Franz Kotteder - Die Billig-Lüge

Es gibt 42 Antworten in diesem Thema, welches 13.438 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Huhu Weddahex,


    ich habe Dich noch mit reingenommen ;)


    @all: Bitte nicht hier bei den Rezensionen für Bookringe anmelden, sondern im Flohmarktforum unter dem entsprechenden Bookring :knuddel:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hab's jetzt auch gelesen und bin froh, mich für den Bookring gemeldet zu haben.


    Meine Rezi aus nem anderen Forum:


    Wer hat sich nicht schon mal gefragt, warum es bei Aldi & Co. eigentlich so billig ist?


    Franz Kotteder erklärt hier, wie das zustandekommt. Einiges hatte ich schon mal gehört oder vermutet, in der Gesamtheit war ich allerdings ganz schön entsetzt .


    Knebelverträge mit Lieferanten (ein Discount-Unternehmen kenne ich aus eigener Vertriebserfahrung zur Genüge ), Ausbeutung von Billigarbeitern in Asien und anderswo, Tricksereien bei der Auszeichnung von Waren - und eine Personalpolitik, die unter aller Kanone ist (keine Betriebsräte, manipulierte/beeinflusste Abstimmungen, grundlose Abmahnungen, haltlose Vorwürfe ... kein Wunder, dass die Verkäufer oft so unfreundlich sind!)


    Aber auch die gesellschaftliche Entwicklung zur "Geiz ist geil"-Mentalität wird beleuchtet, die Dauer-Schnäppchenjagd, bei der Quantität/Niedrigpreis oft vor Qualität geht, hat ihren Teil dazu beigetragen, dass die Geschäftsidee Discounter überhaupt so groß herauskommen konnte.


    Dieses Buch hat mich mal wieder in meiner Abneigung gegen Riesendiscounter bestärkt - ich gehe weiterhin lieber in meinen kleinen Lädchen einkaufen, soweit es möglich ist.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Letztes Jahr gelesen und die Rezi hier nicht gepostet - wird hiermit nachgeholt:


    Wer hat sich nicht schon mal gefragt, warum es bei Aldi & Co. eigentlich so billig ist?


    Franz Kotteder erklärt hier, wie das zustandekommt. Einiges hatte ich schon mal gehört oder vermutet, in der Gesamtheit war ich allerdings ganz schön entsetzt :entsetzt:


    Knebelverträge mit Lieferanten (ein Discount-Unternehmen kenne ich aus eigener Vertriebserfahrung zur Genüge :rollen: ), Ausbeutung von Billigarbeitern in Asien und anderswo, Tricksereien bei der Auszeichnung von Waren - und eine Personalpolitik, die unter aller Kanone ist (keine Betriebsräte, manipulierte/beeinflusste Abstimmungen, grundlose Abmahnungen, haltlose Vorwürfe ... kein Wunder, dass die Verkäufer oft so unfreundlich sind!)


    Aber auch die gesellschaftliche Entwicklung zur "Geiz ist geil"-Mentalität wird beleuchtet, die Dauer-Schnäppchenjagd, bei der Quantität/Niedrigpreis oft vor Qualität geht, hat ihren Teil dazu beigetragen, dass die Geschäftsidee Discounter überhaupt so groß herauskommen konnte.


    Dieses Buch hat mich mal wieder in meiner Abneigung gegen Riesendiscounter bestärkt - ich gehe weiterhin lieber in meinen kleinen Lädchen einkaufen, soweit es möglich ist.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hm interessant ...


    Allerdings bleibt uns nichts anderes übrig als in Zukunft öfter in Billigläden zu gehen. Ich werde zwar weiter Tee und Äpfel im Bioladen kaufen und Brot selbst machen oder im Reformhaus holen aber alles andere muss dann doch billig sein mit zwei Kindern. Wir haben seit ein paar Wochen den Kühlschrank von Aldi, bis jetzt super. Meine Tante hat ihn seit ein paar Jahren und ist sehr zufrieden ... Man muss sich die Sachen einfach genau anschaun denke ich, dass tun wir auch ! Babyfeuchttücher kaufen wir z.B. auch nicht mehr bei Aldi weil die Popos davon rot wurden :sauer:, von Pamperstüchern nicht :rollen:


    Gut, ich wollte keine Diskussion über Billigläden starten aber ich hab nun direkt Angst das Buch zu lesen ! Könnte mir ein schlechtes Gewissen verpassen :rollen: Aber hieß es eigentlich nicht immer hinter vielen Aldiprodukten stecke Markenware ?? Gibt es doch auch Bücher zu !


    LG :winken:

  • Hallo Jona,


    Aber hieß es eigentlich nicht immer hinter vielen Aldiprodukten stecke Markenware ?? Gibt es doch auch Bücher zu !


    Die Hauptaussage des Buches ist auch nicht "Billigprodukte taugen nichts", sondern "Wo etwas für den einen billig ist, muss der andere draufzahlen". Sei es bei der Kinderarbeit (damit wir nur ja einen Euro an Kaffee, Kakao, Schokolade sparen, werden in vielen Ländern Kinder den Eltern gestohlen oder von ihnen verkauft, um dann einige Jahre zu schuften wie Tiere und schließlich zu sterben), dem Preisdumping in der Milchwirtschaft (so sterben die kleinen Landwirte aus, die diese Preise nicht halten können und es wird in ein paar Jahren nur Massenbetriebe geben, wo ein Lebewesen nur noch anhand der Produktivität gemessen wird) oder der allgemeinen Umweltbelastung (damit wir auch im Winter hübsche Blumen kriegen, die allerdings meistens aus Afrika stammen und vor Pestiziden nur so wimmeln und ganze Landstriche Afrikas zerstören). Und und und...


    Der Autor klärt darüber auf, WER letzten Endes bei Billigprodukten draufzahlt - DASS es so ist, dürfte eigentlich niemanden wundern.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ahso, ich dachte es werden mal wieder Billigprodukte schlecht gemacht ! Sind sie ja nicht alle ... Danke für die Aufklärung über das Buch !


    Ich mache mir auch immer wieder Gedanken wegen der Ausbeutung etc. und würde am liebsten alles selbst anbauen ... Oder eben so viel Geld haben, dass ich ganz oft Fair Trade kaufen könnte !! (Bei Kaffee tue ich dass auch und manchmal Schoki)


    LG :winken:

  • Dies ist mein erstes Buch, was ich zu diesem Thema lese.
    Ich interessiere mich zwar schon länger wenigstens ein bißchen dafür, was ich eigentlich wo kaufe und achte auf Fernsehberichte oder Zeitschriftenartikel, jedoch habe ich bisher noch nicht so viele Informationen gebündelt auf einmal zu mir genommen.


    Die meisten Aspekte, die angesprochen werden, hat jeder schon irgendwo mal mitbekommen. Jedoch bekommt man in diesem Buch mehr Hintergrundsinformationen ohne dass der Autor zu detailiert wird.
    Am meisten hat mich beim Lesen erschreckt, dass ich oft dachte, dass ich das schon mal gehört habe und für mich also nichts Neues ist und trotzdem war ich immer wieder mehr als schockiert von den unbeschreiblich schlechten Tierhaltungen oder von der Kinderskaverei für meinen Orangensaft. Trotzdem erwische ich mich auch immer wieder dabei, dass ich mal schnell noch Sachen aus dem Discounter hole, weil er erstens wesentlich näher ist (somit Zeitersparnis und Bequemlichkeit) und billiger.
    Aber dieses Buch hat mich wieder wachgerüttelt konsequenter auf meine Einkäufe zu achten.


    Beim Lesen hat mich zunächst gestört, dass keine Alternativen angeboten wurden und somit ein Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit entstehen lies.
    Sehr verwirrt war ich vom Abraten eines Boykotts. Das war für mich die schließlich schlüssige Konsequenz, wenn Alternativen fehlen. Aber natürlich hilft das z. B. den Näherinnen auch nicht, wenn ich (und ganz viele andere) keine Textilien aus ihrer Fabrik kaufen. Dann sind sie arbeitslos und verdienen gar nichts mehr. Im Moment verdienen sie wenigstens genug um zu überleben. Boykott ist also auch keine Lösung.
    Lösungsvorschläge sind immer wieder nachfragen bei den entsprechenenden Firmen/Herstellern, die die Produkte hergestellt werden. Aber wer bitte schön macht das schon???


    Im letzten Abschnitt widmet sich der Autor zum Glück doch noch den Wegen aus der Geizfalle.
    Wir müssen wieder lernen, was die Dinge wirklich wert sind und unsere Macht als Verbraucher nutzen!


    Dieses Buch hat mir gezeigt, dass ich schon einen kleinen Anfang getan habe, aber dass ich noch viel mehr machen kann und sollte um mein Einkaufsverhalten zu verbessern.


    Fazit:
    Ein Buch, was jeder gelesen haben sollte!
    5ratten

  • Mal eine interessanter Gegenaspekt zur Frage "Darf/soll ich nun nicht mehr bei Aldi etc. kaufen?":
    Welche Marke steckt hinter Aldi-Produkten?.


    In den Rezensionen findet sich noch ein Hinweis auf den Discounter-Marken-Guide, der noch umfassender auch die marken hinter Produkten anderer Ketten beleuchtet.


    Zum Thema Discounter-Marke fällt mir immer der Ekel ein, den ich als Kind beim Trinken des "Penny-Apfelsafts" (gibt es heute glücklicherweise so nicht mehr!) empfand; das waren vielleicht 10 ml Apfelsaft (nicht Konzentrat) + 90 ml Wasser auf 00 ml.
    Man konnte fast durchgucken.


    Obwohl Discounter ja auch wegen schlechter Arbeitsbedingungen usw. in Verruf geraten sind und teilweise zum Boykott ermutigt wird, muss man doch eingestehen, dass viele sich den Einkauf in anderen Läden nicht leisten können.


    Kaufe ich beim Discounter, habe ich für 10 € eine volle Tüte (auch Obst & Gemüse), kaufe ich beim leuchtenden un duftenden "Markensupermarkt" nebenan, habe ich für 10 € 3 Produkte.


    Und in Zeiten von Geldknappheit spart man natürlich zunächst an den Grundnahrungsmitteln und -haushaltsmitteln (Putzmittel, Zahnpasta etc.) weil man auch noch Benzin, Kleidung etc. braucht.


    Das Bio-Argument trifft heute bestimmt noch viele ins Mark, die dadurch ein furchtbar schlechtes Gewissen bekommen, sich die Produkte aber trotzdem nicht leisten können.


    Vieles wie z. B.Backwaren kann man aber auch günstiger (in größeren Mengen) selbst herstellen.


    Ich weiß übrigens nicht, ob das Obst und Gemüse beim Discounter schlechter ist, oder nur beim "Markensupermarkt" teurer, da besser beleuchtet!?



    Ist nicht die Bezeichnung "Bio" auch gar nicht geschützt, so dass man noch nicht mal sicher sein kann, ob teurere Bioprodukte auch ökologisch schonender hergestellt wurden?


    LG von
    Susan



    LG,
    Susan


  • Mal eine interessanter Gegenaspekt zur Frage "Darf/soll ich nun nicht mehr bei Aldi etc. kaufen?":
    Welche Marke steckt hinter Aldi-Produkten?.


    In den Rezensionen findet sich noch ein Hinweis auf den Discounter-Marken-Guide, der noch umfassender auch die marken hinter Produkten anderer Ketten beleuchtet.


    Die Qualität der Lebensmittel wird in diesem Buch gar nicht in Frage gestellt. Ganz im Gegenteil wird berichtet, dass Produkte, die bei Stiftung Warentest nicht mindestens ein Befriedigend bekommen, sofort rausfliegen.
    Aus Faulheit kopiere ich einfach mal passend nimues Statement...


    Die Hauptaussage des Buches ist auch nicht "Billigprodukte taugen nichts", sondern "Wo etwas für den einen billig ist, muss der andere draufzahlen". Sei es bei der Kinderarbeit (damit wir nur ja einen Euro an Kaffee, Kakao, Schokolade sparen, werden in vielen Ländern Kinder den Eltern gestohlen oder von ihnen verkauft, um dann einige Jahre zu schuften wie Tiere und schließlich zu sterben), dem Preisdumping in der Milchwirtschaft (so sterben die kleinen Landwirte aus, die diese Preise nicht halten können und es wird in ein paar Jahren nur Massenbetriebe geben, wo ein Lebewesen nur noch anhand der Produktivität gemessen wird) oder der allgemeinen Umweltbelastung (damit wir auch im Winter hübsche Blumen kriegen, die allerdings meistens aus Afrika stammen und vor Pestiziden nur so wimmeln und ganze Landstriche Afrikas zerstören). Und und und...


    Der Autor klärt darüber auf, WER letzten Endes bei Billigprodukten draufzahlt - DASS es so ist, dürfte eigentlich niemanden wundern.



    Zitat


    Obwohl Discounter ja auch wegen schlechter Arbeitsbedingungen usw. in Verruf geraten sind und teilweise zum Boykott ermutigt wird, muss man doch eingestehen, dass viele sich den Einkauf in anderen Läden nicht leisten können.


    Das Buch will sich auch nicht an die Menschen wenden, die aus Geldmangel sich nichts anderes leisten können, sondern an alle die obwohl sie genug Geld haben trotzdem in den Discountern einkaufen gehen. Diese Menschen nehmen mittlerweile einen sehr großen Teil der Discounterkundschaft ein.




    Ist nicht die Bezeichnung "Bio" auch gar nicht geschützt, so dass man noch nicht mal sicher sein kann, ob teurere Bioprodukte auch ökologisch schonender hergestellt wurden?


    Ich glaube auch, dass die Bezeichnung Bio nicht geschützt ist, aber ich bin mir da nicht so ganz sicher. Jedenfalls gibt es ein staatlichens Biosiegel.


  • Ich glaube auch, dass die Bezeichnung Bio nicht geschützt ist, aber ich bin mir da nicht so ganz sicher. Jedenfalls gibt es ein staatlichens Biosiegel.


    Doch, natürlich ist der Begriff geschützt (allerdings nur bei Lebensmitteln). Schon lange. Das wird auch jährlich streng kontrolliert (Schwarze Schafe mag es hier aber auch geben). Die Label Bioland und Demeter sind allerdings deutlich strenger als das normale EU-Bio.
    Für mich gilt beim Einkauf:
    Zuerst kaufe ich deutsche Bio-Ware, dann alternativ deutsche Ware, dann alternativ ausländische Bio-Ware (z.B. Bananen usw.). Außerdem achte ich darauf, dass ich Transfair kaufe. Die Deutschen sind ja bekannt dafür, dass sie mehr Geld für das Futter ihrer Haustiere ausgeben, als für ihre eigenen Lebensmittel - das finde ich mehr als kurios.



    Das Buch will sich auch nicht an die Menschen wenden, die aus Geldmangel sich nichts anderes leisten können, sondern an alle die obwohl sie genug Geld haben trotzdem in den Discountern einkaufen gehen. Diese Menschen nehmen mittlerweile einen sehr großen Teil der Discounterkundschaft ein.


    Wie war das neulich bei "Wer wird Millionär"? Da war ein Kandidat, der den Jauch schon mal beim Aldi getroffen hatte :rollen:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Mich hat das Buch ziemlich ratlos zurückgelassen. Bei den Lebensmitteln geht es ja nicht nur um Aldi, sondern auch alle anderen großen Discounter, die nach demselben Schema verfahren, also Preise drücken und billigst herstellen lassen. Ich frage mich bloß: Wo soll ich denn einkaufen gehen? Bei uns gibt es am Ort einen Bio-Bauern und unseren BäckerMetzger, der auch noch einige Grundnahrungsmittel anbietet - und einen Netto. Wenn ich den vermeiden möchte, muss ich schon in die nächste Stadt fahren und stoße dort auf Aldi, Real, Lidl und wie sie alle heißen. Die kleinen Tante-Emma-Läden, wie ich sie aus meiner Kindheit kenne, sind mehr oder weniger ausgestorben, weil sie sich gegen die Discounter nicht mehr behaupten konnten. Ein weiteres Problem ist die Personalfrage bei Lidl usw. Man kann kaum glauben, welchen Schikanen die Mitarbeiter ausgesetzt sind und kaum eine Möglichkeit haben, sich dagegen zu wehren, wenn sie ihren Job behalten wollen.


    Seit ich dieses Buch gelesen habe, gehe ich mit einem ziemlich unguten Gefühl einkaufen, und das betrifft nicht nur Lebensmittel. Erst kürzlich gab es eine Doku beim WDR, in dem aufgedeckt wurde, dass Kleidung, die z. B. bei H & M verkauft wird, unter lebensgefährlichen Umständen in Asien hergestellt wird. Da geht es also nicht nur um Hungerlöhne, sondern um gesundheitliche Schäden, die die Arbeiter davontragen. Vermutlich wird das bei anderen großen Händlern wie C & A etc. ähnlich gehandhabt.


    Die rote Liste kann man wahrscheinlich zumindest um Elektronikartikel noch erweitern.


    Ich bin zumindest wachgerüttelt und werde versuchen, in Zukunft mehr FairTrade oder ähnlich Produkte zu kaufen bzw. auf deutsche Erzeugnisse zurückzugreifen, solange es die Finanzen zulassen. Um den Großteil der Verbraucher aufmerksam zu machen, braucht es aber sicher mehr als ein Buch, das die wenigsten lesen werden, die es sich leisten könnten, auf Aldi & Co. zu verzichten. Wahrscheinlich muss wirklich erst der Super-GAU eintreten, bevor den Leuten die Augen aufgehen.

  • Hallo Doris,


    ich denke, der Autor wollte kein schlechtes Gewissen wecken, wenn man bei Lidl & Co. einkauft. Sondern eher das Bewusstsein, dass die "Geiz ist Geil" Mentalität eben auch ein anderes Ende hat. Inzwischen haben die Verbraucher doch auch dafür gesorgt, dass es bei Lidl z.B. Transfair-Produkte gibt. Die kaufe ich dort ohne Gewissensbisse und der Kaffee kostet genauso viel wie ein Jacobs Krönung (ich habe ja - wie Du inzwischen weißt :elch: - keinen Vollautomaten).


    Klar muss auch sein, dass das billige Fleisch nicht aus artgerechter Tierhaltung kommt. Abgepacktes Fleisch finde ich aber auch hinsichtlich der Begasung sehr fragwürdig.


    Im Edeka gibt es immer mal wieder Transfair-Blumen. Das finde ich super! Mit Kleidung bin ich inzwischen sowieso sehr vorsichtig geworden, wegen der enthaltenen Giftstoffe.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • ich denke, der Autor wollte kein schlechtes Gewissen wecken, wenn man bei Lidl & Co. einkauft. Sondern eher das Bewusstsein, dass die "Geiz ist Geil" Mentalität eben auch ein anderes Ende hat.


    Das mag schon sein, aber mein Gewissen meldet sich halt, wenn ich so etwas lese. Die Discounter haben zu viele Kunden, die auf billige Waren angewiesen sind, deshalb werden sie wohl schwerlich untergehen. Das Spektrum der fragwürdigen Güter erstreckt sich so weit, dass eigentlich kaum ein Bereich des täglichen Bedarfs davon unberührt bleibt und man früher oder später damit konfrontiert wird. Die Verbraucher werden darüber hinaus oft bewusst irregeführt mit selbst erfundenen, wertlosen Gütelabels, mit denen Waren ausgezeichnet werden. Wer macht sich schon die Mühe zu recherchieren, ob die Gütezeichen anerkannt sind?


    Bis vor kurzem dachte ich noch, dass z. B. H & M nicht zu den Häusern gehört, die Billigwaren herstellen lassen, bis ich eben in der WDR-Doku vom Gegenteil überzeugt wurde. Und das ist nur eine namhafte Kette, deren Machenschaften aufgedeckt wurden. In einer anderen Doku wurde enthüllt, dass Freilandeier noch lange keine Freilandeier sein müssen, auch wenn sie als solche deklariert sind, oder dass spanische Bio-Richtwerte den deutschen Vorstellungen kaum entsprechen. Diese Liste lässt sich sicherlich um einige Beispiele verlängern.


    Und sollten tatsächlich einmal alle Waren unter vorbildlichen Umständen hergestellt sein, bleibt immer noch die Personalfrage, die alles andere als vorbildlich ist. Wie sich das einmal bessern soll, kann ich mir nicht vorstellen. Wenigstens haben die Konsumenten die Möglichkeit, verstärkt zu TransFair-Produkten zu greifen, so dass die Hoffnung bleibt, dass sich dieses Sortiment weiter durchsetzt und ein Umdenken bewirkt.


    Liebe Grüße
    Doris

  • Das mag schon sein, aber mein Gewissen meldet sich halt, wenn ich so etwas lese. Die Discounter haben zu viele Kunden, die auf billige Waren angewiesen sind,


    Und mindestens ebensoviele Kunden, die nicht auf billige Waren angewiesen sind. Ich kenne viele Gutverdiener und darunter ist kein einziger, der _nicht_ bei den Discountern einkauft. Schau Dir doch mal die ganzen schicken Mercedes, BMWs & Co auf den entsprechenden Kundenparkplätzen an. Es ist nunmal die deutsche Mentalität, dass nicht bei Luxusgütern, sondern bei Lebensmitteln gespart wird. Dann reichts auch noch für den Flatscreen-TV mit 1,3 m Bildschirmdiagonale :rollen:


    Wie sich das einmal bessern soll, kann ich mir nicht vorstellen.


    Oh doch! Das kann ich mir schon vorstellen - besonders, wenn ich mir ansehe, wie sich alles in den letzten Jahren verändert hat. Vor 10 Jahren war "Bio" fast unbezahlbar und Transfair ein Fremdwort. Auch Lidl hat wohl seine Firmenpolitik gegenüber den Mitarbeitern geändert. Ich denke schon, dass der stete Tropfen den Stein höhlt. Natürlich kann man keinen Umschwung von heute auf morgen erwarten.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ja, die großen Autos fallen mir regelmäßig auf. Vor allem die, die dann auf dem Behindertenparkplatz stehen. Aber vielleicht sind die Fahrer ja geistig behindert, gehbehindert sind sie jedenfalls nicht.


    Auch Lidl hat wohl seine Firmenpolitik gegenüber den Mitarbeitern geändert. Ich denke schon, dass der stete Tropfen den Stein höhlt. Natürlich kann man keinen Umschwung von heute auf morgen erwarten.


    Mich wundert nur, dass diese Missstände bekannt sind und es trotzdem so lange dauert, bis etwas in Bewegung kommt. Müssten da nicht längst irgendwelche Einrichtungen oder Institutionen aufmerksam werden und durchgreifen? Ich möchte nicht wissen, was noch alles hinter verschlossenen Türen geschieht und von dem die Öffentlichkeit nichts erfährt, weil die Angestellten unter Druck gesetzt werden. Es kann doch nicht angehen, dass man nach dem Motto "Wo kein Kläger, da kein Richter" verfährt.


    Liebe Grüße
    Doris

  • Ein bisschen kurzfristig, aber trotzdem passend zum Thema:


    Heute Nacht um 0.00 Uhr kommt auf NDR die Dokumentation "Aldi - Mutter aller Konzerne". Laut Beschreibung geht es hier um die Machenschaften der Albrecht-Brüder, vor allem werden auch ihre Methoden kritisch unter die Lupe genommen.

  • Glaubt nicht, dass ihr Qualität kauft, nur weil es mehr kostet! Bei mir in Fußwegreichweite gibt es einen Plus, einen Rewe und einen Lidl; alle drei verkaufen genau die gleichen Kuchensorten vom Kopperath&Wiese, nur bei Rewe sind sie halt 1,50 € teurer als bei den anderen.


    Das Problem ist ja eher die zunehmende Marktkonzentration, durch die ihr an einer Handvoll großer Lebensmittel-Herstellerkonzerne überhaupt nicht mehr vorbeikommt, ganz egal, ob ihr beim Discounter oder bei "Marke" einkauft.

    &quot;Cessent iam nunc rapaces officialium manus, cessent inquam!&quot;<br />&quot;Zurück, ihr gierigen Beamtenhände, zurück, sag ich!&quot;<br />&nbsp;&nbsp; - Konstantin der Große