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Und noch zwei Links:
David gegen Goliath. Der Kampf von Autoren und Verlegern gegen Amazon (sehr interessante Gesprächsrunde mit Zoë Beck, Heinrich Riethmüller und Günter Wallraff)
Und das hier ist auch mal wieder lesenswert:
Wobei das ja schon immer mehr oder weniger so gewesen ist.
Nur wenige schreiben Bücher absolut am Publikum vorbei und nur ganz wenige dieser Bücher halten sich dann auch.
Wenn man nicht gerade als potentiell verkanntes Genie gilt, kann man es sich nicht allzulange erlauben, Bücher zu schreiben, die niemand mag oder keiner versteht.
Potentiell verkannte oder "echte" Genies können sich das vielleicht erlauben,die müssen aber ihren Status auch erst mal etablieren.
Vor Jahren las ich mal ein Buch "Die Bildungslüge", darin fand sich die Aussage, dass per Peer Review Physiker einen Aufsatz als brillant bewertet hatten, der absolut unsinnige Aussagen enthielt. Fazit des Autors: Die Wissenschaftler hielten das für brillant, was sie selbst nicht verstanden.
"Für den Leser zu schreiben" muss nicht heißen, nur noch Groschenromane rauszuhauen.
Es gibt in jedem Büchersegment ja genug Leser.
Aber für den Leser zu schreiben kann bedeuten, dass man sich mehr Mühe gibt, als das in der Vergangenheit in bestimmten Nischen geschehen ist.
Diesen Trend sehe ich heute schon.
Es gibt - jedenfalls an Orten, an denen ich suche - weniger schlechte Bücher, besonders im Regal der Buchhandlungen.
Die Rezensionen auf amazon sind oft schon sehr kritisch.
Für den Leser zu schreiben kann also auch bedeuten, Bücher zu schreiben, die von vorne bis hinten für die meisten Leser (der Zielgruppe) wirklich interessant sind.
Die meisten Leser werden auf Dauer auch keine Schema-F-Bücher lesen wollen.
Für den Leser zu schreiben bedeutet für mich auch nicht, gar keine eigenen Ideen mehr zu haben oder einzubringen, sondern kritischer nach potentiell schlechten Stellen zu suchen und die zu ändern/ weg zu lassen.
LG
von Keshia