Nein, ich mag das e-book nicht ...

Es gibt 505 Antworten in diesem Thema, welches 88.529 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sandhofer.

  • Doch. Das Wichtigste ist der Inhalt, alles andere ist nur nettes Beiwerk.


    Als ganzheitlich orientierter Mensch, der ich bin, gehört für mich das Olfaktorische ebenso zur Rezeption eines Textes wie das Haptische und das Optische. Zu meiner Zeit hat man Werke, bei denen man einfach den Inhalt und diesen nur einmalig brauchte (z.B. Sekundärliteratur für eine Arbeit an der Uni), in Fotokopien bezogen. Ungefähr an diese Fotokopien erinnern mich diese seelenlosen digatalen Anzeigen.


    Im übrigen: Man spricht nicht umsonst von Buchkunst oder Buchdruckerkunst. Ein wirklich guter Text hat auch wirklich gute Illustrationen verdient. Und bei Illustrationen - nun gar farbigen - geht m.W. jeder Reader in die Knie.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ganz ehrlich? Nein.


    Ach jetzt bin ich da hin und her gerissen. Ich liebe gebundene Bücher, entscheide jetzt eben pro Buch, in welcher Form ich es kaufe. Taschenbücher kaufe ich gar nicht mehr, da bevorzuge ich jetzt immer das ebook. Ist eine gebundene Ausgabe verfügbar, nehme ich meistens diese. Fachliteratur zur Weiterbildung im Job kaufe ich nur noch als ebook, das ist für mich praktischer und spart Platz (optisch machen Bücher über Softwareentwicklung, IT-Prozesse etc. meist sowieso nicht viel her :smile:)


    Trotzdem bleibe ich dabei, dass der Inhalt eines Buches das Wichtigste ist. Wenn ich jetzt zweimal das gleiche Buch herstellen lasse, einmal hochwertig gebunden, einmal als billiges Taschenbuch und es von X Personen lesen und bewerten lasse, was ist dann das Ergebnis? Wird die Meinung über das gebundene Exemplar positiver ausfallen, weil es sich rein äußerlich besser verkauft?


    Seoman


  • Und bei Illustrationen - nun gar farbigen - geht m.W. jeder Reader in die Knie.


    Die klassischen Reader schon. Aber ein PDF am guten Bildschirm ist viel beeindruckender als ein Druck. Die Farbfotos der FAZ sind brillianter am iPad und das dann recht kleine iPad Format lässt den aufgeräumten Zeitungs-Seitensatz deutlich zu Tage treten. Da macht Zeitunglesen mehr Spaß als die unhandliche Großausgabe. Gut, das Knistern des Papiers fehlt.


    Schöne Grüße,
    Thomas

  • Natürlich geht es zunächst und vor allem um den Inhalt. Auf der anderen Seite frage ich mich, ob meine Kinder zu Lesern werden würden, wenn sie alles nur am iPad präsentiert bekämen und somit den Begriff "Buch" gar nicht mehr kennen müssten. Das Buch als abgeschlossene Einheit hat schon einen Wert. Als Erwachsener kann man aber davon abstrahieren. Also ich bin hin- und hergerissen, ob es des Buches unbedingt bedarf, auch wenn ich meine Hardcover liebe. Aber sie stellen auch eine Belastung dar (Platzbedarf, Erben müssen später aussortieren und entmüllen).


    Gruß, Thomas


  • Auf der anderen Seite frage ich mich, ob meine Kinder zu Lesern werden würden, wenn sie alles nur am iPad präsentiert bekämen und somit den Begriff "Buch" gar nicht mehr kennen müssten.


    Bei uns funktioniert das eBook (noch) nicht. Meine Tochter findet den Reader sehr spannend und blättert mir gerne um. Aber daraus vorglesen bekommen, das mag sie nicht. Da darf es ein gedrucktes Buch sein. Platzmangel? Nun ja... ab und zu sortiert sie etwas aus, viele Bücher werden ausgeliehen und wenn es gar nicht mehr geht, räume ich ein Brett in unserem Bücherregal für sie frei.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • @klassikfreund: Ich spreche von Büchern, nicht von Zeitungen. Und die Arbeit meiner Erben ist deren Problem, nicht meins.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Bei uns funktioniert das eBook (noch) nicht. Meine Tochter findet den Reader sehr spannend und blättert mir gerne um. Aber daraus vorglesen bekommen, das mag sie nicht. Da darf es ein gedrucktes Buch sein. Platzmangel? Nun ja... ab und zu sortiert sie etwas aus, viele Bücher werden ausgeliehen und wenn es gar nicht mehr geht, räume ich ein Brett in unserem Bücherregal für sie frei.


    Interessant. Wir haben keine Kinderbücher auf dem Reader - weiß gar nicht ob es das gibt. Aber eine ähnliche Baustelle: CDs kennen meine Kinder quasi nicht, na, ja, sie haben schon ein paar - aber letztlich sprechen sie nur davon, dass sie Lied xy auf ihrer "Liste" haben wollen. Gemeint sind die persönlichen Listen auf einem iPod, die meine Frau für sie anlegt. Das reicht ihnen für ihr Glück. Eine CD-Sammlung wird also nie deren Ziel sein. Und ich kann mir vorstellen, dass sich das auf ihre Einstellung zu e-books überträgt.


    Gruß, Thomas

  • Ich habe ebenfalls einen Reader und lese meine seichte Bettlektüre darauf, sprich meine Star-Trek-Romane und ich finde zum Raumschiff passt ein Reader auch ganz gut. Ausserdem hatte ich ihn mit in Urlaub und das fand ich sehr angenehm. Zu Hause jedoch lese ich fast ausschließlich Papierbücher. Meine Tochter ist jetzt 10 Jahre alt und kennt beides, aber sie liebt Bücher mit Seiten, spannenden Inhalten und schönen Aufmachungen. Sie hat auch noch nie danach gefragt, ob sie selbst einen Reader haben kann. So lange sie nicht danach fragt, werde ich es ihr auch nicht anbieten. Trotzdem wird sich das bestimmt auch noch ändern. Eine Liebe zu Antiquariaten hat sie allerdings schon entwickelt und ich denke, das wird auch bestehen bleiben.

  • Abgesehen von der Aufmachung und dem Gefühl, wenn man ein Buch in der Hand hat, würde mich beim Reader wohl am meisten stören, dass ich nicht mal so eben blättern oder eine Seite lesen und zwischendurch die Zeichnung auf der nächsten Seite betrachten kann.
    Kinderbücher gehen gar nicht...

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Tina
    Schön das sie gebundene Bücher so mag. :)


    Ich les inzwischen doch auch öfter mal zu Hause auf dem Reader weil ich die Onleihe ziemlich stark nutze. Das ist schon praktisch weil ich so nicht immer zur Bibliothek gehen muss um etwas abzugeben. Andererseits geh ich aber trotzdem auch weiterhin gerne stöbern wenn ich etwas mehr Zeit dazu habe.

  • Ehrlich gesagt verstehe ich die "Entweder/oder"-Mentalität der meisten bei E-Books nicht. Auf diese Frage wird es leider immer wieder reduziert. In meinen Augen totaler Blödsinn.
    Nur weil ich gerne E-Books lese heißt das doch nicht, dass ich keine gedruckten Bücher mehr mag oder lese. In meiner Lesewelt ist Platz, Zuneigung und Zeit für beide Formen und ich verstehe beim besten Willen nicht wieso das für andere nicht auch so ist.
    Beide Formen des Lesens haben ihre Vor- und Nachteile und diese ständige Diskussion nervt mich ehrlich gesagt eher. Klar bin ich mir der Vorteile eines gedruckten Buch bewusst, aber auch der Vorteile eines E-Books. Ich verstehe nicht, warum die "Entweder/oder"-Typen immer versuchen das jeweils andere zu negieren.


    Ich bin zwar froh um jedes E-Book, dass meine ächzenden Regale nicht zusätzlich belastet, aber meine alten Bücher liebe ich natürlich trotzdem und würde sie nie hergeben. Und oft stöbere ich in Antquariaten nach Schätzchen. Und natürlich habe ich schon Bücher nur wegen ihres schönen Aussehens gekauft.


    Und ja. Bilder, gerade in expliziten Kinderbüchern sind eher ungeeignet. Aber ehrlich gesagt würde ich wahrscheinlich eh keinem Dreijährigen meinen Reader in die Hand die Drücken, sondern lieber das gedruckte Buch. In meinen Augen ist diese Argumentation also völlig irrelevant.


    Fachbücher sind ebenfalls nicht Reader-geeignet, aber dafür wunderbar am Computer oder auch größerem Tablet zu lesen. Tatsächlich sind gerade in diesem Bereich die E-Books richtige Vorreiter gewesen. Um schnell mal eine Information nachzuschlagen ist das echt praktisch.


  • In meiner Lesewelt ist Platz, Zuneigung und Zeit für beide Formen und ich verstehe beim besten Willen nicht wieso das für andere nicht auch so ist.


    Weil einige den Reader einfach nicht mögen, macht doch auch nichts. Lese-bzw Büchervorlieben sind doch generell ziemlich individuell...der eine kauft nur HCs und die Bücher sollen auch möglichst nach dem Lesen noch neu aussehen, der nächste mag nur Taschenbücher und lässt sie vielleicht sogar aufgeschlagen liegen und wieder ein anderer benutzt schon aus Prinzip für jedes Buch ein eigenes Lesezeichen. Ist doch letztlich jedem selbst überlassen. :zwinker: Ich mag keine Ebooks, habe aber das Ebook für meine Mutter eingerichtet und schaue für sie immer mal nach kostenlosen Büchern zum Runterladen, wers mag...


    Ich bin aber auch ein Typ, aus den Augen, aus dem Sinn und das gilt nicht nur für Bücher, auch für Musik und Küchengeräte :breitgrins:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Ach Kiala ... fast wäre ich Dir gram geworden ob des Wortes "Blödsinn"... :breitgrins:


    Um es zu wiederholen: Ich rede nicht von Verbrauchslesestoff wie Zeitungen und Zeitschriften. Und ich rede nicht von Sekundärliteratur, die man sich früher als Fotokopie besorgte und die man heute elektronisch herunterlädt.


    Ich rede von meiner Freizeit, von meinem Hobby. Da will ich was Schönes in Händen haben. Wenn andere einen Reader und Bit, Bytes und Pixel was Schönes finden, meinethalben. Ich find's (s. oben) allenfalls praktisch, aber nicht schön. Punkt.


    Und bei illustrierten Büchern rede ich nicht von Kinderbüchern, der Himmel weiss! Ich rede einerseits von Kunst, Architektur, Landschaft. Und andererseits generell von illustrierten Büchern, wie sie immer mehr verschwinden. Die Büchergilde hat mal so was hergestellt - gute Autoren, gute Illustratoren, gute Typografen; aber ich fürchte, sie liegt nun im Sterben. Schade - solche Gesamtkunstwerke kriegt das e-book nie hin...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • wers mag...

    Eben. Wer es mag. Du bist ja nicht grundsätzlich dagegen (wie viele), sondern hast eben individull entschieden nachdem du es ausprobiert hast.
    Ich verstehe eben einfach immer nur diese Mentalität nicht, nach dem man sich für eine "Seite" entscheiden muss. Das gilt sowohl für fanatische E-Book-Leser, als auch für raktionäre Print-Buchleser, die die Kultur des Abendlandes in Gefahr sehen.



    Ich bin aber auch ein Typ, aus den Augen, aus dem Sinn und das gilt nicht nur für Bücher, auch für Musik und Küchengeräte :breitgrins:

    Küchengeräte??? :breitgrins: Also da brauche ich jetzt eine Erklärung!


    Ja. Bildbände finde ich immer noch am schönsten in gedruckter Form, keine Frage. Aber tatsächlich lese ich (und sicher viele) meist Romane. Da ist die Form wirklich zweitrangig.
    Dafür, dass weniger schöne Bücher hergestellt werden, kann das E-Bokk aber nun absolut nichts.


    Dass es weniger illustrierte Bücher insgesamt als früher gibt ist mir auch aufgefallen, aber dafür kann das E-Book auch nichts. Ist also die falsche Stelle für Kritik.
    Die Roman, die illustriert sind, sind es auch als E-Book. Was mich immer freut, wie neulich mal bei einem historischen Roman. Die meisten Verlage scheinen sich aber in den letzten Jahren die zusätzlichen Kosten für Illustrationen einfach sparen zu wollen.


    Mit Blödsinn meinte ich die Argumentation, dass man sich zwischen E-Book und gedruckten Buch entscheiden müsste. Und das ist und bleibt Blödsinn. Man muss gar nichts.


  • Da ist die Form wirklich zweitrangig.


    Für dich vielleicht. Für mich nicht.
    Mein kindle liegt seit Monaten in der Ecke, weil ich einfach keinen Spaß daran habe, Bücher darauf zu lesen. Daher ist es für mich eben nicht zweitrangig, ob ich nun das Teil oder ein Papierbuch in der Hand halte.

  • Kiala


    Sowas wie Waffeleisen, Donut-Maker oder Sandwich-Toaster, ungefähr alle 2 Jahre fällt mir ein, dass ich sowas besitze und man es auch benutzen könnte. Da der Kram im Hauswirtsschaftsraum steht, sehe ich ich ihn nicht (nicht bewusst) und denke dann auch nicht daran :zwinker: Ich habe diverse Küchenteile schon unbenutzt nach Jahren wieder verkauft :redface:
    Einen Reader würde sehr wahrscheinlich ein ähnliches Schicksal ereilen, wenn ich denn gewillt wäre mir einen anzuschaffen, den lege ich zur Seite und dann ist er "weg", an meinen Büchern komme ich schon aufgrund der Masse nicht vorbei :breitgrins:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Ich schließe mich sandhofer nach wie vor an. Für mich besteht ein Buch aus dem Gesamtpaket. Es ist eben nicht nur Stoff für die Augen, sondern auch für die Nase und die Hände. Ich mag es, wenn so viele Sinne angesprochen werden. Lesen bedeutet deshalb für mich auch pure Sinnlichkeit. Und ein weiterer Punkt kommt noch dazu: Ich habe es versucht und erkannt, dass ich deutlich langsamer elektronisch lese als in gedruckter Form. Vermutlich liegt das daran, dass es mir schon widerstrebt, den Reader nur anzufassen. Und ich quäle mich dann richtig durch die E-Books :smile:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Das ist lustig. Ich habe das Gefühl, dass ich ebooks viel schneller lese als Papierbücher. Wobei ich bei letzteren ja auch immer so pingelig bin, keine Knicke und Falten reinmachen will und sie daher recht vorsichtig behandle.

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Ich finde auch, dass man nicht immer das eine verteufeln muss, weil man das andere lieber mag. Ich bin grundsätzlich nicht sehr technikaffin, habe aber einen Kindle und nutze ihn auch gelegentlich. Wegen des integrierten Dictionarys allem lese ich vor allem englische Bücher. Praktisch ist er auch, weil man im Urlaub etc. immer viele Bücher dabei hat, ohne viel schleppen zu müssen. Trotzdem habe ich auch jetzt kein Problem, mal zwei echte Bücher einzupacken, wenn das eine schon fast fertiggelesen ist. Ich werde immer lieber richtige Bücher lesen, weil ich dabei etwas "anständiges" in der Hand halte. Trotzdem mache ich mir jetzt schon Gedanken, welchen Reader ich als nächsten kaufen werde, wenn der aktuelle dereinst seinen Geist aufgibt.

  • Man verteufelt etwas ja nicht, weil man es für sich persönlich ausschliesst. Ich möchte ja auch möglichst wenig technische Geräte allgemein haben. Halt nur das Nötigste - und nie das "tollste" und teuerste. Das ist so eine allgemeine Grundhaltung, in die ein Reader für mich einfach nicht rein passt.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~