Kathryn Stockett - Gute Geister (The Help)

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  • Kathryn Stockett - Gute Geister

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    OT: The Help
    OA: 2009
    608 Seiten
    ISBN: 978-3442745081


    Inhalt:
    Mississippi, 1962: Die junge Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben. Um etwas zu verändern, verbündet sie sich mit zwei schwarzen Dienstmädchen: Aibileen zieht die Kinder ihrer Arbeitgeber auf – das Tafelsilber darf sie aber nicht berühren. Und Minny ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist bekannt für ihre Kochkünste, aber sie ist auch gefürchtet: Denn Minny trägt das Herz auf der Zunge. Gemeinsam beschließen die drei Frauen, gegen die Konventionen ihrer Zeit zu verstoßen und etwas zu wagen.


    Eigene Meinung:
    Dieses Buch kann ich nur weiterempfehlen. Kathryn Stockett lässt ihre Geschichte abwechselnd von den drei Frauen erzählen, welche sehr verschieden sind. Sie haben dennoch einiges gemeinsam und allem voran steht der Wunsch und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für ihr Land und vor allem für die schwarze Bevölkerung.
    Die Ernsthaftigkeit des Themas bleibt nie auf der Strecke, aber trotzdem ist dies kein deprimierendes Buch. Man muss sogar das ein oder andere Mal lachen. Mir ist dieses Trio sehr schnell ans Herz gewachsen und ich habe mit ihnen gebangt, gezittert und gehofft. Das lag vor allem daran, dass es der Autorin hervorragend gelungen ist, diesen drei Frauen eine unglaubliche Tiefe in Bezug auf die verschiedenen Charaktere zu verleihen.
    Die zentralen Themen sind, abgesehen von Rassismus, der Mut sich gegen eine Mehrheit zu stellen um die eigenen moralischen Grundsätze zu verteidigen, Missstände öffentlich anzuprangern, das Risiko einzugehen, dass sich Freunde und Familie abwenden und die gesamten Konsequenzen zu tragen.
    Es ist ein Plädoyer für Mitmenschlichkeit und Toleranz.
    Dieses Buch war zu keiner Zeit langatmig oder zäh und es fiel mir ausgesprochen schwer es auf die Seite zu legen.


    5ratten + :tipp:

  • Kathryn Stockett - The Help


    Inhalt (Amazon):
    Mississippi, 1962: Die junge Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben. Um etwas zu verändern, verbündet sie sich mit zwei schwarzen Dienstmädchen: Aibileen zieht die Kinder ihrer Arbeitgeber auf – das Tafelsilber darf sie aber nicht berühren. Und Minny ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist bekannt für ihre Kochkünste, aber sie ist auch gefürchtet: Denn Minny trägt das Herz auf der Zunge. Gemeinsam beschließen die drei Frauen, gegen die Konventionen ihrer Zeit zu verstoßen und etwas zu wagen. Denn sie alle haben das Gefühl zu ersticken und wollen etwas verändern – in ihrer Stadt und in ihrem eigenen Leben.


    Meine Meinung:
    Ich frage mich, wieso dieses Buch so lange in meinem Regel rum stand?? Es ist ein richtig richtig gutes Buch und hat mir schöne Lesestunden verschaffen.
    Dieses Buch hat 3 Protagonisten, die abwechselnd jeweils in der Ich-Form erzählen. Ich bin sowieso ein Fan von Ich-Perspektiven, weil man dadurch so schon nah an die Person herankommt und so vieles genau erfährt und persönlicher erzählt bekommt.
    Hier sind es 2 schwarze Dienstmädchen (Aibileen und Minny) und Skeeter, eine junge weiße Frau, die gerne Journalistin werden will. Dadurch kommt sie mit den schwarzen Dienstmädchen mehr in Kontakt.
    Diese drei sind sehr verschieden und dadurch sind die unterschiedlichen Perspektiven so interessant. Aibileen, die ihre Arbeit sehr Ernst nimmt und vorsichtig ist, Minny, die ein unglaublich forsches Mundwerk für eine Schwarze hat und Skeeter, die keine "typische Weiße" ist.


    In diesem Buch wird die Situation der Rassentrennung ganz gut deutlich und auch Aibileen bekommt nochmal eine Klatsche als sie erfährt, dass sie ein Klo für sich alleine im Garten verfrachtet bekommt. Sehr nett.


    Die 3 Protaonisten erzählen, wie schon erwähnt, abwechselnd aus ihrer Perspektive und immer wenn das Kapitel zu Ende war, habe ich mich geärgert, dass ich wieder warten muss, bis ich weiß wie es weitergeht. Beim nächsten Kapitel dann das Gleiche und so weiter :breitgrins: Die Spannung riss einfach nicht ab und es war durchgehend sehr interessant deren Geschichte zu verfolgen und auch deren gemeinsamen Weg.
    Sie sind zwar verschieden, aber alle 3 verfolgen das gleiche Ziel - Gerechtigkeit und endlich Gleichheit!


    Mir hat das Buch sehr gefallen und jetzt bin ich noch sehr gespannt auf den Film, den ich mir sehr bald mal angucken werde.


    Ich vergebe: 4ratten

  • Aibileen und Mae Mobley sind ein unschlagbares Team. Die zweijährige Mae liebt ihre "Aibee" über alles und kann sich glücklich schätzen, dass sich das farbige Hausmädchen so liebevoll um sie kümmert, denn Elizabeth Leefolt behandelt ihre Tochter eher kühl und vermeidet zu engen Kontakt, wo sie nur kann. Aibileen denkt sich ihren Teil über diese Lieblosigkeit und behält ihre Meinung für sich, denn in den Südstaaten der frühen 60er Jahre haben sie und ihre Berufsgenossinnen nicht viel zu lachen und keinerlei Rechte. Und während sich die ersten Anfänge der Bürgerrechtsbewegung bilden, wirbt Hilly Holbrook, die beste Freundin von Aibileens Arbeitgeberin, für eine Initiative, die angeblich im Interesse aller dafür sorgen soll, dass für schwarze Hausangestellte Extratoiletten außerhalb des Hauses eingerichtet werden. Es ist ja für Weiße nicht zumutbar, sich mit "solchen Leuten" ein Klo zu teilen.


    Aibileens Freundin Minny hat noch ganz andere Sorgen. Nachdem sie sich ausgerechnet mit Hilly Holbrook angelegt und dabei etwas Unaussprechliches getan hat, ist sie ihren Job los, und die Chancen, irgendwo in der Nähe eine neue Stelle zu finden, sind gleich Null. Schließlich kommt sie bei der unbedarften Celia Foote unter, die frisch verheiratet und mit der Haushaltsführung völlig überfordert ist. Celia stammt aus einfachsten Verhältnissen und durchschaut die komplizierten Feinheiten der gehobenen Gesellschaft von Jackson, Mississippi, nicht so recht. Dabei ist ihr größter Wunsch, von den Damen, die "dazugehören", als Freundin akzeptiert zu werden, die jedoch rümpfen allesamt zierlich das Näschen über den Emporkömmling mit den aufreizenden Klamotten.


    Eugenia Phelan, von allen außer ihrer Mutter nur Skeeter genannt, kehrt nach dem Ende ihrer Collegezeit nach Hause zurück und merkt, dass sie nicht mehr so richtig dazupasst. Zwar spielt sie mit Elizabeth, Hilly und anderen jungen Frauen aus gutem Hause weiterhin Bridge, ist Mitglied eines Wohltätigkeitsvereins und gibt sogar dessen Newsletter heraus, doch sie spürt, dass das (und die Suche nach dem passenden Ehemann, die für eine Frau ihrer Körpergröße von 1,80 m auch nicht so einfach ist) nicht alles sein kann, was das Leben zu bieten hat. In Erinnerung an Constantine, das Hausmädchen, das sie während ihrer Kindheit und Jugend so geliebt hat und das eines Tages einfach verschwand, beschließt sie, ein Buch über schwarze Hausangestellte zu schreiben und dafür deren authentische Stimmen einzufangen. Allerdings muss sie vor dem Hintergrund zunehmender rassistischer Übergriffe erst einmal ein paar Frauen finden, die überhaupt bereit sind, sich interviewen zu lassen.


    Kathryn Stockett, die selbst in den Südstaaten aufgewachsen ist, entführt uns von der ersten Seite an mitten hinein in die 60er Jahre in Mississippi, eben jenen Bundesstaat, wo man sich besonders lange und besonders heftig gegen die Aufhebung der Rassentrennung wehrte. Sie verleiht den drei Erzählerinnen Aibileen, Minny und Skeeter jeweils eine ganz eigene Stimme mit unterschiedlichem Sprachduktus. Anfangs war das leicht gewöhnungsbedürftig, vor allem in Aibileens Kapiteln, die einen veritablen Südstaatenslang an den Tag legt, doch das legte sich bald.


    Von so viel rassistisch verblendeter Dummheit und Herzlosigkeit zu lesen, hat mich permanent auf die Palme gebracht - unglaublich, dass das alles noch gar nicht lange her (und bis heute leider nicht gänzlich überwunden) ist. Umso mehr ist mir die tatkräftige Skeeter ans Herz gewachsen, die den Frauen, die oft jahrzehntelang bei der gleichen Familie arbeiten, den Haushalt schmeißen und zu einem Großteil auch die Kinder erziehen, endlich eine Stimme verleihen möchte, die von der Öffentlichkeit gehört wird. Gleichzeitig fand ich es unsagbar traurig, dass sie es nicht wagen kann, das Buch unter ihrem Namen zu veröffentlichen, und dass die befragten Frauen zum Teil Todesängste ausstehen müssen für den Fall, dass die Sache auffliegt.


    Trotz des heiklen Themas, der üblen Vorfälle und des sich permanent durchziehenden Alltagsrassismus und der Bigotterie einiger Figuren ist "The Help" aber überhaupt kein tristes, trübsinniges Buch, sondern lebt von seinen schillernden Protagonistinnen. Die drei Frauen im Mittelpunkt des Buches bestechen durch Ideenreichtum und Humor, sind aber auch keine überlebensgroßen Charaktere, an denen alles Schwierige abprallt. Im Gegenteil, alle drei haben manchmal schwer zu kämpfen.


    Am Ende steht dann auch keine wundersame Lösung für sämtliche Probleme (diese Kitschklippe hat die Autorin sehr gut umschifft), aber doch immerhin die Hoffnung auf eine wenigstens ein bisschen bessere Zukunft für alle.


    5ratten


    (Ach ja: den deutschen Titel finde ich viel zu harmlos-verkitscht ...)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Da habe ich auch gebrüllt vor Lachen. Das fand ich fast noch besser als Minnys Kuchen.


    Hihi, oh ja! Obwohl ich ja die Mutter von Elizabeth großartig fand, dass sie ihrer Tochter das schön immer wieder eingedrückt hat. :elch:


    Vor kurzem habe ich übrigens den Film dazu gesehen und bin sehr begeistert, wie gut die Romanvorlage im Buch umgesetzt wurde. Ganz toll! Obwohl ich ja die Handlung schon komplett gekannt habe, hat mich der Film sehr gut unterhalten.


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Obwohl ich ja die Mutter von Elizabeth großartig fand, dass sie ihrer Tochter das schön immer wieder eingedrückt hat. :elch:


    Hillys Mutter meinst Du, oder? Die war super. Vor allem

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hillys Mutter meinst Du, oder? Die war super. Vor allem


    Ja, genau Hilly's Mutter. Sorry, hab die Namen durcheinander gebracht! :redface: Ja, genau das war noch mal super! :breitgrins: Hab ich dieser unmöglichen Hilly echt gegönnt. Vor allem da sie


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Das Buch hat jetzt einigen Jahre auf meinem Wunschzettel geschlummert, eigentlich seit der Film bei uns in die Kinos kam, und ich bin froh, dass ich es nun endlich gelesen habe. Den Film kenne ich noch nicht, werde dies aber bald nachholen.


    Ich weiß nicht, was genau ich mir erwartet hatte, aber es war nicht das, was ich bekommen habe. Und zwar in einem guten Sinn, denn gleich von den ersten Seiten weg hat mir das Buch sehr gut gefallen.
    Ich habe das englische Original gelesen und fand toll, dass Aibileens und Minnys eigene Sprach- und Sprechstile auch schriftlich wiedergegeben wurden, auch wenn ich ein paar Seiten gebraucht habe, bis ich mich eingelesen hatte.
    Der Inhalt ist eine ausgewogene Mischung aus Ernst und Leichtigkeit und keines von beiden wirkt aufgesetzt oder belehrend. Hinsichtlich der historischen Authentizität kann ich leider wenig sagen; die Autorin ist zwar in den Südstaaten mit Hausmädchen aufgewachsen, aber ob sie auch die Sicht der schwarzen Bevölkerung gut wiedergegeben hat, kann ich schlicht nicht beurteilen. Subjektiv hatte ich aber das Gefühl, dass ihr das vielleicht ganz gut gelungen ist auch wenn manches wahrscheinlich auch dem Unterhaltungsfaktor geschuldet sein wird.
    Neben dem Hauptthema der Rassentrennung fand ich auch Skeeters Weg als emanzipierte Frau in den 60ern sehr spannend gezeichnet.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Meine Meinung
    The help zeigt eindrucksvoll, wie schlimm die Situation für Farbige im amerikanischen Süden vor nicht allzu langer Zeit war. Was mich besonders betroffen gemacht hat, war dass die Ladies über ihre "Nigra" gesprochen haben als wären sie nicht da. Das fand ich sehr verachtend. Dass sich ausgerechnet die Außenseiter Miss Skeeter und Celia darüber hinweg gesetzt haben, zeigt nur allzu deutlich wie verrückt das ganze System war.


    Auch wenn das Schreiben von Skeeters Buch und was danach passierte nach anfänglichen Schwierigkeiten fast zu einfach ging, wurde trotzdem deutlich wie gefährlich es für beide Seiten war. Schade fand ich dass die Verleger im Norden nur die gute Geschichte sahen und nicht die unerträglichen Situationen und das Leid der Menschen.


    The help hat mir trotz des schweren Themas sehr gut gefallen. Ich schließe mich den begeisterten Meinungen meiner Vorschreiberrinnen an.
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kathryn Stocket


    Gute Geister


    The Help


    Jackson, Mississippi, 1962 – 1964


    Es ist die Zeit der Rassentrennungsgesetze, Martin Luther Kings und der Ermordung John F. Kennedys. Als Farbiger im Süden der USA zu leben, ist nach wie vor kein Zuckerschlecken. Schon gar nicht als Frau. Aibileen und ihre Freundin Minny und sehr viele ihrer weiblichen Bekannten und Verwandten arbeiten unter dem Mindestlohn als Haushaltshilfen und Kindermädchen bei den Weißen. Sie gelten als Menschen zweiter Klasse, wenn überhaupt.


    Viele der Weißen sind sehr konservativ, halten an alten Gepflogenheiten fest und sind von ihrer gottgegebenen Überlegenheit überzeugt. Wer nicht mitmacht, eckt an und wird ausgegrenzt.


    Skeeter spürt, wie ihre Freundschaft mit ihren langjährigen Freundinnen Hilly und Elizabeth langsam auseinanderbricht, als erwachsene Frauen haben sich die Wege und Überzeugungen voneinander entfernt. Skeeter versucht eine Zeitlang, es allen recht zu machen: den Freundinnen, der Mutter, dem Verlobten. Aber irgendwann kommt der Punkt, wo sie deutlich Stellung bezieht.


    Ein wunderbares Buch, mit sehr viel Einfühlungsvermögen, toll erzählt. Ich will mehr davon und hoffe, von Frau Stockett gibt es irgendwann mal wieder einen Roman!


    5ratten


    Bechdel-Test: :daumen: mit Leichtigkeit, Bravour und Eleganz!

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Ich schaue gerade den Film - ich glaube, das Buch habe ich nie gelesen. Obwohl man das ja alles ja durchaus theoretisch weiß, ist es doch immer wieder unfassbar. Diese weiße Arroganz ist wirklich nur schwer zu ertragen.

    LG, Dani


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  • Ich habe beim Lesen auch immer wieder ungläubig nachgesehen, wann es spielt, Dani79 - und danach beschlossen, dass man dieses Buch eigentlich unbedingt gelesen haben muss, um Einiges an der US-amerikanischen Mentalität verstehen (?) zu können..


    Ich selbst hab den Film nie gesehen - kennt jemand beides und kann eine Empfehlung abgeben?