Siegfried Langer - Sterbenswort

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  • Siegfried Langer "Sterbenswort"


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    Über den Autor:
    Siegfried Langer, geboren 1966, stand unter anderem als Schauspieler auf der Bühne und vor der Kamera. Sterbenswort ist nach dem Erfolg von Vater, Mutter, Tod sein zweiter Thriller bei List.
    http://www.siegfriedlanger.de
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    Kathrin Voss, Ärztin und allein erziehende Mutter der kleinen Mia, hat das komische Gefühl, dass jemand in ihrer Abwesenheit in ihre Wohnung geht und dort so einiges verändert. Doch wer will sie da in den Wahnsinn treiben. Viel schlimmer ist allerdings, dass dieser Jemand es wohl auf ihre kleine Tochter abgesehen hat. Die Lage spitzt sich zu und wird extrem dramatisch, als ein Freund aus ihrer studentischen WG-Vergangenheit erneut in ihr Leben tritt und ein furchtbarer Fehler, den Kathrin gemeinsam mit ihren damaligen WG-Mitbewohnern begangen hat, seine Finger in die Gegenwart ausstreckt. Und als ihre kleine Tochter binnen Sekunden bei ihrer Großmutter entführt wird, ein scheinbar von den Toten Auferstandener sich auf diese Weise rächen will und die damals Beteiligten leiden lassen will, da schraubt sich die Spirale des Wahnsinns immer höher.


    Meine Meinung:


    Echter Thrill in rasendem Tempo
    Etwas über einen Tag habe ich gebraucht, um das Buch durchzulesen. Ich wollte es einfach nicht aus der Hand legen. Man muss sagen, der Autor hat es durch die Art und Weise, wie er diese wirklich wahnsinnige Geschichte geschrieben hat, einem auch nicht gerade leicht gemacht, das Buch mal zur Seite zu legen. Kurze, knackige Kapitel, Cliffhanger noch und nöcher, die man als Leser so einfach nicht hinnehmen KONNTE, Spannung, neugierig machende Episoden, Stückchen für Stückchen den Vorhang der Vergangenheit beiseite schieben… Alles das ließ einen extrem gefesselt das Buch krampfhaft in den Händen halten.


    Die Zeitsprünge, damals, heute, neulich, haben noch zusätzlich für den richtigen Kitzel gesorgt. Man dachte immer nur, oh nein, was kann noch kommen. Und glaubts mir, da kommt eine ganze Menge!


    Z.B. wird auch auf das Wegsehen in der heutigen Gesellschaft angespielt. Als die drei Jugendlichen über den „Obdachlosen“ herfallen, da fühlt man sich gleich an einige Fälle der jüngsten Vergangenheit erinnert, in denen genau solche Vorfälle durch die Medien gingen und die Gemüter erregten.


    Auch wenn ich meine Ausführungen jetzt recht kurz halte, so bin ich mehr als begeistert von dem Buch. Es hat mich mitgezogen, auch sehr überrascht –mit der Auflösung hätte ich jetzt nicht gerechnet, wenn ich ehrlich bin- und es gibt nur ganz wenig zu bemängeln.


    So fand ich an einer Stelle, als „damals“ Heinrich von dem Polizisten befragt wurde, seine Sprache für einen Studenten, selbst wenn er Jura studiert, doch sehr gestelzt, passte meiner Meinung nach nicht. Aber es wird schon seinen Grund haben, warum der Autor das so verwendet hat. Bezeiten werde ich ihn mal danach fragen.


    Und mir fehlte ein wenig eben das Heranführen, die Indizien, warum jetzt dieser Jemand hinter allem steckt. Aber vielleicht sollte ich auch einfach das Buch noch mal lesen und entdecke dann noch mehr, was ich aufgrund des Tempos jetzt beim ersten Mal übersehen habe.


    Fazit:
    Aber das sind ja jetzt wirklich nur winzige Kritikpunkte und so gibt’s von mir eine uneingeschränkte Empfehlung für Fans des deutschen, unverfälschten Thrillers mit Köpfchen und immer wieder erfrischenden, neuen Ideen.


    5ratten

    Liebste Grüße<br />die NiliBine<br /><br />Mein SuB Stand JETZT: 385<br /><br />Ich lese: Alexa Hennig von Lange &quot;Der Atem der Angst&quot;/Gabriela Gwisdek &quot;Nachts kommt die Angst&quot;/Aileen P. Roberts &quot;Elvancor 1&quot;

  • Beste Grüße aus dem Jenseits


    Inhalt und Aufbau


    Die Ärztin Kathrin Voss lebt als allein erziehende Mutter mit ihrer 4 jährigen Tochter Mia in einer netten Wohnung und scheint das Leben in Griff zu haben. Doch plötzlich durchlebt sie einen Alptraum. In ihrer Wohnung verschwinden Dinge und tauschen ganz woanders auf. Erst hat sie ihre Tochter Mia in Verdacht, doch als klar wird, dass Mia als Täterin nicht in Frage kommt, muss Kathrin davon ausgehen, dass jemand in ihrer Wohnung ein und ausgeht.


    Als Mia im Kindergarten von einem Fremden angesprochen wird, er hieße Erik und sei ein alter Freund ihrer Mama, wird Kathrin hellhörig und muss sich eingestehen, dass sie von ihrer, bisher erfolgreich verdrängten Vergangenheit eingeholt wird.


    Der Prolog und das erste Kapitel rahmen die Handlung, die sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit spielt thematisch ein. Der Prolog schildert in nüchterner Sprache, wie die kleine Mia in der Finsternis gefangen gehalten wird und langsam in eine Ohnmacht versinkt. Im ersten Kapitel erfährt der Leser wie vier Freunde, zwei Frauen und zwei Männer, ihren toten Freund von einer Brücke stoßen in dem Moment, wo ein Regionalexpress diese passiert.


    Im Roman wird der Leser in einem Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielt, bis zur Situation auf der Eisenbahnbrücke hingeführt, während der gegenwärtige Erzählstrang aus Kathrins Perspektive zeigt, wie ihr Leben auseinander zu fallen droht.




    Meine Meinung


    Nach seinem erfolgreichen Thriller „Vater, Mutter, Tod“ hat Siegfried Langer meiner Meinung nach noch eine Schippe draufgelegt und mit „Sterbenswort“ einen echten „Pageturner“ geschaffen. Der Thriller verlässt die üblichen Pfade des Kriminalromans und kommt, mit Ausnahme einer kurzen Passage in der Vergangenheit, gänzlich ohne Ermittler aus. Die handelnden Figuren kommen zugleich als Täter wie als mögliche Opfer vor.


    Die kurzen Kapitel sind jeweils mit der betreffenden Zeit überschrieben, in der sie spielen, so dass man ihre Handlungen immer gut einordnen kann. Durch sehr geschickt gesetzte Cliffhanger wird man förmlich durch den Thriller gezogen, so dass man einfach jede freie Minute zum Buch greifen muss.


    Mich hat „Sterbenswort“ während zwei Tagen aufs bester unterhalten. Ich konnte auch Kathrins Angst um ihre Tochter und um ihren eigenen Verstand mitfühlen, ich habe mit gelitten mit den Eltern zweier Personen, die um ihre Kinder trauerten beziehungsweise nichts über deren Verbleib wussten. Und nichts zuletzt konnte ich die ganze Zeit über miträtseln. Dass ich sehr bald den richtigen Riecher hatte, hat dabei dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Es hätte genau so gut ganz anders herauskommen können.
    Besonders gefallen hat mir, dass alle losen Enden zusammen finden und es zu keinen unglaubwürdig zurechtgebogenen Entwicklungen kommt. Ein Thriller mit sehr viel Glaubwürdigkeit.


    Ich empfehle dieses Buch allen Liebhabern von etwas leiseren Thrillern.



    Von mir wirklich selten vergebene 5ratten

  • Kathrin Voss ist Ärztin und lebt mit ihrer kleinen Tochter Mia alleine. Als ihr auffällt, dass immer wieder Sachen verlegt scheinen, Bilder schief hängen und Äpfel angebissen in der Schale liegen, verdächtigt sie zunächst ihre kleine Tochter Mia. Doch als Mia im Kindergarten von einem Fremden angesprochen wird, der sich als Erik vorstellt, wird Kathrin klar, dass ihre Vergangenheit sie eingeholt hat.


    Die Geschichte ist in zwei Erzählsträngen erzählt. Einmal das „Heute“, in dem Kathrin als Alleinerziehende Mutter, sich mehr und mehr bedroht fühlt.


    Und einmal das „Damals“; die junge Studentin Kathrin wohnt mit drei Freunden in einer WG. Eines Abend passiert ein Unglück, das das Leben der vier Menschen verändert. Immer weiter führt dieser Erzählstrang in die Vergangenheit zurück. Beginnend mit dem Unfall und nach und nach aufzeigend, warum es dazu kam.


    Und genau dieser Wechsel in den Zeiten hat für mich einen großen Teil der Spannung ausgemacht. Immer weiter führt uns der Autor in die Vergangenheit zurück. Mit einigen Überraschungen werden wir nach und nach auf die richtige Spur geführt. Genau so muss ein guter Thriller sein. Spannung von der ersten Seite an und am Ende eine gut aufgebaute Erklärung zum „Warum“ und „Wie“. Vielen Dank für dieses spannende Lesevergnügen.

  • Kathrin ist alleinerziehende Mutter einer vierjährigen Tochter. Als sie bemerkt, dass immer wieder Gegenstände in ihrer Wohnung vertauscht werden, hat sie zunächst ihre Tochter in Verdacht. Schnell wird aber klar, dass Mia nichts damit zu tun haben kann. Wer dringt also unbemerkt in ihre Wohnung ein, und warum?


    Meine Meinung
    Diesen Thriller habe ich mit Freude gelesen. Die Figuren sind gut dargestellt, die Handlung ist nachvollziehbar und schlüssig, die Geschichte ist spannend und rätselhaft.
    Der Autor erzählt die Ereignisse in der Gegenwart und die Ereignisse in der Vergangenheit immer abwechselnd, so dass sich langsam ein Bild aufbaut. Diese Erzählweise finde ich sehr gelungen, denn sie erhöht die Spannung sehr. Man fragt sich unweigerlich, wie die Geschehnisse zusammenhängen.
    Das Ende ist dann auch sehr rund und alle offenen Fragen werden aufgeklärt.
    Insgesamt ist es ein Thriller, der ohne viel Gewalt und Blut auskommt, was mir auch sehr gut gefallen hat!

    Lesen aus Leidenschaft

  • Inhalt:
    Die Ärztin und junge Mutter Kathrin wird von ihrer Vergangenheit eingeholt: irgendjemand dringt in ihre Wohnung ein und kurze Zeit später wird ihre Tochter von dem ehemaligen WG-Mitbewohner ihrer Mutter, Erik, angesprochen. Das Problem ist, daß Erik eigentlich seit über 10 Jahren tot ist. Was geschah damals in der WG an dem Abend, an dem Erik starb, tatsächlich - und wer treibt heute sein perfides Spiel mit den ehemaligen WG-Mitgliedern?


    Meine Meinung:
    Der Roman spielt auf 3 Zeitebenen: einmal vor über 10 Jahren, die die Geschehnisse innerhalb der 4-köpfigen Wohngemeinschaft beschreiben, dann in der näheren Vergangenheit und in der Gegenwart. Der Autor wechselt diese Zeitebenen geschickt ab, so daß die einzelnen offenen Puzzlestücke nach und nach ihren Platz finden. Verwirrt hat mich dieser Wechsel überhaupt nicht, weil man nach wenigen Sätzen direkt weiß, wo das beschriebene Kapitel zeitlich anzusiedeln ist.


    Die Handlung ist sehr spannend und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, um endlich zu wissen, wer der oder die Täter sind. Obwohl der Personenkreis in dem Roman sehr übersichtlich ist, läßt die Handlung viel Platz für die wildesten Spekulationen um den/die Verdächtigen, der hier seine Psycho-Spielchen betreibt.


    Die Beschreibung der Charaktere hat mir sehr gut gefallen, die der Autor geschickt in die Handlung und die passenden Zeitebenen einbaut, wie die Beziehung der WG-Mitglieder untereinander bzw. wie Eriks Tod deren weiteren Werdegang beinflusste.


    Ich kann das Buch nur empfehlen, und es wird sicherlich nicht das einzige Buch bleiben, das ich von Siegfried Langer lesen werde.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Kathrin lebt mit ihrer kleinen Tochter Mia zusammen allein in einer Wohnung. Anfangs tut die Ärztin es als Einbildung oder Streiche ihrer Tochter ab, als immer wieder Dinge verschwinden und an anderen Stellen wieder auftauchen. Doch nach und nach muss sie erkennen, dass mehr dahintersteckt, dass offensichtlich jemand Zugang zu ihrer Wohnung hat und sie bedroht. Doch wer steckt dahinter und was bezweckt derjenige damit?


    Schnell stellt Kathrin die Verbindung zu den Ereignissen von damals her, als sie gemeinsam mit ihren WG-Freunden eine verhängnisvolle Entscheidung getroffen hat. Wird sie nun von ihrer Vergangenheit eingeholt?
    Der Autor erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, einmal in der Gegenwart, in der sich die Bedrohung gegenüber Kathrin immer weiter steigert, zum anderen in der Vergangenheit. Nach und nach wird enthüllt, was damals wirklich geschehen ist und wie es dazu kam.


    Die Hauptfigur Kathrin konnte mich allerdings nicht so recht überzeugen. Zu widersprüchlich fand ich ihr Verhalten, einerseits ist sie eine sehr vernunftorientierte Person, die auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahrt, andererseits verfällt sie geradezu in Zwangsneurosen und geht plötzlich auch eher unkonventionelle Wege, um die Frage nach dem Unbekannten zu klären.


    Die Auflösung am Ende war nicht wirklich überraschend, für mich war schon relativ früh klar, wer hinter all den mysteriösen Geschehnissen stecken muss. Allenfalls die Erklärung, wie das alles genau abgelaufen ist, war noch interessant und da blieben auch wirklich keine Fragen offen, alles wurde schlüssig aufgeklärt.


    Auf jeden Fall war das Buch eine spannende und kurzweilige Unterhaltung, ein Krimi, den man gut in einem Rutsch durchlesen kann.


    4ratten

    LG, Dani


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  • Siegfried Langer – Sterbenswort


    Inhaltsangabe:


    Als die junge Mutter Kathrin bemerkt, dass in ihrer Abwesenheit jemand in ihre Wohnung eindringt und Dinge verschiebt und verlegt, bekommt sie Angst. Noch größer wird die Angst, als ihre kleine Tochter Mia von einem fremden Mann erzählt, der ihr einen Ring geschenkt hat. Denn der Ring hat eine ganz besondere Bedeutung und erinnert Kathrin an ein schreckliches Ereignis in ihrer Studienzeit, in der sie sich mit vier anderen jungen Leuten eine Wohnung geteilt hatte ... doch nur drei davon leben heute noch. Kathrin nimmt Kontakt mit ihren früheren Freunden auf und erfährt, dass sie nicht die einzige ist, der merkwürdige Dinge passieren ...


    Der erste Satz:


    „Die vierjährige Mia erwachte in völliger Finsternis.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Das war mal wieder ein richtig spannender, gut durchkomponierter Thriller! Ich habe ihn sehr gerne gelesen.


    Die Geschichte ist sehr schlüssig und von Anfang an spannend. Ich konnte die ganze Zeit wunderbar mitkombinieren und Spuren verfolgen, das macht mir großen Spaß. Und obwohl der Kreis der Verdächtigen klein ist, kann man sich nie sicher sein, dass man den richtigen Verdächtigen im Visier hat, zu gut passen auch andere Personen als Täter.


    Die Motive der Hauptpersonen konnte ich immer gut nachvollziehen, sie handeln verständlich und (für mich zumindest) schlüssig. Ein paar kleine Punkte bzw. Verhaltensweisen blieben für mich nicht ganz logisch, aber wer verhält sich schon sein Leben lang logisch? Besonders dann, wenn man wie die Hauptpersonen unter Druck steht und Angst hat. Sehr gut gefiel mir auch, dass wir viel über das Leben der Figuren erfahren konnten – was sie seit ihrem Studium erlebt hatten und wie sie mit den damaligen Ereignissen zurecht gekommen sind – oder eben nicht. Für mich war das alles sehr glaubwürdig beschrieben.


    Das Buch ließ sich wunderbar lesen, es ging fast von alleine und die Spannung treibt den Leser voran. Ich habe das Buch in einer Leserunde mit Abschnittseinteilung gelesen - ohne das hätte ich das Buch vermutlich an einem Wochenende „gefressen“. :breitgrins:


    Ein ganz klarer :tipp:


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Auch ich habe das Buch gemeinsam gelesen, hier mein Eindruck:


    Inhalt:
    5 Freunde zu Studienzeiten und einer der Freunde, Erik, stirbt.
    In der Gegenwart lernen wir Kathrin, eine der Studentin, und ihre Tochter Mia kennen, doch von Tag zu Tag geschehen Dinge in Kathrins Wohnung, die nicht sein dürfen. Die Handcreme und die Fernbedienung sind nicht mehr an ihrem gewöhnten Platz, das Wasser ist aufgedreht, als sie Wohnung betritt. Der Verdacht fällt leicht auf ihre Tochter, doch eine 4-jährige kann sich nicht all die Dinge ausgedacht haben. So langsam nimmt Kathrin wieder Kontakt zu ihren ehemaligen Mitstudenten auf. Was werden diese erlebt haben?
    Doch genug zum Inhalt.


    Fazit:


    Dieser Krimi ist anders, er kommt ohne viel Blut aus und hat doch durch seine Geschehnisse und zwischenmenschlichen Begebenheiten seinen Reiz und auch Abgründe.
    Die Geschichte lebt durch den Zeitenwechsel. Von Kapitel zu Kapitel, zwischen Damals und Heute. Man erfährt immer ein kleines Stück von dem, was damals zur Studentenzeit mit Erik passiert ist und warum sich die Freunde so entschieden haben. Es ist nicht einfach, den Täter zu enttarnen, den die Indizien deuten auf etwas hin, was nicht sein kann. Sehr intensiv geschrieben und auch die Gefühlswelt der damaligen Studenten und in der heutigen Situation befindlichen Protagonisten wird sehr gut dargestellt.
    Ich bin jetzt seit über eine Woche mit dem Buch fertig, doch die Story beschäftigt mich immer noch sehr, berührt mich.
    Eine Top-Leseempfehlung.

    Einmal editiert, zuletzt von mamasein2009 ()

  • Vier WG-Freunde und ein gemeinsamer Freund, der Geburtstag hat. So beginnt der Abend "damals", in den 90ern in Berlin. Am Ende der fröhlichen Runde mit reichlich Wodka treten vier der jungen Leute in die bitterkalte Nacht hinaus und schleifen den fünften im Bunde zur Brücke an der Warschauer Straße...
    "Heute" ist Kathrin eine erfolgreiche Ärztin, die gemeinsam mit einem Kollegen eine Praxis in Berlin führt. Zudem ist sie alleinerziehende Mutter einer vierjährigen Tochter, Mia. Als sie plötzlich bemerkt, dass immer wieder Gegenstände in ihrer Wohnung verrückt sind, 'verdächtigt' Kathrin erst einmal ihre Tochter - bis ihr klar wird, dass die Vierjährige zu den meisten Dinge noch gar nicht in der Lage ist. Aber wer schleicht dann in ihrer Abwesenheit in ihre Wohnung? Als Mia dann im Kindergarten von Kathrins früherem, angeblich verstorbenen Freund Erik angesprochen wird, verfällt die Mutter in Panik... Bloßer Zufall und Ähnlichkeit oder hat das Geschehene tatsächlich mit dieser schrecklichen Nacht damals in ihrer Studentenzeit zu tun?


    Der Thriller "Sterbenswort" ist wirklich spannendes Lesefutter! Bereits nach wenigen Stunden hatte ich ihn verschlungen, denn die Spannungskurve ist wirklich gut konstruiert, der stetige Wechsel zwischen der Studentenzeit und der Gegenwart und der einzelnen Blickwinkel trägt zur Schnelligkeit des Buches bei - ebenso wie die nüchterne, klare Sprache. Was ich allerdings etwas schade fand, ist, dass das Ende dann doch reichlich abrupt kam und auch die Auflösung nicht sonderlich überraschend war. Zudem fand ich die Hauptfigur Kathrin irgendwie nicht komplett schlüssig: einerseits ist sie vernünftig, strukturiert und klar - dann plötzlich wirft sie alles über den Haufen und gibt sich irgendwelchen Zwangshandlungen hin und stellt Überlegungen an, die sie Sekunden zuvor für völlig überzogen gehalten hätte.


    Kurzum: Ein unterhaltsamer Thriller, der im Taschenbuchformat gradlinig ein paar spannende Lesestunden beschert. Mehr (leider) aber auch nicht.


    3ratten

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Echte Fründe stonn zosamme...
    so heißt es in meiner Heimatstadt Köln: wahre Freunde halten zusammen, stehen füreinander ein. Das haben auch die WG-Kollegen, die Studenten Kathrin, Heinrich, Erik und Amélie sowie der ständige Besucher und gemeinsame Freund Thomas so gehandhabt - bis zu einem fürchterlichen Tag, dem Todestag von Erik, nach dem nichts mehr so wie vorher war.


    Langsam, peu a peu wird die Geschichte beleuchtet und erschließt sich uns, des geneigten Lesern dieses packenden Krimis, ganz allmählich, zeitlich gesehen sowohl vor- als auch rückwärts - ein meisterhaftes Konstrukt des Autors..


    Doch zunächst zur gegenwärtigen Situation: Kathrin ist nun Ärztin und Mutter einer kleinen Tochter - alleinerziehend zwar, sieht sie sich trotzdem auf der Sonnenseite des Lebens und ist mit ihrem Dasein ausgesprochen zufrieden. Auch der Jurist Heinrich hat es gut getroffen, indem er sich quasi ins gemachte Nest gesetzt und die bestens laufende Kanzlei seines Vaters übernommen hat, eine blutjunge Ehefrau und ein Haufen Geld "an den Füßen" runden sein Leben ab. Amélie und Thomas dagegen haben es bei weitem nicht so gut getroffen, doch das erfahren die ehemaligen Freunde erst, als Erik, der doch seit mehr als zehn Jahren tot ist, sich wieder zurückmeldet. Kann das sein? Vor allem Kathrin und Heinrich empfangen Signale der unterschiedlichsten Art, die ganz klar als Bedrohung zu verstehen sind und sich immer mehr verdichten, doch auch die beiden anderen geraten mehr und mehr ins Kreuzfeuer von Erik oder jemandem, der sich für ihn ausgibt. Stehen die Freunde immer noch zusammen, vereinen sie sich in dieser Notlage?


    Siegfried Langers Schreibstil ist reduziert und zurückhaltend und dadurch umso sprachgewaltiger. Bis ins Mark trifft er den Leser mit jedem Schritt, den er bei der Entwicklung seiner sowohl vor- als auch zurückgeht, mit jedem neuen Detail, das sich uns erschließt. Ein eher unblutiger nicht Kölner, sondern Berliner Krimi bzw. Thriller - aus meiner Sicht beinhaltet das Werk Elemente beider Genres und kann - ja, sollte - von Freunden des klassischen Whodunnit genauso wie von Thrillerfans genossen werden. Obwohl der Handlungsaufbau eher subtil ist, ist das Buch von einer Spannung durchzogen, die sich sukzessive steigert und verdichtet. Ich finde, dieses Buch sollte Krimi- und Thrillerfreunden, die des Deutschen nicht mächtig sind, nicht vorenthalten werden - es schreit geradezu nach Übersetzungen in die wichtigsten Sprachen Europas! Ich kann nur Daumen drücken und hoffen, dass meinen Freunde und Thriller-Liebhabern in Skandinavien, im angelsächsischen Raum und in Osteuropa dieses Werk nicht vorenthalten bleibt - gerade den Skandinaviern, die ja mit einer nicht unwesentlichen Menge an ausgezeichneter Kriminalliteratur aufwarten können, würde ich das "Sterbenswort" gerne als ein Juwel aus deutscher Feder präsentieren!
    5ratten