John Irving - Until I find you/Bis ich dich finde

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 5.965 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Hallo Irvingfans,


    im Urlaub bin ich über folgende Zeitungsmeldung gestolpert:


    John Irvings neuestes Buch


    Autobiographische Bücher finde ich zwar nicht so prickelnd, aber auch hier kann man sicher von Irving Überraschungen erwarten. Ich glaube, ich werde seit langem mal wieder bei amazon bestellen...


    Liebe Grüße
    Manjula

  • Hallo Manjula,


    wenn Du es gelesen hast, schreibst Du dann bitte mal, wie Du es fandest?


    Ich war früher der größte Irving-Fan der Welt und habe "Owen Meany" in 2 Tagen ausgelesen.
    Seine letzten Bücher aber haben mit so gar nicht mehr gefallen :sauer:.


    Besonders "Die vierte Hand" fand ich erbärmlich schlecht - und das nicht etwa, wie "Die Welt" vermutet, weil es so kurz war... Ich war, um ehrlich zu sein, froh, dass es nur so kurz war.


    Für mich war das das Werk eines Mannes, der mit dem Altern nicht zurechtkommt, daher reihenweise unmotivierte S.e.x.szenen usw.


    Nun wäre ich ja sehr gespannt, wie dieses neue Werk daher kommt und warte begierig auf Erfahrungsberichte, bevor ich 20 Steine auf den Tisch des Hauses lege, um dann zu merken, dass ich auch dieses Buch miserable finde... :breitgrins:



    Liebe Grüße
    Convallaria

  • Diogenes hat die deutsche Ausgabe im Frühjahrsprogramm, unter dem Titel "Bis ich dich finde".


    Da neben Irvings üblichen Themen wie Ringen und so weiter auch Kirchenorgeln eine große Rolle spielen, muss ich dieses Buch wohl haben ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo!


    Manjula: hast Du das Buch schon gelesen? Ich hatte es schon auf englisch in der Hand, durfte es aber nicht mitnehmen. Deshalb gehe ich davon aus, dass es unterm Weinachtsbaum liegt :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo Kirsten,


    nein - ich hab´s noch nicht mal gekauft :heul: Aber da fällt mir ein, dass ich noch einen Rest-amazon-Gutschein habe...vielleicht schenke ich mir´s zu Weihnachten.


    Liebe Grüße
    Manjula

  • Ich beneide Euch alle, die Ihr das Buch in Originalsprache lesen könnt.
    Ich muß leider noch warten. Aber das ist ja auch schön.
    karo

  • Hallo allerseits


    Kennt mittlerweile jemand dieses Buch?


    Obwohl John Irving (ebenfalls seit Owen Meany) für mich einer der größten Schreiberlinge ist, hatte ich noch nicht mitbekommen, dass es existiert - hmmm.


    Daniela

    bitte wühlt bei booklooker mal in meinen Angeboten (elahub) - ich verkaufe für die Katzenhilfe Göttingen :) -

  • Auf Deutsch soll das Buch im Februar erscheinen.
    Die Story scheint ja wieder so schön "verschroben" zu sein, das Buch wird dann wohl ganz schnell auch mir gehören :breitgrins:

  • das buch liegt seit mitte januar in den meisten buchläden, es ist also schon erhältlich! nur für diejenigen die es sich kaufen wollen... :smile:

  • Jack Burns kommt 1965 in Kanada zur Welt. Seine Mutter Alice ist aus Schottland weggegangen, nachdem sie von William Burns geschwängert und dann sitzengelassen wurde.


    William ist ein höchst begabter junger Kirchenorganist, der neben der Musik noch eine Leidenschaft hat: Tattoos. Er lässt sich seine Lieblingsmusik auf den Körper tätowieren und hat so auch Alice kennengelernt, die als Tätowiererin in die Fußstapfen ihres Vaters tritt.


    Alice und Jack finden liebevolle Aufnahme bei einer alten Dame, Jack hat schon einen Platz im ehrwürdigen Kindergarten von St. Hilda's sicher, der zu einer alten Mädchenschule gehört. Von da an ist Jacks Leben eindeutig von Frauen und Mädchen geprägt, er ist ja der einzige Junge im Kindergarten und später in der Schule.


    Doch zunächst fährt Alice mit dem Vierjährigen nach Europa, um dort William zu suchen. Der Weg führt quer durch die skandinavischen Hauptstädte und schließlich nach Amsterdam, zu Organisten, Tätowierern, Huren und Mädchen, die in William verliebt waren, doch vergeblich.


    Zurück in Kanada, wächst zwischen Jack und der sechs Jahre älteren Emma Oastler eine ganz besondere Freundschaft heran, die große, kräftige Emma wird Jacks Beschützerin. Und Jack glänzt alljährlich als Schulspiel-Hauptdarsteller, meistens in Frauenrollen.


    Wir begleiten Jack durch sein ganzes Leben, teilen Freude und Leid, seine (gelinde gesagt) ungewöhnliche Einführung ins Erwachsenenleben, durch Ringertraining und Filmbusiness, diverse Beziehungen zu Frauen aller Altersstufen – und nicht zuletzt bei der Suche nach seinem Vater, den er nie kennengelernt hat und der Suche nach sich selbst hinter den Masken seiner zahlreichen Filmrollen.


    Irving knüpft hier wieder nach einigen schwächeren Büchern an seine alte Hochform von „Owen Meany“ und „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ an (wobei er ersteres wohl nie als meinen Lieblings-Irving übertreffen wird). Skurrile, aber liebenswerte Figuren, herrlich schräge Situationskomik, einige nachdenkenswerte Passagen und nicht zuletzt die so gegensätzlichen Metiers Orgelmusik und Tätowierkunst verbinden sich zu einer höchst lesenswerten Geschichte eines bewegten Lebens. Während in den letzten Büchern der Spannungsbogen ab der Mitte häufig durchhing, hält er ihn hier fast durchgängig aufrecht.


    Besonders nett fand ich, dass er einige seiner Recherchepartner (Tätowierer und Organisten) als Randfiguren in die Geschichte eingeflochten hat. Und sehr angenehm überrascht hat mich, dass sämtliche verwendeten deutschen Aussprüche und Sätze in der englischen Ausgabe grammatikalisch und orthographisch korrekt sind, was sonst fast nie der Fall ist.


    Ein pralles, tragikomisches, herrliches Buch!


    5ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Was für eine schöne Rezension, Valentine! :klatschen:
    Bin dir echt dankbar dafür ... das Buch subt bei mir schon länger vor sich hin, weil ich es mir zwar aufgrund der (wie ich finde) originellen Plot-Idee gekauft habe, aber mir danach mehr negative und gelangweilte als positive Stimmen zu Ohren gekommen sind. Deswegen konnte ich mich bis jetzt noch nicht so recht dazu aufraffen, und es gab ja auch immer genug alternativen Lesestoff :zwinker: ... aber du hast mich wieder ermutigt! Ich glaube doch, dass das etwas für mich sein könnte!


    Liebe Grüße,
    Bluebell

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Mag sein, dass mich das Buch unter anderem wegen meiner Orgelleidenschaft so in den Bann gezogen hat - aber mir persönlich gefiel es trotz kleinerer Längen sehr, sehr gut.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe dich an den bestehenden Thread angehängt, Valentine!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hier auf dem Forum wird ma ja ständig unbewusst oder auch gerne mal bewusst von Meinungen zu Autoren beeinflusst. Wenn ich zum Beispiel im Thalia stehe und ein Buch sehe, das ich vom Forum kenne, erinnere ich mich an die ersten Beiträge, die ich dazu gelesen habe. Die beeiflussen dann schon sehr, ob ich es kaufe oder nicht!


    Von John Irving habe ich noch nichts gelesen, aber auf dem Forum einiges mitgekriegt, ziemlich starke Gegenteile. Irgendwie komisch aber ich habe mich bis jetzt nicht getraut ein Buch von ihm zu lesen! Wird jetzt aber Zeit! Und der Plot hört sich wirklich sehr interessant an...

    &quot;Lesen war ein Zustand, in dem die Zeit verstrich, weil sie nicht anders konnte, während Adas Verstand in Nahrung eingelegt wurde, so dass seine hektische Gier in ein gleichmäßiges Einsaugen und Verwe

  • Bis ich dich finde hat etwas länger gebraucht um einen Weg in mein Herz zu finden. Die ersten Seiten hatte ich so meine Schwierigkeiten mit den Figuren und der Geschichte richtig Warm zu werden. Nach und nach hat Irving es jedoch geschafft mich zu berühren. Mit seiner tragischen Figur des Jack Burns ist ihm vielleicht nicht unbedingt eine meisterhafte Figur gelungen jedoch eine die mir doch ans Herz gewachsen ist. Mit seinem üblichen Witz und seinen skurilitäten erzählt der Autor eine eigentlich recht traurige Geschichte. Nach und nach wird einem klar das Jack Burn eine Kindheit hatte von dem man nicht hofft das ein Kind solche Dinge erleben muss. Jack erfährt Dinge über sein Leben die alles in Frage stellen was er bisher für seine Erinnerungen gehalten hat.


    Gerade am Ende hat aber diese Skurile Art nicht immer zur Geschichte gepasst und was bei anderen Romanen des Autors genau richtig war (z.B Hotel New Hampshire) war hier teilweise doch fehl am Platz. Andererseits hat Irving an anderen Stellen genau gemerkt wann er sich mit dem Humor eher zurückhalten sollte. Er hat dabei oft geradeso noch die Kurve bekommen. Das mag jetzt negativer klingen als das Buch wirklich ist^^ Alles in allem konnte mich Bis ich Dich finde dann doch noch überzeugen. Das lag vorallem an der für mich wunderbaren Erzählkunst des Autors, aber auch an Jack Burns und vielen anderen Figuren die diesen Roman bereichern. Denn trotz allem lässt einen Bis ich dich finde nicht traurig zurück sondern gibt einem ein Stück Hoffnung mit auf den Weg und das ist doch irgendwie total schön!


    Von mir gibt es dafür (weil er mich eben trotzdem nicht 100% überzeugt hat)


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ca. 130 Seiten habe ich jetzt hinter mir, und noch ist der Funken nicht übergesprungen. Die anderen Irvings, vor allem die älteren (Garp, Das Hotel New Hempshire, Gottes Werk ..) habe ich sehr gerne und z.T. mehrfach gelesen, aber hier finde ich nicht so recht herein.
    Es geht um Alice, eine junge Tätowiererin , die den Vater ihres kleinen Sohnes sucht und ihm durch Skandinavien hinterherreist. Da wiederholt sich vieles an den Stationen, die sie bisher besucht hat, und das Personal, das auf dem Waschzettel als typisch Irvingsch angepriesen wird, erscheint mir ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, um die Erwartungen des Lesers an einen einen typischen Irving zu erfüllen.
    Ab morgen muss ich aber sowieso eine Pause einlegen, weil an anderem Ort eine Leserunde ansteht.

  • Damit beschreibst du ziemlich genau die Gefühle die ich hatte, als ich das Buch gelesen habe :winken:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Damit beschreibst du ziemlich genau die Gefühle die ich hatte, als ich das Buch gelesen habe :winken:


    Danke für die Rückmeldung, das macht mir aber auch nicht mehr Mut für die weitere Lektüre :rollen:. Aber vielleicht hilft die Lesepause.