Brom - Der Kinderdieb

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    Brom - Der Kinderdieb
    Quellenangabe: Rezensiert habe ich für http://www.media-mania.de


    Fast 110 Jahre ist es schon her, seit James Matthew Barrie seinem Peter Pan in einer Geschichte Leben einhauchte. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts schrieb er dann den Roman "Peter and Wendy", welcher seit vielen Jahren als "Peter Pan" bekannt ist. An Aktualität hat die Geschichte in der ganzen Zeit nie verloren. Nun hat der bekannte nordamerikanische Illustrator Brom sich Barries Roman als Vorbild genommen und darauf basierend eine ganz eigene Geschichte entwickelt. Wer Broms künstlerische Arbeit kennt, wird bereits damit rechnen, dass es sich dabei um keine Verniedlichung des Themas handelt, wie es zum Beispiel bei den Disney-Verfilmungen der Fall ist.


    Nick wird verfolgt. Verfolgt von den Jungs, die ins Haus seiner Mutter und Großmutter eingezogen sind. Es dauerte nach dem Einzug nicht lange, bis sie sich über Nick - den ruhigen, unauffälligen Einzelgänger - hermachten und an ihm ihre Gewaltbereitschaft auslebten. Sie quälten Nick, indem sie ihm Brandwunden zufügten und schlugen. Um ihren Fäusten und Tritten zu entgehen, weiß er nun nur noch einen Ausweg - er muss abhauen. Wie konnte seine Mutter es nur zulassen, dass Marco und seine Bande in ihr Haus einzogen? Nick fühlt sich von allen verlassen und flieht. Um zu überleben, lässt er eine größere Menge Material aus Marcos Drogenlager mitgehen. Auf seiner Flucht kommt es dann aber doch noch zu einer erneuten Begegnung mit den verhassten Bandenmitgliedern. Und dieses Mal steht Nicks Leben auf dem Spiel!
    Genau auf solche Kinder hat Peter es abgesehen. Peter - ein rothaariger Junge, ein angehender Teenager mit Sommersprossen, spitz zulaufenden Ohren und von anmutig schlanker Gestalt. Mal wieder ist er auf der Suche nach Rekruten für seine Kindertruppe auf Avalon. Die Verluste werden in letzter Zeit immer mehr und Nachrücker müssen freiwillig mit Peter durch den Avalon umgebenden Nebel gehen. Was liegt da näher, als sich an hilflose, sich verlassen fühlende Kinder zu wenden, die zudem womöglich noch in Lebensgefahr schweben - wie gerade jetzt Nick? Also los - es gilt diesen Jungen zu retten und ein neues Mitglied für Avalons "Kinderarmee" zu rekrutieren!


    "Der Kinderdieb" ist kein gemütliches Buch oder eines, das eine angenehme Stimmung hinterlässt. Vielmehr wird man beim Lesen gleich zu Beginn mit deprimierenden Kinderschicksalen konfrontiert. Zum Beispiel das kleine Mädchen, welches von ihrem Vater immer und immer wieder missbraucht wird oder der fast dem Kindesalter entwachsene Junge, der von jugendlichen Drogenhändlern misshandelt, verprügelt und genötigt wird. Die Stimmung im Buch ist größtenteils düster. Peters eigenes Schicksal steht dem in nichts nach, wird er doch schon als Baby im Wald ausgesetzt. Seine eigene Mutter hofft daraufhin, dass das verfluchte Wechselbalg - als das sie es zu erkennen glaubt - möglichst schnell von wilden Tieren gerissen wird. Aber Peter überlebt und eines Tages verschlägt es ihn auf magische Weise auf die Insel Avalon. Die Dame, die Herrscherin Avalons - das Pendant zu "Der Herrin vom See" aus der klassischen Artussage - fühlt sich bei Peter an ihren sehr jung verstorbenen Sohn erinnert und bindet ihn an sich. Als Avalon schließlich in Gefahr ist, tut Peter alles, um die Dame und Avalon zu retten. Um in ausreichender Anzahl gegen die Avalon bedrohenden "Fleischfresser" anzutreten, braucht Peter immer neue Kinder, die sich für ihn aufopfern und kämpfen. Die verlassenden Kinder aus der Außenwelt sind da genau die Richtigen.


    Genau genommen handelt es sich bei diesem Roman um eine Dystopie, angesiedelt auf der Insel Avalon. Mit der Insel und somit auch der magischen Flora und Fauna darauf geht es zu Ende und den wenigen verbleibenden Bewohnern ist jedes Mittel recht, um sich selbst zu retten. Avalon stellt den einzigen Ort auf der Erde dar, auf dem die Magie noch nicht komplett ausgerottet wurde. Wie bei Dystopien charakteristisch, sind die Thematiken auf aktuelle Bereiche übertragbar. Thematisiert werden hier zum Beispiel die Ausrottung und Bedrohung von Arten, die Jugendbandenkriminalität und das Verlorensein von Kindern in unserer Gesellschaft.


    Keine der beiden Parteien auf Avalon - weder die der "Fleischfresser" noch die der magischen Wesen - lässt besondere Weitsicht walten. Besonders die zweite Hälfte des Buches, in der es thematisch hauptsächlich um den Kampf der beiden gegnerischen Gruppen geht, bietet überraschend viel Tiefe. Die erste Hälfte des Romans kann da leider nicht mithalten. Die Geschichte kann nicht fesseln, die Beschreibungen sind viel zu erschöpfend. Der Text gleicht einem sehr gut ausgearbeiteten Bild. Die Vermutung liegt nahe, dass der Künstler Brom, der bisher hauptsächlich für seine wundervollen Illustrationen und Bilder bekannt ist, auch in seinem Roman jedes Detail "zeichnet". Beim Lesen genügen Eckpunkte, die Details schmückt jeder Leser selbst aus. Sind diese Details aber alle bereits im Text beschrieben, bleibt kaum Platz für die Fantasie des Lesers und das Lesevergnügen bleibt auf der Strecke. Nachdem alle Personen und Begebenheiten aber ausreichend auf über 300 Seiten beschrieben wurden, lässt diese Eigenart nach und man kann unbeschwert endlich die durchaus spannende Geschichte verfolgen.


    Nicht täuschen lassen sollte man sich von dem doch etwas unbeschwerten Eindruck, den das Buch von außen macht. Der Inhalt bietet ein hohes Maß an Brutalität, das Blut fließt durchaus mal in Bächen und die Toten kann man nicht an einer Hand abzählen. Da die Personen einem jedoch bis zu ihrem Ende relativ fremd bleiben, kann man weder mit ihnen noch um sie trauern. Ihr Schicksal ist hart, den Leser trifft dies aber nur bedingt.


    Brom ist seit Jahren für seine fantastischen und düsteren Illustrationen bekannt, da verwundert es nicht, dass die Bebilderung aus seiner Hand die Story wunderbar untermalen kann. Jeden Kapitelbeginn ziert eine ganzseitige Schwarzweiß-Zeichnung, die auch immer zum Kapitelinhalt passt. Zudem sind in der Mitte des Buches acht Farbtafeln enthalten, die jeweils einen Charakter Avalons zeigen - ein echter Augenschmaus zum immer wieder Aufblättern! Auch ist die Qualität des Buches hervorzuheben, die Seiten sind sehr glatt, liegen angenehm in der Hand und der Schutzumschlag ist sehr ansprechend gestaltet. Ein insgesamt sehr hochwertiges Produkt.


    Eine düstere Neuinterpretation der Peter Pan-Geschichte, die mit ihrer Brutalität und Aktualität erschrecken kann, aber Stoff zum Nachdenken bietet. Die ersten 300 Seiten gilt es dabei durchzuhalten!


    3ratten

  • Ich hab das Buch schon seit geraumer Zeit umrundet und nun am Sonntag auf Arbeit gekauft, ich hebs mir für die Fahrt nach Leipzig auf, aber ich bin schon sehr gespannt ^^

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • Hallo Ingroscha,


    hatte das Buch gestern in der Hand und war noch am Überlegen, ob ich es kaufen soll oder nicht. Nach deiner tollen Rezi werde ich doch warten bis es in der Bibliothek vorhanden ist.

    Was wäre mein Leben ohne Bücher? Einfach nur leer. <br /><br />Zu viele Bücher, die ich lesen möchte und zu wenig Zeit, sie alle zu lesen.

  • Überall gibt es Kinder, die sich in aussichtslosen Situationen befinden und ihres Lebens leid sind. Da ist ein Mädchen, das von seinem Vater missbraucht wird, oder der Junge, der von seinen Schulkameraden misshandelt wird. Sie und viele andere Kinder haben keine Hoffnung mehr, bis ihnen Peter erscheint. Mit Peter kommt die Hoffnung, denn er verspricht ihnen ein sorgenfreies Leben in seinem magischen Reich Avalon. Einzige Bedingung für den Weg dorthin ist es, dass die Kinder ihm aus freien Stücken folgen müssen. Da die von Peter gezielt auserwählten Kinder in ihrer jetzigen Existenz keinerlei Zukunft sehen, folgen sie ihm nur zu gern. Doch dann fällt Peters Wahl auf den Ausreißer Nick, der ihm zwar bereitwillig folgt, doch von Anfang an viele Fragen stellt. Und Nick erkennt sehr schnell, dass ihm Peter nur die halbe Wahrheit gesagt hat....


    „Der Kinderdieb“ ist eine fantastische Geschichte, in der nicht nur Menschen eine Rolle spielen, sondern vor allem auch magische Wesen.
    Liebevolle Illustrationen des Autors spannen vor jedem Kapitel die Nerven des Lesers.
    Der Erzählstil ist ziemlich brutal und auf keinen Fall etwas für zarte Gemüter. Die grandiosen Situationsbeschreibungen sowie die pfiffigen und individuellen Charaktere, deren grauenvolle Vorgeschichten und das Zusammenspiel von Gut und Böse lassen dieses Werk gewaltig krachen. Der Kinderdieb zählt ganz klar zu meinen Lesehighlights 2010. Brom schildert eine unglaublich fantastische Welt, voller Farbe, Freundschaft aber auch Tod und Zerstörung. Ich habe selten ein Buch mit derartigen Gegensätzen gelesen. Und was sich zunächst widersprüchlich anhört gelingt hier wunderbar! Das Buch hat mich wirklich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Für mich:


    5ratten

    :leserin:Kendare Blake - Der schwarze Thron ( Die Schwestern 1 )

  • Es fällt mir ein wenig schwer, das Buch zu bewerten. Einerseits fand ich es unterhaltsam und die Neuinterpretation der Peter Pan Geschichte war wirklich interessant. Broms Schreibstil ist unterhaltsam und sehr detailliert. Trotzdem habe ich ungewöhnlich lange gebraucht, um das Buch durchzulesen (fast ein Monat für die knapp 650 Seiten und das obwohl ich Urlaub hatte), das kann daran liegen, dass die Story teilweise ein paar Längen hatte, besonders in der ersten Hälfte, aber auch daran, dass mich einige Charaktere einfach "kalt" gelassen haben.



    Die zweite Hälfte des Buches konnte mich da mehr fesseln und der Kapitän wurde einer meiner Lieblingscharaktere.



    Auch wenn mich das Buch nicht durchgehend fesseln konnte, will ich keinesfalls sagen, dass es schlecht ist.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    SLW 2010:<br />Fremdsprachen-Liste: 1/5<br />Ein-Wort-Liste: 1/5

  • Peter ist immer auf der Suche nach verlorenen Kindern. Sklaven, Ausreißer, Missbrauchte, wer in seinem Leben keine Perspektive mehr hat findet bei Peter ein neues Zuhause und eine Aufgabe. Er nimmt sie mit nach Avalon, wo sie mit ihm zusammen um das Bestehen der Insel kämpfen. Denn nicht nur die verlorenen Kinder und verschiedenste Feenwesen leben hier, auch die Fleischfresser nennen die Insel ihre Heimat und kämpfen verbittert um jeden Zentimeter Land. Wobei sie sich auch nicht davon abhalten lassen, dass die Insel dank ihnen langsam aber sicher stirbt. Peter und seine Armee kämpfen für die Hüterin der Insel, die Dame Modron. Haben sie eine Chance die Insel und ihre Magie zu retten?


    „Der Kinderdieb“ ist mein bisheriges Lesehighlight für dieses Jahr und es wird nur schwer von diesem Platz zu vertreiben sein. Es erzählt die Geschichte von Peter Pan, aber anders als man sie heute meistens kennt. Der Autor hatte die ursprüngliche Fassung von James Barries „Peter Pan“ gelesen und darin viele düstere Stellen gefunden, die in den kindergerechteren Versionen so nicht mehr vorkamen. Zusammen mit verschiedenen schottischen Mythen und Legenden und einem Schuss aus der Hexenjagd von Salem hat er eine neue Geschichte geschaffen, die wirklich düster ist. Dieser Peter hier würde alles tun was nötig ist, um die Dame Modron und damit Avalon zu schützen. Wirklich alles. Er geht dabei oft genug über Leichen.


    Die Schilderungen im Buch sind oft grausam, aber nie unnötig brutal. Brom ergötzt sich nicht an blutigen Schlachten, aber er schildert die Kämpfe ungeschönt. Das Buch handelt von Freundschaft, von Treue, von Ergebenheit und Loyalität genauso wie von Verblendung und ihren fatalen Folgen.


    Besonders gut gefiel mir, dass es keine Guten und Bösen im eigentlichen Sinne gibt. Anfangs scheint die Einteilung noch recht klar, mit der Zeit bekommen aber die lichten Charaktere immer mehr dunkle Flecken, die „Bösen“ zeigen teilweise mehr Mitgefühl und andere positive Charakterzüge als die „Guten“.


    Die wunderbaren Illustrationen des Autors bereichern das Buch noch. Am Anfang jedes Kapitels findet sich ein Bild, das eine Szene des kommenden Kapitels zeigt. In der Mitte des Buches finden sich Abbildungen der wichtigsten Charakteer. Schon das einfach nur schöne Cover lässt ahnen, welche Schätze sich dahinter noch verbergen. Wobei den Zeichnungen wohl auch zu gute kommt, dass der Autor selbst auch der Illustrator ist, wer sonst könnte seine Charaktere so treffsicher darstellen.


    Wer bisher noch überlegt hat, ob er sich das Buch zulegen soll: tut es. Es lohnt sich. Und beginnt erst mit dem Lesen, wenn ihr auch etwas Zeit dafür habt. Spätestens ab der Hälfte möchte man es einfach nur noch am Stück weglesen.


    5ratten

  • Dies ist keine einfache Nacherzählung von Peter Pan, sondern eine Version der dunkleren Geschichte, die sich hinter der poetischen Sprache des Originals verbirgt. Dabei ließ sich der Autor von denselben schottischen Märchen, Mythen und Legenden wie James Barrie inspirieren.


    Die Atmosphäre wirkt von Anfang an düster, da es gleich mit dem Leid der Kinder beginnt. Ausreißer, missbrauchte Kinder, Jugendliche ohne Hoffnung und Perspektive – genau nach solchen verlorenen Kindern sucht Peter, um sie für sich einzunehmen und zu überzeugen, mit ihm zu kommen. Allerdings verschweigt er ihnen, in was für eine Gefahr sie sich damit begeben – bereits den Weg durch den Nebel überleben viele nicht.


    Der Roman ist brutal, es gibt viele Tote und auch Gedärme fliegen reichlich durch die Gegend. Bei manchen Szenen wurde mir wirklich schlecht, und oft presste ich schockiert eine Hand auf meinen Mund. Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich da eher zart besaitet bin und die Gewalt auf andere möglicherweise weniger extrem wirkt. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass diese Stellen ausgeschlachtet wurden – sie wirkten eher realistisch, direkt und nicht beschönigend.


    Diese fesselnde Geschichte übte aber auch eine nicht geringe Faszination auf mich aus, ich konnte mich kaum davon trennen. Dabei wirkte die charismatisch-wilde Figur von Peter auf mich zwar sehr interessant und abwechslungsreich, er wurde jedoch nicht zu einer Lieblingsfigur – dies wurden dafür drei andere, die dummerweise aber leider alle nicht überlebt haben.


    Der Hintergrund von Peter und die Darstellung von Avalon mit seinen Gefahren und Bewohnern hat mir gut gefallen, alles wirkte sehr lebendig auf mich. Und ich habe mich darüber gefreut, dass doch ein wenig Platz für Freundschaften blieb – so gab es doch etwas Hoffnung, kurze Verschnaufpausen vor dem allgegenwärtigen Leid und den Opfern.


    Unbedingt erwähnen muss ich auch noch die wundervollen Zeichnungen sowie das sehr interessante Nachwort, in dem detailliert über den Weg von “Peter Pan” zu “Der Kinderdieb” sowie den Einflüssen berichtet wird. Dadurch wirkt diese schöne Ausgabe optisch und inhaltlich sehr rund, und hängt noch eine Weile in der Erinnerung des Lesers fest…


    4ratten

  • Meine Meinung:


    Im Gegensatz zur mehrheitlichen Meinung hier, hat mir das Buch gar nicht gefallen. Gut fand ich lediglich die Grundidee an sich, die schönen Illustrationen, die ersten 100 Seiten und ein paar vereinzelte Szenen.


    Der Rest ist zusammenkonstruiert und zusammengeklaut. Das fängt schon damit an, dass die Zauberinsel, auf die Peter die Kinder bringt, Avalon heisst. Das ganze Buch kam mir vor wie ein riesiges Dejà-vù. Alles kam mir irgendwoher bekannt vor, alles glaubte ich in irgendeiner Form schon mal woanders gesehen zu haben. Doch damit nicht genug. Die Geschichte wirkt überdies unglaubwürdig und mehr wie ein Konsolenspiel, als wie ein Buch. Die Beschreibungen sind zu ungenau, es ist gespickt mit Logikfehlern (oder liegt es an den ungenauen Beschreibungen?). Gewisse Bilder lassen sich aufgrund mangelnder Erklärungen gar nicht nachvollziehen;

    Aber auch zuviel Erklärung ist ein Problem, das Brom produziert hat; die Wegbeschreibungen im Buch stimmen nämlich teilweise nicht mit der Karte, die vorne eingezeichnet ist, überein. Mir scheint, als hätte der Autor zuerst die Karte entworfen, dann das Buch geschrieben, und es danach nicht mehr überprüft. Er hätte die Karte besser gleich ganz weggelassen.


    Ausserdem sind mir die Charaktere zu eindimensional, meistens durch einen Charakterzug geprägt und damit hat es sich dann. Dadurch konnte ich mit keinem von ihnen so richtig mitfühlen, einziger Lichtblick: Peter selbst, der mir aber wiederum, dafür, dass er als hinterlistiger Fiesling darzustellen versucht wird, zu wenig böse ist. Dazu kommt eine Vorhersehbarkeit, die der Geschichte den Wind aus den Segeln nimmt.


    Zum Erzählstil muss ich sagen, dass ich die deutsche Übersetzung gelesen habe und nicht weiss, ob die Wortwahl im Original auch so nach Buch-schreiben-nach-Zahlen klingt. Die Ausgestaltung ist mir zu wenig subtil. Brom schiesst zwischen extrem gewalttätig und brutal und niedlich und kitschig hin und her, zwischendrin gibt es nichts. Meiner Ansicht nach hätte man da bei einigen Szenen aus weniger mehr herausholen können.


    Gruselig oder gar unheimlich fand ich es nur am Anfang, danach musste ich grösstenteils mehr Lachen vor Unsinnigkeit, als dass ich geschockt gewesen wäre. Und das obwohl allein schon die Idee eigentlich genug Raum für einnehmenderen Horror bieten würde. Dieses Buch ist aber mehr ein Action-Rollenspiel als etwas anderes.


    Für die ersten 100 Seiten und die wenigen (danach genau noch zwei) guten Szenen dieser zusammengewürfelten Farce vergebe ich aber trotzdem grosszügige 2ratten.



    Und eine Extra-Ratte für die Illustrationen, die, wie Ingroscha schon ausgeführt hat, wirklich fabelhaft schön sind. Ein Bilderbuch von ihm würde ich wohl sofort kaufen.
    1ratten

  • Inhalt:


    Als Nick es nicht mehr aushält, haut er von zu Hause ab. Er hätte mit allem gerechnet, nur nicht mit Peter. Peter mit den roten Haaren und den Elfenohren. Peter, der ihn vor Markos Leuten rettet. Peter, der ihn mitnimmt in ein verzaubertes Land voller Magie.


    Was auf den ersten Blick wie ein magisches Abenteuer klingt, wird für Nick bald zum Albtraum. Peter führt ihn zu den Teufeln, Peters wilde Gruppe, die aus allen Zeitaltern zusammengewürfelt ist.
    Doch ist Peters Bande nicht zum Spielen und Toben nach Avalon gekommen, sondern um das Land vor dem Tode zu retten...


    Meine Meinung:


    Mit der ersten Hälfte von Broms "Der Kinderdieb" hatte ich etwas zu kämpfen. Zwar gefiel mir Broms Albtraumwelt und die eingewobenen Stücke knallharter Realität, dennoch fehlte mir irgendetwas. Es hatte mich einfach noch nicht gepackt und das Ganze erschien mir mehr wie ein etwas dunkler Disneyfilm.


    Doch kurz bevor mir die Beschreibungen des Lebens im Teufelsbaum zu öde wurden, riss Brom das Steuer herum und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen!
    Ab der Hälfte geht das Buch erst richtig los. Alles andere schien für mich eher wie ein langsamer Aufstieg zu einer grossen Explosion.
    War man zuvor noch damit beschäftigt, Nicks Nörgelein zuzuhören und magischen Wesen nachzusehen, steht man plötzlich mitten im Kampfgeschehen und links und rechts fliegen die Körperteile und spritzt das Blut.


    Hätte ich während der ersten Hälfte dem Buch noch drei Punkte gegeben und es auch ruhigen Blutes jüngeren Lesern empfohlen, erfuhr ich bald darauf, weshalb sich die Rezensenten einig darin sind, dass das Buch bloss etwas für Ältere ist. Wer es also nicht erträgt, wenn es in einem Buch blutig zu und her geht, der sollte Brom nicht lesen.


    Broms Neuerzählung von Peter Pan erinnert nur in groben Zügen an den berühmten Disneyfilm und ist mit vielen neuen würzigen Ideen versehen. Die Welt des neuen Peters ist dunkel und gefährlich und durch die Fleischfresser bedroht, die die Insel zerstören wollen.


    Mit dem Kampf gegen die Fleischfresser bringt Brom ein weiteres Element ins Buch, das mir sehr zugesagt hat. Denn der Autor beginnt die Anfangs noch klaren Abgrenzungen zwischen Gut und Böse zu verwischen. Wir erfahren, wie die Fleischfresser zu den Fleischfessern wurden und dass der ganze Krieg nur auf einem bösen Missverständnis beruht. Dabei wurde mir der Kapitän, anfnags noch eine Schreckensgestalt, mit jeder Seite sympathischer bis er mir richtig ans Herz wuchs.


    Überhaupt zeichnet Brom die Figuren überaus real. Jeder hat seine Stärken und seine Schwächen, sogar mit dem fiesen Leroy bekommt man irgendwann Mitleid. Vor allem die Figur Peters ist äusserst widersprüchlich, man kriegt ihn nie wirklich zu fassen. Dies macht den schlitzohrigen Jungen zu einem durchaus interessanten Charakter, den man erst richtig kennen lernen muss. Ebenso die berühmt berüchtigte Dame, die eine wichtige Rolle im Buch spielt.


    Sprachlich bedient sich Brom einer jungen und modernen Sprache, die oftmals mit Grossbuchstaben und Schrägen aufwartet. Diese wurden mir aber oft zu fiel, man wäre auch mit weniger gut bedient gewesen. Passend zu diesem Schreibstil wird auch oft geflucht und Verwünschungen ausgesprochen. Mir ist jedoch aufgefallen, dass alle Kinder eine ähnliche Sprache sprechen, obwohl sie aus verschiedenen Epochen stammen. Also haben sich die Kinder einander angepasst oder Brom hat das Detail, dass jemand aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges ein anderes Englisch benutzt als ein Kind aus dem 21. Jahrhundert, nicht beachtet. Dies jedoch nur ein kleines Manko.


    Fazit:


    Ein Buch, das gewiss seine Längen hat, vor allem zu Beginn, das dann jedoch richtig aufdreht und von einem blutrünstigen Kampf in den anderen taumelt. Doch mit Broms ausgeklügelten Charakteren und seiner fantastischen Welt schafft es das Buch zu überzeugen.


    Empfehlenswert für Leser des Horrorgenres und jene, die Action und Blut mögen. Für junge Leser aufgrund der dargestellten Gewalt ungeeignet.


    Nachdem ich die erste Hälfte des Buches eher zäh fand, war ich vom letzten Teil wirklich begeistert und oftmals blieb mir die Luft weg. Von da an konnte ich das Buch unmöglich mehr aus der Hand legen!


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    4ratten & :marypipeshalbeprivatmaus:

    //Grösser ist doof//

  • Meine Meinung
    Leider ist es jetzt schon wieder etwas länger her, dass ich das Buch gelesen habe, weswegen ich nicht wirklich ins Detail gehen kann. Aber soviel weiß ich noch: ich fand das Buch klasse. Eine düstere Peter-Pan-Version für Erwachsene, vermischt mit allerlei mysthischen Sagen und Legenden. Ich fliege ja auf alles, was mit der Arthus-Sage zu tun hat und dass hier einige Elemente daraus verwendet werden, hat mir natürlich besonders gut gefallen. Im Gegensatz zu Stormcrow mag ich es, wenn Autoren sich an alten Überlieferungen bedienen und diese uminterpretieren. Und ich finde, Brom macht das auch noch sehr gekonnt.


    Ich habe mich von Anfang an wohl in der Geschichte gefühlt. Zwar braucht es seine Zeit, bis die Ereignisse anlaufen, aber gerade dieser langsame Übergang von Realität in gruselige Unwirklichkeit hat mir gefallen. Peter Pan war dabei natürlich die interessanteste Person, schwierig einzuordnen und stets für eine (meist grausame) Überraschung gut. Die Kinder-Version ist ja schon nicht ganz ohne, aber hier gehts ja richtig zur Sache. Dieses Herausarbeiten der dunklen Schatten aus der Originalfassung fand ich sehr gelungen ... ich konnte mich in dieser Welt verlieren. Zum Schluss hin wurde es mir dann doch etwas zu abgefahren, letztendlich kann ich aber damit leben.


    Auch die Zeichnungen haben mir sehr gut gefallen. Düster, aber trotzdem ansprechend und passend zu den verschiedenen Charakteren. Ich fands spannend, alle Versionen, die ich von Peter Pan kenne (Kinderbuch, Disney und Brom) miteinander zu vergleichen und meiner Meinung nach kann Brom durchaus mithalten. Mich hat das Buch in seinen Bann gezogen und ich vergebe 5ratten

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Meine Meinung


    In dem Buch der "Kinderdieb" erzählt der Autor Brom die Geschichte des Peter Pan auf andere Weise. Peter wird hier als Säugling ausgesetzt, weil seine Familie einen Wechselbalg in ihm sieht. Er kann schon nach einigen Wochen sprechen und laufen, stammt er doch von einem nichtmenschlichen Vater ab.
    Hier löst sich Broms Peter bereits vom Vorbild. Bevor Peter sein magisches Land erreicht, muss er noch eine harte Zeit durchmachen. Die brutalen Schilderungen erschienen mir zu diesem Zeitpunkt zwar recht ausführlich, aber für das Verständnis doch gerechtfertigt. Man sollte ja nachvollziehen können, warum Peter zu der Person wurde, die er ist. Leider zog sich dieser Stil durch das ganze Buch und ich fragte mich oft warum.


    Im Gegensatz zu den meisten hier, hat mich das Buch eher enttäuscht. Ich erwartete sicher nicht den Zuckerguss-Peter aus den Disney-Produktionen. Und von den ersten hundert Seiten war ich auch begeistert, noch etwa die gleiche Seitenzahl konnte mich wohl fesseln, aber die Begeisterung ließ bereits nach.
    Barries Peter war auch selbstsüchtig, hemmungslos und brutal. Broms übertrifft ihn aber bei weitem. Es sind auch keine Kinder mehr, die Peter "entführt". Es sind bevorzugt Jugendliche, da diese kampfgeeigneter sind.
    Auch ist es nicht die ewige Kindheit mit der er sie ködert, sondern das Versprechen auf einen sicheren Ort, da sie körperlich und seelisch gequält werden. Zwar spricht er von einer verzauberten Insel, auf der es keine Erwachsenen gibt, meint damit jedoch, dass sie dort vor ihnen sicher wären.



    Wenn Brom den Lesern zeigen wollte, dass die reale und die magische Welt genau so verkommen ist wie die andere, dann ist ihm das gelungen. Ob nun Ulfger oder einer der Prediger, alle sind sie engstirnige Fanatiker. Peter ist der Dame vom See vollkommen verfallen und würde alles für sie opfern. Dabei ist die Dame durchdrungen von Gleichgültigkeit.


    Brom schaffte es nicht die Faszination der ersten Seiten in der gesamten Geschichte aufrecht zu erhalten. Als sich die Handlung nur noch auf Avalon abspielte war irgendwie die Luft raus. Die Motivation der Einzelnen war für mich oft nicht nachvollziehbar. Die Kämpfe zwischen den Parteien empfand ich eher langatmig.
    Immerhin gibt es keine reine Schwarz-Weiß-Malerei. Die Piraten werden symbolisiert durch religiöse Fanatiker, was ich der Herkunft des Autors zuschreibe.


    Der Schluss des Buches konnte mich auch nicht überzeugen. Der Einzige, der mein Interesse hatte, war übrigens Tanngnost. Die Illustrationen waren teils sehr schön gestaltet.



    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Autor: Gerald Brom
    Seiten: 656
    Verlag: Knaur Taschenbuch Verlag
    ISBN-10: 3426506882
    ISBN-13: 978-3426506882


    Autor:
    Gerald Brom ist ein 1965 in Amerika geborener Künstler und Illustrator. Sein Vater war Pilot bei der US-Army und musste mit seiner Familie oft umziehen. Brom verbrachte deshalb einen Teil seiner Kindheit und Jugend in Japan und Deutschland, wo er auch in Frankfurt/Main sein Abitur ablegte. Aufgewachsen in militärischer Umgebung gewöhnte sich Brom daran, nur mit seinen Nachnamen angesprochen zu werden. Seine Bücher, die er auch nur mit seinen Nachnamen signiert, erschienen deshalb auch nur schlicht, ohne den Vornamen des Autors zu nennen. Sein bekanntestes und erfolgreichstes Buch im deutschen Raum, ist "Der Kinderdieb", der 2010 in deutscher Übersetzung erschien.


    Handlung:
    Leise, wie ein Schatten, durchstreift ein Junge mit spitzen Ohren und goldschimmrigen Augen die Straßen New Yorks. Immer auf der Suche, nach verlorenen ungeliebten Kindern, die sich nichts sehnlicher wünschen, als von zu Hause fort und den dortigen Problemen nicht mehr ausgesetzt zu sein. Peter verspricht ihnen, sie in eine andere bessere Welt zu führen, in der niemand mehr erwachsen werden muss, doch verrät er ihnen nicht, dass diese längst im Sterben liegt. Auf all jene, die dieses Reich betreten, wartet eine Welt voller Magie, das größte Abenteuer ihres Lebens und todsicher auch die größte Gefahr...


    Rezension:
    Wer an Peter Pan denkt, hat oft genug nur die Disney-Version im Kopf, mit einen kecken Jungen, der niemals ewachsen werden will, freundlich und abenteuerlich und Kinder, denen es genau so geht, in sein Reich führt, wo sie gegen Piraten bestehen und Indianern und magischen Wesen gegenüber treten. Doch, diese Version ist geschönt, denn die Erst- und Originalfassung von James M. Barrie vermag an Grausamkeit nicht zu überbieten sein. Kindesentführung, Kinder, die sichtlich Spaß am Morden haben, aber auch ein Junge (Peter), der sich nicht Gedanken darüber macht, wie viele Kinder er für seine Sache kämpfen und dabei sterben lässt. Beispiele gibt es genug, wie Gerald Brom seinen Lesern nach seiner bewegenden, emotionalen und grausamen Version von Peter Pan, im Nachwort aufzeigt. Sie jedenfalls bilden die fantastische Grundlage von "Der Kinderdieb".


    Auch Broms Hauptfigur, oder eine davon, heißt Peter und auch hier ist es er, der die Jungen mit Lockungen und Verschweigen von Tatsachen in sein Reich führt, ohne ihnen je einen Ausweg zurück zu bieten. Sollen die Kinder auch gar nicht, wie Nick, die zweite Hauptperson bald erfahren muss. Sie geraten mit Betreten der Welt von Avalon in einen gefährlichen, ja tödlichen Kampf. Das ist der Preis, den sie dafür zahlen, fernab ihrer schlagenden, misshandelten Eltern zu sein, fern von den Straßengangs und all den anderen Problemen, denen sich Kinder ausgesetzt sehen können - ein Preis, den Peter ihnen verschweigt. Denn für ihn zählt nur die Rettung seiner Welt. Alles andere ist unwichtig.


    Wie auch "Games of Thrones" handelt es sich bei "Der Kinderdieb" um Fantasy für Erwachsene oder zumindest für ältere Jugendliche. Das liegt zum einen an der dort in sehr hohen und detailreichen Maße dargestellten Gewalt, zum anderen aber auch an die Brutalität der Handlungen, die so manchen Krimi in den Schatten stellen dürften. Der Autor schreibt einerseits so, dass man sich mitten in die Geschehnisse hinein versetzt fühlt, zum anderen aber abstoßend, dass man das Buch am liebsten weglegen wollte. Wer also ein schwaches Gemüt oder einen leicht unkontrollierten Magen hat - Augen zu. Allen anderen sei dieses Buch wärmstens empfohlen, wer richtig starke Dark-Fantasy-Literatur lesen möchte, ist mit Brom "Der Kinderdieb" mehr als gut bedient.


    Brom weißt aber nicht nur mit einer ehrlicheren Version von peter Pan auf, als es andere Autoren tun, sondern setzt noch eines oben drauf. Cover und alle Zeichnungen (an jeden Kapitelanfang) stammen von ihm selbst und in der Mitte gibt es als kleines Extra noch 8 farbig gehaltene Zeichnungen als Zusatz zu den ansonsten Schwarz-Weiss gehaltenen. Alleine deshalb schon, lohnt sich dieses Buch zu kaufen. Wer die grausamen Seiten der Geschichte durchhält, den eröffnet sich zudem eine andere, für uns durch Nebel verborgene Welt.


    Nur das Ende hätte vielleicht etwas anders geschrieben werden können. Aber wer weiß, vielleicht läuft auch in diesen Moment ein goldäugiger Junge auf der Suche nach verlorenen Kindern, durch die Straßen von New York.


    Euer samuel.

  • Ich lese "Der Kinderdieb" momentan und bin irgendwie zum Teil sehr angetan und zum Teil überhaupt nicht. Einerseits gefällt mir dieser düstere Ansatz, diese Interpretation des Ganzen ist durchaus gelungen. Auch wenn ich mir gewünscht hätte das es hi und da etwas näher an der Vorlage geblieben wäre. So hat es an einigen Stellen irgendwie etwas gezwungen eigenes des Autors. Es wirkt nicht so richtig wie aus einem Guss. Dann wird vieles das Erklärungsbedürftig wäre einfach so stehen gelassen. Yanni hat das ja auch schon geschrieben, weshalb geht Peter kaum darauf ein, wenn er eines der Kinder mitnehmen möchte. Hier bietet sich einfach keine richtige Erklärung für sein Handeln. Gleichzeitig finde ich es auch unglaubwürdig das bisher nur Nick Kritik an Peter findet und alle anderen nicht.


    Irgendwie kann ich aber noch nicht ganz sagen ob es mir nun tendenziell eher gut gefällt oder doch eher weniger. Es ist noch etwas in der Schwebe. Übrigens sind die Zeichnungen an sich nicht schlecht, ich mag aber Bücher in denen mir die Figuren vorgesetzt werden nicht so gerne. Ich mache mir gerne meine eigenen Bilder im Kopf und die Illustrationen machen mir persönlich immer irgendwie ein Stück Lesespaß kaputt.

  • Meine Meinung:
    Ich bin etwas zwiegespalten, tendiere aber eher dazu das Buch nicht so sehr zu mögen. Einerseits mag ich die düsteren Aspekte der Handlung . Vor allem die Grundidee, Peter Pans Geschichte mal genauer zu betrachten und das Grausame und verstörende heraus zu filtern, fand ich gelungen. Genau das hat mir auch wirklich gut gefallen. Auch das BROM zum Teil sehr ungefällige Lösungen bietet und es daher dem Leser nicht gerade einfach macht, hat mich wenig gestört.
    Mein Problem bestand eher mit dem weiteren Verlauf und den Aspekten die in die Handlung aufgenommen wurden. Ich bin bei Fantasy und Phantastischer Literatur immer schwierig und so bald es mir zu sehr in Richtung Fantasy mit Elfen schweift, ist das nicht mehr so mein Ding. Und Peters Entwicklung am Ende kam mir zu schnell. Das hab ich der Geschichte dann einfach nicht mehr abgenommen. Ich hätte gerne mehr Anzeichen dafür gehabt, aber so kam es mir etwas plötzlich vor. Mir ging jedenfalls nach und nach der Zauber verloren, den die Handlung zu Beginn ausgeübt hatte. BROM hat es nicht geschafft mich in seine Welt zu ziehen, ich blieb eher Zuschauer und wurde keine der Figuren. Nick ist die einzige Figur mit der ich noch am ehesten etwas anfangen konnte.
    Es ist also eigentlich eher meinem Gesamtgeschmack geschuldet das ich den Roman nicht mochte, weshalb es mir hier auch ein wenig schwer fällt das in genaere Worte zu fassen. Rein vom Gefühl her kommt der Roman für mich jedenfalls nicht über das Mittelmaß hinaus und das sind bei mir dann:
    3ratten