J.D. Salinger - Der Fänger im Roggen

Es gibt 141 Antworten in diesem Thema, welches 43.634 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lykantrophin.

  • Ich kann mich leider auch nicht mehr so gut erinnern ist min. vier Jahre her...


    Aber ich finde Salinger klasse, egal ob Der Fänger im Roggen oder Neun Erzählungen.


    Ich werd versuchen wieder etwas zulesen, dann kann ich die Meinung vielleicht auch noch begründen.


    Ragle

  • Hallo allerseits


    Ich lese gerade The catcher in the rye und liebe es genau so sehr wie die deutsche Version, die ich mal in der zehnten Klasse (Ewigkeiten her !!!!) in Deutsch lesen durfte.


    Ich mag die Sprache, gerade weil sie so überzogen ist. Ich finde auch die ständigen Wiederholungen bestimmter Ausdrücke (meinetwegen "phoney" und "and all.." ....) echt. Kinder in dem Alter haben etwa zehn Lieblingsausdrücke, die sie dauernd anwenden.


    Außerdem finde ich Holden (und das war mir nicht mehr so in Erinnerung) sehr großzügig und überragend gutmütig. Wie er zum Beispiel am Anfang die Beschreibung für seinen Zimmerkumpel Stradlater schreibt (und das obwohl er schon von der Schule geflogen ist) oder wie er auf Streifzüge den Zimmernachbarn Ackley einlädt, obwohl er ihn furchtbar langweilig findet und auch nicht besonders mag, einfach deswegen weil er weiß, dass dieser Ackley keine Freunde hat und sonst nur auf dem Zimmer hocken würde.


    Natürlich gibt er sich erwachsener als er ist, so erwachsen wie er gern wäre, gibt sein Alter mit 22 an, raucht wie ein Schlot und trinkt in Bars gern mal etwas mit Alkohol. Versteht aber andererseits, dass er nichts bekommt, weil er weiß, dass der Kellner seinen Job verlieren könnte ....


    Kurz und gut ich liebe das Buch nach wie vor und habe hier zu Hause auch schon eine Diskussion angefangen, wo wohl die Enten im Winter bleiben.....


    :schmetterling:


    Daniela

    bitte wühlt bei booklooker mal in meinen Angeboten (elahub) - ich verkaufe für die Katzenhilfe Göttingen :) -

  • Ich habe es damals im Englisch-Unterricht geliebt. Auf Deutsch habe ich es noch nie gelesen. Es ist mir jedenfalls nach all den Jahren immer noch sehr präsent, was man von anderen Büchern nicht unbedingt behaupten kann. Daher ja auch mein Votum in dem "10 alternative...-Thread" dafür, es nach wie vor in der Schule zu lesen. Kein Buch (mal vom Long-Distance-Runner abgesehen - die beiden Bücher spielen da für mich in einer Liga) schafft es m.M.n. besser diese Zwigespaltenheit der Jugend zu erfassen und so zu verpacken, dass am Ende etwas gedämpft Positives dabei herauskommt.


    5ratten

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Ich habe das Buch letztes Jahr gelesen und ich kann für mich sagen, dass es mir gefallen hat. Man kann sich über die Hauptperson aufregen, aber macht das nicht auch eine gute Geschichte aus? Und ich kann mich da nur anschließen, dass die Geschichte einfach gut geschrieben ist.
    Jugendliche sind nun mal unentschlossen und auf der Suche nach sich selbst.
    Nur mal so als Frage: Wenn so viele das Buch gern wieder lesen möchten, wäre da auch Interesse an einer Leserunde? Vielleicht bekommt man beim gemeinsamen Lesen noch mal einen anderen Blick auf das Buch?

  • Zitat von "HoldenCaulfield"

    Ja Holden ist wirklich einfach ein Lieber Kerl


    :entsetzt::entsetzt::entsetzt: Was? Ein lieber Kerl??? So verschieden können einem Charaktere vorkommen.
    Es gibt keinen Charakter, den ich so wenig mag, wie Holden Caulfield. Der Junge ist verwöhnt, hat keine Ahnung was er will (was ja noch das Normalste an ihm ist) und schimpft einfach nur auf die restliche Zivilisation. Ich mag keine Leute, die ständig alles schlechtmachen.
    Am Anfang fand ich das ja noch witzig, als er meint, er gäbe uns diesen Charles-Dickens-Kram mit "ich wurde geboren" etc. nicht, aber mit der Zeit wurde er einfach nur noch zu einer Nervensäge und Heulboje. Ich meine... der soll sich doch ein Hobby suchen. :rollen:


    Sorry, ich könnte stundenlang so weiter machen. Wie gesagt, er ist sicher interessant, aber ich halte ihn auf Dauer einfach nicht aus. Ich war nur noch froh, dass das Buch zu Ende war.

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  • Hm, aber es gibt doch viele Bücher mit Charakteren, die Eigenschaften, die einem nicht so zusagen - deshalb mag man doch das Buch nicht unbedingt nicht. :zwinker:


    Ich meine - das macht doch den Reiz der Literatur aus, dass man sich auch mal mit solchen Typen auseinandersetzt, denen man im wirklichen Leben vielleicht noch nicht mal im Uhrengeschäft die richtige Uhrzeit sagen würde? :breitgrins:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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  • Wendy
    Er ist einfach ein verlorener Mensch der sich selbst noch nicht wirklich gefunden hat. Ein Lieber kerl ja vorallem zu seiner Schwester beziehungsweise eigentlich ist sie der einzige Mensch den er wirklich mag auser seinem verstorbenen Bruder. Eigentlich hab ich ja mal gepostet das ich mich mit ihm nicht unbedingt identifiezieren kann aber wenn ich so darüber nachdenke kann ich das vielleicht doch...

  • Weratundrina: Ja, natürlich. Drum hab ich's ja auch zu Ende gelesen. :zunge:


    Ich hab auch schon genügend andere unsympathische Charaktere aus Büchern "kennen gelernt", aber Holden ist ziemlich unantastbare Nummer 1. Vielleicht, weil er auf so realistische Art unsympathisch ist. Ich hab wohl einfach Angst, dass mir mal wirklich so einer über den Weg läuft und mich fragt, was denn mit den Enten im Park passiert ist.
    Derzeit könnte ich darauf ja sogar antworten: Och... Vogelgrippe! :lachen:


    Böse Grüße,
    Wendy :teufel:


    Edit: Na ja, dass er zu seiner eigenen Schwester nett ist, macht für mich nicht gerade wett, wie er über den Rest der Welt denkt. Über solche Leute zu lesen, macht mich einfach depressiv, aber ich kann auch nachvollziehen, warum so viele Leute das Buch toll finden. Ist halt einfach nicht mein Ding. :schulterzuck:

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  • Zitat von "HoldenCaulfield"

    Eigentlich hab ich ja mal gepostet das ich mich mit ihm nicht unbedingt identifiezieren kann aber wenn ich so darüber nachdenke kann ich das vielleicht doch...


    Und wie kam es zu der Nick-Name-Bildung? :smile:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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  • Wendy
    ja klar an vielen Stellen ist es wirklich nicht besonders fröhlich. Aber man kann ja auch nicht alles mögen.


    Mal ne andre Frage. Hat von euch eigentlich jemand noch die anderes von Salinger gelesen? Es gibt ja außer seinem einzigen richtigen Roman- also dem Fänger- noch Franny und Zooey, Neun Erzählungen, Hebt den Dachalken hoch und Semour wird vorgestellt. Alle haben sie ja lose Verbindungen zu einander. Vorallem A Great Day for a Banana Fish (eine Erzählung aus Neun Erzählungen)hat es mir angetan.

  • Ich kenne nur den Fänger im Roggen, aber Franny und Zoey hab ich schon lange im Auge. Ich warte nur noch auf den Tag, wo es mich in der Buchhandlung wirklich anspringt. :breitgrins:

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  • Franny and Zooey ist eines der Lieblingsbücher meines alten Englischlehrers. Da er uns so davon vorgeschwärmt hat, habe ich es letztes Jahr dann mal gelesen - phhh, wir haben einfach nicht den gleichen Geschmack.


    Das Buch besteht (vermutlich ähnlich wie Catcher in the Rye?) aus wenig Handlung und viel Gelaber. Hauptperson ist Franny, die ein Problem mit ihrer Intelligenz hat, oder viel mehr damit, dass ihre Umgebung nicht so tiefschürfend ist, wie sie selbst sich sieht. Auch Frannys Lieblingswort ist "phoney" - alles ist phoney, ihr boyfriend inklusive. Sie erleidet einen Nervenzusammenbruch und versinkt daraufhin in Selbstmitleid und Apathie, woraus erst ihr Bruder Zooey ihr hinaus hilft.


    Dazu sollte ich vielleicht erklären:
    Ich erreiche bei IQ-Tests selbst Ergebnisse von 97-98% und bin auch, was Allgemeinbildung angeht, den meisten meiner Altersgenossen voraus. Und es kotzt mich an, wenn Leute in einer ähnlichen Situation wie ich deswegen auf ihre Umgebung herabsehen und sich für besser/tiefgründiger halten. Letztendlich wird diese Haltung zwar auch in Franny and Zooey als "falsch" dargestellt, aber der größte Teil des Buches besteht eben aus den Gesprächen und Gedanken von Franny und Zooey, und das fand ich sehr nervig und gar nicht witzig.



    Ähnlich wie Catcher in the Rye spaltet Franny and Zooey die Gemüter in Begeisterte und ihr Gegenteil. Es ist sehr immerhin unterhaltsam, die Amazon-Kundenrezensionen dazu zu lesen.


    Wer die Themen und Probleme von Franny and Zooey mag und gerne SciFi liest, dem gefällt vermutlich auch Flowers for Algernon (Deutsch: Blumen für Algernon, Film: Charly) von Daniel Keyes. Darin geht es um einen geistig zurückgebliebenen 30jährigen Mann, der per Operation für wenige Monate zum Genie wird.


    Was die Rezeption von "Jugend-Themen" angeht, fand ich allerdings die TV-Serie "Buffy the Vampire Slayer" ergiebiger und unterhaltsamer als Salinger. Und mich selbst finde ich in "Racing the Moon" von Terry Prone wesentlich besser wieder, als in Franny/Zooey.


    Herzliche Grüße
    Nightfever

    Mein Geist dürstet nach Taten, mein Atem nach Freiheit!<br />Der Hauptmann der Räuber

  • Hi,
    ich habe meine letzte Lk Klausur in Englisch über J.D. Salingers Shoeless Joe geschrieben... ich fand dieses Buch einfach nur schrecklich überflüssig, langweilig und teilweise echt blöd.


    Das wäre so eines der wirklich gaaanz seltenen Bücherexemplare, welches ich nicht zu Ende gelesen hätte, wäre es nicht mein Lk bzw. eine Schullektüre gewesen.


    Zu The Catcher in the Rye kann ich weniger sagen, aber auch davon haben wir einiges gehört.
    Mich hat dieses Buch jedenfalls so dermaßen von J.D.Salinger abgeschreckt, dass ich überhaupt keine Lust verspüre jemals wieder etwas von ihm zu lesen.


    Lg, Bella*

  • Hallo bellastella,


    sag bist du sicher, dass das Buch von Salinger ist?


    http://www.amazon.com/gp/produ…7224712?v=glance&n=283155


    http://en.wikipedia.org/wiki/Shoeless_Joe_%28Book%29


    Soweit ich weiß sind ausschließlich folgende Bücher von ihm veröffentlicht:
    "Der Fänger im Roggen"
    "Franny und Zoey"
    "Zimmerleute hebt die Dachbalken hoch oder Seymour wird vorgestellt"
    und "Neun Erzählungen"


    Also jetzt gilt die Abschreckung nicht mehr, dass heißt du soltest gleich mal anfangen zu lesen :breitgrins: .


    LG,


    Ragle

  • Nightfever: Danke für diese kleine Rezi zu Franny and Zooey - ich glaube, ich warte noch ein bisschen, bis ich mich mit dem nächsten Salinger quäle. Das hört sich nämlich wieder genau nach allem an, was ich schon am "Catcher in the Rye" nicht ausstehen konnte. :breitgrins:


    Flowers for Algernon fand ich auch ganz toll. Rezi

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  • Ach.. jetzt hab ich wirklich was durcheinander gebracht.
    Die Figur des J.D.Salinger kommt in dem Buch von W.P.Kinsella ( so heißt der nämlich, der richtige Autor) vor. Der wird da gekidnappt und sieht sich dann selbst als Geist Baseball spielen auf einem Feld, auf dem nur verstorbene Geister Baseball spielen und am Ende tritt er in diese Welt oder wie man es auch immer nennen mag über...


    Einfach nur schrecklich, Sorry, ich wollte euren Salinger nicht schlecht machen :) , aber lesen will ich ihn trotzdem noch nicht.


    bella*

  • Also nochmal zum Fänger im Roggen:
    ICH LIEBE DIESES BUCH!
    Ich hab das Buch vor nem halben Jahr oder so zum ersten Mal gelesen und würd es noch tausendmal lesen und mich jedes Mal mehr dadrann erfreuen ( das hört sich jetzt vielleicht/wahrscheinlich/höchsvermutlich ziemlich seltsam an oder so, aber hmm.. ich kann das garnicht richtig in Worte fassen.. aber das buch ist einfach nur hammergeil...)
    Der liebe Holden denkt zwar verdammt viel und verdammt abgedreht, aber ich find das im gegenteil zu dem ganzen wahnsinn, der allgemein "leben" genannt wird weder langweilig noch geistesgestört sondern einfach nur hmm....WAHR... also ich konnt seine gedanken schwer gut nachvoll ziehen...

  • :winken: Passiert mir auch manchmal, wenn die nachfolgenden Nachrichten dann auf einer neuen Seite erstellt werden, dann geht der letzte Beitrag auf der alten Seite oft "verloren".

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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