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"Wolfszeit" von Nina Blazon
Inhalt:
Es geht um die berühmt-berüchtigte Mordserie in Gévaudan, Frankreich, in den Jahren 1765-1767.
Meine Meinung:
Als in der französischen Provinz immer mehr Menschen auf grausame Weise getötet werden - angeblich von einem wolfsähnlichen Tier, schickt der König eine Jagdgesellschaft los, welche das Treiben der "Bestie" beenden soll. Unter den Jägern befindet sich der junge Student der Naturwissenschaften, Thomas Auvray. Er soll das mysteriöse Tier identifizieren, was sich als gar nicht so einfach erweist, denn die Zeugenaussagen sind verwirrend.
Schon bald trifft Thomas auf Isabelle d'Apcher, eine Überlebende eines Angriffs. Mit ihrer Hilfe macht er die ersten wichtigen Fortschritte in seinen Ermittlungen.
Das ist ein wirklich gut recherchiertes Buch. Ich habe ein wenig gegoogelt und mir die historischen Fakten angesehen. Ich finde es immer spannend, wie Autoren es schaffen, historischen Persönlichkeiten Leben einzuhauchen und den Geschehnissen eine neue Erklärung zu verpassen, oder auch den Staub von einer bekannten Theorie zu wischen und diese den Lesern frisch glänzend zu präsentieren. Nina Blazon ist das hervorragend gelungen. Sehr geschickt verknüpft sie Wahrheit und Fiktion, manchmal war ich ratlos, wo das eine aufhört und das andere beginnt.
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen. Die Jagd nach der "Bestie" ist auf keiner Seite langweilig, die Figuren handeln glaubwürdig, ihre Motive sind meist nachvollziehbar, es ist spannend bis zum Schluss.
Natürlich muss ich auch Nina Blazons wunderbaren Schreibstil (mal wieder ) erwähnen. Kein Satz zuviel, klare, leicht zu lesende Sprache, einfach schön.
Aber: So toll "Wolfszeit" auch ist, in meinen Augen kommt es nicht an "Totenbraut" heran. Jene Geschichte ist einfach zum Nägelkauen spannend und ich habe sie wie im Rausch gelesen. Eine ähnliche Lese-Euphorie fehlte mir in "Wolfszeit". Das ist aber mein ganz persönliches Empfinden, sicher werden einige von euch anderer Meinung sein und das ist gut so.
Fazit:
Mir fällt dazu ein Witz ein, den ich mal gelesen habe.
Eine Mädchenklasse soll eine Liebesgeschichte schreiben. Die Lehrerin erklärt: "Eine gute Liebesgeschichte muss vier Dinge enthalten: Adel, Liebe, Religion und Geheimnis". Nach ein paar Minuten gibt eine Schülerin ihre Arbeit ab. Auf dem Blatt steht: 'Mein Gott', rief die Herzogin, 'ich glaube, ich bin schwanger. Möchte bloß wissen, von wem.'
Bis auf ein kleines Körnchen Religion enthält "Wolfszeit" alle Zutaten in Hülle und Fülle!
+
***
Aeria