Elli Radinger - Minnesota Winter. Eine Liebe in der Wildnis

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    Was bringt eine Frau dazu, zu einem beinahe unbekannten Mann in die Wildnis von Minnesota zu ziehen und dort in einer Blockhütte mit ihm zu leben? Elli Radinger hat es getan. Verliebt und ohne an die Konsequenzen zu denken, folgt sie ihrem Herzen. Was sie erlebt, übertrifft all ihre Erwartungen – und Befürchtungen.
    Humorvoll und emotional schildert die Autorin ihr Leben fern von den Annehmlichkeiten der Zivilisation. Der Aussteiger Greg Howard ist die Erfüllung ihres Traums vom Leben in der Einsamkeit mitten unter wilden Tieren. Kurz entschlossen bricht sie alle Brücken in Deutschland ab und zieht an einen Ort, der auf keiner Landkarte verzeichnet ist, zu einem Mann, den sie kaum kennt. Sie lebt mit ihm in einer Blockhütte im Revier von Wölfen und Bären und stürzt sich in ein Abenteuer, das sie an ihre Grenzen bringt, körperlich und emotional.
    Sie lernt das Überleben bei bis zu minus 30 Grad, baut Kanus und geht mit ihrem Traummann auf Entdeckungsreise in ein unbekanntes Amerika. Aber das Leben in der Wildnis ist hart und hinterlässt bald schon tiefe Risse im romantischen Lebenskonzept. Nach einem gewalttätigen Ausbruch von Greg nutzt Elli die Gelegenheit zur Flucht.
    ________________


    Wir lesen das Buch ab 25. Oktober in einer autorenbegleiteten Leserunde - mag noch jemand mitmachen?

    LG, Dani


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  • Inhalt:


    Der hohe Norden ist nicht jedermanns Sache. Dennoch lässt Elli H. Radinger ihr gemütliches Leben in Deutschland hinter sich und zieht zu einem bisher noch fast unbekannten Mann in die Wildnis. Für Elli ist es die Erfüllung eines Lebenstraumes: Eine Hütte im Nirgendwo, umgeben von praktisch unberührter Natur.


    Doch bald schon zeigt der anfängliche Traummann sein wahres Gesicht und Elli muss sich entscheiden...


    Meine Meinung:


    Nachdem ich schon "Wolfsküsse" von Elli H. Radinger gelesen habe, war ich natürlich neugierig auf Radingers neues Buch: Minnesota Winter - so der schöne Titel des Buches. Ein weiteres Mal hat Radinger mich nicht enttäuscht.


    Radingers Sprache ist klar wie ein frischer Wintermorgen, sie kommt direkt zur Sache und verzichtet auf grosse Ausschweifungen. Geanu das mag ich an ihr. Diese Art zu schreiben hat mich auf einer Leseflaute geholt, ich bin somit zu grosser Dankbarkeit verpflichtet.


    Bereits der Prolog lässt einem die Haare zu Berge stehen und man stürtzt sich direkt in die Geschichte. In diesem autobiografischen Buch erzählt Radinger von einer wichtigen Zeit ihres eigenen Lebens und das so intensiv, dass man meint, persönlich dabei zu sein.


    Man leidet mit Elli mit, geniesst mit ihr die Natur und erlebt unvergessliche Begegnungen mit den wilden Tieren. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass die Mücken auf mich losgehen würden, so gut schafft Radinger es, ihre Erlebnisse zu beschreiben.


    Umso eindringlicher sind die Erlebnisse mit Greg. Anfänglich Ellis Traummann, wird er nicht nur dem Leser immer suspekter. Den Schluss des Buches habe ich gelesen, ohne dabei zu atmen. Ich musste einfach wissen, wie es nun ausgehen würde. Als ich die Buchdeckel schloss, zitterten meine Hände noch immer...


    Fazit:


    Ein weiteres grossartiges Buch aus der Feder von Elli H. Radinger. Vor allem Leser von Biografien werden hier eine tolle Mischung aus Liebe, Realität und Natur finden.


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    4ratten & :marypipeshalbeprivatmaus:

    //Grösser ist doof//

  • Kurz vor ihrem 40. Geburtstag lernt Elli Radinger in den USA Greg kennen. Er lebt ein Aussteigerleben in einer selbstgebauten Blockhütte in der unberührten Wildnis von Minnesota – und damit den Traum, den Elli selber schon lange hat. Die beiden verlieben sich und Elli lässt sich auf ein Abenteuer ein, indem sie zu ihm in die Wildnis zieht und sich dort ganz auf das raue Leben des Naturburschen einlässt.


    Schnell wird klar, dass dies sie an ihre Grenzen bringen wird: zuerst an die körperlichen, denn das Leben in der Wildnis ohne Strom, fließend Wasser und mehrere Kilometer von der nächsten befahrbaren Straße entfernt ist kein Zuckerschlecken. Und Greg erwartet tatkräftige Mithilfe von seiner neuen Mitbewohnerin, körperliche Schwäche lässt er nicht gelten. Doch auch emotional ist der Minnesota Winter eine Herausforderung. Obwohl Greg durchaus charmant und liebevoll sein kann, zeigen sich auch bald andere Seiten an ihm. Er hat strikte, teilweise geradezu radikale Einstellungen zu vielen Grundsatzthemen und ist nicht bereit, von seinen Ansichten auch nur das geringste bisschen abzuweichen. Kompromisse gibt es bei ihm nicht, es zählt nur seine Ansicht.


    Elli ist bald hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu diesem Mann und vor allem der Liebe zu der wunderbaren Landschaft, in der er lebt und den Einschränkungen, die seine Ansichten und Einstellungen ihr auferlegen. Geradezu exemplarisch hierfür ist Gregs strikte Ablehnung von Hunden, während Elli sich nach ihrer in Deutschland zurückgebliebenen Hündin Lady sehnt und sie schrecklich vermisst.


    Irgendwann muss Elli sich die Frage stellen, ob es das wirklich wert ist – und sie entscheidet sich gegen Greg. Doch ihren großen Traum vom Leben in der Wildnis erfüllt sie sich später dann doch!


    Das Buch beginnt mit einem Prolog, der beinahe einen Thriller erwarten lässt. Dementsprechend hat man als Leser schon von Anfang an gewisse Vorbehalte gegen Greg, die sich im Verlauf des Buches immer weiter bestätigen. Dennoch konnte ich Ellis Entscheidungen durchaus nachvollziehen. Wenn man verliebt ist, ist man ja zumindest eine Zeitlang bereit, über vieles hinwegzusehen und Greg hat ja auch durchaus ein paar positive Seiten. An seiner Seite erlebt Elli die wilde Natur und Tierwelt Nordamerikas auf ganz besondere Weise und diese beeindruckenden und berührenden Schilderungen ließen mir immer wieder deutlich werden, warum sie das so lange mitgemacht hat.


    Es handelt sich hier um einen autobiografischen Roman, wer einen neuen Wolfsratgeber erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein. Mich hingegen konnte die Autorin wieder absolut fesseln und begeistern und ich bewundere sie für die tiefen Einblicke in ihr privates Innerstes, die sie uns Lesern mit diesem Buch erlaubt!


    4ratten

    LG, Dani


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  • Anfang der 1990er Jahre lernt Elli Radinger bei einem Kongress in Minnesota den Wildnisguide Greg Howard kennen, der einen bleibenden Eindruck bei ihr hinterlässt: Greg lebt zurückgezogen in einer einsamen Cabin inmitten der Wälder von Minnesota am Timber Lake nahe der kanadischen Grenze und steht damit für Ellis großen Traum von einem Leben in der Wildnis. Kaum zurück in Deutschland kommt es zu einem regen Briefwechsel zwischen Elli und Greg, sodaß Elli wenige Wochen nach ihrem ersten Zusammentreffen beschließt, Greg für ein paar Wochen zu besuchen – sie kann sich durchaus dauerhaft ein Leben an Gregs Seite vorstellen. Einziger Wermutstropfen: sie muß ihre geliebte Hündin Lady zunächst in Deutschland zurücklassen.
    Ziemlich schnell zeigt das Wildnisleben Elli die Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit auf (vorallem im Winter); dennoch verbringt sie im Großen und Ganzen wunderbare und verliebte Wochen in einer berauschend schönen Landschaft. Allerdings zeigt Gregs Traummannfassade allmählich Risse …


    Wie schon in dem Buch „Wolfsküsse“ zeigt Elli Radinger auch mit diesem Buch wieder, wie schön und bildhaft sie erzählen kann. Die Naturbeschreibungen und ihre Wildbeobachtungen und – kontakte sind einfach herrlich. Die Ruhe und Einsamkeit, die sie am Timber Lake erfährt, sind sehr verlockend, allerdings verschweigt sie auch nicht die körperlichen Strapazen, die die romantischen Vorstellungen von einem Leben in der unberührten Wildnis etwas trüben. Besonders gut gefallen hat mir die Wolfsbeobachtung von Elli und Greg, als sie die Nacht in dem Aussichtsturm der Cabin verbringen, in der sich auch Gregs Bibliothek befindet.


    Das Buch beginnt mit einem Prolog, der einen spannenden Ausblick auf das Ende des Buches gibt und dem Leser sehr schnell klar macht, daß die Beziehung zwischen Greg und Elli kein glückliches Ende finden wird. Ich bin mir nicht sicher, ob es mir nicht besser gefallen hätte, wenn dieser Ausblick nicht direkt am Anfang gestanden hätte: so war ich von Anfang an mißtrauisch gegenüber Greg und er hatte kaum eine Chance, bei mir Pluspunkte zu sammeln. Auf der anderen Seite wird durch den Prolog schon sehr viel Spannung aufgebaut.


    Das Leben in der Wildnis war schon immer der große Traum der Autorin, so daß sie vor den ersten negativen Entwicklungen in ihrer Beziehung zu Greg noch die Augen verschliesst bzw. hofft, daß sich ihre gemeinsame Liebe als stark genug erweist, daß auch Greg sich mehr auf Elli und ihre Wünsche und Bedürfnisse einlassen wird. Ein Streitpunkt, der zwischen den Beiden steht, ist Ellis Hündin Lady, die sie bei einem Leben an Gregs Seite in Minnesota natürlich zu sich holen möchte – Greg hasst allerdings alle domestizierten Tiere. Unter dieser ablehnenden Haltung leidet Elli sehr und ist daher zwischen ihrem Leben in Deutschland und dem Leben in Minnesota hin- und hergerissen.


    Greg kann charmant und sehr zärtlich sein, schreibt Elli Gedichte und läßt ihr Grüße über das Radio ausrichten, wenn er als Wildnisguide unterwegs ist; dann aber wiederum nimmt er keinerlei Rücksicht auf ihre Gefühle und Wünsche, zeigt sich hartherzig, wenn es um Ellis Hündin geht und ist in keiner Weise an ihrem Leben in Deutschland interessiert.
    Der Autorin wird immer klarer, daß ihr Traum vom einsamen Wildnisleben und einer harmonischen Beziehung mit Greg immer unrealisierbarer wird. Kraft zieht sie aus der Natur und den Tieren, denen sie rund um den Timber Lake begegnet. Aber auch ihre Erlebnisse und Naturbeobachtungen, die sie mit Greg macht, als die Beiden in den Urlaub fahren, sind einfach nur atemberaubend.


    Auch wenn das Ende des Buches für Elli schmerzhaft ist, ist es doch auch versönlich und bedeutet einen neuen Lebensabschnitt für sie, und sie hat, wenigstens eine Zeit lang, ihren Traum vom Leben in der Wildnis verwirklichen können.


    Das Buch ist hervorragend geeignet, an kalten Winterabenden auf dem Sofa mit einer heißen Tasse Tee oder Kakao vor dem knisternden Kamin gelesen zu werden. Und ich freue mich sehr auf weitere Romane der Autorin, in denen sie mich hoffentlich wieder in einsame und faszinierende Naturwelten entführen wird.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Die Wolfsexpertin Elli trifft an ihrem letzten Abend auf einem Kongress in den USA Greg, der sonst in der Wildnis Minnesotas lebt. Auch wenn sie nur kurz die Gelegenheit haben, einige Sätze zu wechseln, so geht Elli der Mann trotzdem nicht mehr aus dem Kopf. Zum Glück hat Elli ihm ihre Adresse in Deutschland notiert - und schon bald treffen die ersten Briefe ein. Bei dem Briefwechsel, der sich nun entwickelt, stellt Elli fest, das Greg im Grunde ihren Traum lebt: frei, in einer selbstgezimmerten Holzhütte in der Wildnis - inmitten von Bären und Wölfen… Elli, die sich schon immer im Winter wohlfühlte und zudem die Einsamkeit sehr schätzt, beschließt binnen weniger Tage, ein Leben mit dem ihr fast unbekannten Mann zu wagen und zieht zu ihm in die North Woods. Auch wenn sie sportlich ist und die Natur und die Tierwelt der Gegend einzuschätzen weiß, so muss Elli sich dennoch in das ungewohnte Leben einfinden, lernen, bei 30 Grad minus Trinkwasser zu holen, Kanus zu bauen und körperlich durchaus sehr anstrengende Aufgaben zu verrichten. Doch sie genießt die Zeit fernab des Trubels und größerer technischer Errungenschaften und erfreut sich an der traumhaften Landschaft, der Ruhe und der absoluten Nähe zur Natur. Als sie dann auch noch zum ersten Mal Wölfe nahe der Cabin sieht, ist es um sie geschehen: das ist das Leben, von dem sie immer geträumt hat! Aber bald entstehen auch erste seltsame Situationen mit Greg, ihrem Wildnis-Traummann. Auch wenn Elli diesen Mann liebt und ihren Traum nicht in Gefahr sehen will, so muss sie doch feststellen, dass Greg um einiges anders ist als sie selbst…


    "Minnesota Winter. Eine Liebe in der Wildnis" ist mein erstes Buch der Autorin Elli H. Radinger, auch wenn ich schon ein-, zweimal über ihre Wolfsbücher gestolpert bin. So hatte ich jedenfalls keinen Vergleich und vielleicht ist das auch gut so, da es sich bei diesem Buch um einen autobiographischen Roman handelt, in dem selbstverständlich Wölfe vorkommen, aber auf denen eben nicht das Hauptaugenmerk liegt. In diesem Buch geht es stattdessen um den Traum Elli Radingers, ein Leben in der Wildnis zu führen und wie er letzten Endes scheiterte.
    Die Autorin schafft es in meinen Augen sehr gekonnt, von ihren damaligen Erfahrungen zu berichten und schildert ihre damalige Eindrücke und Gefühlslagen so behutsam, dass ich mir bei der Lektüre sehr gut vorstellen konnte, was in dieser Frau damals vorgegangen sein muss. Gemeinsam mit Elli war ich baff, angesichts der wunderschönen, größtenteils unberührten Natur und den Begegnungen mit ihren tierischen Bewohnern. Bemerkenswert fand ich auch, wie schnell sich Elli und ihr Körper an das raue Leben gewöhnt: aber sicherlich konnte die Autorin schon ganz gut einschätzen, was sie da so ungefähr erwartet. Und sie ist eben auch bereit, für ihren großen Traum einiges zu geben, nicht nur auf dem heimischen Sofa zu liegen und es sich vorzustellen. Hiervor habe ich den größten Respekt! Dass Elli den Mut hatte, diesen Traum zu leben und dafür vieles aufgibt, finde ich wirklich großartig.
    Aber nicht nur die Naturbeschreibungen haben mich fasziniert, sondern auch die Menschen, auf die Elli während ihrer Zeit in der Wildnis Minnesotas trifft. Menschen, die ein einfaches und mehr oder weniger einsames Leben führen und dadurch ein anderes Verhältnis zu ihrer Umwelt haben. So begegnet Elli Menschen, die sich für sie interessieren und sehr freundlich, ja, manchmal regelrecht besorgt sind.
    Was mich aber am allermeisten berührt hat, sind die teilweise sehr persönlichen Einblicke in die Gedanken der jüngeren Elli, die in den North Woods schon bald lernen muss, dass sie eine ganze Menge aufgeben muss, wenn sie dieses Leben dauerhaft führen möchte. Die begreift, dass der Mann, der bereits 14 Jahre dort in seiner Blockhütte lebt, es nicht kennt, Kompromisse zu finden… Elli muss sich in diesen Monaten entscheiden, welches Leben sie führen möchte und sich fragen, ob sie wirklich alles hinter sich lassen kann, selbst ihre Hündin, um sich ihren größten Traum zu erfüllen.


    "Minnesota Winter" war für mich ein sehr packendes, ehrliches und schönes Buch, das perfekt in diese Jahreszeit passt und mich über meine Träume hat nachdenken lassen. Wie viel sind sie einem wert? Welche (realistischen) Träume schmerzen am meisten: die ungelebten oder die gescheiterten? Aber auch weil mich die Natur in einigen Gegenden der USA besonders beeindruckt, wird dieses Buch noch einige Zeit in mir nachhallen.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Das Buch klingt auf jeden Fall spannend.
    Ich würde es aber lieber im Januar lesen, wenn nichts mehr ansteht, sonst verderbe ich mir bestimmt die Vorweihnachtszeit.
    Die Geschichte scheint ja in großen Teilen wie ein Thriller abzulaufen, und wenn ich mir vorstelle, dass sie wirklich passiert ist... ist die Vorweihnachtsstimmung weg.


    Liebe Grüße von
    Keshia


    PS
    Neugierige Frage trotzdem schon mal: Wurde der Mann angezeigt bzw. verklagt oder ist er noch auf freiem Fuß?

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

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    Inhalt
    Als Elli bei einer Tagung Greg kennen lernt, ist es um sie geschehen. Sie verliebt sich Hals über Kopf in den faszinierenden Mann aus der amerikanischen Wildnis. Nur wenige Wochen nach dem Kennenlernen besucht sie ihn in seiner Hütte in den Wäldern von Minnesota und kann sich bald nicht mehr vorstellen, ohne ihn zu leben.


    Bis jetzt
    Mittlerweile besucht Elli Greg zum zweiten Mal. Schon beim ersten Besuch gab es Dinge, die ihr negativ aufgefallen sind. Aber sobald sie wieder daheim war, war alles vergessen und sie lebte nur noch für das nächste Wiedersehen. Beim zweiten Besuch wird ihr aber klar, dass Greg nicht der Traumprinz ist, als den sie ihn zuerst gesehen hat. Trotzdem wird der Wunsch immer größer, für immer bei ihm zu bleiben.


    Verliebt zu sein ist eine Sache, dabei die Realität völlig auszublenden ist eine andere. Greg lebt seit Jahren sein Leben, dem frau sich anzupassen hat. Bei Ellis erstem Besuch hat er nicht mal aufgeräumt um Platz für ihre Sachen zu machen. Nach dem Einkaufen mit Elli einen Kaffee zu trinken? Undenkbar! Die Andenken seiner Verflossenen wegwerfen? Warum denn, "die" wissen schließlich dass er jetzt mit Elli zusammen ist. Sparsam (oder geizig) wie er ist, verwendet er auch seine Liebesgedichte mehrmals, wie Elli feststellen muss als sie seine Sachen durchstöbert.


    Selbst schuld, könnte man sagen. Warum wühlt sie auch in Dingen, die ihre Partner gehören anstatt ihn zu fragen. Das kann ich noch verstehen, denn er erzählt ihr so gut wie nichts von sich. Deshalb finde ich das noch verständlich. Was ich nicht verstehe ist aber, dass sie alles Negative ausblenden kann. Spätestens nach dem zweiten Besuch hätte ich mich davongemacht. Sie denkt dagegen sogar darüber nach, ganz zu ihm zu ziehen. Obwohl sie mittlerweile selbst zugibt, dass die Liebe zu Greg sie traurig macht und sie sich wünscht, sie würde ihn nicht lieben.


    Ich habe beim Lesen wieder einmal gemerkt, wie wenig ich bei solchen Erlebnissen mitleiden kann. Ich würde Elli am liebsten schütteln. Aber von außen sieht immer alles leichter aus.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Wir hatten ja eine [url=http://www.leserunden.de/index.php/board,677.0.html]Leserunde mit Elli [/url]zu dem Buch, da haben wir viel diskutiert.


    Elli hat auch ein Making Off zu diesem sehr persönlichen Buch geschrieben, falls es dich interessiert :winken:

    LG, Dani


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  • Danke für die Links :winken: Ich habe das Buch in der OnLeihe entdeckt, die Leserunde habe ich nicht verfolgt weil ich den Zusammenhang nicht gemacht habe.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Die ist ja auch schon eine Weile her - ich fand es sehr cool von Elli, dass sie zu diesem Buch eine Runde begleitet hat. Ich hab aber auch den Kopf geschüttelt, wie man so blauäugig sein kann, so rosarot könnte bei mir gar keine Brille sein :zwinker:

    LG, Dani


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  • Bei mir auch nicht. Es gibt so viele Geschichten von Frauen, die sich in ähnliche Situationen bringen- alles aus Liebe. Ich kann da nur den Kopf schütteln.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Auch beim Weiterlesen sind mir Ellis Beweggründe, immer wieder zu Greg zurück zu kehren nicht klar geworden. Sie sagt es selbst: die beiden haben nichts gemeinsam außer leidenschaftlichem Sex. Außerdem wird immer mehr deutlich, dass Greg sehr eigene Maßstäbe für das Leben mit ihm anlegt. Elli ging immer davon aus, dass sie eine gemeinsame Zukunft haben und auf einmal spricht er davon, dass sie erst eine Probezeit absolvieren muss, bevor er sie als seine Lebensgefährtin anerkennt. Das klang am Anfang doch ganz anders.


    Ich hatte nicht nur mit der Geschichte meine Schwierigkeiten, sondern auch mit dem Stil. Über lange Strecken war es eine nüchterne Berichterstattung, in der zwar von Gefühlen berichtet wurde, ich sie aber nicht spüren konnte. Einzig die Begegnungen mit Wildtieren, hauptsächlich mit Wölfen waren emotionaler beschrieben, dann aber fast schon kitschig. Was mir aber gut gefallen hat, war dass sich Elli H. Radinger durchaus selbstkritisch mit diesem Kapitel ihres Lebens auseinander gesetzt hat.
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.