Elizabeth George - Wer dem Tode geweiht/This Body of Death

Es gibt 91 Antworten in diesem Thema, welches 18.304 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Glaubst du, das entspringt nur der Feder Georges oder es spiegelt die Situation der Frau in GB heutzutage wider?

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiba ()

  • Hallo!


    Glaubst du, dass entspringt nur der Feder Georges oder es spiegelt die Situation der Frau in GB heutzutage wider?


    Wahrscheinlich nicht nur der Situation der Frau in GB, sondern überall. Irgendwie scheint immer noch in den meisten Köpfen verankert zu sein, dass sich Frauen hauptsächlich um die Kinder kümmern. Dass eine Mutter ihr Kind "abgibt" und auch mal etwas ohne unternimmt führt leider immer noch zu oft zu erhobenen Augenbrauen. Wenn dann noch so eine Geschichte passiert ist klar, wer letztendlich schuld ist. Dabei kann so etwas jedem passieren.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo,


    ich kann Kirsten nur zustimmen. Ich bin mir sicher, dass die meisten Menschen diesen Satz nicht mal als sonderbar wahrnehmen...

  • Ich fand es hier in diesem Zusammenhang besonders unangebracht, die Mutter anzuprangern, weil ja der Vater aufpasste und nicht irgendwer.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Ich lese das Buch derzeit und bin gerade ungefähr in der Mitte. Vom Vorgänger dieses Falles war ich nicht sehr beeindruckt und hatte schon die Befürchtung, dass bei Elizabeth George langsam die Luft raus ist. Aber weit gefehlt! Dieses Buch ist wieder so gut wie die frühen Bände. Es gibt mehrere Personen, die für den Mord in Frage kommen und einige von ihnen haben ganz offensichtlich etwas zu verbergen. Die neue Chefin der Abteilung ist eine richtige Nervensäge. Ich vermute, dass sie sich am Ende aufgrund gewisser Untugenden selbst disqualifiziert. Nein, ich vermute es nicht nur, ich hoffe es :breitgrins:. Havers kommt für meine Begriffe wie immer zu kurz und Lynley findet langsam wieder zu sich selbst. So mag ich das.


    Was es mit der Geschichte der drei Jungen auf sich hat, die immer wieder eingeschoben wird, habe ich noch nicht herausgefunden. Ich kann mich erinnern, dass es so einen Fall in England tatsächlich vor einigen Jahren gab, aber wie steht er in Verbindung mit der eigentlichen Handlung?


    Das alles hält die Spannung im oberen Bereich.

  • Heute bin ich fertig geworden. Das Buch blieb weiterhin spannend. Die Lösung war nicht raffiniert, aber ordentlich konstruiert. Die Personen blieben in ihrer Anzahl und Beziehung zum Fall sehr übersichtlich. Ich empfand es auch als angenehm, dass der Täter nicht erst auf der letzten Seite entlarvt wird, sondern etwas früher, und somit die Spannung runterfahren und das Buch in Ruhe ausklingen konnte.


    Im Vergleich zum Vorgänger der Reihe hat Elizabeth George etwas von dem Glanz früherer Bücher zurückgewonnen. Auf über 800 Seiten wurde es kaum langweilig, und für alle, die dem Ermittlergespann Lynley und Havers langsam überdrüssig werden, zeigt George ganz neue Seiten bei den beiden auf. Die neue Chefin, die sich anfangs nicht von ihrer professionellsten Seite zeigte, gewann menschlich noch einiges dazu, offenbarte aber gleichzeitig, dass sie an ihrem Führungsstil noch feilen muss. Es sieht so aus, als würden wir sie im nächsten Buch wieder treffen.


    Es ist einfach eine Krimi-Reihe, die mir trotz einiger Tiefen nach all den Jahren immer noch gefällt.


    4ratten

  • Das Cover sieht ja schon mal toll aus! Ich werde mich allerdings gedulden, bis die deutsche Ausgabe erscheint. Es wäre schön, wenn Isabelle wieder dabei ist, sie hat nämlich Potenzial, und nicht nur auf der beruflichen, sondern auch der privaten Ebene einiges zu bieten. Als Privatmensch ist sie zu bedauern, auch wenn ich für Alkoholismus wenig Verständnis aufbringen kann, aber das ist ja nicht ihr einziges Problem. Und arbeitstechnisch muss ihr doch irgendwann das Licht aufgehen, dass sie mit ihrem Führungsstil nicht weit kommt.



    Kirsten
    Der Inhalt klingt toll. Ich mag es immer sehr wenn Simon und seine Frau eine größere Rolle spielen. :)


    Das geht mir ähnlich. Man spürt dann immer dieses vorsichtige Abtasten zwischen Simon und Thomas. So ganz ungezwungen können die beiden nie miteinander umgehen.

  • Oh, wie schön, ein neuer Elizabeth George Krimi! :klatschen:


    Wann erscheint denn die deutsche Ausgabe? Weiß jemand vielleicht mehr?

    Gruß suray

  • Hallo!


    suray: über den Erscheinungstermin der deutsche Ausgabe konnte ich leider nichts erfahren :winken: Ich muss aber gestehen, dass ich nicht sehr tiefgewühlt habe weil ich die englische Ausgabe lesen werde :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Eine junge Frau wird ermordet auf einem Londoner Friedhof aufgefunden. Thomas Lynleys alte Truppe von Scotland Yard wird mit der Untersuchung des Falles betraut, und für Isabelle Ardery, die momentan die kommissarische Leitung des Teams innehat, steht mit diesem Fall, ihrer ersten Feuerprobe, ziemlich viel auf dem Spiel, vor allem, als es im Zusammenhang mit der Ermittlung zu einem tragischen Unglücksfall kommt, der für viel Wirbel in den Medien sorgt.


    Es ist auch der erste Fall, zu dem Lynley nach seinem schweren persönlichen Schicksalsschlag hinzugezogen wird. Allmählich kehrt er ins normale Leben zurück, soweit man von normal sprechen kann, wenn die Kollegen nicht wissen, wie sie mit ihm umgehen sollen, und Sir David Hillier ihn als Schachfigur bei seinen internen Machtspielchen zu benutzen sucht. Auch das Verhältnis zu Ardery gestaltet sich eher problematisch.


    Havers ist währenddessen ganz die alte und stürzt sich in gewohnt dickköpfiger Manier in ihre Nachforschungen, wobei sie auch schon mal gegen die Anweisungen der neuen Chefin zu handeln bereit ist. (Deren Ratschläge in puncto Kleidung gehen ihr allerdings nicht mehr so richtig aus dem Kopf, was zu einigen witzigen Situationen führt.)


    Dieser Fall für Lynley und Havers (die hier hauptsächlich getrennt ermitteln) war nach dem Durchhänger der Serie mit "Careless in Red" wieder mal ein richtiger Genuss. Nicht nur, weil endlich mal wieder sämtliche alten Bekannten wie die St. Jameses und die ganze Mannschaft vom Yard dabei sind, auch wenn dieses Wiedersehen mit alten Bekannten zusätzlich Freude machte.


    Den Mordfall an sich und die sich drumherum rankenden Verflechtungen schildert George mit viel Personal und sehr detailreich, aber viel weniger überpsychologisierend als im Vorgängerband. Und sie hat es wieder einmal geschafft, mich fast bis zum Ende im Dunkeln tappen zu lassen.


    Manche werfen George ja vor, britischer als die Briten zu sein, und in der Tat fiel mir erstmals auf, dass sie bestimmte "Britizismen" :breitgrins: etwas überstrapaziert. Das hat mich im Gesamtbild dann aber doch eher wenig gestört, weil es ansonsten wieder ein richtiger Lynley & Havers war: spannend, wortgewandt, etwas kompliziert und mit ganz viel Einblick ins Privat- und Seelenleben der Ermittler. Für einen humorvollen Touch sorgt die zehnjährige Hadiyyah, Barbaras Nachbarin, in ihrer neuen Funktion als Modeberaterin. Herrlich!


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Der Inhalt klingt toll. Ich mag es immer sehr wenn Simon und seine Frau eine größere Rolle spielen. :)


    Ich mag die zwei auch sehr!


    Nachdem ich meine Rezi gepostet habe (ich schreibe sie immer lieber erst, bevor ich Eure Meinungen gelesen habe), noch kurz zu ein paar Themen, die im Thread andiskutiert wurden:


    Die eingestreute Geschichte um die drei Jungs fand ich auch ziemlich heftig und musste gleich an den Fall James Bulger denken (auch wenn ich spontan nicht auf den Namen gekommen bin). Ihr habt völlig recht, es war nicht sehr explizit und gab doch grässliches Kopfkino. Ich konnte mir nicht helfen - irgendwie taten mir die Jungen trotz allem leid :traurig:


    Zu Thomas und Isabelle:


    Zu Isabelle selbst:


    Und zu Barbara und ihrem Nachbarn:


    Faszinierend fand ich übrigens auch die Details am Rande: die freilaufenden Ponys im Wald von Hampshire, den Beruf des "agister" (Robbie Hastings' Job - wie wurde das eigentlich ins Deutsche übersetzt?) oder auch die Dachdeckerei-Geschichten.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine
    Zu deinem letzten Spoiler:

  • If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo!


    Valentine & Holden: schön gespoilert, die haben mir wirklich Spaß gemacht :zwinker: Besonders mit dem "Insiderwissen", weil ich ja schon den nächsten Teil gelesen habe. Ich habe mir ähnliche Gedanken bei diesem Buch gemacht und fand die Auflösung dann sehr spannend. Und im neuen Buch habe ich mir natürlich auch wieder heftig überlegt, wie es weitergehen soll.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.