Susan Cain - Still. Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt

Es gibt 118 Antworten in diesem Thema, welches 25.169 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Ich denke das mit dem mehr melden ist dem geschuldet das die Noten auch mündlich vergeben werden und das bei vielen Lehrern stark gewichtet wird. Wer sich dann nie meldet wird dabei gleich abgewertet. Es gibt aber auch Lehrer die sich durchaus merken wenn jemand nur hi und da einen Beitrag gibt der aber immer inhaltlich gewicht hat.


    Schade finde ich das es immernoch so ist das man sobald man nicht so ist wie man gerne gewollt wird gleich nicht mehr ins Raster passt und durchrutscht. Falsch bewertet oder eingeschätzt wird. Ich als jemand der viel redet - auch aus der Freude an der Diskussion und dem Austausch von Gedanken mit anderen heraus, finde es manchmal schon schwer einschätzen zu können ob mein Gegenüber nur genervt ist oder ob es okey ist das ich mal wieder ein bissl viel rede. Da dann immer zu erkennen ob wie das gemeint ist, ist nicht so leicht wenn man denjenigen nicht sehr gut kennt. Ein bissl Nachsicht von beiden Seiten wäre also nicht unbedingt falsch^^
    Ich persönlich finde übrigens auch das ich eher ein Einzelarbeiter bin^^ Das wird einem übrigens gerne als Egoistisch oder Teamunfähigkeit ausgelegt.

  • Leider machen sich die Lehrer aber nicht immer die Mühe, durchschauen zu wollen, wer einfach nur faul/ nicht gerade klug ist, und wer zu schüchtern ist. Solange man geistig dabei ist und dem Unterricht folgen kann und zeigt, dass man in den Testaten gute Noten schreiben kann, warum sollte man demjenigen denn eine schlechte Note für Mitarbeit reinwürgen? Das ist dieses typische (deutsche?) Schubladendenken, was das Leben mancher Menschen vereinfachen soll, da sie sich dann nicht mehr ihr eigenes Bild machen müssen.

  • Ich glaube Schubladendenken ist nicht typisch deutsch, sondern typisch menschlich. Denn mündliche Mitarbeit wird auch in anderen Ländern bewertet.


    In der Uni ist es ja auch noch so das Diskussion gewünscht wird. Zumindest hier leben viele Veranstaltungen schon sehr davon wie die Studenten mitmachen, da kann es dann auch schon sehr mühsam werden wenn man einen ganzen Kurs hat in dem sich kaum einer meldet. Das habe ich so schon erlebt und fand das dann schon sehr schade. Ich denke insgesamt mehr Verständnis auf beden Seiten würde auch dazu führen das hier mehr aufgefangen wird oder der Dozent auch spotaner umschwenkt und das Seminar so gestaltet das auch Leute miteinbezogen werden die sich nicht so gerne an Diskussionen beteiligen. Flexibilität ist da ja eher schwierig.


    So, jetzt bin ich erstmal gespannt ob es zu diesem Thema nicht auch bald Deutsche Autoren gibt die darüber schreiben. Immer öfter schreiben ja viele darüber das gerade in unserem Schulsystem so viele untergehen.


  • Leider machen sich die Lehrer aber nicht immer die Mühe, durchschauen zu wollen, wer einfach nur faul/ nicht gerade klug ist, und wer zu schüchtern ist. Solange man geistig dabei ist und dem Unterricht folgen kann und zeigt, dass man in den Testaten gute Noten schreiben kann, warum sollte man demjenigen denn eine schlechte Note für Mitarbeit reinwürgen? Das ist dieses typische (deutsche?) Schubladendenken, was das Leben mancher Menschen vereinfachen soll, da sie sich dann nicht mehr ihr eigenes Bild machen müssen.


    Das habe ich auch nie verstanden. Zumal die achso fleißigen Melder nicht unbedingt sinnvolle Beiträge brachten. Ich finde, der Inhalt des Mündlichen sollte zählen und nicht die Häufigkeit. Mündliche Noten sind meist subjektiv und häufig schlicht Sympathienoten.


    @ Holden: Ich denke schon, dass es ein typisches Unvermögen von Lehrern ist, auch häufig zurückzuführen auf mangelhafte pädagogische Ausbildung. In der Uni zählte bei uns nur Referat und Hausarbeit, das kam mir sehr entgegen. :smile:
    In Schweden habe ich Pädagogen erlebt, die auch mit Schüchternen und Introvertierten sehr gut umgehen konnten. In Deutschland so gut wie nie. Erst kürzlich hatte ich eine fürchterliche Diskussion darüber mit einem jungen Gymnasiallehrer. Verständnis komplett Fehlanzeige. :sauer:


    Ich verstehe auch nicht, warum jeder immer das gleiche leisten muss. Mancher ist mündlich besser, mancher schriftlich. Doch scheint das nicht gleich zu zählen. Das ist auch ein Problem der heutigen Gesellschaft. Wer laut ist und sich "gut verkauft" scheint erfolgreicher, egal, wie wenig Substanz dahinter steckt.


    Ich verstehe auch nicht, warum man sich als Introvertierter offenbar immer rechtfertigen muss. In der Gesellschaft scheint es überhaupt keine Sensibilität für diese Problematik zu geben. Daher finde ich schön, dass sich immer mehr Literatur dazu findet.


    Das Buch ist auf jeden Fall auf meine Wunschliste gerutscht.

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

    Einmal editiert, zuletzt von Madicken ()

  • Dieses Buch ist definitiv auf meine Wunschliste gelandet. Danke, Cookie! Beim Lesen des Threads habe ich mich ständig wiedererkannt. In der Schule habe ich auch gute Noten geschrieben, mich aber nicht häufig zu Wort gemeldet. Ich war immer der Meinung, wenn ich was sagen will, dann nur, wenn ich wirklich etwas Gutes beizutragen habe. Immer nur sich melden, um irgendetwas zu sagen, damit man auch ja eine gute mündliche Note bekommt, war absolut nichts für mich. :rollen:


    Auch das ständige Zusammensein mit anderen Menschen würde mich sehr stressen. Ich mag es, mit Freunden unterwegs zu sein, wie jetzt z.B. auf der Buchmesse, aber danach brauche ich definitiv Zeit für mich, um zu regenerieren.


    Das habe ich auch nie verstanden. Zumal die achso fleißigen Melder nicht unbedingt sinnvolle Beiträge brachten. Ich finde, der Inhalt des Mündlichen sollte zählen und nicht die Häufigkeit.


    Das finde ich auch. Ich kann mich sogar an einen meiner Lehrer erinnern, der das so gemacht hat. Leider ist das eine Seltenheit und die meisten achten nur auf die Häufigkeit der Zuwortmeldungen, vielleicht auch aus Bequemlichkeit, weil es definitiv mehr Arbeit bedeuten würde, wenn sich die Lehrer mit dem Inhalt des Mündlichen auseinandersetzen müssten.

  • Ich freue mich sehr darüber, was hier schon für eine Diskussion entstanden ist! Vieles davon bespricht Susan Cain übrigens auch in dem Buch, weshalb ich am liebsten alles mögliche dazu erzählen würde, aber da das komplett den Rahmen sprengen würde, schreibe ich lieber: Lest das Buch, ich kann es nur empfehlen! :zwinker:


    Das Problem "Schule" greift Susan Cain auch immer wieder auf. Als sie sich mit introvertieren Schülern über deren Erfahrungen unterhält, kommt sie sogar zu dem Fazit, dass das was für die einen "Unterrichtsbeteiligung" ist, von den Introvertierten oft als "Unsinn schwafeln" beschrieben wird. Trotzdem wünschen sich fast alle, sie wären genau dazu in der Lage, aber können es eben nicht.. Es wäre daher wirklich schön, wenn sich mehr mit dem Thema "Introvertiertheit" beschäftigen würden und vielleicht würden dann manche auch verstehen, dass es nichts bringt, wenn man einen solchen Schüler immer wieder dazu ermuntert nun doch endlich mal mehr zu sagen. Und dass auch die immer beliebter werdende Gruppenarbeit für das Arbeiten und Lernen mancher Kinder das reinste Gift ist. An der Stelle merke ich mal an, dass mich eine angehende (extrovertierte ;)) Lehrerin mit diesem Thema angefixt hat. Ich habe also Hoffnung, dass sie eine derjenigen sein wird, die es besser machen. :zwinker:


    Ich habe nun Teil II: Unsere Biologie, unser Selbst beendet und der Teil hat mich wirklich sehr beeindruckt! Hier versucht Cain vor allem zu schauen, woher dieses Introvertiert-Sein kommt. Ist es anerzogen, erlernt, funktioniert das Gehirn hier anders oder ist es gar vererbt? Sie betrachtet viele verschiedene Experimente, die zu diesen Fragen gemacht wurden, und eine Langzeitstudie mit Kindern zeigt sogar, dass man bereits bei Säuglingen feststellen kann, wer introvertiert ist (bzw. wird), und wer nicht. Es zeigt sich in all den Experimenten, dass Introvertierte "hoch reaktionär" sind, und damit übersensibel auf ihre Umwelt reagieren, und dass dafür vor allem der Mandelkern des Gehirns verantwortlich ist.
    Ich habe diese Kapitel wirklich verschlungen! Ich glaube jeder, der zu dieser Gruppe gehört fragt sich, warum man so ruhig ist und es nur schwer ändern kann, warum man nicht einfach im Unterricht drauf los "labern" kann, wie es andere tun, oder warum man kein Party Animal ist etc. Hier findet man auf einmal Erklärungen genau dafür, auch dafür warum man sich da gar nicht oder nur schwer ändern kann, und das hat mich wirklich sehr bewegt.


    Nachdem die Autorin hinterfragt hat, wo dieses Introvertiert-Sein genau herkommt und warum manche Menschen so sind, versucht sie dann zu schauen, wie es auch kulturell bedingt wird. Da macht sie vor allem einen Vergleich mit Asiaten und Amerikanern. Während das Introvertiert-Sein in Asien eher erstrebenswert ist und sehr respektiert wird, ist es in Amerika und auch Europa ja eher das Gegenteil. Zum Beispiel erzählt ihr ein asiatisches Mädchen, wenn sie bei Schulfreunden zu Besuch ist und keine Lust auf große Konversation hat, dann kann sie sich ohne weiteres mit einem Buch an den Tisch setzen und lesen. Das wird nicht nur respektiert, sondern sie bekommt dann sogar Lob dafür, wie eifrig sie lerne etc. Irgendwie reizt es mich sehr, dass man hier bei Freunden auszuprobieren :breitgrins:

    ~ The world is quiet here ~


  • Auch das ständige Zusammensein mit anderen Menschen würde mich sehr stressen. Ich mag es, mit Freunden unterwegs zu sein, wie jetzt z.B. auf der Buchmesse, aber danach brauche ich definitiv Zeit für mich, um zu regenerieren.


    Sehr interessantes Thema. Ich sitze z. B. jetzt den zweiten Tag alleine in meiner Wohnung und genieeeße es. So viele Menschen die letzten Tage, da bin ich froh, jetzt mal für mich zu sein. Meine Nachbarn verstehen das immer nicht, vorhin hörte ich schon wieder, dass sie mich ja den ganzen Tag noch nicht gesehen hätten. Klar, ich wollte ja auch nur mit mir alleine sein :)


    Wenn ich einen neuen Job habe, sage ich z. B. oft so lange nichts, bis ich ganz sicher bin, alles abgesteckt zu haben. Ob das alles aber wirklich mit Introvertiertheit oder viel eher mit Unsicherheit zu tun hat, weiß ich nicht. Ich denke die Dinge liegen sehr nah beieinander und schließen sich nicht gegenseitig aus. Ob das genannte Buch aber was für mich wäre, kann ich noch nicht sagen, ich werde auf jeden Fall aber mal reinlesen. Danke für den Tipp :)


  • Und dass auch die immer beliebter werdende Gruppenarbeit für das Arbeiten und Lernen mancher Kinder das reinste Gift ist.


    Iiiiih, ja ... ich bin wirklich froh, dass ich meine Schulzeit schon hinter mich gebracht habe, bevor das so extrem "in" war. Irgendwelche Seminararbeiten gemeinsam mit anderen schreiben müssen - da schüttelt's mich, echt ...


    Ingroscha: oje, da würden sich meine Nachbarn aber auch über mich wundern. Manchmal, wenn ich "alleine" Urlaub habe, verlasse ich doch tatsächlich den ganzen Tag meine Wohnung nicht! :breitgrins:


    In unbekannter Umgebung verhalte ich mich auch erst mal ruhig und gucke, wie die Leute so ticken. Wenn die Wellenlänge stimmt, kann ich aber auch ganz gut die Klappe aufreißen ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ingroscha
    Ja ich genieß das grad auch sehr einfach nur mit mir selbst beschäftigt zu sein. Gestern war ich ganz froh das ich mein Referat noch fertig machen musste und einfach nur daheim sein konnte.


    Ich geh ja auch allein ins Kino wenn es ein Film ist auf den ich so richtig große Lust habe. Find da nichts bei.


    Zur Gruppenarbeit: Ich hasse Gruppenreferate... merk das jetzt wieder in einem Seminar, da reist grad eine alles an sich hat aber keine Ahnung wie man gezielt nach Literatur sucht (und das im 8. Semester...) Ich mach momentan in der Richtung mein eigenes Ding und präsentiere dann hoffentlich bald vernünftige Literatur, ich hab nämlich keine Lust das dann auch auf mich zurückfällt... In der Hinsicht bin ich echt ein Einzelgänger...


  • Da sind wir uns dann wohl sehr ähnlich :five:


    Anscheinend ist das wohl auch eher typisch für "Intros". Laut Studien, die hier im Buch vorgestellt werden, ist es schon bei introvertierten Kindern so, dass sie sich auf dem Spielplatz mit neuen Kindern erst einmal am Rand aufhalten und beobachten und die anderen "studieren". Wenn sie dann damit aber durch sind, stürzen sie sich auch ins Getümmel und werden dann sogar eher zu beliebteren Spielpartnern, weil sie eben erst einmal gründlich die Lage gecheckt haben und wissen, wie sie sich zu verhalten haben und wie die anderen ticken. Fand ich auch höchst spannend. :breitgrins:

    ~ The world is quiet here ~


  • Anscheinend ist das wohl auch eher typisch für "Intros". Laut Studien, die hier im Buch vorgestellt werden, ist es schon bei introvertierten Kindern so, dass sie sich auf dem Spielplatz mit neuen Kindern erst einmal am Rand aufhalten und beobachten und die anderen "studieren".


    Das ist so ungefähr eine 1:1 Beschreibung auf mich selbst :breitgrins: Ich habe schon sehr oft von neuen Bekanntschaften oder Arbeitskollegen gehört: "Ich dachte zuerst, du wärst so schüchtern." Ich sage dann nämlich auch immer, dass ich zuerst eine Situation mit neuen Menschen beobachte und erfahren möchte, wie die so "ticken". Dass das anscheinend auch Wissenschaftler so bezeichnen, bestätigt mich jetzt :breitgrins:
    Ich habe das übrigens von meinem Vater geerbt, der das genauso beschreibt, dass er sich die Menschen zuerst mal von außen anschauen möchte.


    Wenn ich allerdings merke, dass die neue Gruppe an Menschen vor mir irgendwie nicht passt, oder ich Probleme in der "Gruppendynamik" erkenne, dann fällt es mir sehr schwer, aus mir heraus zu kommen. Da bleibt dann der Eindruck, dass ich einfach nur schüchtern bin. Das ist mir in meinem letzten Praktikum passiert, weil das Team intern einiges an Schwierigkeiten hatte, was sich auf das Arbeitsklima ausgewirkt hat. Ich glaube aber, das sie so in ihren Strukturen fest saßen, dass sie das gar nicht in diesem Ausmaß bemerkt haben, wie es für mich war.
    (Edit: genau das wurde mir übrigens dann auch in meiner Bewertung vorgeworfen, dass ich zu wenig aus mir heraus gekommen wäre :grmpf: Ich habe mich sehr darüber geärgert, denn wenn man ständig aus Räumen geschickt wird, weil man nicht dabei sein darf und im Nebenraum dann lauthals die Streitereien und Krisengespräche trotzdem mitbekommt und dann auch noch manche Mitarbeiter überhaupt kein Interesse an der Praktikantin als Person zeigen, dann ist das für mich nicht unbedingt ein schönes Klima. Aber das schweift zu sehr ab.)

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

    Einmal editiert, zuletzt von tári ()

  • Das ist so ungefähr eine 1:1 Beschreibung auf mich selbst :breitgrins:


    Dito. Es ist doch interessant zu sehen, wie viele von uns ähnlich ticken. :)


    Ich habe mir das Buch übrigens gerade bestellt. Ich musste eh noch eine Amazon-Bestellung auffüllen und das Buch interessiert mich gerade brennend.

  • Ich schließe mich auch mal an :breitgrins:


    tári
    Da finde ich mich auch wieder! In Gruppen, in denen ich mich nicht wohl fühle, ziehe ich mich sehr schnell zurück, ohne, dass ich das bewusst mache oder was dran ändern könnte. Wenn mir hingegen alle schnell sympathisch sind, und man auf einer Wellenlänge ist, ist das ganz anders. Cain erklärt es auch damit, dass Introvertierte hoch sensibel auf Stimmungen reagieren und kleinste Spannungen wahrnehmen, die andere gar nicht bemerken. Daher merkt man wohl sehr schnell dass etwas "nicht passt" und verhält sich entsprechend. Dass es bei dir aber auch in die Bewertung eingeflossen ist, das ist wirklich ziemlich ätzend! Ich hätte mich aber wohl genau so zurück gezogen.


    Ich habe beim Lesen auch immer wieder diese "Aha!"-Erlebnisse, weil ich mich in ca. 95% wiederfinde. Zwischendurch habe ich immer mal mit meiner Mutter darüber gesprochen und sie konnte sich auch an viele Situationen aus meiner Kindheit / Schule erinnern, die hier beschrieben werden. Sehr spannend, weil man auf einmal Erklärungen für sein "merkwürdiges" Verhalten hat :smile:


    Cuddles
    Das freut mich und hoffe, dass es dir auch so gut gefällt! :winken:

    ~ The world is quiet here ~

  • Hallo!


    Interessanter Titel- und eine interessante Diskussion.


    Die Sache mit dem "Du solltest dich mehr melden" habe ich auch immer zu hören bekommen :rollen: Jedes Jahr aufs Neue. Aber ich bin froh, dass es auch anderen hier so gegangen ist :smile:


    Der Satz hätte von mir sein können. Ich bin nicht der Typ der sich "einfach so" meldet. Wenn ich nichts zu erzählen habe, dann melde ich mich nicht. Punkt. Ich sitze nicht jede freie Minute am Telefon/PC und kommuniziere sondern nehme mir diese Zeit sehr gerne für mich alleine. Ich bin mir durchaus genug und kann eher diejenigen nicht verstehen, die immer Trubel um sich herum haben müssen. Ich stehe zu diesem Langweiligsein, schließlich wirkt es nur so :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Da finde ich mich auch wieder! In Gruppen, in denen ich mich nicht wohl fühle, ziehe ich mich sehr schnell zurück, ohne, dass ich das bewusst mache oder was dran ändern könnte. Wenn mir hingegen alle schnell sympathisch sind, und man auf einer Wellenlänge ist, ist das ganz anders. Cain erklärt es auch damit, dass Introvertierte hoch sensibel auf Stimmungen reagieren und kleinste Spannungen wahrnehmen, die andere gar nicht bemerken. Daher merkt man wohl sehr schnell dass etwas "nicht passt" und verhält sich entsprechend.


    Was ja eigentlich gar nichts Schlechtes ist, im Gegenteil!


    Interessant, dass sich hier so viele Gleichgesinnte bzw. Gleichgestrickte tummeln. Andererseits wundert's mich auch nicht wirklich, schließlich ist Lesen ja auch so ein "langweiliges", "unsoziales" Hobby ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Irgendwie schön zu wissen, dass man mit seinen "Macken" nicht alleine ist. :zwinker:


    Zu Gruppen kann ich eure Erfahrungen nur bestätigen. Ich beobachte auch zuerst alle und versuche herauszufinden, wer welche "Rolle" einnimmt, bevor ich mich selbst positioniere. Oft genug habe ich aber mit Gruppen arbeiten müssen, wo ich mich sehr unwohl gefühlt habe und dementsprechend zurückhaltend war. Beispiel: Auf der Suche nach ner Ausbildung hatte ich einige Eignungstests zu durchlaufen, zuerst schriftlich, dann mündlich. Schriftlich lief alles perfekt, aber mündlich... man wird mit mehreren Leuten in eine Gruppe gesteckt, wo sich keiner kennt, dann wird einem ein Thema oder Problem hingeworfen und dann soll man spontan eine Lösung finden. Das schlimme ist, dass es gerade dann, wenn es um etwas geht (in diesem Falle die Stelle), es viele Menschen gibt, die sich von der ersten Sekunde an in den Mittelpunkt spielen und alles an sich reißen, niemanden zu Wort kommen lassen und sich auch gar nicht für den Input der anderen interessieren. Ich bin da auch kein Mensch, der dann dazwischenfunkt. Wahrscheinlich ein Fehler. :gruebel:


    Im Gegensatz dazu ist es mir aber zum Glück auch andersherum ergangen. Es kommt eben auch immer auf meinen Gegenüber an, wie ich mich verhalte, da bin ich seeehr flexibel. :zwinker:

  • In vielen Dingen, die hier schon erwähnt wurden, erkenne ich mich auch wieder. Interessant zu wissen, dass ich nicht einfach "komisch" bin, sondern dass es viele Gleichgesinnte gibt. Das Buch werde ich mir bei Gelegenheit auch kaufen, das interessiert mich jetzt auch sehr!

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de


  • Was ja eigentlich gar nichts Schlechtes ist, im Gegenteil!


    Ganz genau, daher ist es schade, dass einem das zurückhaltende Verhalten so oft negativ ausgelegt wird, wie ja leider das Beispiel von tári zeigt.


    Interessant, dass sich hier so viele Gleichgesinnte bzw. Gleichgestrickte tummeln. Andererseits wundert's mich auch nicht wirklich, schließlich ist Lesen ja auch so ein "langweiliges", "unsoziales" Hobby ;)


    Das dachte ich mir auch schon. Wir sind die perfekte Zielgruppe! :breitgrins:

    ~ The world is quiet here ~