Jonathan Stroud - Lockwood & Co.: Die seufzende Wendeltreppe

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 8.711 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von odenwaldcollies.

  • Ich unterschreibe alles, was ihr bisher so geschrieben habt. :zwinker:
    Die Charaktere sind toll und unterschiedlich, sodass für jeden etwas dabei ist. Auch dadurch sind die Dialoge häufig sehr amüsant und man wartet heimlich geradezu darauf, dass sich Lucy und George wieder in die Haare kriegen.
    Die Geschichte ist fesselnd und abwechslungsreich aufgebaut, auch wenn man die Angelegenheit letztlich ziemlich schnell durchschaut, was aber der Aufregung und Spannung keinen Abbruch tut.
    Das Anwesen Combe Carey sieht in meiner Vorstellung großartig aus, da kommt so ein ähnliches Gefühl wie bei Hogwarts auf.



    [...] Behörde für die Entdeckung und Bekämpfung übersinnlicher Phänomene, kurz BEBÜP [...]


    :totlach: Bei dieser deutschen Abkürzung hätte ich ja jedes Mal einen Lachanfall bekommen! Das klingt so viel besser als das Original DEPRAC.


    Auf den nächsten Band freue ich mich - jetzt kann es richtig losgehen, wo doch die "richtigen" Fälle auf die drei warten! :zwinker:


    4ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • •Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
    •Verlag: cbj (11. September 2013)
    •Sprache: Deutsch
    •ISBN-10: 3570156176
    •ISBN-13: 978-3570156179
    •Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren


    Inhaltsangabe:


    London, England: In den Straßen geht des Nachts das Grauen um. Unerklärliche Todesfälle ereignen sich, Menschen verschwinden und um die Ecken wabern Schatten, die sich nur zu oft in tödliche von Geisterwesen ausgesandte Plasmanebel verwandeln. Denn seit Jahrzehnten wird Großbritannien von einer wahren Epidemie an Geistererscheinungen heimgesucht. Überall im Land haben sich Agenturen gebildet, die in den heimgesuchten Häusern Austreibungen vornehmen. Hochgefährliche Unternehmungen bei denen sie, obwohl mit Bannkreisketten, Degen und Leuchtbomben ausgerüstet, nicht selten ihr Leben riskieren. So auch die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. Dem jungen Team um den charismatischen Anthony Lockwood ist allerdings bei einem Einsatz ein fatales Missgeschick passiert. Um die Klage abwenden und den Schadenersatz dafür aufbringen zu können, müssen die drei Agenten von LOCKWOOD & CO. einen hochgefährlichen und zutiefst dubiosen Auftrag annehmen. Dieser führt sie in eines der verrufensten Herrenhäuser des Landes und stellt sie auf eine Probe, bei der es um nichts weniger als Leben oder Tod geht …


    Autoreninfo:


    Als Kind war Jonathan Stroud (*1970) häufig krank und musste viel Zeit im Krankenhaus oder zu Hause im Bett verbringen. Um der Langeweile zu entfliehen, begann er, intensiv zu lesen: Bald war der Boden seines Zimmers mit Büchern komplett bedeckt. Außerdem zeichnete Jonathan Stroud und erfand selbst mit Begeisterung Geschichten. Nach dem Englischstudium arbeitete er einige Jahre als Lektor für Walker Books in London, wo er alles über Kinderbücher lernte. 1999 erschien sein erster Fantasyroman "Drachenglut". Damit war Jonathan Stroud klar, was er in seinem Leben tun wollte. 2001 hängte er seinen Job endgültig an den Nagel, um nur noch Schriftsteller zu sein. Im selben Jahr heiratete er und wurde Vater.


    Meine Meinung:


    Titel: Eiskalte Geisterjagd, oder was?


    Als Liebhaberin der "Bartimäus"- Tetralogie war ich gespannt auf den Startband der neuen Reihe von Autor Jonathan Stroud und ich muss gestehen, dass ich sofort mehr als nur angetan war von der Geschichte.


    Als Leser werden wir in ein London katapultiert, das wir so noch nicht kannten, denn dort treiben Geister ihr Unwesen, Menschen verschwinden spurlos und mysteriöse Todesfälle können nicht aufgeklärt werden. Und genau hier treten unsere Freunde von Lockwood & Co auf, denn sie versuchen die Epidemie der Geistererscheinungen einzudämmen. Und dann bekommen unsere drei Agenten plötzlich einen Fall, der es in sich hat, denn im Herrenhaus Combe Carey Hall treiben Erscheinungen ihr Unwesen, die nur den Tod bringen. Hat für unsere Geisterjäger das letzte Stündlein geschlagen?


    Jonathan Stroud hat einfach ein Händchen dafür Geschichten zu schreiben, die nicht nur immens spannend sind, sondern einen auch immer wieder zum Lachen bringen. So hat er hier drei Hauptcharaktere erschaffen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Anthony Lockwood ist der Leiter der Agentur, George Cubbins sein Stellvertreter und Lucy Carlyle frisches Mitglied in der Runde und alle drei haben sie unterschiedliche Fähigkeiten die Geister aufzuspüren, so dass sie sich dadurch ergänzen. Mir waren alle drei Protagonisten sehr sympathisch.


    Die Handlung wird aus der Ich- Perspektive aus der Sicht von Lucy geschildert.


    Besonders gefallen hat mir der Einfallsreichtum des Autors, denn seine Methoden der Geisterbekämpfung sind etwas Außergewöhnliches.


    Für mich war dieser Band ein guter Start in die Reihe und ich hoffe, dass noch viele Bände folgen werden, denn Lucy und Co sind für mich regelrecht Freunde geworden.


    Das Ende war übrigens so spannend und actiongeladen, dass ich nägelkauend und mit angehaltenem Atem las.


    Ein Glossar erklärt übrigens viele im Buch verwendete Begriffe, so dass auch ein Geisterlaie alles versteht.


    Fazit: Super Einstieg in eine vielversprechende neue Reihe. Lesenswert und einfach nur klasse!


    Bewertung: 5ratten und :tipp:


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    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • @nicigirl: ich habe Deine Rezi mal an den bestehenden Thread angehängt. Bitte an die Suchfunktion denken ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • @nicigirl: ich habe Deine Rezi mal an den bestehenden Thread angehängt. Bitte an die Suchfunktion denken ;)


    Kein Problem, habe mich schon gewundert warum noch keiner das Buch rezensiert hat, aber wenn man unter Jugendbücher sucht (wo sonst fast alle Strouds zu finden sind), dann wird das natürlich wieder nichts. Beim nächsten Mal starte ich meine Suche also wieder auf der ganzen Plattform. :zwinker: Danke Valentine für deine Aufmerksamkeit. :bussi:

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  • Die Handlung wird aus der Ich- Perspektive aus der Sicht von Lucy geschildert.


    Das hatte ich ganz vergessen: Mich hat es total verwirrt, dass die Handlung aus Lucys Sicht geschildert wurde.
    Durch den Titel Lookwood & Co war ich irgendwie darauf aus, dass eben Lookwood selbst die Geschichte erzählt. Da brauchte ich so einige Zeit, um nicht immer wieder durcheinander zu kommen.


    Ein Glossar erklärt übrigens viele im Buch verwendete Begriffe, so dass auch ein Geisterlaie alles versteht.


    Das Glossar war wirklich super - und dank des Inhaltsverzeichnisses zu Beginn hat man das auch gleich am Anfang bemerkt.
    Wobei es für mich als Laien fast zu viel war - aber immer mittendrin nach hinten blättern wollte ich auch nicht. Selbst Schuld! :breitgrins:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Ich hab aus Interesse nun das Hörbuch ausgeliehen - das Buch selbst ist nämlich ständig ausgeliehen und wenn man es überhaupt mal zu sehen bekommt ist das ein Wunder *g* Das Hörbuch ist übrigens eine ungekürzte Fassung - sonst hätte ich nicht zugegriffen.

  • Dass das Buch ständig ausgeliehen ist, kann ich mir gut vorstellen. Sowas will sich doch keiner entgehen lassen :zwinker:
    Bei Hörbücher achte ich auch auf ungekürzte Fassungen. Gekürzt mag ich nicht, da verpasst man einfach zu viel :sauer:

    //Grösser ist doof//

  • Autor und Titel: Jonathan Stroud - Lockwood & Co: Die seufzende Wendeltreppe


    Klappentext: In den Straßen von London geht des Nachts das Grauen um. Unerklärliche Todesfälle ereignen sich, Menschen verschwinden und um die Ecken wabern Schatten, die sich nur zu oft in tödliche von Geisterwesen ausgesandte Plasmanebel verwandeln. Denn seit Jahrzehnten wird Großbritannien von einer wahren Epidemie an Geistererscheinungen heimgesucht. Überall im Land haben sich Agenturen gebildet, die in den heimgesuchten Häusern Austreibungen vornehmen. Hochgefährliche Unternehmungen bei denen sie, obwohl mit Bannkreisketten, Degen und Leuchtbomben ausgerüstet, nicht selten ihr Leben riskieren. So auch die drei Agenten von Lockwood & Co. Dem jungen Team um den charismatischen Anthony Lockwood ist allerdings bei einem Einsatz ein fatales Missgeschick passiert. Um die Klage abwenden und den Schadenersatz dafür aufbringen zu können, müssen die drei Agenten von Lockwood & Co. einen hochgefährlichen und zutiefst dubiosen Auftrag annehmen. Dieser führt sie in eines der verrufensten Herrenhäuser des Landes und stellt sie auf eine Probe, bei der es um nichts weniger als Leben oder Tod geht.


    Meine Meinung: Ein sehr gelungenes Jugendbuch! Ich habe gelacht, gebangt, gehofft und war traurig, als es vorbei war. Der Schreibstil ist angenehm, einem Jugendbuch typisch. Die „Fachbegriffe“ der Geisterjäger kann man sich meistens im Text erschließen oder diese zur Not im Glossar nachschlagen. Der Spannungsbogen ist sehr gut konstruiert. Die Hauptcharaktere sind sympathisch und man mag jeden auf seine Weise sofort gerne – auch wenn es bei George etwas länger gedauert hat. :zwinker:


    5ratten

  • Ich muss sagen das meine Befürchtung mit Jonathan Stroud nichts mehr anfangen zu können sich bestätigt hat. Ich hatte schon beim weiteren Verlauf der Bartimäusserie hat sich das angedeutet. Da aber viele die einen ähnlichen Lesegeschmack haben wie ich das Buch gut fanden, dachte ich könnte ihm ja trotzdem eine Chance geben. Ich konnte jedenfalls keinen Zugang finden und hab das Hörbuch dann auch recht schnell abgebrochen. Zuerst dachte ich ja es liegt eventuell auch an der Lesung, aber nach und nach hat mich einfach auch der Inhalt nicht überzeugt.

  • Ich bin ja ganz froh, dass mir hier im Forum der Tipp gegeben wurde, das Buch demnächst mal zu lesen. Wer weiß, wie lange es noch auf meinem SuB gelegen hätte? So viele schöne Lesestunden wäre mir entgangen!


    Normalerweise kann ich mit Geistern oder ähnlichen Erscheinungen nicht allzu viel anfangen, hier war es von Anfang an anders. Die Geschichte ist spannend geschrieben und sofort packend. Oftmals hatte ich beim Lesen sogar Gänsehaut, was nicht allzu oft vorkommt.
    Die Charaktere sind alle sehr einzigartig, haben ihre eigenen Macken und sind trotzdem sehr liebenswürdig. Ich muss gestehen, sehr traurig gewesen zu sein, als ich das Buch gestern am Nachmittag beendet hatte.


    Das Glossar am Ende hat mich übrigens oftmals gerettet, da ich das Buch auf Englisch gelesen habe und ich mir ein paar Sachen dann doch nicht herleiten konnte. :breitgrins:


    5ratten

  • Bei dem jüngsten Einsatz der Geisterjägeragentur Lockwood & Co. geht einiges zu Bruch, in der Folge wird die Agentur auf Schadensersatz verklagt. Dummerweise ist Anthony Lockwood nicht in der Lage, die geforderte Summe zu bezahlen, daher kommt der Auftrag des Großindustriellen Fairfax gerade recht: Fairfax verspricht ihnen die Begleichung der Schadensersatzsumme, wenn Lockwood mit seinen Mitarbeitern Lucy Carlyle und George Cubbins alleine eine Nacht in seinem Herrenhaus Combe Cary Hall verbringen. Der Haken: bisher hat kein Geisterjäger jemals eine solche Nacht überlebt – das Haus soll eine ganze Armee bösartiger Geister beherbergen.
    Als ob die drei Geisterjäger noch nicht genügend Arbeit und Sorgen hätten, schlittern sie noch nebenbei in einen alten unaufgeklärten Mordfall.


    Was für ein herrliches Buch – und das nicht nur für Jugendliche! Es ist eine spannende Geistergeschichte, die mit reichlich (schwarzem) Humor gespickt ist, sie ist ironisch und seine Geister lassen dem Leser mehr als einmal die Haare zu Berge stehen. Anfangs wurde ich beinahe erschlagen von den ganzen Fachbegriffen aus dem Bereich der Geisterjagd und war daher gar nicht böse um das ausführliche Glossar am Ende des Buches.


    Die Geschichte spielt in London, seit einigen Jahrzehnten tritt „das Problem“ vermehrt auf: Geister von zu Tode gekommenen Menschen, oftmals nicht ganz freiwillig, mit unterschiedlichem Gefährlichkeitsgrad, suchen nachts mehr oder weniger die Menschheit heim. Kinder und Jugendliche sind besonders sensitiv, was die Wahrnehmung der Geister angeht, im Erwachsenenalter verliert sich diese Begabung meist vollständig. Daher sind es Kinder und Jugendliche, die als Nachtwachen oder Geisterjäger tätig sind. Die Geisterjäger verfügen über unterschiedlich ausgeprägte Begabungen, die Geister wahrzunehmen.


    Die Geisterjäger werden von mehr oder weniger großen Agenturen beschäftigt, in der Regel mit einem erwachsenen Berater. Die Agentur von Anthony Lockwood besteht dagegen nur aus drei jugendlichen Mitarbeitern und sie verzichten mit Absicht auf einen Erwachsenen, um unabhängig arbeiten zu können.


    Anthony Lockwood erinnert mich an einen typisch englischen Gentleman: der Geschäftsführer der kleinen Agentur ist höflich, eloquent und redegewandt. Mit seinem unerschütterlichen Optimismus schafft er es, seine beiden Mitarbeiter zu motivieren, aber leider ist er ab und an auch etwas blauäugig. Aber er verfügt auch über einen messerscharfen Verstand und ist meiner Meinung zu Recht der Kopf der Agentur. Geister nimmt er als Schauender wahr, also optisch.


    Sein Partner George Cubbins ist das genaue Gegenteil von Lockwood: dicklich, schmuddelig und meist undiplomatisch. Im Gegensatz zu Anthony ist er der Meinung, daß Einsätze nur mit einer guten Vorbereitung zufriedenstellend und gefahrlos erledigt werden können. Seine übersinnliche Begabung ist nicht sehr gut ausgeprägt, dafür ist er ein Ass, wenn es um Recherchen für ihre Arbeit geht, nicht das kleinste Detail bleibt ihm verborgen.


    Lucy Carlyle macht als Neuzugang das Trio komplett: sie ist eine Hörende, kann also Stimmen der Toten wahrnehmen, ebenso den Nachhall vergangener Ereignisse. Sie hat einen sehr guten Instinkt, ist sich aber unsicher, ob sie ihm wirklich immer vertrauen kann. Im Gegensatz zu anderen Geisterjäger verspürt sie den Wunsch, sich mit dem Schicksal der Toten zu beschäftigen und sie nicht nur zu bannen.


    Die Drei ergänzen sich perfekt, auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind, und genau das läßt den Leser hoffen, daß sie das schaurige Geheimnis der seufzenden Treppe und des Roten Zimmers in Combe Cary Hall überleben.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Karin