>> Spezial-Fremdsprachen-Lesesonntag - 14.08.2011

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 8.351 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Breña.

  • :lesen: Deanna Raybourn - The Dark Enquiry


    Da ich vorhin doch noch hinterhältig vom Sofa gelockt und in ein Café geschleift wurde, bin ich noch nicht viel weiter gekommen.


    Aber zumindest haben sich Lady Julia und ihr Gatte inzwischen darauf geeinigt, keine Geheimnisse mehr voreinander zu haben (nachdem ihr letzter Versuch, ihm hinterher zu spionieren gleich mit einem gemeinsam beobachteten Mord nebst anschließender spektakulärer Flucht über mehrere Häudserdächer endete...), ich bin gespannt, wie viele Seiten das wohl anhält :rollen:
    Bin jedenfalls total zufrieden mit meiner Buchwahl, erstens mag ich die Story, zweitens ist der Englisch-Schwierigkeitsgrad genau richtig für mich und drittens habe ich eine Ausgabe mit angenehm großer Schrift erwischt.

  • Um unser sowieso recht beachtliches Sprachspektrum noch ein wenig zu erweitern (und um mir das Wörterbuchmitschleppen zu ersparen), habe ich die Krähe Rabe sein lassen und mir zum Kaffeetrinken in der Stadt ein anderes Buch geschnappt: Don Burness (Hrsg.) - A Horse of White Clouds. Poems from Lusophone Africa, also Gedichte aus dem portugiesischsprachigen Afrika.


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    Die Gedichte aus São Tomé und Princípe, Angola, Kap Verde, Guinea-Bissau und Mosambik sind sowohl im portugiesischen Original als auch in englischer Übersetzung wiedergegeben und ich lese gewissenhaft beides. Also auch (und zwar zuerst) den portugiesischen Text, von dem ich natürlich nur einzelne Wörter verstehe. Währenddessen versuche ich zu erraten, wovon das Gedicht den handeln könnte. Besonders gut geht das nicht, macht aber trotzdem Spaß. Danach lese ich den englischen Text und vergleiche dabei noch einmal mit dem Original.


    Eigentlich lese ich Gedichte ja nur ungern, aber auf diese Weise gefallen mir einige doch überraschend gut. Das liegt unter anderem an dem meist traurigen oder zumindest melancholischen Tonfall, für den ich immer was übrig habe und der sich (habe ich zumindest den Eindruck) in der portugiesischen Literatur sehr oft findet. Aber auch der Inhalt ist okay. Ich hatte mehr Kampf um "unsere Sache" und "Tod allen Unterdrückern" etc. befürchtet, bin bisher aber auf nichts dergleichen gestoßen. (Allerdings habe ich bisher auch nur die paar Gedichte aus São Tomé und Princípe und Guinea-Bissau, sowie die meisten aus Kap Verde gelesen. Die aus Angola und Mosambik, wo ja intensiv gekämpft wurde, habe ich mir noch nicht angeguckt.)


    Weniger schön, wenn auch nicht überraschend, ist die übliche extreme Unterrepresentation von Autorinnen. Ganze 5 von 48 vertretenen AutorInnen sind Frauen, wenn ich mich nicht verzählt habe. Na toll - die 10%-Hürde haben sie mit Ach und Krach geknackt. Allerdings nicht, wenn man die Anzahl der Gedichte betrachtet. Während von einigen männlichen Autoren mehrere Gedichte abgedruckt sind, ist jede Frau nur mit einem einzigen vertreten. Bäh.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Mein Besuch hat mich mittlerweile verlassen, so dass ich mich meinem Buch widmen kann:


    Louis Mall - Au revoir, les enfants


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    Inhalt
    Frankreich zur Zeit der deutschen Besetzung im Jahre 1944. In einem katholischen Internat treffen drei neue Schüler ein: drei jüdische Jungen, die vom Leiter des Internats unter falschem Namen vor den Deutschen versteckt werden. Das bunte Treiben der Kinder endet in der Katastrophe, als ein Denunziant die Gestapo auf den Plan ruft.


    Besonders weit bin ich noch nicht: Die neuen Schüler sind da, allerdings weiß man (sprich der Leser) noch nicht, dass es sich dabei um Juden handelt.
    Da es sich bei der Geschichte nur um das niedergeschriebene Drehbuch handelt, ist es sprachlich nicht besonders ansprechend und bleibt ziemlich distanziert.

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • In Le Petit Prince habe ich hochmotiviert noch etwas geschmökert, der kleine Kerl hat inzwischen die Bekanntschaft eines Königs, eines Eitlen, eines Trinkers und eines Geschäftsmannes gemacht, die alle auf ihrem eigenen kleinen Planeten leben. Und das nur, weil er die anspruchsvolle Blume nicht mehr ertragen konnte, die auf seinem eigenen Planeten erblüht ist.


    Außerdem habe ich zu Ersten neugriechischen Lesestücken gegriffen, einem Büchlein aus der zweisprachigen Reihe von dtv aus dem Jahre 1989. Die Aufmachung ist wirklich gruselig. :breitgrins: Hier fällt mir das Lesen deutlich schwerer, aber ein paar kurze Erzählungen habe ich dennoch geschafft. Zum Beispiel habe ich den griechischen Till Eulenspiegel kennengelernt, Nastradin Chotza. Außerdem habe ich gelesen, wie Karagiosis (eine Figur aus dem Schattentheater) sich als Griechischlehrer für deutsche Touristen versucht. Er verlangt, dass sie den Namen des Gegenstandes nennen, auf den er zeigt - was sie natürlich nicht verstehen. Somit starren sie ihn schweigend an, während er auf verschiedene Dinge zeigt, bis er eine Flasche Wein hervorholt. Alle rufen im Chor "Retsina" und verschwinden in der Taverne ... :trinken:


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges


  • Zum Beispiel habe ich den griechischen Till Eulenspiegel kennengelernt, Nastradin Chotza.


    Das klingt doch ganz nach der griechischen Variante des im ganzen islamischen Raum bekannten Nasreddin Hodscha. Den haben die Griechen den Türken geklaut. Bücher über ihn und seine Heldentaten gibt es massig, z. B. dieses hier:


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    Wir sind irre, also lesen wir!

  • :leserin: Susanna Clarke - The Ladies of Grace Adieu


    Mrs Mabb war eine weitere Geschichte nach meinem Geschmack. Wieder schleicht sich die Magie erst nach und nach in das scheinbar normale Leben ein. Es geht um eine junge Frau namens Venetia Moore, die nach Manchester gereist ist, um eine Freundin zu pflegen. Als sie wieder nach Hause zurückkehrt, muss sie feststellen, dass ihr Verehrer Captain Fox nichts mehr von ihr wissen will, da er inzwischen eine gewisse Mrs Mabb bevorzugt und dort auch wohnt. Venetia ist sehr traurig darüber, weigert sich aber, ihr Schicksal einfach so anzunehmen und macht sich auf die Suche nach Mrs Mabb, was sich als gar nicht so einfach herausstellt, denn kaum jemand hat diese Dame je zu Gesicht bekommen. Dreimal schafft es Venetia, in die Nähe ihres Hauses zu kommen, wobei sich das Haus jedesmal an einer anderen Stelle befindet. Aber immer geschehen Venetia seltsame Dinge und sie wacht wieder zu Hause auf ...

  • Jetzt habe ich auch die letzten kapverdischen Gedichte gelesen. Interessant ist, wie sich der Schwerpunkt der zeitlich angeordneten Gedichte etwas verschiebt: Die älteren handeln vom Fernweh, der Sehnsucht von den Inseln wegzukommen, aber immer mit dem Zusatz, nach einer langen Reise wieder heimzukehren. Die neueren (das ist relativ; das Buch ist 1989 erschienen, also nicht mehr taufrisch) hingegen beklagen das harte Los der Emigranten, die doch immer die Fremden, Ausgestoßenen in welchem Land auch immer bleiben werden.


    Ich glaube, damit werde ich die portugiesisch-afrikanischen Gedichte verlassen und mich einem weiteren Buch in einer weiteren Sprache widmen: Einar Már Guðmundsson/Erla Sigurðardóttir - Hundakexið. Dieses isländische Bilderbuch "Der Hundekeks" handelt dem Klappentext zufolge von Maggi und Bjössi, die auf einer Baustelle spielen und dort Abenteuer erleben. Bevor ich mehr erzählen kann, muss ich mich auf die Suche nach meinem isländischen Wörterbuch machen. (Minibild)

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • :lesen: Jean Malle - Au revoir, les enfants


    Hm, also ich glaube, da schaue ich mir lieber mal den Film an. Die Geschichte ist an sich sehr interessant, aber aufgrund des Schreibstils fühle ich mit den Personen überhaupt nicht mit. Schade eigentlich, als richtiger Roman wäre die Geschichte bestimmt noch ergreifender.

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  • Hm, also ich glaube, da schaue ich mir lieber mal den Film an.


    Tu das! Ich habe ihn im Kino gesehen, als er neu war und kann mich noch recht gut an ihn erinnern. Hat also einen ziemlichen Eindruck hinterlassen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Saltanah: Das habe ich vor. Der Film war schon länger auf meiner Merkliste, das Buch fiel mir nur zufällig in die Hand...


    Nach tiefem Sinnieren, planlosem Umherstreifen und plötzlichem Geistesblitz habe ich mein nächstes Buch für heute, das ich auch noch schaffen will:
    ( Leen: Ich hatte mir auch überlegt, die Little Women zu lesen, aber dazu bin ich gerade absolut nicht in der Stimmung...


    Beckett, Samuel - En attendant Godot


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    Inhalt:
    Die Landstreicher Estragon und Wladimir sowie ein etwas später mit seinem Diener Lucky hinzu kommender Pozzo, die an einem undefinierbaren Ort ihre Zeit damit verbringen, auf eine Person namens Godot zu warten, die sie nicht kennen, von der sie nichts Genaues wissen, nicht einmal, ob es sie überhaupt gibt. Am Ende eines jeden Aktes erscheint ein wohl von ihm kommender Junge, der verkündet, dass sich Godots Ankunft weiter verzögert...

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  • Die zweite Geschichte in meinem Buch trägt den Titel L'eredità di nonna Salvina (Die Erbschaft der Großmutter Salvina). Der kleine Cirillo ist das schwarze Schaf der Familie, die der Stadt so viele bedeutende Würdenträger gestellt hat. Alle halten ihn für einen Einfaltspinsel, und man gibt sich große Mühe, ihn nach Möglichkeit von anderen Menschen fernzuhalten. Nur seine Großmutter Salvina liebt den Jungen und findet seine Anwandlungen gar nicht merkwürdig, egal, ob er versucht, einen Topf voll Schnee mit Öl zu braten, ob er auf die Stadtmauer klettert, um den Mond zu berühren und dabei von der Wache verhaftet wird, oder ob er, um einen Krieg zu beenden, kurzerzhand die Degen in ihren Scheiden festbindet. Letzteres bringt ihm dann allerdings einen dauerhaften Aufenthalt in einer Dachbodenkammer ein, und seine einzige Freude ist die Großmutter, die im Winter mit ihrem kohlengefüllten Wärmtopf kommt und ihm Märchen und Geschichten erzählt. Eines Tages kommt die Großmutter nicht, sie hat den Notar rufen lassen, um ihr Testament zu machen. Alle sind sehr überrascht, daß Cirillo, den man schon fast vergessen hat, den Wärmetopf erben soll. Cirillo hält den Topf die ganze Nacht fest, und am nächsten Morgen folgt er seiner Großmutter.

  • Das klingt doch ganz nach der griechischen Variante des im ganzen islamischen Raum bekannten Nasreddin Hodscha. Den haben die Griechen den Türken geklaut.


    Kein Wunder, schließlich gehörte Griechenland rund vierhundert Jahre zum Osmanischen Reich, irgendwas muss dann hängen bleiben. ;) Ich glaube, der Hodscha treibt sich auch in Albanien und Italien rum und ist im russischen Sprachraum ebenfalls bekannt.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • :leserin: Susanna Clarke - The Ladies of Grace Adieu


    Nasreddin Hodscha - kam der nicht auch bei Drachenläufer von Khaled Hosseini vor? :gruebel:


    Eine weitere Geschichte ist gelesen. The Duke of Wellington misplaces his horse ist kurz aber knackig - und zeigt, dass Sticken manchmal durchaus nützlich sein kann. :zwinker: Diese Kurzgeschichte ist in der Welt von Stardust von Neil Gaiman angesiedelt, ein Buch was schon ewig auf meiner Wunschliste rumdümpelt und nun auf der Prioritätenliste einige Plätze nach oben gerutscht ist.


    So langsam werde ich den Lesesonntag für mich beenden. Lesen werde ich zwar noch, aber nur noch im Bett. Allen anderen wünsche ich noch viel Spaß! :winken:

  • Nein, das mit meinem isländischen Buch wird nichts. Ich habe nicht den Nerv dazu, ständig im Wörterbuch hin- und herzublättern. Die Isländer haben nämlich auch die Gewohnheit, bei der Beugung der Worte deren ersten Vokal zu wechseln, was dazu führt, dass die Grundwörter ohne Grammatikkenntnisse nur schwer zu finden sind. Ich habe zwar mal Altisländisch gelernt (und die isländische Grammatik hat sich seit dem Mittelalter nur geringfügig geändert), aber leider alles wieder vergessen.


    Nein - da ist Färöisch sonderbarerweise für mich leichter zu lesen. Die erste Seite von William Heinesen - Veingjaða myrkrið (Das verzauberte Licht) habe ich schon gelesen und ohne Nachzuschlagen fast alles verstanden. Musste ich auch, denn ein färöisches Wörterbuch fehlt mir.
    Die Geschichte spielt in Torshavn schätzungsweise in den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts. Sie handelt von Antonio und Lítlibeiggi, die bei hereinfallender Dunkelheit nach einem Tag am Strand nach Hause zurückkehren.
    Ich habe von Heinesen schon zwei Bücher gelesen, leider in schwedischer Übersetzung, und stelle beim Blättern in dem einen (Moder Syvstjerne) fest, dass dort die Hauptperson ebenfalls Antonia heißt. Ob das dieselbe Antonia ist, weiß ich aber nicht.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich habe es heute tatsächlich geschafft, vier Kapitel in Het psalmenoproer von Maarten ´t Hart zu lesen.


    Ich hatte das Buch schon im Juni begonnen, und fasse mal kurz zusammen, worum es geht: Hauptperson ist Roemer Stroombreker, der ein relativ wohlhabender Reeder im Maassluis des 18. Jahrhunderts ist. Seine Mutter ist früh verwitwet und drängt ihn dazu, um den Schiffsbesitz der Familie zu mehren, eine ungeliebte Frau (Diderica, auch eine Reederstochter) zu heiraten. Er wird tatsächlich ein angesehener Mann, führt aber eine kinderlose und nicht besonders glückliche Ehe (was die Planungen seiner Mutter ad absurdum führt, denn was nutzt ein vermehrtes Familienvermögen, wenn niemand da ist, der es später mal erben kann). Und Diderica tut mir leid, aber sie trägt ihr Schicksal mit Fassung).


    Roemer ist ein freundlicher Mann, der seine Verantwortung gegenüber den Schiffsmannschaften, die er beschäftigt, sehr ernst nimmt und von der Last bedrückt ist.


    Übrigens hat er im geheimen einen unehelichen Sohn aus einem Seitensprung mit Anna, einer Jugendliebe, die aber für ihn nicht standesgemäß ist. Sein Sohn ist ein ziemlich aggressiver Mensch und mittlerweile schreiben wir das Jahr 1775, der Sohn (Gilles) ist ein junger Bursche, fast erwachsen, und er ist einer der Haupträdelsführer des beginnenden Psalmenstreits. Dieser Streit dreht sich darum, wie die Psalmen zu singen sind: es gibt wohl eine neue Vertonung/Umsetzung, bei der die Psalmentexte kürzer sind als bei der alten Variante. Mit der Zeit wird mir klar, daß die neue, kurze Singvariante von den reichen/einflußreichen Leuten eingeführt wurde, und die meisten armen, einfachen Leute möchten lieber bei der langen Variante bleiben. Warum das so wichtig ist, ist mir unklar, aber in Maassluis gibt es regelrechte Krawalle, es werden Gottesdienste gestört, es gibt Randale auf den Straßen. Gerade kristallisieren sich Gilles, also Roemers heimlicher Sohn auf der einen Seite und Diderica, Roemers Frau auf der anderen Seite als die "Lieblingsfeinde" heraus. Ich bin gespannt wie das noch eskalieren wird und habe dabei kein gutes Gefühl.


    Ich lese ziemlich flüssig und muß kaum mal ins Niederländisch-Wörterbuch schauen. Wenn ich mal ein Wort nicht weiß, sind das meistens Tierbezeichnungen. Typisch für ´t Hart ist, daß immer wieder sehr konkret bezeichnete Tiere vorkommen. Die stehen dann aber auch nicht in meinem Wörterbuch. So weiß ich z.B. nicht, was ein stuntel ist, oder knoetjes (sind beides Vögel). Manches kann ich mir auch direkt erschließen: z.B. die witvleugelmoeraszwaluwe - also Weißflügelsumpfschwalbe (ob die auf Deutsch so heißt, weiß ich nicht, aber jedenfalls kann ich mir was drunter vorstellen).


    Lustig sind auch die bei ´t Hart immer wiederkehrenden Stellen, wo Bibelzitate mal etwas detaillierter betrachtet werden. Roemer ist ein Mensch, der seit früher Kindheit gerne nachdenkt und rechnet. So drückt er in einem Gespräch mit einem Freund sein Unverständnis über das zweite Buch der Chronik, 18. Kapitel, Vers 6 aus. Dort heißt es, daß Perach 120.000 feindliche Krieger an einem Tag tötete. Unter der Annahme, Perach war 24 Stunden lang aktiv, ergibt das nach Roemers Rechnung 84 zu tötende Männer pro Minute, und das hält er für unrealistisch. :breitgrins:


    Schmunzeln mußte ich auch an der Stelle, wo Roemers Frau fragt, wieso es beim Abendmahl nur Brot und Wein gab, wenn Jesu Jünger doch Fischer waren. Wieso also gab es da keinen Hering? :breitgrins: Roemer hält dagegen, daß es in Galiläa nur Süßwasserfische gibt, sie also gar keinen Hering hätten fangen können, sondern höchstens Karpfen und Bleie. Woran sich eine Fachsimpelei ünber Schiffe, Fangmethoden und Netze anschließt und beide ihren Unmut darüber äußern, wieso das in der Bibel nur so ungenau steht... :breitgrins:


    Soweit meine Leseeindrücke, ich denke ich schaffe heute abend noch ein paar Seiten. Seit ich wieder "drin" bin, möchte ich unbedingt schnell wissen, wie es weitergeht.


    Grüße, kaluma

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Ich glaube, der Hodscha treibt sich auch in Albanien und Italien rum und ist im russischen Sprachraum ebenfalls bekannt.


    Mir kommt er auch bekannt vor. Ich erinnere mich, als Kind ein Buch mit Märchen/Anekdoten über ihn gelesen zu haben: Hodscha Nasreddin, das war dann wohl die russische Variante.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • William Heinesen - Das verzauberte Licht (auf Färöisch):
    Auf dem Weg nach Hause werden Antonia (ca. 10-12 Jahre alt) und Lítlibeiggi (ca. 5) vom Handelsmann aufgehalten: Könnten sie nicht ein paa Waren zu einer Familie bringen, in der am nächsten Tag Hochzeit gefeiert wird? Der Botenjunge hatte bei seiner Lieferung etwas vergessen. Gegen Bezahlung mit einem Paket Datteln sagt Antonia zu, obwohl besagte Familie ein Stück abseits von Torshavn wohnt und es bald dunkel wird. Mit einer Sturmlaterne und einem Bollerwagen versehen ziehen die beiden los.


    Die Geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich glaube, der Stoff wurde auch in "Mutter Siebenstern" verarbeitet.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • :lesen: Samuel Beckett - En attendant Godot


    Ächz, das geht sehr zäh voran. Absurdität ist eben nicht wirklich spannend. Alles sehr wirr und zusammenhanglos. Gelegentlich sind ein paar witzige Szenen bzw. Wortwechsel drin, aber ansonsten quäle ich mich eher durch. Aber das schaffe ich heute noch...

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  • :lesen: Samuel Beckett - En attendant Godot


    Es ist geschafft! Und jetzt ziehe ich mich noch mit etwas Nettem ins Bett zurück :winken:

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