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London wird von einer unerklärlichen Geisterplage heimgesucht, der die Behörde für die Entdeckung und Bekämpfung übersinnlicher Phänomene, kurz BEBÜP genannt, einfach nicht Herr wird. Nächtliche Ausgangssperre und technische Hilfsmittel sollen die Gefahr eindämmen, doch es kommt immer wieder zu schrecklichen Todesfällen. Erschwerend kommt hinzu, dass nur Kinder und Jugendliche diese Geister sehen können. Darum gibt es zahlreichen Agenturen, die Kinder und Teenager in ihre Dienste nehmen, um die unerwünschten Besucher unschädlich zu machen.
Lucy Carlyle ist eine von ihnen und nach einem schiefgelaufenen Einsatz arbeitslos. Auf ihrer Jobsuche landet sie schließlich bei der Mini-Agentur Lockwood & Co., die bisher nur aus ihrem Namensgeber Anthony Lockwood und seinem Kollegen George besteht, und gerät gemeinsam mit den beiden Jungs eines Tages an ihren bisher gruseligsten und furchteinflößendsten Fall ...
Zum Inhalt möchte ich gar nicht mehr verraten, um die Spannung nicht zu verderben. Nur soviel: die "seufzende Wendeltreppe" ist im Original ein "screaming staircase", was den Kern der Sache viel besser trifft. Aber das nur am Rande.
Lucy, George und Lockwood sind ein tolles Trio, dem Jonathan Stroud hoffentlich noch einige weitere Fälle gönnen wird. Die Idee einer klitzekleinen, ohne Erwachsene geführten Geisterjägeragentur hat mich sehr angesprochen, und es macht einen Heidenspaß, diese drei ganz unterschiedlichen Charaktere bei ihrer ungewöhnlichen täglichen Arbeit zu beobachten. Natürlich liegt gerade in ihrer Verschiedenheit auch reichlich Konfliktpotential, und es gibt einige herrlich zu lesende Wortgefechte zwischen dem abenteuerlustigen und manchmal etwas unvorsichtigen Lockwood, dem nerdigen Bedenkenträger George und Lucy, die meist irgendwo zwischen den beiden steht und gelegentlich zu Alleingängen neigt.
Der Plot ist relativ geradlinig, aber immer wieder für eine Überraschung gut, und womit Stroud einfach immer wieder punkten kann, ist seine witzige Art zu schreiben. Ich mag seinen manchmal bissigen Humor unglaublich gerne (wobei sein Bartimäus diesbezüglich natürlich immer noch unübertroffen ist), aber auch, wie er Atmosphäre schafft und mir vor allem in einer Szene ganz schöne Gruselschauer über den Rücken gejagt hat.
Positiv auch, dass der Fall in sich abgeschlossen ist, aber auch noch einige Fragen zum persönlichen Hintergrund der Figuren (besonders Lockwoods) offen bleiben und große Lust auf eine Fortsetzung machen.
Ein gelungener Serienauftakt!
Danke auch an die Forenmutti für die Organisation der Vorableserunde und an die Mitleserinnen für die schöne Diskussion