundgeschichte erfahren, die zu unserem Mordfall geführt hat. Das hätte ich nicht erwartet, war aber positiv überrascht. Nicht nur springt Doyle vom eher dialoglastigen ersten Teil zu einer schönen Erzählung, sondern er packt auch noch Kritik an gewissen Themen in diese Geschichte. Der Mörder erhält ein Motiv, das nachvollziehbar ist und dass ihm einen weniger schwarz-weißen Charakter verleiht.


    Sherlock Holmes ist ein liebenswert eingebildeter Charakter, und obwohl sein Wissen teilweise unglaubwürdig breit gefächert ist, genieße ich, seine Schlussfolgerungen zu lesen und ignoriere meine innere Stimme. Die Dynamik zwischen Sherlock und Watson beginnt zwar gerade erst zu entstehen, aber ich freue mich schon auf das nächste Abenteuer mit den beiden.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:



    SHERLOCK vs. Sherlock Holmes


    Ich muss es erwähnen, weil ich mein Herz an die Serie verloren habe.
    Es ist auffällig, wie perfekt diese klassische Geschichte in die Gegenwart versetzt wurde. Der Anfang von Serie und Buch ist beinahe Szene für Szene identisch - nur, dass es Handys, Autos und das Internet gibt, natürlich. Passenderweise (achtung, Sarkamus an) gab es auch pünktlich einen weiteren Krieg in Afghanistan, aus dem Watson zurückkehren konnte...
    In der Auflösung des Mordfalls gibt es gezwungenermaßen einige Veränderungen, aber die Serie schafft es trotzdem, die Essenz des Originals einzufangen und Sherlock und Watson Leben einzuhauchen. Ob sie nun mit altmodischen Ohrensesseln oder Laptops ausgestattet ist, 221B Baker Street ist momentan eine meiner Lieblingsadressen.


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Schön, noch ein Sherlock Convert :klatschen: Zur Serie haben wir ja auch schon einen Schwärm- und Rätsel-Thread ;)


    Die Originale muss ich mir auch mal unbedingt ansehen, den Baskerville-Hund hab' ich auf dem SUB.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • SHERLOCK vs. Sherlock Holmes


    Ich muss es erwähnen, weil ich mein Herz an die Serie verloren habe.
    Es ist auffällig, wie perfekt diese klassische Geschichte in die Gegenwart versetzt wurde. Der Anfang von Serie und Buch ist beinahe Szene für Szene identisch - nur, dass es Handys, Autos und das Internet gibt, natürlich. Passenderweise (Achtung, Sarkasmus an) gab es auch pünktlich einen weiteren Krieg in Afghanistan, aus dem Watson zurückkehren konnte...
    In der Auflösung des Mordfalls gibt es gezwungenermaßen einige Veränderungen, aber die Serie schafft es trotzdem, die Essenz des Originals einzufangen und Sherlock und Watson Leben einzuhauchen. Ob sie nun mit altmodischen Ohrensesseln oder Laptops ausgestattet ist, 221B Baker Street ist momentan eine meiner Lieblingsadressen.


    Ich habe noch nie einen Original Sherlock gelesen, aber die Serie fand/finde ich absolut toll. Und, wenn ich nun hier die Rezis lese vom ersten Aufeinandertreffen, bin ich um so mehr beeindruckt, wie gut diese Geschichte in die "neue" Zeit übernommen wurde.
    Danke für die Rezis... und die Anregung für neuen Lesestoff :breitgrins:

    Gruss Petra

  • Ich bin ja fast ein wenig besorgt, dass ich bei den anderen Original-Sherlocks das Ende vorhersagen kann, weil die Serie so gut ist und wirklich die Romane von Doyle als Vorlage benutzt. Die Episoden haben leicht abgewandelte Namen - die erste Folge heißt so z.B. "A Study in Pink", was ich passend und ziemlich witzig fand.


    Vielleicht lese ich den nächsten Sherlock noch diese Woche. Morgen ist ja auch ein Feiertag und ich bin seit letzten Freitag krank gemeldet - mein Wochenende ist also extra lang und ein paar Holmes-Fälle gehen sich da bestimmt noch aus. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ja wobei es auch so ist das die Folgen zum Teil eine Mischung aus verschiedenen Fällen ist und nicht eins zu eins übernimmt. Oft sind es auch nur Anspielungen (z.B Dialoge oder die Tatsache das Sherlok das Sonnensystem nicht so ganz im Blick hat ;) ).

  • Ich hätte eine Bitte: Kann jemand die nicht zum Buch gehörenden Teile dieses Threads an den richtigen Ort beamen? Danke schön! :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Ich hätte eine Bitte: Kann jemand die nicht zum Buch gehörenden Teile dieses Threads an den richtigen Ort beamen? Danke schön! :winken:


    Ach komm, sandhofer. Sei nicht so stinkig. :traurig:
    Es wurde ein Vergleich mit dem Buch angestellt und die Serie führt offenbar viele Leser wieder zu Doyles Werk. Wenn ich mich für ein Gespräch über Unterschiede zwischen Serie und Buch (das ich übrigens weiter oben auch besprochen habe) in den Off-Topic Bereich bewegen muss, dann lasse ich es lieber gleich.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Wendy: Ich meinte nicht Dein Posting. Aber nachher gab's welche, die im Grunde genommen nur noch die Serie betreffen, und die Serie hat, iirc, einen eigenen Thread. Wenn ich unter "Ich lese gerade ..." einen Thread anklicke, interessiert mich ein Buch, kein Film, keine Serie. Keine Unterschiede. Da kann man meinethalben einen eigenen Thread eröffnen, wo dann ganz klar etikettiert ist: "Unterschiede zwischen Buch und Film". Aber so klicke ich Threads an in der Meinung, was Interessantes zu lesen und finde nur Dinge zu einer Serie, die ich nicht kenne. Sorry.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hmm, den Vergleich Buch/Serie finde ich jetzt im Buchthread auch nicht so fehl am Platz. Es waren ja keine Diskussionen rein über die Serie, deshalb habe ich nichts rausgesplittet :winken:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das Thema inspiriert mich sehr, dass Buch nochmal zu lesen. Ich habe es zwar schonmal gelesen, aber das ist ca. 10-12 Jahre her :).

    &quot;She had never heard of mixed feelings. There were friends and there were enemies.&quot;<br /><br />(Jeanette Winterson - Oranges Are Not the Only Fruit)


  • Wendy: Ich meinte nicht Dein Posting. Aber nachher gab's welche, die im Grunde genommen nur noch die Serie betreffen, und die Serie hat, iirc, einen eigenen Thread. Wenn ich unter "Ich lese gerade ..." einen Thread anklicke, interessiert mich ein Buch, kein Film, keine Serie. Keine Unterschiede. Da kann man meinethalben einen eigenen Thread eröffnen, wo dann ganz klar etikettiert ist: "Unterschiede zwischen Buch und Film". Aber so klicke ich Threads an in der Meinung, was Interessantes zu lesen und finde nur Dinge zu einer Serie, die ich nicht kenne. Sorry.


    Ich habe den Serienthread 1. nicht gesehen und 2. habe ich mit Bezug auf das Buch geschrieben, weshalb ich meinen Beitrag definitiv eher hier als in einem Thread um die Serie (den ich gar nicht lese) sehe. Und, die Information, wie nahe Serie und Buch zusammen passen (diese Frage stellte ich mir nämlich als ich durch Zufall den ersten Teil sah) kann man natürlich so oder so debattieren. Ich für meinen Teil finde es hier passender.


    Unpassender finde ich die Beiträge (inkl. meinem) darum ob und was nun hier zur Diskussion um's Buch gehört. Wenn hier nun milligrammweise die Goldwaage zum Einsatz kommt, empfinde ich das als unangemessen.

    Gruss Petra

    Einmal editiert, zuletzt von fünkschen ()

  • Zitat von fünkschen

    Unpassender finde ich die Beiträge (inkl. meinem) darum ob und was nun hier zur Diskussion um's Buch gehört.


    Darum sollten wir die Diskussion nun auch beenden.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Inhalt:


    Soeben aus dem Krieg zurückgekehrt, ist Dr. Watson auf der Suche nach einer günstigen Bleibe in London. Diese findet er in Form von Sherlock Holmes. Doch kaum in der Baker Street eingezogen, sind die zwei schon dabei, einen geheimnisvollen Mord zu lösen...


    Meine Meinung:


    Schon lange hegte ich den Wunsch, „Sherlock Holmes“ zu lesen. Die vielen Bücher, die es mit und über ihn gibt, machten mir nur noch neugieriger. Jedoch nahm ich mir vor, erst einmal das Original zu lesen, bevor ich mich an die neumodischen Adaptionen mache.


    Dann, während der Ferien, fielen mir zwei Bücher der BBC-Serie „Sherlock Holmes“ in die Hände. Überrascht stellte ich fest, dass es sich dabei um die Bücher von Sir Arthur Conan Doyle handelte. Bloss mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman auf dem Cover.


    Umgehend stürzte ich mich auf "A Study in Scarlet". Und war gleich mal überrascht. War da etwas gekürzt? Die Sprache modernisiert? Ich hatte mehr mit einem Text in Richtung Charles Dickens gerechnet, eher schwierig zu lesen, ausführend, mit vielen Beschreibungen und langen Gesprächen.
    Nix da!
    Die Geschichte beginnt ohne Umschweife und obwohl es kein Englisch für Anfänger ist, liest sich die Geschichte wirklich gut und flüssig. Etwas, das ich gar nicht erwartet hatte. Umso mehr genoss ich dann auch die Geschichte um Dr. Watson und den brillanten Sherlock. Vor allem die Szene, in der sie sich kennenlernen, finde ich richtig super. Man bekommt sofort ein Gespür für die Figuren und kann eigentlich gar nicht anders, als weiterlesen und gespannt sein, was weiter passieren wird.


    Es dauert oft ein wenig, bis wir nachvollziehen können, was in Sherlock Holmes vor sich geht. Wieso geht er vor der Strasse des Hauses auf und ab? Die Erklärung folgt erst später und schon hat Doyle den Leser erwischt. Woher weiss Sherlock all das, was er weiss? Hören wir dann die Lösung ergibt alles vollkommen Sinn. So baut der Autor die Geschichte gekonnt auf, wie ein Kind seine Bauklötze.


    Nur der Mittelteil, in dem ausführlich berichtet wird, wie es zu den Morden kam, packte mich nicht so. Die Binnenhandlung um eine tragische Liebe war mir dann doch etwas zu viel des Guten und etwas zu viel Drama. Aber vielleicht bin ich diesbezüglich einfach ein wenig zu pingelig.


    Unerwarteterweise kehren wir nach dem Ausflug in die Vergangenheit noch einmal zu Sherlock und Watson zurück. Ich ging eigentlich davon aus, dass dieser Teil als zusätzliche Geschichte gedacht war. Und noch einmal: Nix da. Wirklich, dieses Buch überraschte mich immer wieder.


    Ebenfalls überraschte es mich damit, dass die letzten 20 Seiten bloss eine Leseprobe sind, und ich ganz plötzlich vor dem letzten Satz stand. Mensch! Zum Glück gibt es noch weitere Geschichten und das nächste Buch um dieses Dreamteam wartet schon auf mich!


    Fazit:


    Ein Buch, das wirklich Spass macht. Spass in dem Sinne, dass das Lesen spannend ist und begeistert. Dass die Figuren überraschen und lebendig wirken. Dass die Seiten nur so dahinfliegen.
    Ein richtig schöner Krimi ohne grosses Abschlachten und Blutvergiessen, wie sie seit Neuestem modern sind. Sondern eine Leiche und ein Detektiv, der seine ganz eigenen Methoden hat.


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    4ratten

    //Grösser ist doof//

  • Ich hatte mir vor einigen Wochen die "Studie in Scharlachrot" von Librivox heruntergeladen, um eine lange Autofahrt zu verkürzen (Bei librivox heisst der Roman allerdings "Späte Rache"). Das hat mir so gut gefallen, dass ich mir inzwischen die englische Sherlock Holmes Gesamtausgabe besorgt habe und jetzt aufpassen muss, dass ich nicht nur in ihr lese.
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