Elizabeth George - Nur eine böse Tat/Just One Evil Act

Es gibt 60 Antworten in diesem Thema, welches 10.124 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Ist schon klar :breitgrins: Ich hab nur laut gedacht.


    Dass ich nicht vorankomme, liegt auch nicht am Buch, sondern an zwei Leserunden, die mir in die Quere gekommen sind.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Dann hast du wenigstens noch länger an dem Buch. Ich verfluche manchmal, dass ich so schnell lese. Da freut man sich monatelang auf ein Buch, dann hat man es in zwei Tagen gelesen und muss wieder monatelang warten :sauer:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich bin jetzt bei Seite 560 und wow, auf den letzten 150 Seiten ist die Handlung ganz schön in Fahrt gekommen!


    Barbara balanciert am Rande des beruflichen Abgrunds, weil sie natürlich emotional ordentlich Aktien in dem ganzen Drama um Hadiyyah und Azhar hatte, aber so langsam sollte sie doch mal ihre Scheuklappen absetzen und an ihre eigene Zukunft denken.


    Auch wenn ich natürlich immer noch hoffe,

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • So ging es mir auch. Ich hätte eher erwartet, dass sie immer wieder auftaucht und Azhar das Leben schwer macht.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

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    Barbara Havers ist fassungslos. Ihre kleine Freundin aus der Nachbarschaft, Hadiyyah Azhar, ist verschwunden, ebenso ihre Mutter Angelina, die nach längerer Trennung urplötzlich wieder bei Hadiyyah und ihrem Vater Taymullah aufgetaucht war. Es stellt sich heraus, dass sich Angelina mit ihrer Tochter nach Lucca abgesetzt hat, wo ihr neuer Liebhaber lebt.


    Und dann der nächste Schock: Hadiyyah wird am hellichten Tag auf dem Marktplatz gekidnappt. Der Fall schlägt Wellen bis in die britische Presse, für die nicht nur die Entführung, sondern auch die verwickelte Familiengeschichte dahinter ein gefundenes Fressen ist. Barbara, die bisher vergeblich versucht hatte, Hadiyyahs Vater bei der Suche nach seiner Tochter zu unterstützen, ist darüber nicht ganz unglücklich, bedeutet doch die öffentliche Aufmerksamkeit, dass sich auch die britische Polizei einschaltet und sie womöglich persönlich einen Beitrag leisten kann.


    Doch es ist Lynley, der in die Toskana geschickt wird, nicht nur, weil er Italienisch spricht, sondern auch, weil Barbara bei ihrer disziplinarischen Vorgesetzten, Superintendent Isabelle Ardery, gar nicht gut angeschrieben ist ...


    Barbara muss in diesem Band einiges einstecken - nicht genug, dass das Nachbarsmädchen, das ihr so ans Herz gewachsen ist, gleich zweimal verschwindet und Azhar, der ihr ein guter Freund geworden ist, unter Tatverdacht gerät, sondern sie setzt mit ihren Alleingängen und unorthodoxen Versuchen, den Azhars zu helfen, auch noch ihren Job aufs Spiel. Manchmal hätte ich sie einfach nur schütteln mögen, weil sie so blind dafür ist, wie ihr Handeln nach außen hin wirken muss, aber andererseits tut man aus Freundschaft oder Liebe durchaus mal sehr dumme Dinge.


    Lynley spielt diesmal eine eher untergeordnete Rolle, was nicht heißt, dass wir nicht ein paar Entwicklungen aus seinem Privatleben erfahren oder er nicht wichtig wäre, aber es ist natürlich in erster Linie ein Fall für Barbara.


    Hadiyyahs zweifache Entführung bietet viel Potential, schlängelt sich aber erst mal gut und gerne 200-300 Seiten lang eher gemächlich dahin. Vor allem bei der Schilderung der Geschehnisse in Italien versucht sich George als Reiseschriftstellerin und übertreibt es dabei leider ziemlich. Für das Toskana-Feeling hätten ihre liebevollen Beschreibungen von Land und Leuten dicke ausgereicht. Die ständigen Einsprengsel auf italienisch, die auch noch unübersetzt bleiben, nerven nach einer Weile gewaltig. (Ja, wir hätten auch so verstanden, dass das Buch in Italien spielt.)


    In der zweiten Buchhälfte nimmt die Handlung dann doch ordentlich Fahrt auf und hat mich mit einigen undurchschaubaren Fährten noch ziemlich spannend unterhalten, so dass sich meine Befürchtung, den absoluten Tiefpunkt der Serie gelesen zu haben, gottlob nicht bestätigten. Schade nur, dass es so lang gedauert hat, bis George zu alter Form aufläuft. Aber dennoch bin ich gespannt auf den nächsten Band, in der Hoffnung, dass der dann wieder durchweg Freude macht.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Aha, die sehnsüchtig erwartete Rezi :zwinker:


    Schade nur, dass es so lang gedauert hat, bis George zu alter Form aufläuft.


    Ich hatte auch über weite Strecken das Gefühl, nicht wirklich ein Buch von Elizabeth George zu lesen.


    Aber dennoch bin ich gespannt auf den nächsten Band...


    Ich auch und ich hoffe, dass wir darauf nicht allzu lange warten müssen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Mit hat das Buch ausgesprochen gut gefallen und nachdem die letzten Linley/Havers Bücher ja eher durchwachsen waren, knüpft Elizabeth George hier an alte (gute) Zeiten an.


    Linley und Havers sind nicht mehr das Team, dass sie einmal waren, denn in ihrer Welt hat sich so einiges verändert und die neue Chefin lässt die beiden nicht zusammen ermitteln. Trotzdem sind beide kollegial und freundschaftlich miteinander verbunden und können sich aufeinander verlassen.


    Der Fall ist reichlich verworren und als irgendwann eine Lösung greifbar scheint, sind immer noch 500 Seiten zu lesen. Elizabeth George füllt auch diese Seiten mit Spannung und Barbara Havers Alleingänge werden immer riskanter und der Leser schüttelt sein weises Haupt und fragt sich, ob Barbara am Ende des Buches noch im Polizeidienst ist.


    Dieses Buch spielt zu großen Teilen in der Toscana, will aber glücklicherweise keine Urlaubsgefühl vermitteln. Elizabeth George hat mich in der Toscana ankommen lassen und ich habe den italienischen Commissario Lo Bianco sehr gerne bei seinen Ermittlungen begleitet. Störend und zu häufig fand ich allerdings die kleinen Einschübe in italienischer Sprache. Es handelte sich zwar immer nur um ein Wort oder höchstens einen kurzen Satz, aber diese Einschübe gingen doch über ein Schlagwort, um Italiengefühl zu vermitteln, hinaus.
    Aber auch London kam nicht zu kurz. :daumen:


    Fazit: Ein spannendes Buch, in dem Elizabeth George zeigt, das sie Krimis schreiben kann!


    5ratten

    Liebe Grüße

    SheRaven

  • Ich lese den Roman endlich und rege mich gerade tierisch über Isabelle Avery auf. Ich wusste ja das ich sie absolut nicht leiden kann, aber hier setzt sie dem ganzen echt mal wieder eins drauf...
    Ich habe den letzten Band im Prinzip ausgelassen, irgendwie hab ich es einfach nicht geschafft ihn auf englisch zu lesen und seitdem hänge ich in der Mitte fest^^ Daher dachte ich mir, mit den Barbara lastigen Büchern bin ich immer mit am besten klar gekommen. Ich hab schon darauf gewartet das etwas in die Richtung passieren würde und bin daher von der Ausgangsituation schwer begeistert! Momentan genieße ich vor allem überhaupt mal wieder in der Welt von Lynley und Havers zu sein.

  • PS: Barbara ist ja dafür bekannt jede Menge Blödsinn zu machen und hat ja ihren Job schon einmal riskiert. Ein Grund weshalb sie damals ja degradiert wurde. (Worüber ich mich immer noch total aufrege :breitgrins: ) Es wundert mich daher nicht weiter, das sie sich mal wieder in Schwierigkeiten bringen wird. That's so Barb. ;)


  • Es wundert mich daher nicht weiter, das sie sich mal wieder in Schwierigkeiten bringen wird. That's so Barb. ;)


    Ja, sie bleibt sich treu in diesem Buch :breitgrins: Ich bin megagespannt, was Du noch so berichten wirst.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Momentan komme ich sehr gut voran, vor allem weil George ein paar schöne Wendungen eingebaut hat. Allerdings hab ich schon Angst um Barbara, ich hoffe sie wird mit diesem Band nicht aus der Serie geschrieben... Denn das würde ich der Autorin ziemlich übel nehmen. Gut ich nehme ihr eh schon übel das sie diese doofe Isabelle reingeschrieben hat... ;) Naja andererseits könnte es auch interessant werden, eine suspentierte Barbara und Lynley der wieder bei der Polizei arbeitet.
    Ich bin jetzt bei etwa der Hälfte. Klar sie baut schon sehr viel Handlung auf und man fragt sich ob nicht das ein oder andere wirklich nötig ist. Andererseits hab ich eigentlich schon das Gefühl das alles in sich passt.


    An die Handlung in Italien muss ich mich erstmal gewöhnen. Ich finde es aber ganz gut das man wieder frischer Wind weht. Das tut gerade eine so langen Reihe wie hier ganz gut. Trotzdem hätte ich gerne mal wieder einfach das gute alte Havers-Lynley Gespann in Aktion. Das funktioniert meiner Meinung nach immer noch am aller besten. Zu Mal George ja auch durchaus etwas in moderateren Bahnen hätte laufen lassen können, denn obwohl ich natürlich finde das es zu Barb passt, wiederholt sie sich ja im Grunde ein bissl (ich sag nur Havers Degradierung damals...) und ich finde es schade, das sie da nicht kreativer wurde.
    Trotzdem alles in allem bin ich persönlich sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf, zu Mal ich jetzt an einer Stelle bin an der ich sogar einen lauten, begeisterten Ausrufer gemacht habe :breitgrins:

  • Welche denn? *neugier*


    Isabelle mag ich übrigens auch nicht sonderlich. Ich hoffe ja, dass Lynley irgendwann mal ihren Job kriegt. Oder noch lieber irgendwer anders, der sozialkompetenter ist. In solchen Positionen ermittelt man ja gar nicht mehr so viel, und das wär schade ...

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Achso eigentlich nichts besonderes: Geil :breitgrins:


    Langsam bin ich mitten in der Geschichte, jetzt geht es erst so richtig los. Eigentlich ist es fast langweilig das der Leser schon mehr weis als Lynley und Barbara (irgendwie kann ich ihn einfach nicht Tommy nennen *gg*). Andererseits find ich es schon auch spannend zu erleben wie die beiden dann wohl auf die Lösung kommen werden - denn ich bin mir 100 Prozent sicher das Barbara bald nach Italien fliegen wird. So wie ich sie kenne, kann sie nicht besonders lange "brav" und "sittsam" sein.

  • Achso, ich bin schon verwirrt. :lachen:

  • Meine Meinung:
    Obwohl der Roman doch recht Dick geraten ist, hatte ich ihn im Nu gelesen. Die Seiten flogen nur so dahin und ich wollte auch unbedingt wissen wie der Fall sich entwickelt. George hat hier einige interessante Wendungen eingebaut die das ganze auf eine Art und Weise beleuchten, die vor allem den Leser in Frage stellen lässt, wie die einzelnen Figuren agieren. Barbara Havers ist hier eindeutig die wichtigste Figur und einmal mehr hat sich gezeigt weshalb ich sie so gerne mag. Leider gönnt ihr die Autorin keine wirklich positiven Erfahrungen, ich hätte mir gewünscht das sie einfach mal etwas mehr Optimismus in die Reihe bringt.


    Dabei war mir das Privatleben von Lynley ziemlich egal, im Grunde fand ich seinen Erzählstrang zum Teil recht überflüssig. Vor allem weil sie mit dem eigentlichen Fall absolut gar nichts zu tun hatten. Ich finde man hätte das weglassen können, auch wenn ich es schon schön finde das er langsam wieder ins Leben zurückfindet.


    Isabelle Avery entwickelt sich immer mehr zu meiner Hassfigur Nummer eins. Eine dermaßen verbohrte Persönlichkeit auf dem Chefposten... ich hoffe das sie irgendwann einfach ermordet wird. :breitgrins: Das wäre ja auch mal ein schöner Fall für Lynley und Havers :breitgrins: Wobei man sagen muss das man nach den Ereignissen in diesem Fall sowieso nicht so recht weiß, wie es mit Barbara weiter gehen wird. Ich hoffe aber das sie letztendlich dabei bleiben wird, alles andere könnte ich zugegebener Maßen nur schwer akzeptieren.


    Insgesamt bin ich mit dem ganzen Roman aber sehr zufrieden, vor allem weil die Autorin die Spannung halten kann, obwohl schon ab Mitte des Romans einige Lösungen im Raum stehen und man daher meinen könnte der Fall sei nun beendet. Sie verlangt Barbara Harvers einiges ab, es zeigt aber auch wie Loyal sie sein kann und was sie als Figur schon immer ausgemacht hat. Schade fand ich das Lynley dabei mal wieder als der Spielverderber agiert und wie immer etwas überfordert ist, wenn er mal nicht die Zügel fest in der Hand hält. Ich hätte mir etwas mehr Rückrat von ihm gewünscht, zu Mal er mit seiner Kollegin auch schon so vieles durchgemacht hat. Bleibt zu hoffen das George auch weiterhin wieder eine Steigerung in ihr Werk bringt und auch die folgenden Bände mich weiter überzeugen können.


    Dieses Mal bin ich jeden Falls sehr zufrieden und es gibt nur einen kleinen Abzug.


    4ratten

  • Elizabeth George


    Nur eine böse Tat (18)


    Just one evil act


    Angelina Upman ist zu Azhar und Hadiyyah zurückgekommen. Aber nur, um wieder zu verschwinden, diesmal mit der gemeinsamen Tochter. Azhar ist am Ende. Auf Barbaras Anraten hin engagiert er einen Privatdetektiv, der seine Tochter wiederfinden soll.


    Barbara versucht, ihm zu helfen. Dabei hat sie selber gerade so viel Ärger mit Chefin Ardery, dass ihr jedes Aus-der-Reihe-tanzen zum Verhängnis werden kann. Aber Barbara setzt klare Prioritäten: Azhar und Hadiyyah sind ihr wichtiger.


    Endlich ein Teil, in dem meine beiden Lieblingsfiguren der Serie, Barbara und Azhar, ganz im Vordergrund stehen, habe ich gedacht.


    A B E R - oh nein, während die Handlung fortschreitet, hatte ich immer mehr das Gefühl, Barbara durchschütteln zu müssen oder das Buch bei Frau George zu reklamieren, sie möge es bitte umschreiben. Auf welche Irrwege sind wir da abgekommen? Und wie soll es (elende Cliffhanger) jetzt wohl weitergehen?


    Diesmal nur 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.


  • Und wie soll es (elende Cliffhanger) jetzt wohl weitergehen?


    Das frage ich mich auch. Ich finde, die Cliffhanger werden bei Frau George immer schlimmer :grmpf:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Das frage ich mich auch. Ich finde, die Cliffhanger werden bei Frau George immer schlimmer :grmpf:


    Bis zu dem Cliffhanger bin ich noch gar nicht gekommen. Ich bin etwa bei Seite 300 und ärgere mich zum ersten mal über den ausführlichen Stil von Elizabeth George. Der Fall langweilt mich nur, entsprechend wenig zieht es mich zu dem Buch hin. Dass die Handlung zum Teil nach Italien verlagert wird, gefällt mir auch nicht besonders. Ich habe das Gefühl, dass Hadiyyah nichts passieren wird und die nicht von allen Beteiligten abgeschlossene Beziehungskiste interessiert mich kaum. Ich weiß noch nicht, ob ich das Buch fertig lese.