Lucinda Riley - Der Lavendelgarten

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    Rückentext:
    Jahreslang hat Emilie de la Martinières darum gekämpft, sich eine Existenz jenseits ihrer aristokratischen Herkunft aufzubauen. Doch als ihre glamouröse, unnahbare Mutter Valérie stirbt, lastet das Erbe der Familie alleine auf Emilies Schultern. Sie kehrt zurück an den Ort ihrer Kindheit, ein herrschaftliches Chateau in der Provence. Der Zufall spielt ihr eine Gedichtsammlung in die Hände, verfasst von ihrer Tante Sophia, deren Leben von einem düsteren Geheimnis umschattet war – einer tragischen Liebesgeschichte, die das Schicksal der de la Martinières für immer bestimmen sollte. Doch schließlich erkennt Emilie, dass es noch nicht zu spät ist, die Tür zu einer anderen Zukunft aufzustoßen …



    Dies wird das zweite Buch sein, das ich von Lucinda Riley lese und ich erhoffe mir genauso viel Spannung sowie eine durchdachte und verworrene Familiengeschichte.
    Dass der Inhalt einen historischen Hintergrund haben soll, macht mich umso neugieriger und ich bin gespannt was sich hinter dem wunderschönen Cover verbirgt! :herz:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Nach den ersten 90 Seiten kann ich schon einmal sagen, dass das Buch ein ganz schönes Tempo an den Tag legt!
    Dummerweise mag ich es nicht, wenn sich zwischen Charakteren zu schnell zu viel entwickelt, dass ich gar nicht mitkomme und daher nicht so recht nachvollziehen kann, was sie warum füreinander empfinden. Ständig bin ich misstrauisch und erwarte, dass jemand hinters Licht geführt wird.


    Abgesehen davon gefällt mir die Handlung bisher ganz gut.
    Emilie hat ihre Muter verloren (ihr Vater starb schon vor vielen Jahren) und nun versucht sie die Schulden, die ihre Mutter aufgrund ihres Lebensstils angebaut hat, durch den Verkauf von wertvollen Möbeln, Gemälden, ... aus dem Château auszugleichen. Dabei hilft ihr Sebastian, ein junger Mann aus England, der sich mit Gemädel auskennt und der ihr sogleich zugetan war.
    Nun endet quasi der erste Teil und ein Weinabeiter beginnt Emilie die Geschichte zu erzählen, wie er Sebastians Großmutter kennenlernte, die auch Emiles Vater damals kannte ...

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • So, nach zwei Tagen, in denen ich überhaupt nicht zum Lesen gekommen bin, habe ich das Buch heute wieder zur Hand genommen und bin auf Seite 200 angekommen.


    Zunächst hatte ich Angst, dass sich die Geschichte von damals (Frankreich im Jahr 1943) zu sehr auf den Krieg fokussiert. Letztlich sieht man bisher aber nur die Facette, wie vorsichtig man sich verhält, wie ängstlich man ist, als Spion entlarvt zu werden und wie misstrauisch sich jeder jedem gegenüber verhält.


    Jetzt spielt die Handlung wieder im Jahr 1998. Es ist ausgerechnet Winter, denn das eher dunkle, wenig einladende Blackmoor Hall, Yorkshire, ist eisig kalt und da bekomme ich glatt Lust mich mit Decke und Tee in die Ecke zu setzen. :breitgrins:


    Die Damals-Handlung zieht sich nicht und ist spannend und auch die "Jetzt"-Handlung verspricht interessant zu werden, dennoch hatte ich bisher nicht das Verlangen unbedingt sofort weiterzulesen, wie es bei "Das Mädchen auf den Klippen" der Fall war.

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

    Einmal editiert, zuletzt von British_Soul ()

  • So, nun hatte ich Zeit zum Lesen und konnte einfach nicht mehr aufhören! Immer wieder habe ich mir gesagt, dass ich nur noch ein paar Seiten lese und schaute eine Stunde später auf die Uhr.


    Lucinda Riley hat es wieder geschafft mich mit Themen zu begeistern, die ich sonst nicht freiwillig bzw. gerne lese.
    Die Damals-Handlung spielt zur Zeit des zweiten Weltkriegs und in Frankreich befinden sich SS-Offiziere, die nur darauf warten, Spione oder „Verräter“ zur Strecke zu bringen. Wenn es eine Romanfigur gibt, die ich abgrundtief verabscheue, dann ist es dieser Offizier Falk. :kommmalherfreundchen:


    Die Geschichte um Constance, die Protagonistin der Damals-Handlung, ist eindrucksvoll, spannend und läuft wie ein Film vor den Augen ab. Man fiebert mit ihr mit und möchte wissen, ob und wie sie lebendig durch diese Zeit kommt.
    Die Handlung, die im Jahr 1998 spielt, wirkt neben dem anderen Handlungsstrang fast schon blass, ist aber eine willkommene Abwechslung und Zeit zum Verschnaufen. Sie ist weniger dramatisch, aber nicht weniger unterhaltsam.


    Die Verbindung zwischen beiden Handlungssträngen früh vorhersehbar, tut dem Ganzen aber keinen Abbruch!
    Von Lucinda Riley werde ich ohne Zweifel jedes Buch lesen! :smile:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

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    Rückentext:
    Jahreslang hat Emilie de la Martinières darum gekämpft, sich eine Existenz jenseits ihrer aristokratischen Herkunft aufzubauen. Doch als ihre glamouröse, unnahbare Mutter Valérie stirbt, lastet das Erbe der Familie alleine auf Emilies Schultern. Sie kehrt zurück an den Ort ihrer Kindheit, ein herrschaftliches Chateau in der Provence. Der Zufall spielt ihr eine Gedichtsammlung in die Hände, verfasst von ihrer Tante Sophia, deren Leben von einem düsteren Geheimnis umschattet war – einer tragischen Liebesgeschichte, die das Schicksal der de la Martinières für immer bestimmen sollte. Doch schließlich erkennt Emilie, dass es noch nicht zu spät ist, die Tür zu einer anderen Zukunft aufzustoßen …



    Die Geschichte in diesem Buch ist in einen Damals- und Heute-Handlungsstrang unterteilt, wobei die damalige Handlung zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Frankreich spielt und die heutige Handlung im Jahr 1998 und in Frankreich sowie England spielt.
    Man muss keine Angst haben, dass der Krieg an sich zu viel Platz einnimmt. Letztlich geht es darum, beispielsweise als Spion in Frankreich den Deutschen Widerstand zu leisten und dabei stets mit der Angst leben muss, entdeckt zu werden und mit dieser Gefahr umzugehen. Constance wird als Spionin nach Frankreich geschickt und kann aufgrund mehrerer zusammentreffender Zufälle ihre Arbeit nicht ausüben wie geplant.
    Emilie, die von einem befreundeten Zeitzeugen die Geschichte um Constance und ihrer eigenen Familie erfährt, lernt übrigens einen jungen Mann kennen, der ihr bei der Auflösung des Anwesens behilflich ist.
    Und irgendwie werden beide Handlungsstränge verbunden...


    Die Inhaltsangabe lässt einen eher einen Liebesroman erwarten. Zwar spielt die Liebe eine Rolle, aber die Charaktere, deren Verhalten und Wesen zur Zeit des Krieges, stehen im Vordergrund. Es ist faszinierend mitzuerleben wer sich wie und warum verhält. Die Charaktere sind rund und glaubhaft, sodass man mühelos folgen kann und keinerlei Probleme hat, dem Namen ein Gesicht zuzuordnen. Zudem ist die Geschichte längst nicht so verwirrend und die Familienverhältnisse nicht so komplex wie in Das Mädchen auf den Klippen. Es gibt Charaktere, die man sofort ins Herz schließt und auch Charaktere, die man mit Leidenschaft verabscheuen kann! :kommmalherfreundchen:
    Die Heute-Handlung geht im Vergleich zum anderen Handlungsstrang etwas unter, ist aber eine gute Abwechslung, da die Damals-Handlung auf Dauer zu intensiv wäre. Insgesamt ist die Handlung und Auflösung leicht vorhersehbar und dennoch habe ich das Buch gerne gelesen und konnte es kaum aus der Hand legen.


    Der Titel des Buches ist zwar nicht vollkommen aus dem Nichts gegriffen, erschließt sich mir aber nicht hundertprozentig, da der Garten, der dem Buch seinen Namen gibt, keine große Rolle spielt und erst auf Seite 400 auftaucht, wenn ich mich nicht irre. Dass Constances Deckname Lavender lautet und das sehr früh erwähnt wird, scheint mir auch kein triftiger Grund zu sein. Nichtsdestotrotz liebe ich das Cover, der ja immerhin gut zum Titel passt! :breitgrins:


    Würde ich das Buch in drei Adjektiven beschreiben müssen, würde die Wahl wohl auf spannend, glaubhaft und vorhersehbar fallen.


    Trotz der Vorhersehbarkeit gefiel mir das Buch ausgesprochen gut, ich bin Lucinda Rileys Schreibstil zugetan und dass sie es geschafft hat, dass ich gerne ein Buch lese, deren Handlung um die Situation zu Zeiten des Krieges aufgebaut ist, muss gewürdigt werden! :smile:


    4ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

    Einmal editiert, zuletzt von British_Soul ()


  • Der Titel des Buches ist zwar nicht vollkommen aus dem Nichts gegriffen, erschließt sich mir aber nicht hundertprozentig, da der Garten, der dem Buch seinen Namen gibt, keine große Rolle spielt und erst auf Seite 400 auftaucht, wenn ich mich nicht irre.


    Wie heißt es denn im Original?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Wie heißt es denn im Original?


    Im Original heißt es "The Light Behind The Window".
    Bei diesem englischen Titel erwartet man meines Erachtens weniger einen (möglicherweise kitschigen) Liebesroman.
    Zudem verleitet der Titel auch im Nachhinein zum längeren Nachdenken, da er sowohl direkt als auch symbolisch eine Bedeutung haben könnte.


    Man sollte sich also bloß nicht vom Titel abschrecken lassen bzw. eine allzu romantische Handlung erwarten. :smile:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Ich habe es schon mehr oder weniger aufgegeben, mich über die deutschen Titel vieler Bücher aufzuregen. Auch hier wäre eine möglichst wörtliche Übersetzung viel schöner gewesen als der nichtssagende Lavendelgarten.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Der englische Titel klingt echt viel besser. Klingt sogar nach einem Buch, das ich im Laden mal in die Hand nehmen würde. Den Lavendelgarten habe ich keines Blickes gewürdigt :err:

    //Grösser ist doof//

  • Danke British_Soulfür die schöne und ausführliche Rezi.
    Das macht es mir leichter das Buch demnächst zu kaufen. Ich liebäugle ja schon eien Weile damit.
    Der Originaltitel passt wirklich besser,wenn ich das jetzt mal so anhand deiner Rezi beurteilen kann.

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • Ich lese den Roman momentan und weiß wieder weshalb ich eigentlich keinen weiteren Roman der Autorin lesen wollte... Die Ausleihe hier war eigentlich eine Verwechslung, eigentlich wollte ich einen Roman von Lesley Turney lesen. Ich kann mir bloß Namen so schlecht merken *g*


    Es ist nicht so das man nicht weiterlesen möchte, aber vor allem die Gegenwart des Romans nervt mich zunehmend. Emilie ist dermaßen unselbstständig und lässt sich alles dermaßen bereitwillig abnehmen... ich würde mir wünschen das sie sich um entscheidet, der Bruder ihres neuen Mannes ist viel interessanter :breitgrins:


    Die Handlung von 1943 ist etwas lebendiger, vor allem weil Constance sich in verschiedenen Konfliktsituationen befindet und gleichzeitig peinlichst darauf achten muss nicht doch noch aufzufliegen. Sie arbeitet ja als Spionin. Ich an ihrer Stelle würde aber mal versuchen etwas mehr über ihren Gastgeber heraus zu finden. Ich finde sie ist hier etwas arg passiv und vertraut viel zu schnell. Das ist irgendwie für mich nicht ganz glaubhaft erzählt.


    Ich bin jedenfalls bisher nicht wirklich überzeugt. Schade das die Autorin an ein paar Stellen nicht etwas mehr Tiefgang eingebaut hat. So bleibt das Buch eher beliebig und ich denke nicht das ich mich in ein paar Wochen noch groß daran erinnern kann.

  • Zum Abschluss meine negativere Meinung: :breitgrins:


    Wie man auf den deutschen Titel gekommen ist, nun ja... ich vermute das man wohl eine Ähnlichkeit zum Geheimen Garten von Kate Morton suggerieren wollte?
    Nun gut, ich habe den Roman am Ende dann eher quer gelesen. Die Handlung flacht immer weiter ab und gerade bei den Themen, wie etwa die Résistance in Frankreich bleibt die Autorin einfach zu sehr an der Oberfläche. Sie driftet in Klischees ab... Ihre Figuren bleiben für mich so oder so eher hölzern und schablonenartig.


    Die Handlung war immer wieder vorhersehbar, auch wenn ich eine Wendung dann schon gut fand. Das konnte aber mein Gesamtbild nicht mehr wirklich aufhübschen. Schade, die Ansätze waren wie auch schon bei "Das Mädchen auf den Klippen" vorhanden, aber für mich hat die Umsetzung nicht gestimmt. Leicht zu lesende Satzkonstruktionen gepaart mit einer eher mittelmäßigen Handlung... das kann ich spannender und besser geschrieben bei Kate Morton haben... dort ist die Handlung auch durchschaubar, aber ich fühle mich weit besser unterhalten. Hier hat mir der berühmte Funkte gefehlt.
    Es gab nichts das es vielleicht doch noch zu einem Wohlfühlbuch für mich gemacht hätte. Stattdessen habe ich mich eher genervt gefühlt. Vor allem von einer dermaßen Unselbständigen Hauptfigur wie Emilie begleitet zu werden... Ihre Naivität war wirklich sehr unglaubwürdig. Einerseits ist sie zum Studieren früh von zu Hause weg und arbeitet als Tierärztin (was dann niemals wieder erwähnt wird...) in Paris - ohne Partner! Und dann kennt sie sich mit nichts aus was ihr eigenes Geld angeht und verhält sich wie ein Teenager der alles nachgetragen bekommt. Das war total unrealistisch. Auch ihre ganze Beziehung mit ihrem Ehemann. Eigentlich weiß man gleich auf der ersten Seite was dabei herauskommen wird und sie... blind und absolut nicht in der Lage eins und eins logisch zusammen zu zählen...


    Constance hat es leider auch nicht wirklich besser gemacht. Ihre Rolle wurde für mich irgendwie zu sehr klein gehalten. Schade das man aus dieser starken Figur nicht mehr herausgeholt hat. Andererseits ist die Autorin so darum herum gekommen die historischen Gegebenheiten etwas zu vertiefen.
    Für mich war das der Beweis das ich die weiteren Romane der Autorin wirklich nicht mehr zu lesen brauche. Eine zweite Verwechslung wird mir sicher nicht passieren.


    2ratten

  • Als Emilie de la Martinières nach dem Tod ihrer Mutter das alte und renovierungsbedürftige Château ihrer Familie erbt, ist sie zunächst überfordert. Einerseits trauert sie um ihre Mutter, fühlt sich gleich aber auch von ihr und ihrem Einfluss befreit. Während die bodenständige Tierärztin vor der Frage steht, was sie mit dem verschuldeten Erbe anfangen soll, trifft sie auf den jungen Sebastian Carruthers, der ihr seine Hilfe anbietet. Er erzählt Emilie von seiner Großmutter Constance, die während des 2. Weltkriegs auf dem Château gelebt hat und Emilies bereits verstorbenen Vater Edouard kannte.
    Als Emilie von Sebastians Bruder einen Gedichtband bekommt, in dem sich selbstgeschriebene Gedichte ihrer Tante Sophia befinden, über die ihr Vater niemals gesprochen hat, beginnt sie ihre eigenen Nachforschungen.


    Im dem Maße in dem Emilie die Geschichte erfährt, bekommt auch der Leser Einblick in die Ereignisse von 1943 und 1944. Die junge Constance Carruthers wurde in England zu einer SOE-Agentin ausgebildet und nach Frankreich geschickt, um sich dort der Resistance anzuschließen. Nachdem ihr Netzwerk aufgeflogen ist sucht sie Zuflucht bei Edouard de la Martinière, der mit seiner blinden Schwester Sophia in einem Stadthaus in Paris lebt, und ebenfalls die französische Resistance unterstützt.


    Das Buch ist in verschiedene Abschnitte unterteilt, in denen man jeweils Emilie oder Constance folgt, wobei beide Handlungsstränge ihrem eigenen Höhepunkt entgegen streben. Die Verknüpfung beider Zeitstränge finde ich dabei sehr gut gelöst und auch die Punkte die für den Übergang gewählt wurden, fand ich sehr gut getroffen, da sie den Handlungsverlauf nicht zu sehr unterbrachen.


    Lucinda beschreibt ihre Charaktere sehr gut und zum Teil tiefgründig. Manche Charaktere habe ich wirklich abgrundtief gehasst, andere waren mir unglaublich sympathisch und besonders mit der armen Sophia habe ich sehr mitgelitten. Der Zeitstrang der Vergangenheit war sehr gut recherchiert und ich habe mich sehr gefreut etwas über einen geschichtlichen Aspekt des 2. WK zu lesen, der mir so noch nicht bekannt war.


    Im Vergleich hat mir der Zeitstrang der Vergangenheit besser gefallen. Constance war mir zum einen sympathischer als Emilie, die insbesondere anfängliche eher wie ein naives Dummchen wirkte, zum anderen fand ich den Verlauf der Geschichte einfach wesentlich spannender. Schön fand ich, das man die Veränderung von Emilies Charakter sehr gut mitverfolgen kann, man merkt regelrecht, wie sie es schafft nach dem Tod ihrer Mutter aufzublühen und sich von ihrem Einfluss zu befreien.


    Insgesamt finde ich Lucindas Schreibstil angenehm und unterhaltsam. Manchmal waren die Dialoge von Emilie und Sebastian allerdings etwas stumpf, was mich zum Teil schon gestört hat. Und gerade in Emilies Geschichte war die Handlung auch ein bisschen zu vorhersehbar für meinen Geschmack. Die Geschichte fand ich dennoch lesenswert und für alle, die gern Romane über Familiengeheimnisse lesen und denen zwei Zeitstränge nicht zu kompliziert sind (soll es ja auch geben), ist der Roman zu empfehlen.


    3ratten

  • Ich habe ziemlich gebraucht um in dieses Buch voll einsteigen zu können. Zunächst war ich versucht, das Buch wütend in die nächste Ecke zu donnern, weil ich die ersten 100 Seiten so derart furchtbar/vorhersehbar/etc. fand, dass ich mir nicht mehr vorstellen konnte, dass sich das Blatt nochmal wenden könnte. Aber das hat es zum Glück doch noch :smile:
    Da das Buch in zwei Zeitebenen spielt konnte mich die Zeit während des Zweiten Weltkrieges wieder versöhnlich stimmen. Die Autorin hat es geschafft, dass die immer wieder erfolgten Wechsel zwischen diesen beiden Ebenen sich nicht störend auf den Lesefluss ausgewirkt haben und sich die beiden Handlungsstränge zum Ende hin sinnvoll ineinander gefügt haben. Der erste Handlungsstrang ,der in den 90er Jahren spielt, empfand ich als zu vorhersehbar in jeglicher Art und Weise. Er hat mich deswegen zum Teil schon richtig wütend gemacht. Im Verlaufe der Geschichte wurde es etwas besser, aber der Handlungsstrang aus der Vergangenheit hat mir bei weitem besser gefallen. Insgesamt waren die Charaktere besser durchdacht, nicht zu sehr stereotypisiert, wodurch sie mehr Tiefe bekommen haben und es mehr Spaß gemacht hat, die Charaktere besser kennenzulernen. Insgesamt wird jedoch zu wenig auf die Situation in Paris während der Besatzungszeit eingegangen.


    Das war mein bisher drittes Buch von der Autorin und für mich bisher das mit Abstand Schlechteste. Ich hoffe sehr, dass dies nur ein Ausrutscher war und die anderen Bücher von Lucinda Riley mich wieder begeistern werden.


    2ratten

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

    Einmal editiert, zuletzt von YRachel ()